Ladevorgang (AC) bricht ab, lässt sich aber einfach wieder neu starten

[felixstorm]

@MIKRO TESLA - danke für den Hinweis, aber ich habe zwei völlig unterschiedliche Ladegeräte (Wallbox und "Notladegerät" für Schuko-Steckdose) mit jeweils eigenem Kabel und Typ-1-Stecker ausprobiert - daran hängt es also wohl leider nicht.

[Heavendenied]

@MikroTesla:
Dass aber das Typ2 Kabel und das Notladekabel gleichzeitig kaputt gehen erscheint sehr unwahrscheinlich.

@felix:
Laut Anleitung (ich denke du meinst die Warnlampe mit dem stilisierten Auto und dem Ausrufezeichen):
Selbstdiagnosesystem
des Hauptstromkreises
Ununterbrochen Störung im Bereich des
Hauptstromkreises.
Halten Sie unbedingt an, sobald dies gefahrlos
möglich ist.
Lassen Sie ihn von einem Vertreter des CITROËNHändlernetzes
oder einer qualifizierten Fachwerkstatt
überprüfen.
Ich gehe nicht davon aus, dass man mit CanIOn da irgendwas auslesen kann, sondern da braucht man dann schon ein richtiges Diagnosegerät, bzw. das Diagnosekabel (Lexia-3) und die passende Software. Legal dürfte die Software schwer zu bekommen, bzw. sehr teuer sein...
Ich würde einfach mal zum Händler fahren und das auslesen lassen. Bei meinem Händler ist sowas in der Regel erstmal kostenfrei bzw. "kostet" nen 5er in die Kaffekasse...

[felixstorm]

So, mittlerweile bin ich etwas weiter - zuerst die positive Nachricht: Gestern Mittag (bei relativ warmen Wetter) ließ sich das Auto plötzlich wieder ohne Probleme in einem Zug komplett voll laden. Außerdem hat er mich schon mit RR 15 km begrüßt - vielleicht hat das Ladegerät (war über Nacht aus Frust noch eingesteckt) den Akku in einer Art Failsafe-Modus doch mit Minimalstrom geladen - wer weiß.
Das alles hat mich sehr erleichtert, denn jetzt weiß ich, dass ich selbst in einer solchen Situation das Auto zumindest irgendwann wieder selbstständig bewegen kann (und sei es nur zum nächsten Aldi mit Chademo-Ladesäule).

Ein iCarsoft i970 (hatte ich mir kurzfristig auf Amazon besorgt) konnte zwar irgendwie ausgerechnet nicht auf den Bordlader zugreifen, aber in anderen Steuergeräten fanden sich ein paar Fehlermeldungen - ursächlich wohl die, dass angeblich einige Zellen an CMU 3 Unterspannung hätten. In den Daten von CMU 3 stimmten dann zwar die Zellspannungen aller 8 Zellen, aber trotzdem war (ist) bei den Zellen C-H der Haken bei „Unterspannung“ gesetzt.
Technisch gesehen verwundert das auf den ersten Blick, aber durch einen Blick in das Datenblatt des verwendeten Balancing-Controllers (LTC6802-2) habe ich herausgefunden, dass das IC tatsächlich unabhängig von der Zellspannung auch noch Flags für „Unterspannung“ und „Überspannung“ liefert. Andererseits werden anscheinend auf dem internen CAN-Bus von den CMUs zur BMU genau diese Flags nicht mehr übertragen, sondern nur die Spannung (laut http://myimiev.com/forum/viewtopic.php? ... =10#p38675). Aber selbst das China-Diagnosegerät wird sich die Werte wohl nicht ausgedacht haben...

Um an brauchbare Informationen zu kommen, werde ich mir wohl doch mal die Standard-Diagnosesoftware nebst passendem Kabel „organisieren“ - vielleicht ist ja gar nicht die vermeintliche Unterspannung das primäre Problem, und der Bordlader weiß vielleicht doch noch mehr zu berichten, wenn man ihn richtig fragt
Außerdem gibt es in einem anderen Forum mittlerweile einen Thread (http://myimiev.com/forum/viewtopic.php?t=4079) mit deutlich über 300 Beiträgen, der sich nur mit defekten Bordladegeräten befasst - damit stände ich also vermutlich auch nicht alleine da. Werde ich in den nächsten Tagen wohl mal lesen...

Die Idee, den Fehlerspeicher von einer Werkstatt auslesen zu lassen, hatte ich auch schon, aber bei meinem ersten (und bislang letzten) Besuch beim örtlichen Citroen-Händler (der nicht den Eindruck machte, als hätte er Erfahrung mit E-Autos) hat man mir mehr oder weniger als erstes (und mäßig freundlich) erklärt, dass das 30-50 Euro kosten würde (und mein sehr freundlicher VW-Händler um die Ecke, bei dem das inklusive Kaffee alles kostenlos wäre, wird dem C-Zero wohl nicht viel entlocken können).
Außerdem sehe ich bei dem Thema sowieso wenig Chancen, dass mir eine offizielle Werkstatt am Ende wirklich helfen können wird, denn entweder würde der den kompletten Akku oder mindestens das komplette Bordladegerät tauschen müssen - beides so teuer, dass ich es vermutlich erst einmal mit gebrauchten Teilen (CMU oder Lader) selbst versuchen würde.

Außerdem habe ich noch eine gewisse Hoffnung, dass das Problem in den nächsten Monaten, wenn es wärmer ist und ich versuchen werde, den Akku nicht mehr bis auf 3-5 km RR leerzufahren, vielleicht kaum noch auftritt - mal sehen, wie es weitergeht.

Herzliche Grüße,
Felix

P.S.: Und einer der Gründe, den Drilling zu kaufen, war auch die Tatsache, dass ich es (als alter IT- und Elektronik-Freak, der in seinen jungen Jahren noch selbst einen kompletten Motor in einem Peugeot 304 Cabrio getauscht hat) sehr charmant finde, dass es ein BEV ist, bei dem man noch in der Lage ist, einzelne Zellen des Akkus selbst zu tauschen, weil eben noch nicht alles kryptographisch aneinander gekettet ist und nur der Hersteller selbst dazu in der Lage wäre

[Heavendenied]

Sehr seltsames Thema.... Aber wenn tatsächlich einzelne Zellen Unterspannung hätten könntest du das ja tatsächlich mit CanIOn sehen.
Zusätzlich würde ich, falls noch nicht geschehen mal die 12V Batterie untersuchen. Wenn die nen Schlag hat führt das wohl auch zu den seltsamsten Problemen...

[wp-qwertz]

...Außerdem gibt es in einem anderen Forum mittlerweile einen Thread (http://myimiev.com/forum/viewtopic.php?t=4079) mit deutlich über 300 Beiträgen, der sich nur mit defekten Bordladegeräten befasst - damit stände ich also vermutlich auch nicht alleine da. Werde ich in den nächsten Tagen wohl mal lesen...

wäre super, wenn du uns an löäsungen/ adressen/ ansprechpartner-listen (wenn vorhanden) teil haben ließest


dann: gratulation zu deiner forschungsarbeit.
ich habe zwar nix verstanden, aber was ich verstanden habe, ist doch, dass du für dich weiter gekommen bist - und DAS ist doch die hautpsache

[Dr_Faust]

Hallöchen,
nach meinen Erfahrung ist das ein Problem der Differenzspannung zwischen der schlechtesten und besten Zelle.
Ich hatte schon den Fall bei einer Längeren Tour wo 5x per Chademo geladen und danach an einer Schuko Steckdose gehangen habe, war die Ladung nicht gestartet da die Differenzspannung nach dem ankommen zu groß war. Die Zellen waren auch schon relativ heiß (glaube >30°C) Nach einiger Zeit hatten sich die Zellen erholt an angeglichen. Dieses hatte ich per Canion beobachten können. Danach konnte ich die Ladung wieder starten.

Das letzte mal ist es bei mir vorgestern passiert, die Warnmeldung hatte ich währen der Fahrt bekommen.
Dabei ist die Zellspannungsdrift >0,3V gewesen, als ich es kontrolliert hatte.
Zuhause angekommen hatten sich die Zellen auch wieder nach einer kleine Pause angeglichen.
Aktuell schiebe ich es eben auf das Alter (2011) und Laufleistung (92tkm) und die Zellen waren ziemlich leer....

[felixstorm]

@Dr_Faust - an der Differenzspannung liegt es wohl eher nicht, denn wie oben geschrieben hatten alle 8 Zellen der betroffenen CMU identische Spannungen bis auf die 2. Nachkommastelle (d.h. unter 10 mV Differenz). Auch in CaniOn waren die Spannungen alle in Ordnung.

Leider - meine Hoffnung war ja, dass es durch die wärmeren Temperaturen vorerst nicht wieder auftreten würde - hatte meine Frau heute auch während der Fahrt zumindest zwischenzeitlich Probleme (z.B. 60 km Restreichweite, aber keine Balken auf der linken Seite, die gelbe „Motorkontrollleuchte“ und irgendwann auch die Schildkröte). Kurz danach ging dann wieder alles, aber langstrecktauglich ist eben doch was Anderes

Da dieses Fehlerbild dann ja doch eher gegen ein Problem mit dem Bordlader spricht, gehe ich aktuell davon aus, dass wirklich eine CMU defekt ist. Ich hoffe, dass morgen der Lexia-/Diagbox-Clone eintrifft und falls ich damit das Bild des China-Diagnosegerätes bestätigen kann (Fehler in CMU 3), werde ich mich wohl auf die Suche nach einer gebrauchten CMU zum Austausch machen.

[felixstorm]

Kurzes Update: Mit dem Diagbox-Clone konnte ich gestern Abend auch tatsächlich mal sehen, dass die Spannung zumindest einer der 6 betroffenen Zellen der Problem-CMU ganz kurz wirklich mit deutlich unter 2 Volt angezeigt wurde - daher setzt dann wohl die CMU das entsprechend Flag und die BMU löst den Fehler aus.
Jetzt steht also der Wechsel der CMU 3 an - werde Euch auf dem Laufenden halten...

[Andreas106]

Ja, am Ziegel ist die erste Maßnahme nach Kauf den Schukostecker zu prüfen. I.d.R. sind keine Aderendhülsen verbaut. Bei mir war zusätzlich noch der Schutzleiter der kürzeste und eine Leitung war bis auf die Litze eingeschnitten.

[felixstorm]

So, nach langer Pause endlich ein erfreuliches Update: Mit den kühlen Temperaturen war das Auto mit dem Fehler kaum noch einsetzbar, so dass ich vor zwei Wochen endlich die CMU 3 in meinem Akkupack getauscht habe. Und seitdem ist das Problem nicht mehr aufgetaucht und das Auto fühlt sich fast wie neu an .

Der Tausch klappte ohne größere Probleme mit Hilfe der Hebebühne eines Freundes. Fast am längsten hat es gedauert, am Auto vernünftige Aufnahmepunkte für die Hebebühne zu finden, so dass das Auto stabil stand, aber trotzdem noch alle Schrauben, Halter und Abdeckungen von unten zugänglich waren. Alles andere ging relativ zügig und ohne Problem von statten. Abgelegt habe ich den Block dann auf vier leeren und umgedrehten Bierkisten, auf denen oben längs zwei dicke Holzbalken (10x10x150 cm) lagen. Das passte gut von der Höhe und war einfach zu beschaffen .

Als Programmiergerät habe ich einen USB-Programmer CH341A zusammen mit der Software AsProgrammer (https://github.com/nofeletru/UsbAsp-flash - Oberfläche ist u.a. auch in Englisch verfügbar) unter Windows verwendet. An der jeweiligen CMU-Platine hatte ich dazu kurze Kabel an passenden Prüfpunkten angelötet (Schutzlack vorher abgekratzt).

Vielen Dank nochmal an alle Unterstützer und vor allem an @BenJX, von dem ich die Austausch-CMU bezogen hatte und der mich auch noch mit vielen hilfreichen Tipps versorgt hatte.
Felix