Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Naja, du hast es jetzt gemeldet, weil das (deiner Meinung nach oder nach der des Elektrikers deines Vertrauens)so gehört und jetzt lass mal noch schön den Überspannungsschutz einbauen, weil das auch so nach der neuen Norm gehört und dann ist doch wieder Alles in Butter ?
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Wenn ich dadurch einen mehrwert erkenne mache ich das vielleicht. ich glaube nur leider das dieser Schutz nur ein Placebo ist.
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Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Klar darf man selber keinen Stecker anschließen... Ich selber mach das trotzdem immer. Erst gestern war der Elektriker da und hat ein Sicherheitsprotokoll gemacht, von meinem neuem Licht und der einen Schuko in meinem Holzschuppen. Eine Stunde hat der verrechnet. Keine Ahnung ob es billiger wäre den das Licht und die Dose machen zu lassen... Wurscht, selbst ist der Mann.

Aber: Drehstrom und Elektrofahrzeug = FI Typ B, natürlich kann man das so sehen wie man will, und nein das ist nicht nur ein ZOE Problem. (Wegen der Gleichrichtung der Netzspannung VOR der Galvanischen Trennung um diese mit einer höheren Frequenz als nur 50Hz machen zu können... = Schaltnetzteil), das würde mir persönlich mehr Sorgen machen, wenn Du aber dann einen e-go oder NRGKick dran hängst, die haben ja dann zumindest FI-B Charakteristik.

Und zum Überspannungsschutz: Die Versicherungen ändern gerade ihre Bedingungen, war es vor der Verordnung so, dass beim Blitzschutz die elektrischen Geräte mit versichert waren, das ist nun draußen (auch das Elektrofahrzeug und das ist teuer!). Also spätestens wenn Deine Versicherung mit den neuen Verträgen rüber kommt, wäre es der richtige Zeitpunkt für einen Überspannungsschutz im Haus, am besten wie ich Schrieb, gleich beim Zähler einen Kombiableiter.

Mir selber ist bei Blitzschlag bis jetzt nur einmal die Steuerung der Lüftungsanlage defekt geworden, ein Überspannungschutz hätte aber einmal ausgelöst 45€ gekostet (muss nach dem Auslösen erneuert werden wie eine Schmelzsicherung) und so wäre es wohl ein Nullsummenspiel gewesen. Ich kann natürlich nicht sagen wie oft der ausgelöst hätte ohne dass etwas passiert ist, und dann jedes mal 45€...
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Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Ein Überspannungsschutzkonzept ist sicherlich kein Placebo, ich halte es für äußerst sinnvoll.
Insbesondere auch bei einem Elektroauto welches über die Hausratversicherung nicht abgedeckt ist und auch durch eine Vollkaskoversicherung (außer bei sehr teuren All-Risk-Tarifen) nicht geschützt ist.

Dabei ist es keineswegs so, dass ein Überspannungableiter nach einem einmaligen Überspannungsereignis defekt ist, so wie AbRiNgOi das darstellt. Die Ableiter halten "sehr viele" (Zitat DEHN) Ableitvorgänge aus, ehe sie der Schutzmechanismus aus Sicherheitsgründen vom Netz trennt. Erst dann muss der Ableiter ausgetauscht werden. Ein Kombiableiter die das DEHNventil ist auf einen Blitzstoßstrom von 100 kA ausgelegt, bei einem derartigen Ereignis ohne Schutz, könnte man sämtliche Geräte im Haus austauschen.

Ein Ableiter der nur ein Überspannungsereignis übersteht wäre auch relativ nutzlos. Stellt euch vor, über eurer Region zieht ein Gewitter. In der Nähe kommt es zu mehreren Einschlägen. Würde sich der Ableiter nach dem ersten Einschlag vom Netz trennen, wäre die Anlage vollkommen ungeschützt. Neben Blitzschlägen gibt es natürlich auch noch jede Menge andere Ursachen von Überspannungen wie z.B. Schalthandlungen im Netz.

Wenn man die Energieseite vor Überspannungen schützt, sollte man allerdings auch an die Datenseite denken und beispielsweise die Kupperdoppelader des Telefonanschlusses oder das Koax-Kabel des Breitbandkabelanschlusses ebenfalls mit einem Ableiter versehen.

Vor einigen Wochen gab es hier ein stärkeres Gewitter mit einem Einschlag in der Nähe. Während beim Nachbarn (ohne Schutz) mehrere elektronische Geräte das zeitliche segneten, war bei mir ein ausgelöster FI (nicht kurzzeitverzögert) die einzige Folge. Der kurzzeitverzögerte FI hat auch das ohne Fehlauslösung überstanden.

Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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da hast Du ja Glück gehabt...

Ich hab diesem montiert:
Bild
und der war nach dem Auslösen und werfen der Sicherung rot...

Der Grund ist auch hier einfach gefunden:
Ebenfalls folgenschwere Auswirkungen können sich ergeben, wenn beim Einsatz von Ableitern auf Funkenstreckenbasis der Anlagenkurzschlussstrom das Folgestromlöschvermögen des Ableiters übersteigt. In diesem Fall kann es dazu kommen, dass der Ableiter nach dessen Ansprechen nicht wieder verlöscht und demzufolge einen Kurzschluss im Installationspfad des Ableiters erzeugt. Im unkritischsten Fall wird dabei nur die in Reihe zum Ableiter installierte Ableitervorsicherung ausgelöst. Dieses Auslösen der Ableitervorsicherung hat jedoch zur Folge, dass die Anlage keinen Überspannungsschutz mehr aufweist

Quelle: https://www.elektrofachkraft.de/sicher- ... z5M9rj7A2S

Und das passiert wenn man sich im Verteilerkasten einen Überspannungschutz einreden lässt und am Zählerpunkt keinen Kombiableiter einbaut...
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Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Wenn das wirklich dieses Produkt war, ist es ungewöhnlich, da das ein Kombiableiter (alte Klasse B + C, heute Typ 1 + 2) ist...

Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

WinnieW
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In der Unterverteilung sind Ableiter auf Basis von Varistoren in den meisten Fällen ausreichend, meiner Ansicht nach.
Funkenstrecken sind üblicherweise nur dann notwendig wenn die Gefahr von Direkteinschlägen in das Niederspannungsverteilnetz besteht, was nur bei Freileitungen der Fall ist – und an den Trafos der EVU sind normalerweise bereits Funkenstrecken eingebaut.

Und ich finde dass es sinnvoll ist bei Ladeanschlüssen für Elektroautos Überspannungsschutz zu nutzen, auch wenn dieser nicht vorgeschrieben ist.

Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Vielen ist nicht klar, dass zu einem vernünftigen Blitzschutzkonzept mehr gehört als nur einen Ableiter irgendwohin zu schrauben.
Den Fachleuten hier im Faden sicher bekannt, aber ich wollte nur die Laien darauf hinweisen, dass eben ein "lieblos" irgendwo vom Elektriker hingeschraubter Ableiter keinen wirklichen und ausreichenden Schutz bietet. Also ist die Forderung vom VNB in sich Quatsch... entweder man macht es richtig oder lässt es.
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Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

WinnieW
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Nun ja, der Überspannungsschutz des Stromverteilnetzes ist im Prinzip eine nachträgliche Ergänzung des Gebäudeblitzschutzes.

Was den Gebäudeblitzschutz betrifft, dieser sollte eigentlich bereits zusammen mit dem Haus geplant und installiert werden.

Das Stromnetz sollte heutzutage besser geschützt werden weil deutlich mehr Geräte mit empfindlicher Elektronik am Stromnetz angeschlossen werden im Vergleich zu früher.

Die alten Geräte mit Elektronenröhren konnten kurzzeitig auftretende Überspannungen deutlich besser verkraften.
Heute hat man Geräte mit Schaltnetzteilen, da befinden sich empfindliche Halbleiterelemente (Gleichrichter) direkt am Spannungsnetz, und die preisverteren Geräte haben oft keinen eigenen Schutz gegen Überspannung, da sind meist nur preiswerte Kondensatoren verbaut welche nur kleinere Spannungsspitzen neutralisieren können.

Re: Überspannungschutz nachrüsten wegen Wallbox

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Mit diesem ganzen Kram Fi Typ B und nun auch Überspannungsschutz kostet bestimmt 2000 Euro eine wallbox Hinzuschrauben wenn man es einen Elektriker machen lässt...wie viele in Deutschland haben denn diesen Schutz installiert?
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