Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Dieser Thread macht wenig Sinn und führt nur zur Meinungsschlacht, wenn die Rahmenbedingungen so schwammig definiert sind. Wenn wir uns jetzt noch zu einem Diskurs über Sinn und Unsinn von Wasserstofffahrzeugen hinreißen lassen können wir ihn gleich einstampfen.

Suchen wir hier das "perfekte" Elektroauto? Suchen wir die Spezifikationen, die für ein 30k BEV nötig sind, damit es allgemeingültig der Knaller ist? Geht das die nächsten Jahre überhaupt zu dem Preis? Gibt es einen perfekten Verbrenner? Wieso gibt es alles von Kompaktwagen bis zu Kleinbus?

Deshalb ist natürlich das Szenario entscheidend. Sobald wir anfangen über ein Fahrzeug zu philosophieren welches "optimal für alle" ist, kommen wir in den Wald. Da kommt dann so was wie "bidirektionales laden" und darüber steht "keine Heimlademöglichkeit". Das sind also offensichtlich zwei usecases, die nicht zusammen passen, aber ein Auto abdecken soll...

Die einzige Fragestellung die man hier beantworten kann ist, wie das perfekte BEV für einen persönlich aussieht.

Und das ist bei mir seit ca 4 Jahren gleich (dies ist "für mich optimal" und listet Dinge, die für mich von Wert sind, aber nicht unbedingt must have):

Kombi (mit Allrad) aber kein SUV (ein wenig höher als ein klassischer Kombi darf er sein - macht die Unterbringung des Akkus einfacher und ist bequemer zum Ein/Aussteigen). Min 60kWh Akku (besser 80kWh, alternativ 30kWh mit einem REX Konzept - bevorzugt E100 Brennstoffzelle). 11kW AC / 150kW DC. Natürlich gibt es das nicht für 30k, aber vielleicht für 40...

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorzugeben sehe ich als unnötig an. Wenn dies Einfluß auf das Thermalmanagement hat, könnte Ich damit Leben nicht permanent schneller als 150 zu fahren - höchstens eine kurze Autobahnetappe. Meistens zwischen 120-130. Da ich aber eh gerne einen Anhängerkupplung mit min 1,5t Zuglast hätte...

Bei der Ausstattung bin ich relativ bescheiden. Für meine Frau wären das eher Parkassistenten, adaptiver Tempomat, Sitz und Lenkradheizung. Eine gute schnelle Abtaumöglichkeit der Scheiben, Ein Radio/Navi mit guter Smartphoneeinbindung - dafür mehrerer Smartphones gleichzeitig!

Bidirektionales Laden wäre nett (als Notstromakku statt unseres Dieselgenerators), aber kein muss (hab ja einen Dieselgenerator).
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
08/2019 Outlander PHEV PLUS: für Restmobilität, sowie Zweitwagen für Kurzstrecken, Anhängerfahrten, oder wenn Allrad vorteilhaft ist
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Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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ich glaube, das perfekte Auto welches für jeden passt gibt es nicht. Warum sonst ist unser jetziger Fahrzeugmarkt so umfangreich? Jeder hat unterschiedliche Anforderungen. Irgendwo wird man immer einen Kompromiss eingehen müssen. Was noch dazu kommt, wir sprechen hier vom Markt Deutschland. In anderen Ländern/Kontinente sieht es wieder anders aus.
Es wird also auch in Zukunft Fahrzeuge mit geringerer Reichweite für den Nahverkehr geben, größere Reichweite für die Langstrecke, unterschiedliche Ausstattungen, Assistenzsysteme, etc.
--
Gruß
Harald
(Der Hyundai IONIQ premium platinum silver ist weg, e-2008 in Fusion orange ist da)

Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Moin zusammen,
das perfekte BEV gibt es nicht, ebenso wie es den perfekten Verbrenner nicht gibt. Da schließe ich mich den Posts an, die das auch so sehen.
Den gravierendsten Unterschied sehe ich allerdings darin, das selbst der primitivste Verbrenner vom annedunnemal kein Reichweitenproblem hat. Das geht derzeit und in den nächsten 10 Jahren beim BEV nicht. Eine Akku mit der Energiedichte von Benzin wird es in meinem Leben nicht geben. Wesentlicher Punkt wird also sein, ob im Kopf der Verbrennerfahrer bei BEV-Nutzung das Umdenken gelingt und die Reichweitenangst nicht aufkommt. An der Ladeinfrastruktur insbesondere für längere Strecken darf dazu natürlich noch gefeilt werden! Die ist von einem (lokalen)Optimum noch weit weg! Aber immerhin schon deutlich besser als z.B. vor vier Jahren.
Kleine Randnotiz: bei uns in der Gegend wird bei Egestorf ein neuer Autohof geplant. Immerhin vom Start weg schon mal mit 10 Ladesäulen!
Im Kleinwagensegment sind die aktuellen BEV schon gut aufgestellt. Und Longdistance geht mit einem Tesla auch schon richtig gut.
Was derzeit fehlt ist die untere Mittelklasse (UMK). Das merkt man letztlich auch, wenn man die Post auswertet. Viele warten auf ein BEV um 30-35 t€ mit 300 km Winterreichweite (WR) bei 110 km/h, dezentem Verbrauch und nicht nur Minimalausstattung und AHK-Option.
Theoretisch genau das Lastenheft des Neo. Ich bin gespannt, wie gut er in der Praxis wird! (Was ich so gelesen habe, hat VW leider einige Punkte nur halbherzig erledigt!)
Mir persönlich würde auch durchaus mein e-Golf 300 mit netto 50 kWh Akku reichen, der aber mit 70 kW geladen werden kann; allerdings bei idealerweise sogar geringerer Masse. Dazu müsste sich die Energiedichte allerdings verdoppeln. Eine sichere WR von 250 km würde mir völlig ausreichen und am Auto selbst habe ich wenig auszusetzen, ist halt einfach ein elektrisch angetriebener Golf. Leider wird das nicht passieren, darum warte auch ich auf das oben beschriebene UMK-BEV!
Gruß TY12
Roller e-max, Twizy, Smart ED, G190 bis 09/17, G300 seit 05/2018, e-UP2 seit 04/2020

Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Um die unterschiedlichen Anforderungen zu beschreiben hole ich mal etwas aus, denn eigentlich brauche ich gleich mehrere sehr Unterschiedliche EVs.

Wir haben in unserem erweitertem Haushalt drei Autos (ich wohne etwas abgelegen). In dem "Doppelhaus" wohnen zum einen meine Familie (beide berufstätig, aber oft von zu Hause aus) und in der anderen meine Mama (Rentner). Man kann bei uns nichts ohne Auto erreichen (Das nächste Dorf ist 3km den Berg runter). Der diesjährige Winter hat mal wieder den Nutzen von Allrad bewiesen...

Ich möchte alle drei Autos (und den Kompakttraktor) langfristig elektrisch ersetzen. Dafür benötige ich einen Familienkombi mit genannten Spezifikationen, einen Kompakten mittlerer Reichweite (Leaf, e-Golf Zoe, alles OK), sowie ein reines Kurzstreckenfahrzeug. Einer davon muss in der Lage sein einen größeren Brennholzanhänger aus dem Wald zu ziehen. Derzeit erfüllt das ein alter Verbrennerjimny. Der ist wunderbar kompakt und wendig, kann aber ordentlich was ziehen und hat nach 10 Jahren keine 30k km drauf. Ich würde den gerne mit einem Elektrojimny ersetzen, den es leider nicht gibt, oder auch mit einem aCar... Auf jeden Fall ist der Holzjob nur fürs Wochenende. Während der Woche muss der mich auch die 10km zum Bahnhof bringen (und dort ein paar Tage stehen) können, wenn ich mal die 130km ins Büro pendle.

Von Frau und Mama kommt übrigens die Anforderung: Soll bloß nicht zu flach sein...

Man sieht aber schon, dass diese Anforderungen sehr unterschiedlich gelöst werden könnten. Daher ändert sich auch immer mein Lösungsbild je nach Verfügbarkeit von Optionen - und dem zu erwartenden Preis. Der Jimny ist ein richtig günstiges Arbeitstier. Die bisherigen Elektronutztierkonzepte sind zwar vielversprechend von der Zugkraft, aber eher astronomisch teure amerikanische Performancemonster (Bollinger, Rivian). Das benötige ich aber eigentlich nicht. Ein Jimny mit 20kWh Akku wäre ausreichend. Wenn es dann so etwas wie ein gebrauchter Einsteiger VW T-Rug wird, wäre das wohl eher das zweite "mittelstreckentaugliche" Auto und das Dritte könnte so was wie ein e.Go werden...

Einzig der Familienkombi bleibt als Anforderung immer gleich... klar könnte auch der T-Rug das Hauptauto werden, aber eigentlich suboptimal, da natürlich unnötig hoher Verbrauch auf Langstrecke... Ich denke ihr versteht was ich damit sagen möchte. Die Funktionalitäten lassen sich nahezu beliebig auf die Autos projizieren. Am Schluss müssen alle irgendwie abgedeckt sein...

(ich habe übrigens den Luxus, dass die Fahrzeuge wechselnd auch tagsüber am Haus stehen. Damit kann ich wunderbar mit der PV Anlage laden. Daher auch 3-ph Laden mit bis zu 11kW Pflicht...)
TY12 hat geschrieben: Eine Akku mit der Energiedichte von Benzin wird es in meinem Leben nicht geben.
Ist auch unnötig. Der Akku speichert die Energie nach den Umwandlungsverlusten. Demnach reicht ein Drittel aus um de facto das Gleiche zu speichern. Des Weiteren darf der Akku auch ruhig etwas schwerer und größer sein als der Tank. Dann sind wir irgendwann bei Energiedichten, die wir noch erleben werden.

Technisch wird das kein Problem sein in 10 Jahren ein Auto zu bauen, welches 1000km nonstop fährt (das geht ja sogar heute schon). Die Frage ist, ob man das in Hinsicht Ressourcenschonung und Kosten auch will...
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Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Gott sei Dank ist der Glaube an das Auto für alle mit dem Trabbi gestorben ist. Ich glaube aber auch nicht an ein E-Auto für alle Zwecke. Ein Auto das mit 1,6to Wohnanhänger, Pferd oder Boot noch 300km weit fährt braucht 150kWh++. Ob das in meinem Leben noch zwischen 20000 und 30000€ real wird wage ich zu bezweifeln.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Weil immer wieder ein RangeExtender angesprochen wird. Nissan hat zur Zeit mehrere eNV200 mit einem 5kW Bioethanol Brennstoffzellen RangeExtender in der Erprobung.
So ein Konzept wäre wirklich sinnvoll. Im Winter und der Übergangszeit liefert die BZ 40% Abwärme, mit der das Auto beheizt werden könnte.
Ist das eAuto zu Hause, versorgt die BZ das Haus mit 60% Wirkungsgrad mit Strom. Damit wäre 100% Autarkie möglich (will aber hierzulande niemand).

Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Ich finde diese Konzept supergeil!
Man hat sich allerdings hierzulande von einer Ethanolbrennstoffzelle schon vor längerer Zeit abgewandt, da der Wirkungsgrad wohl noch übler ist als bei komprimiertem Wasserstoff. Und man hat ja nicht eine REX Lösung, sondern ein eigenständiges Konzept für eine H2 Wirtschaft gesucht. Um nicht X Lösungsansätze mit unterschiedlichen Infrastrukturanforderungen zu verfolgen hat man sich irgendwann auf eben komprimierten Wasserstoff geeinigt. Das war damals sicher sinnvoll, aber man sollte das schleunigst in die Tonne treten. Als REX ist H2 denkbar schlecht geeignet.

E10 mittelfristig abschaffen und stattdessen E100 anbieten -> keine große Investition in die Infrastruktur nötig. Zusammen mit einem Brennstoffzellenrex wäre mir lieber als ein großer Akku. Alternativ könnte man auch einen Verbrennerrex mit E100 betreiben...
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Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

Odanez
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Mittelfristig wird aber auch der große Akku leichter, kompakter, günstiger, und umweltfreundlicher in der Produktion. Gekoppelt mit immer höheren Ladeleistung und dichterem Ladenetz wird der zum no-brainer. Ein Brenstoffzellenrex muss auch preislich mit einem großen Akku konkurrieren. Wenn der Akku schneller günstiger wird als die Brennstoffzelle, dann ist der Gewinner ziemlich eindeutig.
50€ Neukundenrabatt im Tibber Store: https://invite.tibber.com/ys75xqey
2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Must haves - Wie sieht das perfekte Elektroauto aus?

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Im Prinzip haben wir heute schon gute E-Autos aber bei dem Ladenetz was wir haben hapert es doch stark.
Okt. 2017 Sion bestellt #2028 und im Jan. 2022 abbestellt.
Mein erstes E-Auto Tesla Model S 90D
Von Jan bis Aug 2021 fuhr meine Frau den Polestar 2
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