Doch nur Langsam Laden (LL)

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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

Hasi16
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franmedia hat geschrieben:
Hasi16 hat geschrieben: Wer "klimafreundlich" laden will, der stellt den Timer von 2 - 5 Uhr nachts...
Mmh. Ist das nicht schon Schnellladen?
Ich würde sagen "nein", da in drei Stunden beim langsam-Laden ja schon mehr als 50 km nachgetankt werden. Für viele - nicht alle - mehr als genug um auf 100 % SOC zu kommen.
franmedia hat geschrieben: Hier wird meistens über die Stromstärke diskutiert. Aus Verbrauchersicht kommt es ja eigentlich auf die Ladedauer an. Meiner Meinung nach ist die Unterscheidung eher
- Superschnell (quasi Tanken), also weniger als eine halbe Stunde
- Schnell, 2-3 Stunden und
- Normal, 6-8 Stunden.
Längere Ladezeiten finde ich indiskutabel.
Superschnell ermöglicht Fernreisen mit leichten Einschränkungen.
Schnell verdoppelt einerseits die Tagesreichweite und gleicht andererseits Erzeugungsspitzen aus.
Erzeugungsspitzen lassen sich heute schon sehr gut kontrollieren. Verbrauchsspitzen noch nicht, daher ist es für ein Gesamtsystem möglichst optimal so langsam zu laden, wie möglich. Das ist für Kraftwerke besser planbar und fürs Stromnetz einfacher zu verkraften.
Schnellladen ist im öffentlichen Bereich insb. bei Langstrecken ein absolutes Muss, für den Pendler aber i. d. R. nicht notwendig.
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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

energieingenieur
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franmedia hat geschrieben:Superschnell ermöglicht Fernreisen mit leichten Einschränkungen.
Ich möchte den Begriff "Einschränkung" hinterfragen. Unbestritten ist, dass heute "superschnell Laden" immer noch länger dauert, als Verbrenner betanken. Aber ich sehe häufig an Autobahnraststätten Leute, die eben schnell Tanken und das Auto dann ein paar Meter weiter abstellen, um einen Kaffee zu trinken oder ein Nickerchen zu machen. Für diese Gruppe wäre auch "superschnell laden" mit keinerlei Einschränkung verbunden.

Ja ich weiß, es gibt auch die, die 800km am Stück mit nur 3min Tankstopp abreißen wollen... aber vll. tuts ja der allgemeinen Verkehrssicherheit ganz gut, wenn man - wie heute beim Tesla - nach 300km dann einfach mal 30min Pause machen muss ;-) Die LKW-Fahrer haben ja auch ihre Lenk- und Pausenzeiten...

Und nicht ganz ernst gemeint ist folgendes: Soweit ich weiß hat Mercedes viel Geld investiert, um eine Überwachungssensorik in ihre Fahrzeuge zu bringen, die feststellt, ob der Fahrer ne Pause braucht oder nicht... Die EVs brauchen das nicht. Da sind 30min Pause nach 3h fahren einfach fest eingeplant :-D
Hasi16 hat geschrieben:Erzeugungsspitzen lassen sich heute schon sehr gut kontrollieren. Verbrauchsspitzen noch nicht, daher ist es für ein Gesamtsystem möglichst optimal so langsam zu laden, wie möglich. Das ist für Kraftwerke besser planbar und fürs Stromnetz einfacher zu verkraften.
Naja, aber wie werden denn die Erzeugungsspitzen kontrolliert? Wenn wir plötzlich Wind- und Sonnenüberschüsse haben, schalten die EVUs einfach die Anlagen aus und drehen die Flügel aus dem Wind. So kann man Erzeugungsspitzen natürlich auch kontrollieren. Wäre es da nicht sinnvoller, das das EVU einfach ein Signal an die grad langsamladenden Fahrzeuge gibt: "Jungs und Mädels... regelt mal die Ladeleistung rauf... wir haben grad massig kostenlosen und "guten" Strom über"? Dann kann man die Lastspitzen ausnutzen und der Netzbetreiber kann später (planbar) die fossilen Kraftwerke weiter runterfahren, weil die Autos eh schon voll sind. Ansonsten bin ich aber - aus den von dir genannten Gründen - tendenziell auch für die Langsamladung und wünsche mir daher sehr, dass man im Fahrzeug seine Lade-Wunschgeschwindigkeit einfach einstellen kann.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

Hasi16
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energieingenieur hat geschrieben:
Hasi16 hat geschrieben:Erzeugungsspitzen lassen sich heute schon sehr gut kontrollieren. Verbrauchsspitzen noch nicht, daher ist es für ein Gesamtsystem möglichst optimal so langsam zu laden, wie möglich. Das ist für Kraftwerke besser planbar und fürs Stromnetz einfacher zu verkraften.
Naja, aber wie werden denn die Erzeugungsspitzen kontrolliert? Wenn wir plötzlich Wind- und Sonnenüberschüsse haben, schalten die EVUs einfach die Anlagen aus und drehen die Flügel aus dem Wind. So kann man Erzeugungsspitzen natürlich auch kontrollieren. Wäre es da nicht sinnvoller, das das EVU einfach ein Signal an die grad langsamladenden Fahrzeuge gibt: "Jungs und Mädels... regelt mal die Ladeleistung rauf... wir haben grad massig kostenlosen und "guten" Strom über"? Dann kann man die Lastspitzen ausnutzen und der Netzbetreiber kann später (planbar) die fossilen Kraftwerke weiter runterfahren, weil die Autos eh schon voll sind. Ansonsten bin ich aber - aus den von dir genannten Gründen - tendenziell auch für die Langsamladung und wünsche mir daher sehr, dass man im Fahrzeug seine Lade-Wunschgeschwindigkeit einfach einstellen kann.
Genau, ich hatte ja geschrieben: Entweder mit den passenden Stromtarifen oder einem Rundsteuerempfänger. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Wie gesagt: Dass alle nach der Arbeit ihren 22 kW-Lader anschmeißen wird für's Stromnetz nicht verkraftbar sein.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Hasi16 hat geschrieben:Genau, ich hatte ja geschrieben: Entweder mit den passenden Stromtarifen oder einem Rundsteuerempfänger. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Wie gesagt: Dass alle nach der Arbeit ihren 22 kW-Lader anschmeißen wird für's Stromnetz nicht verkraftbar sein.
Entschuldigung, hatte ich übersehen. Mit dem Stromtarif hätte auch noch mehr positive Nebeneffekte ;-)

Mal ganz überschlägig worst-case-szenario gerechnet:
Jahresstromverbrauch Deutschland 2013: 596.000GWh
Macht eine DURCHSCHNITTSLEISTUNG von 596.000GWh/(8.760h/a) = 68 GW.

Nur mal angenommen alle derzeitigen 42 Mio PKW wären elektrisch und würden alle zum Feierabend an 22kW geladen.
(Dabei spielt es keine Rolle, ob leergefahren oder nicht. Alle Laden dann mit 22kW, ob 15min oder 1h ist ja egal)
42.000.000 * 22 kW = 924 GW. Im Vergleich zu den 68 GW ist das schon nen Hausnummer ;-)

(Bevor jetzt wieder Jemand sagt, das ist ein unrealistisches Szenario: Ja, dieses Beispiel hat nichts mit der Realität zu tun, sondern dient lediglich zur verdeutlichung der Größenordnungen!)

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Geniale Lobbyarbeit, muss man schon sagen.

Respekt !

Wahrscheinlich gibt es auch Antworten warum der i3 mit 7,4 kw Schieflast in Deutschland laden darf, Nissan aber in Deutschland aus "gesetzlichen Gründen" nur 3,7kw erlaubt. Und VW auch auf nur 3.7kw geht. Ich glaube nach der Studie sind die 7,4kw "angezählt", da unverantwortlich schnell und eigentlich nicht gesetzeskonform.

Ideal wäre es doch, wenn alle deutschen Hersteller sich auf 10A Steckdosenladung einigen würden. Das ist wesentlich besser für die infrastrukturkosten, da man quasi nix investieren muss UND optimaler für die Netze als die schnellen, gesetzeskonformen 3,7kw. Deshalb liegt ja weder bei VW noch bei BMW ein Kabel für 3,7kw bei. Das hat schon seinen Sinn !

Es gibt dann bestimmt auch bald ne Folgestudie das die Akkus eigentlich nicht größer als 20-24 kwh sein dürfen.

Piech sagte ja schon: die Elektromobilität ist nix, Plug-In Hybrid ist die Zukunft. Und einen Plug In kann man ja nun wirklich an der Steckdose laden. Ich bin auch schon am überlegen, so ein schöner BMW X5 Plug In Hybrid das ist schon was.

Nur was mache ich mit meinem 8kw PV Überschuß zu Mittag ? Ist es nicht unverantwortlich das es 1,4 Millionen PV Anlagen gibt die zeitgleich Mittags schlappe 35GW reinspeisen ? Das Netz ! Huch ..

Übrigens halten sich PV Anlagen an die Schieflastregeln. U.a. wegen der Netzstabilität. Deshalb gibts da ja auch fast nur noch 3-phasige Wechselrichter. Warum wohl ..

Gruß

kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

lingley
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Schön, wie man anhand der (tollen :thumb: ) DC Schnellladefähigkeit des Leaf und zweifelhafter Umfragen mit ahnungslosen Bürgern - Bsp: "Bezüglich der präferierten Ladezeit können wieder die Nutzergewohnheiten beim konduktiven
Aufladen anderer Elektrogeräte (z. B. Mobiltelefon) herangezogen werden" kurz: wann laden sie Ihr Handy auf ? :wand: - das komplette Schnellladekonzept, mit EV's auch Fernreisen zu bestreiten, madig machen kann ...

Zur Aktualität des "Abschlußberichts "Begleitforschung zum kabellosen Laden"" noch ein Wort: Herausgabe Nov. 2011
Die endgültige Serienversion des ZOE debütierte erst auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr 2012
Ebenfalls erst ab dem Frühjahr 2012 startete Smart die Dritte Modellgeneration mit angekündigter AC Schnellladefähigkeit.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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energieingenieur hat geschrieben:
Hasi16 hat geschrieben:Genau, ich hatte ja geschrieben: Entweder mit den passenden Stromtarifen oder einem Rundsteuerempfänger. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Wie gesagt: Dass alle nach der Arbeit ihren 22 kW-Lader anschmeißen wird für's Stromnetz nicht verkraftbar sein.
Nur mal angenommen alle derzeitigen 42 Mio PKW wären elektrisch und würden alle zum Feierabend an 22kW geladen.
(Dabei spielt es keine Rolle, ob leergefahren oder nicht. Alle Laden dann mit 22kW, ob 15min oder 1h ist ja egal)
42.000.000 * 22 kW = 924 GW. Im Vergleich zu den 68 GW ist das schon nen Hausnummer ;-)

(Bevor jetzt wieder Jemand sagt, das ist ein unrealistisches Szenario: Ja, dieses Beispiel hat nichts mit der Realität zu tun, sondern dient lediglich zur verdeutlichung der Größenordnungen!)
Du hast recht, nur reden wir von einem Szenario im Jahr 2050. Bis dahin sind noch 36 Jahre Zeit. Selbst heute kann man das seitens des Netzbetreibers schon steuern, also habe ich Hoffnung das die deutschen Ingenieure das in 36 Jahren schaffen.

Fakt ist, das im Jahr 2050 keiner mehr einen 20 kwh Akku haben wird, sondern eher 100kw, wenn nicht 300kwh.
Strom muss da nunmal rein, und bei den Akku-Größenordnungen wird man das bestimmt nicht mit 3,7kw machen.

Also geht es in die Richtung
- Lastvariable Steuerung
- Zwischenspeicher
- Laden überall per Induktion

usw.

Mein Tipp: In 2050 lädt keiner sein Auto langsam ob AC oder DC. Ich behaupte das das schon in 2020 so sein wird.
( und einige wenige machen das heute schon so.). Induktionsladung geht bis 22kw AC nach aktuellen Spezifikationen und jeder wird gerne ein paar kwh beim Parken "mitnehmen", ob 3,7kw, 11kw oder 22kw. Der nächste Leaf soll es ja haben ...

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
Skoda CityGo e

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

lingley
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@Kai
Nach neuesten Studien ist PV böse !
Denn bei jedem Sonnenaufgang fallen in den Straßen die Laternen aus ...

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Wie die Belastung für die Akkus sind, wird man wohl erst in ein paar Jahren wirklich feststellen. Da ist noch viel im Dunklen über das man heute noch treffend diskutieren kann.

Wir sind ja hier im i3 Forum und ich behaupte mal, das es für die meisten Käufer dieses Fahrzeuges am sinnvollsten ist ein 20A abgesicherte Wallbox zu installieren. 4,6 kW Ladeleistung für die lächerlichen 18 kWh Batterieleistung dürfte ausreichen. Und der i3 Käufer der mehr Reichweite wünscht, oder sicher weiß, dass er regelmäßig kurzfristige "Notfahrten" unternehmen muss, wird dann eh zum REX greifen. So gesehen dürfte der Trend in den eigenen 4-Wänden tatsächlich Richtung langsames laden gehen.

Anders sieht es bei den reinen EV's aus. Dumm nur das es gerade mal ein bezahlbares Fahrzeug gibt, welches wirklich die AC Ladetechnik ausnützt.

Bei der Schnellladung kann ich die Schlussfolge der "Studie" auch nachvollziehen. Mehr wie 80% geht realistisch nicht und das bedeutet bei den jetzigen Akkugrößen max. Reichweiten von 70 bis 120 km. "Fernreisen" machen da nun wirklich keinen richtigen Spaß. Das wird erst interessant bei Akkugrößen von 50 kWh und mehr.

Wir müssen uns halt momentan damit abfinden, das unsere Fahrzeuge nur für Kurzstrecken wirklich sinnvoll einsetzbar sind. Und für diesen Luxus zahlen wir zur Zeit sehr viel Geld. Oder wir brauchen noch Kompromisse wie den Volt/Ampera oder i3 mit REX.

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Zu Studien fällt mir ein "You get what you pay for " oder "man sollte Nonnen nicht zum Thema Sex befragen"... :mrgreen:

Entsprechend smart gesteuert ist Elektroauto-Laden eine Netzentlastung und keine Belastung.
Wenn man weiter als bis an die nächste Ecke denkt, kommt man zum Schluß, das 22KW AC die zukünftige Langsamladung ist.
Echte Schnelladung fängt bei 100KW an. 50KW ist gerade so noch erträglich.

@hasi16 Erzeugungsspitzen lassen sich im BEreich von PV und Wind ja nur hart abregeln d.h. sinnlos vernichten. Eine zeitlich angepaßte steuerung des LAdens bringt dagegen fast keine Nachteile. Man muß eben nur vorher wissen, wie lange man Zeit hat für das LAden und wieviel Akkufüllung ausreichend ist.

Hätte ich einen i3, würde ich selbstverständlich eine 32A Ladebox installieren. Ladung dann gesteuert nach PV Ertrag, wenn es nicht grad mal schnell gehen muß. Denke mal, da die min. LAdeleistung bei i3 auch bei 6A liegt, oder? Mit 6-32A könnte ich die ganze Bandbreite meiner knapp 9KWp Anlage (So+W) ausschöpfen.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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