e-Autos im Winter-Stau

Re: e-Autos im Winter-Stau

Ioniq1234
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Ich möchte das Thema mal wieder ausgraben. Inzwischen ist die Entwicklung ja weitergegangen.

Ich konstruiere mal ein WCS:

Ein E-Auto treffen mit sagen wir 100 Fahrzeugen ist zu Ende und alle wollen Heim fahren. Alle in dieselbe Richtung über die Autobahn. Und es gibt einen Superstau. Vollsperrung über 10h und das bei Minusgraden. Fast alle 100 BEV sind "gefangen". Im Durchschnitt haben alle 50% SOC, weil beim Treffen nicht genug Ladesäulen für alle da waren.

Nun haben wir ja diverse Erfahrungen, dass bei den Meisten der Akku für 1-2 Tage Heizung ausreicht. Aber wie lange bei 50%?

Wie dem auch sei. Einige werden die 10h nicht schaffen ohne die Heizung ganz ausmachen zu müssen. Die meisten werden es aber schaffen, aber müssen bei nur nich 10-20% unbedingt den nächsten HPC ansteuern, wenn die Bahn wieder frei ist. Nun fahren sagen wir 90 Fahrzeugen gleichzeitig an den nächsten Ladestandort mit 4 Schnellledaeanschlüssen. Viele davon mit weniger als 20% SOC. Einige können noch zum übernächsten fahren, aber das wird nicht die Masse sein.

Nun gibt es aber auch einige Egoisten, die unbedingt auf mindestens 80% laden wollen. Dauert sagen wir 30min im Schnitt. Also stauen sich die weiteren 50 Fahrzeuge weitere Stunden, ehe sie dran sind.


Nun ist das heuzutage noch recht unwahrscheinlich, dass mehr als 10 BEV in einem Superstau festhängen. Aber in den nächsten Jahren könnte das durchaus passieren.

Wie würdet Ihr Euch da verhalten, wenn die Vollsperrung aufgehoben wird? Unbedingt bis 80% oder mehr laden, auch wenn da einige klappernd im Auto dahinter warten?
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Re: e-Autos im Winter-Stau

electic going
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Eben, unwahrscheinlich. Das ist genauso wie die Angst, dass wenn jetzt sofort alle Verbrenner ersetzt werden, das Stromnetz nicht reicht.

Re: e-Autos im Winter-Stau

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Ioniq1234 hat geschrieben: Ich möchte das Thema mal wieder ausgraben. Inzwischen ist die Entwicklung ja weitergegangen.

Ich konstruiere mal ein WCS:
....

Wie würdet Ihr Euch da verhalten, wenn die Vollsperrung aufgehoben wird? Unbedingt bis 80% oder mehr laden, auch wenn da einige klappernd im Auto dahinter warten?
Das ist eine eher irrelevante Frage. Es gibt immer Szenarien, wo die vorhandene Infrastruktur nicht ausreicht und es zu massiven Beeinträchtigungen kommt. Gibt's auch im Bahn- oder Flugverkehr.
In solchen Situation wird sich die Mehrheit solidarisch Verhalten (ich kann z.B. andere Fahrer in mein Auto lassen, wenn deren SoC gering ist und meiner noch gut) und eine Minderheit wird sich egoistisch Verhalten (in mein Auto lasse ich niemand hinein, ich lade auf 80% voll etc.). Das wirst du nicht verhindern können und es wird auch immer Szenarien geben, wo es nicht reicht.

Ich gehe aber davon aus, dass mit dem Siegeszug der eMobilität an den Raststätten jeweils Dutzende preiswerte AC-Ladesäulen aufgebaut werden, wo dann eben mit 22kW geladen werden kann, es muss nicht immer HPC sein.
02/2021 - 02/2024: Twingo electric vibes in orange

Re: e-Autos im Winter-Stau

Singing-Bard
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Ich habe gesehen das bei einem langen Autobahn Sperrungs Stau im Regen ein Motorradfahrer von Staustehern in das Wohnmobil eingeladen wurde. Im Stau ist niemand allein, da gibt es viele Autos die dort Stehen und die Heizung anhaben. Bevor Du erfrierst würde ich mich in einen Benziner eines Staunachbarn setzen. Somit - unrealistisches Gedankenexperiment.

Re: e-Autos im Winter-Stau

Ioniq1234
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Singing-Bard hat geschrieben: ISomit - unrealistisches Gedankenexperiment.
Das wollte ich hören :)

Die Entwicklung geht ja weiter. Die ersten Fahrzeuge, die auch Strom abgeben können, gibt es ja schon. Und es werden sicher mehr werden. An den Raststätten werden immer mehr Lader entstehen und das in immer geringeren Abständen. Wenn 1-2km nach einem Stau ein kleiner Ladepark wäre und 10km weiter noch einer, dann würde ich den anfahren oder noch weiter fahren, wenn es der Akku sicher her gibt.

Aktuell kalkuliere ich auf der BAB ca. 50km Reserve ein. Bei meinem nächsten Fahrzeug, welches mindestens 400km Sommerreichweite hat, würde ich eher Richtung 100km Reserve planen. Insbesondere im Winter. (kann ja auch mal kurz vor dem Ziel ein LKW quer liegen)

Auch wenn man die Vollsperrung umfahren kann, ist das manchmal ein Umweg von 20-30km. Und wenn man dann auch noch den Schnelllader bei der Gelegenheit mit umfährt, ist das blöd. Also ich meine nicht kaputtfahren sondern großräumig daran vorbei ;)

Re: e-Autos im Winter-Stau

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Ich finde das ganze Thema eher amüsant. Wenn man wirklich mehr als einen Tag in der Vollsperrung hängt, dann hat man auch irgendwann beim Verbrenner den Motor abgeschaltet. Deshalb hatte ich auch schon immer im Winter eine Decke im Auto. Zudem hab ich früher mal gelernt, dass im Auto bereits zwei Teelichter helfen würden. Im BEV hat man nun einen Strauss voller Optionen. Die mitgebrachte Decke nutzen und nur die Sitzheizung auf kleinster Stufe (Da verhungert man wohl eher als zu erfrieren). Die Heizung je nach SoC langsam reduzieren - 10 Grad sollten mit Jacke und Decke auch locker reichen und reduzieren den Verbrauch gewaltig. Umluft und alle Stunde kurz Stoßlüften wird vermutlich auch den Verbrauch reduzieren. Und notfalls schaltet man eben alles ab - so wie auch im Verbrenner!
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
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Re: e-Autos im Winter-Stau

Ioniq1234
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Stimmt. An die Sitzheizung hatte ich gar nicht gedacht. Da würde man zur Not Tage hinkommen. Beim Verbrenner würde das die 12V Batterie nicht so lange mitmachen, wenn man nicht Gefahr laufen will nicht wieder starten zu können. Und jede halbe Stunde den Motor für 30min truckern zu lassen, ist auch nicht so gut.
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