Sorry für die späte Antwort, aber ich mußte erst auf eine Bestätigung der Veränderung warten.
Der Reihe nach:
Vor etwa 2 Wochen hatte ich in den Grafiken über unseren Stromverbrauch, Unregelmäßigkeiten bei manchen Ladevorgängen beobachtet. Etwa im Minutentakt ging die Ladeleistung von manchen Fahrzeugen 20-30kW rauf und runter und war allgemein eher auf einem niedrigen Niveau (ca. 50kW). Nach Auswertung der Überwachungskameras stellte sich heraus, dass es immer nur bei Model 3 so war. Alle anderen Fahrzeuge haben normal geladen. Nach einem Fernupdate von Alpitronic, war dieses Phänomen beseitigt und auch Model 3 konnten wieder mit voller Leistung laden. Das neue Problem war jetzt, dass die Model 3 nur 3-4 Minuten mit voller Leistung laden konnten und dann der Vorgang komplett abgebrochen wurde. Bei weiteren Startversuchen wurde der Ladevorgang schon nach etwa einer Minute abgebrochen.
Nach Schilderung der neuen Situation, hat Alpitronic aus der Ferne zahlreiche Daten gesichtet und ein Problem mit der Temperatur im Stecker festgestellt. Bei einer Sichtprüfung der Kühlmittelleitungen auf Knicke und des Ladekabels auf Beschädigungen durch mich, haben sich keine Schäden gezeigt. Alpitronic konnte aus der Ferne nichts mehr machen und hat mir für spätestens diese Woche einen Servicetechniker versprochen.
Am nächste Morgen (Freitag letzter Woche), bin ich morgens in die Firma und es stand schon der oben gepostete Sprinter vor der Säule - insgesamt also nicht einmal einen Tag nach dem letzten Telefonat mit dem Hersteller. Zu meiner Freude war einer der Techniker Barthi hier aus dem Forum, der inzwischen bei Alptironic arbeitet. Die zwei waren schon mit ihrem Laptop dabei das Kabel zu untersuchen. Dazu wurde ein Y-Stecker im Gehäuse am Kabelausgang angeschlossen und die entspechenden Daten kontrolliert. Festgestellt haben die zwei dann, dass die Elektronik im CSS Stecker wohl nicht mehr ansprechbar und auch kein Update mehr möglich war. Ich hätte ja nie gedacht, dass im Ladestecker eine eigene, programmierbare Elektronik verbaut ist...
Da diese wohl auch nicht vor Ort zu reparieren ist, wurde das komplette Kabel ausgetauscht und soll anschließend dem Hersteller Phönix zur Fehlerbegutachtung übergeben werden. Danach wurde das neue Kabel programmiert. Die wichtigsten Daten dabei waren die Baudrate und die Nummer des Ladeports am Lader. Es ist tatsächlich so, dass die verschiedenen Ladekabel über einen CAN-Bus mit der Säule kommunizieren und jedes Kabel mit der Nummer seines Einbauortes programmiert ist - hätte ich so auch nicht erwartet.
Für abschließende Tests, hatten die zwei einen mobilen Chademo und CCS Fahrzeugsimulator dabei. Dieses Gerät kann etwa 3-4kW Last für die Säule darstellen und erlaubt so ein Messprotokoll mittels Laptop zu erstellen. Der Lader war wieder einsatzbereit!
Am gleichen Tag ist dann noch ein Kona gekommen, der einwandfrei laden konnte. Auch ein Ioniq hatte keine Probleme - aber diese Fahrzeuge hatten ja auch vorher problemlos laden können - ich mußte also vor dem schreiben dieses Beitrages auf ein M3 warten.
Gestern Abend war es dann soweit: Ein Model 3 Performance wollte laden und hat letztendlich 64kWh in feinster Ladekurve ziehen können - der Lader funktioniert wieder so wie er soll!
Dies war somit das erste Problem mit der Ladesäule, das aber zumindest nur einen kleinen Teil der Fahrzeuge betroffen hat.
Weiterhin hat keiner der Fahrer das Problem der Hotline oder mir gemeldet - der Fehler hätte demnach noch lange bestehen können.
Danke möchte ich hier an die Technik von E-Wald und Alpitronic sagen, die sich vorbildlich um den Vorfall gekümmert und mich stets auf dem laufenden gehalten haben - der ganze Vorfall läuft unter Garantie.
Noch eine Einschätzung von mir:
Während der Problemphase waren auch ein 50er und 55er e-tron hier und konnten einwandfrei laden. Ich spekuliere jetzt mal, dass Audi das Inlet fahrzeugseitig besser kühlt als Tesla, sonst müssten eigentlich doch auch dort die Ladeabbrüche aufgetreten sein...