@A.Q.
(teilweise schon von anderen gerade gesagt, die Posts haben sich überschnitten)
Die Grenzkraftwerksbetrachtung stößt an Grenzen, wenn Du die auf einen einzelnen Ladevorgang anwendest. Sowohl der day ahead Markt als auch kurzfristige Regelleistung greifen zu grobmaschig. Die Feinstregelung geschieht über die Trägheit von Schwungmassen und Anpassungen im Stromverbrauch. Du kannst also Deinem individuellem Ladevorgang von 11 kW keine Brennstoffzufuhränderung eines Kohle- oder Gaskraftwerks im Megawattbereich eindeutig zuordnen.
Man muss also eine "was würde passieren, wenn viele andere genauso handeln wie ich" Annahme treffen.
Da kann schon sofort etwas beim CO2 Ausstoß rumkommen, auch wenn die Summe des Verbrauchs gleich bleibt und PV nicht mehr liefert. Hier ist die Grenzkraftwerksbetrachtung der Ausstausch von 2 MW Spitzenlastgasturbine mit 40% Wirkungsgrad für 1 Stunde Abends durch 2 Stunden GuD mit 60% Wirkungsgrad über den Tag verteilt.
https://windeurope.org/about-wind/daily ... ricity-mix#
Was auch sofort sichtbar ist, ist der Preisimpact beim Marktwert Solar bzw. Marktwert fossil, da die Spitzenlastturbine als Grenzkraftwerk sehr teuer ist und das Herausdrängen des GuD mittags sehr niedrige Preise erfordert.
Im Prinzip reicht etwa eine Verdopplung bis Verdreifachung von PV und Wind, um fossilen Strom aus dem Markt zu treiben. Dann haben wir den sauberen Strom für CO2 freie Elektroautos.
An einem Tag wie gestern, hätte man aber bei einer Verdopplung von PV und Wind um 19:00 viel zu wenig Strom im Netz und um 12:00 viel zu viel.
Um 12:00 haben sich gestern PV und Wind zu etwa 120 GW aufaddiert, Kohle und Gas zu 75 GW. Um 19:00 waren aber nur noch 40 GW PV und Wind am Netz, dafür über 100 GW Gas und Kohle.
Das ist ein Henne/Ei Problem:
Wenn man PV/Wind als "Zappelstrom" bezeichnet und impliziert man kann da erst mit Speichern anfangen, fängt man nie an. Man verbrennt ewig weiter Kohle und Gas.
Wenn man bei Elektroautos auf den sauberen Strom wartet, verbrennt man ewig weiter Öl.
Die heute gekauften Elektroautos tragen 2030 dazu bei, dass 0 Kohle verbrannt werden muss, entweder indem sie mittags an Sommerwochenenden geladen werden, oder weil die Batterien als second life Speicher PV Strom mittags einspeichern.
Und auch für langfristige Speicherung sind Elektroautos/Batterien essentiell, weil die Auslastung andere Komponenten optimiert werden kann. Dann legt man das Stromnetz von der Dachanlage bis zu Elektrolyseur nicht bei einer Dachanlage von 10 kWp mit 10 kW aus, sondern speichert den Strom zwischen, bzw. verbraucht die absoluten Sonntagssommerspitzen durch flexibles Laden, und kann den Elektrolyseur 24h durchlaufen lassen und braucht nur eine 1 kW Leitungsinvestition (Ähnliches gilt für das Zusammenspiel von Elektroauto/Batterie und anderen Langzeitspeichermöglichkeiten wie Speicherwasser in Norwegen).