Lizzard hat geschrieben: ↑In meinem Leben bekomme ich diese Autos nicht mehr verschlissen. Dafür bin ich schon zu alt.
Nun bestehen die Akkus aber aus einzelnen Zellen und jeder Menge von Kontaktstellen dazwischen. Plus Sensorik. Plus ggf. Klimatisierung. Plus Ladeelektronik. Dazu kommen im Auto dann noch die Leistungselektronik für den Antrieb. Und der e-Motor in dem nun mal auch irgendwelche Lager verbaut sind. U.v.m.
ALL DAS kann kaputt gehen. Einzelne Akkuzellen können ausfallen. Punktverschweißungen und Lötpunkte können sich lösen. Elektronik kann "einfach mal so" ausfallen. Usw.
Theoretisch kann man den Akku dann untersuchen und einzelne Zellen austauschen oder die Kontaktpunkte nacharbeiten. Das muss die Werkstatt aber erst mal können. Bei vielen Autos ist bereits der dafür notwendige Ausbau des Akkus ein hoher Aufwand. Wenn das dann tatsächlich alles klappt darf man die Klimatisierung wieder anbauen, ggf. Kältemittel einfüllen, Dichtigkeit der Akkuverpackung prüfen, Sensorik prüfen...
Wie "teuer" Autos im Laufe der Zeit werden hängt nicht nur von der Komplexität des Antriebs ab sondern halt auch in hohem Maße davon wie servicefreundlich sie konstruiert sind. Aktuell geht - auch bei Verbrennern - der Trend eher zu weniger Komplexität durch weitgehende Verwendung von Komplettmodulen. Wo man früher eine Halogenbirne für 10 € getauscht hat darf man nun einen kompletten Scheinwerfer für 400 € austauschen. Reparatur nicht vorgesehen. Bei den Akkus ist es zumindest aktuell doch genau so: Akku kaputt? Ausbauen, neuen Akku rein, alten Akku zum Werk schicken. Welche Werkstatt kann denn tatsächlich einen Akku reparieren?
Natürlich sinkt durch die einfachere Konstruktion des Antriebs das Risiko das man "Pech" hat und irgendwas Wichtiges kaputt geht. Aber man KANN trotzdem Pech haben. Und das wird dann halt meist vergleichsweise teuer. Beim Verbrenner kann man halt sehr viele Defekte reparieren. Beim e-Motor höchsten die Lager tauschen. Bei anderen Defekten ist es in der Regel ein Totalschaden bzw. man müsste ihn neu wickeln wenn z.B. Kurzschlüsse in den Wicklungen entstanden sind.
Machen wir uns doch nichts vor: Die Hersteller haben KEIN Interesse an servicefreundlichen Fahrzeugen, denn mittlerweile verdienen sie nach dem Kauf mehr an den Fahrzeugen als beim Verkauf. Und DAS wird sich elektrisch sicherlich nicht ändern.
Ciao, Udo