MaXx.Grr hat geschrieben:Nein, das mit den "fehlenden" -12 Volt hat nichts mit der vom ADAC bemängelte Kurzschlusserkennung der beiden Steuerleitungen zu tun.
Richtig. Ist aber auch ein Sicherheitsfeature, hierzu empfehle ich die Lektüre
dieses Threads.
@winwou: Du hast Dich unscharf ausgedrückt, weshalb ich Dich nicht gleich verstanden habe. Das +/-12V Rechtecksignal wird vom Ladecontroller zunächst nicht "geprüft" sondern "angelegt"; wie MaXx.Grr richtig schreibt dient sie dazu, dem Auto zu übermitteln mit welcher Stromstärke es aktuell maximal laden darf.
Allerdings soll in der Tat auch ausgewertet werden, was mit dem Signal
passiert, hier speziell mit der negativen Halbwelle.
Wie man hier schön sehen kann:
Anschlussschema der J1772-Signalkontakte.png
... ist im Auto (rechter Kasten, "Vehicle Controller") eine Diode (D1) verbaut, die nur die positive Halbwelle des Rechtecksignals "durchlässt" und dabei die Spannung über die pulldown-Widerstände R3 und R2 auf die entsprechenden Signalwerte "runterzieht".
Die negative Halbwelle jedoch wird durch die Diode gesperrt und die Spannung bleibt bei -12 Volt. Damit kann (wenn man das auswertet) recht eindeutig sichergestellt werden, dass am anderen Ende ein Auto (oder eine Simulatorschaltung) hängt
und wie gut dessen Erdung ist (korrekte Spannungswerte der positiven Halbwelle). Dies ist allerdings "PE", Schutzerde, das hat also mit der Messung CP-PP
ganz genau gar nichts zu tun.
Das alles wurde hier leider von einer Person zusammengeschüttet und mit Hexenkraut und ein paar Spritzern Spitzkraut versehen.
Ich vermute tatsächlich fast, dass er PP und PE verwechselt hat, außerdem noch das "alte Problem" der fehlenden -12V-Halbwelle 'reingemischt und daraus geschlossen, dass das ganze "seit Jahren bekannt ist und absichtlich nicht gefixt" wurde.
Wer die SimpleEVSE gekauft hat wußte ab Anfang 2016
Ich finde allerdings aktuell (auf die Schnelle) keinen Webshop, der die simple EVSE anbietet um mal zu verifizieren, dass das da dann auch so deutlich mitgeteilt wird - hätte mich interessiert.
daß sie nicht die neue Version der Spezifikation einhält und manche eAutos an ihr nicht laden wollen.
Hast Du mal Info, wann die Spezifikation (mehrfach?) geändert wurde und was (jeweils) dazu gekommen ist?
Wer die SimpleEVSE WB (oder seit kurzem die SimpleEVSE DIN) gekauft hat, hat damit eine Ladestation bauen können die die Spezifikation einhält und alle Autos lädt. Das einzige was nicht eingehalten wurde, ist der sehr theoretische Fehler des Kurzschlusses der beiden Signalleitungen. Relevant wohl bei spielenden Kindern die die beiden Signalpins Kurzschließen, und dann über die dann stromführenden Leitungen einen Schlag bekommen können - wenn sie einen Schraubenzieher reinstecken und zugleich der (überall vorhandene) FI-Schutzschalter nicht auslöst.
Ich glaube nicht, dass dies so passieren kann. Bevor der Ladecontroller die 230 / 400 V freischaltet muss ja erst mal
- ein Gesamtwiderstand CP-PE von 2700 Ω da gewesen sein (Pulldown der +12V Halbwelle auf 6V) => "vehicle detected" und
danach noch
- auf einen Gesamtwiderstand CP-PE von 880 Ω umgeschaltet werden (Pulldown der +12V Halbwelle auf 6V) => "ready / charging"
Ein einfaches "Brücken" von CP auf PE bedeutet aber (nur auf der positiven Halbwelle gemessen) einen Pulldown-Widerstand von 150 oder 480 Ω (R6 und R7 im "EVSE-Connector", abhängig von Schalterposition S3) => undefinierter Zustand, Ladung
darf nicht freigegeben werden, und das schon ohne Messung an der negativen Halbwelle!
Ich weiß nicht wie ich es noch deutlicher erklären kann. Kurzum -12-Volt ≠ ADAC-Test-Fehler!
Definitiv, ja.
@winwou: die Prüfung auf Kurzschluss ist ein
zusätzliches Sicherheitsfeature, das einen gewissen (aber nur selten wirksamen) Sicherheitsgewinn bringt. Sein Fehlen bei der simple EVSE (Ausführungen WB und DIN) wurde
jetzt durch den ADAC-Test aufgedeckt und der Anbieter
rüstet nach. Hast Du damit immer noch ein Problem? Ich nicht.