E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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https://energy-charts.info/charts/power ... 00&week=26

Wann die Pumpspeicher geladen werden, kannst Du hier nachsehen.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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A.Q. hat geschrieben: Derjenige mit der PV-Anlage hat in dem Moment einen großen Beitrag zur THG-Reduktion geleistet, in dem er seine Anlage ans Netz anschließt. Aber wenn er dann später Strom verbraucht, ist dieser Stromverbrauch dennoch genauso umweltschädlich wie der seines Nachbarn ohne PV (mit den kleinen Ausnahmen 70-%-Abschöpfung und verringerte Netzverluste).
Allmählich wird die Diskussion absurd - nach dieser Begründung sollte ich die Solaranlage vom Netz trennen und den für mich überflüssigen Strom wegwerfen, weil das dann verhindert daß mir irgendwer vorwirft ich sei Schuld am Grenzkraftwerksstrom und meine kWh wird jetzt statt mit 35 g für Photovoltaik mit 900 g für Braunkohlestrom berechnet.

Wenn man etwas statistisch betrachtet kann man nicht nach der halben Rechnung auf individuelle Werte wechseln. Beim sogenannten Stromseemodell wird eben argumentiert daß viele verschiedene Werte hineinfließen und somit auch der Photovoltaikbetreiber seinen Strom mit dem statistischen Wert berechnen muß und nicht mit dem individuellen Wert. Weil es ist ja eben nicht nachvollziehbar wer für mich Strom eingespeist hat.

Beim Schnapps ist es relativ einfach: erstens kenne ich keine Schnappsrunde die in so einem Fall den letzten den individuellen Flaschenholpreis zahlen lassen würde und selbst wenn - jeder der 10 Säufer kann verzichten und demnach ist jeder der 10 für ein Zehntel des Zusatzpreises verantwortlich. Nicht der, der zufällig als letzter vom Wirt gefragt wird.

Außerdem müßte man hier auch eher mit einem Schnapssee-Beispiel argumentieren - der Tankstellenschnapps wird immer kontrollierbar sein in welches Glas der geflossen ist.

Grüazi MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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Aktuell werden etwa 20GWh Pumpspeicherumsatz gemacht. Einmal Vormittags und einmal Abends.

Würde man jetzt die Akkus von ca. 500.000 BEV nutzen, hätte man nochmal dieselbe Kapazität oberdrauf nur mit deutlich besserem Wirkungsgrad. Ich denke 2030 werden wir Akkuspeicherwerke in dieser Größenordnung haben. Und dann ist alles obsolet, was wir heute hier betrachten.

Bereits heute haben wir an Sonnigen Tagen um die 10GW übrig. Insbesondere am Wochenende. Wenn wir noch viel mehr PV zubauen, werden das bald 20 oder 30GW sein. Wär also gut, wenn gerade am Wochenende alle ihre BEV´s laden und wir noch mehr Speichermöglichkeiten hätten.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Ioniq1234 hat geschrieben: Auch auch nicht weiter als die Mähr mit dem Kohlestrom am Abend.
Es ist leider so, dass kurzfristig fast nur Kohle erweiterbar ist und da sicher auch nur die Braunkohle. Über die nächsten 12 Monate oder so haben wir fast nur die Wahl zwischen sparen und Braunkohle verbrennen. Alles andere ist fast nicht beeinflussbar. Deutschland stellt fast kein Erdgas und gar keine Steinkohle her. Das muss alles importiert werden und wir importieren am Anschlag. Wir bauen PV und Wind aus, die Ausbaugeschwindigkeit ist aber kaum änderbar über die nächsten 12 Monate.

Das Einzige, was sonst noch denkbar ist, wäre Streckbetrieb für die bestehenden AKW für ein paar Monate.

Um 14:00 statt um 19:00 laden hilft beim sparen, weil effizientere Kraftwerke den begrenzten Brennstoff nutzen können und weil Speicherverluste (bei Pumpkraftwerken wegfallen).
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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MaXx.Grr hat geschrieben:
Allmählich wird die Diskussion absurd - nach dieser Begründung sollte ich die Solaranlage vom Netz trennen und den für mich überflüssigen Strom wegwerfen, weil das dann verhindert daß mir irgendwer vorwirft ich sei Schuld am Grenzkraftwerksstrom und meine kWh wird jetzt statt mit 35 g für Photovoltaik mit 900 g für Braunkohlestrom berechnet.
Es ist ja kein Vorwurf, nur der Hinweis, dass man durch Einsparungen jetzt (Verzicht auf Ausflug, Verzicht auf Whirlpool heizen) trotz PV Anlage auf dem Dach die Braunkohleverstromung verringern helfen kann.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Ja genau - sparen, sparen, sparen! Die einen sollten es machen, weil sonst der Strom noch teurer wird, die anderen weil man nur so die Ukraine abseits von Waffenlieferungen unterstützen kann. Zu guter Letzt gibt's noch die Dritten, die das ganz uneigennützig für die nachfolgenden Generationen machen. Oh - ich vergaß noch die vierten - die das machen damit im Winter nicht die Heizungen ausgehen.

Die Diskussion hier kam auf weil einer eine Zoe mit einem mildhybrid-Clio verglichen hat. Der hat den Jahresschnitt für deutschen Strom bei der Zoe veranschlagt. Soweit o.k. Die Behauptung war, daß der Unterschied von 5-10 g CO²/100 km, den die Zoe weniger braucht, kaum ins Gewicht fällt.

Dann kamen noch weitere hinzu, die behauptet hatten den Strom für die Zoe müßte man eh mit dem Wert der Grenzkraftwerke, also mit bis zu 1000 g/kWh berechnen.

Meine Gegenmeinung war lediglich, daß das erstens nicht stimmt, und zweitens ein eAuto die Ladung zu gewissen Anteilen - manche mehr, manche weniger - in die CO²-armen Zeiten legen kann. Insofern ist der berechnete Wert, nach dem die Zoe fast so schlecht wie der Hybrid-Clio ist, nicht falsch, aber das eAuto eröffnet zumindest die Chance "bessere" Werte zu erreichen. Beim Hybrid-Clio kann man das nur durch Verzicht auf Fahrten (was bei der Zoe natürlich genauso möglich ist).

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Ich weiß, da war ich versucht die 9,2 kWh/100 km, die bei mir für Juni als BC Verbrauch bei 42 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit im Egolf zu verzeichnen sind, zu erwähnen.

Habs dann gelassen, Adauris müsste meine Meinung kennen. Bei langfristig angelegten Entscheidungen (CO2 Flottengrenzwerte, Kauf eines Autos) passt 0 g CO2 / 100 km als Maßstab. Unter anderem, weil die Zoe 2030 flexibel PV Strom abgreifen kann und damit deren Ausbau günstiger macht / ermöglicht. Genau berechnen kann man das nicht. Das ist schon bei der Grenzkraftwerksbetrachtung eigentlich unmöglich.

Bei den 0 g/ 100 km gewichte ich Markthochlauf und Technologieentwicklung entsprechend hoch, da es hier um Annahmen über die Zukunft geht, kann es da keinen genau berechneten, objektiv präzise richtigen Wert geben.

Für kurzfristige Entscheidungen finde ich die Grenzkraftwerksbetrachtung im Prinzip ganz in Ordnung. Wir sind halt in einer Lage, wo Steinkohle, Erdgas und Erdöl sehr knapp sind und unschöne Import-/Produktionsoptionen für die marginale kWh, den marginalen Liter Benzin zu konstatieren sind.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Jupp78
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AbRiNgOi hat geschrieben: Wenn man einen Stromverbraucher einschaltet wird der Strom für alle dreckiger, ich sehe nicht ein, warum das gerade nur auf die Elektrofahrzeuge gerechnet wird und nicht auf alle. Und wenn auf alle, kann es gar nicht deinen 800g entsprechen weil ja sonst in Summe bei deiner Rechnung viel zu viel herauskommen würde.
Da bin ich prinzipiell bei dir. Das E-Auto ist nicht deshalb dreckig, es ist dreckig, weil der Strom nicht sauber ist. Und da ist der Knackpunkt, wo die Elektrifizierung einfach insgesamt von vielen energieintensiven Geschichten zu früh kommt. So lange Überschüsse von sauberen Strom nicht oft vorhanden sind UND diese dann auch gefördert werden, ist das alles nicht zielführend. Natürlich muss man bei einer Anschaffung heute, wie ein Auto eine seriöse Prognose abgeben, was im Fall des Autos vielleicht die kommenden 15 Jahre sind. Dahingehend muss man handeln. Aber wenn es die nächsten 10 Jahre nicht wirklich was wird mit dem sauberen Strom, dann sind wir heute zu früh dran. Und bei Heizungen sieht die Rechnung noch viel düsterer aus, vor allem weil man sie braucht, wenn es dunkel und kalt ist ;).

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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hgerhauser hat geschrieben: https://energy-charts.info/charts/power ... 00&week=26

Wann die Pumpspeicher geladen werden, kannst Du hier nachsehen.
Sehr schön zu sehen, dass die Speicher an sonnigen Tagen überwiegend mit Solarstrom geladen werden. Und in der Nacht überwiegend mit den Grundlastkraftwerken, die schlecht regelbar sind. Ebenso Wind.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Bei den jetzigen Preisunterschieden dürften die Speicher auch richtig Geld verdienen.

Was mich etwas überrascht. Wieso haben die AKW gestern und vorgestern mittag runtergeregelt? Der Preis war doch noch weit von Null entfernt.
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