Mikehammer hat geschrieben: ↑
Sorry, aber AUFKLEBER geht gar nicht. Das ist auch auf Glas wahrscheinlich Sachbeschädigung.
Nein, gerade auf Glas ist es keine Sachbeschädigung, weil es rückstandsfrei zu entfernen ist. Das hat auch das OLG Frankfurt festgestellt.
Mikehammer hat geschrieben: ↑
Auch wenn der Autofahrer noch so bescheuert parkt, ist es dumm und vor allem ineffizient.
Benachrichtigung der Rennleitung bringt da mehr.
Dumm?
Dumm wäre es, wie es die Aktivisten in Russland tun und die gesamte Windschutzscheibe zukleben. Dann
kann der Falschparker gar nicht wegfahren.
Ineffizient?
Na gut, es kostet lt. Amazon zwischen 15ct und 20ct pro Aufkleber - wem es das wert ist.
Außerdem - das weiß ich von anderen Aufklebern - werden die nicht gerakelt, also z.B. mit der Oberseite des Fingernagels festangedrückt, kann man einen Aufkleber leicht wieder abziehen - OK, das kostet Zeit, aber wem die es wert ist?
Rennleitung?
In Berlin? LOL
Gut, nehmen wir mal an, die kommt wirklich - nach 18:00 sind die (hoffentlich bald nicht mehr) der irrigen Meinung, der dürfe da stehen (
viewtopic.php?f=104&t=52799).
Außerdem kommen die nach vllt. 2 Stunden - fährt derjenige vorher weg, hat er mindestens einem E-Auto die Lademöglichkeit blockiert, hat -zig Leuten demonstriert, was sie beim Umstieg auf ein E-Auto erwartet - und das alles folgenlos für ihn.
Ich habe mal einen Falschparker gefragt, ob er weiß, daß er hier nicht stehen darf - und die Antwort: JA (!!)
Bekommt er dennoch ein Knöllchen, kostet ihn das Geld - jemand, der so ein altes Auto fährt, ist vermutlich damit ziemlich knapp.
Wird er umgesetzt - kostet das noch mehr Geld, er verpasst ggf. einen wichtigen Termin, hat u.U. Rennereien.
Bei uns im Kiez haben sie eine temporäre Spielstraße auf Betreiben einer Anwohner-Initiative eingerichtet. Eine echte Spielstraße, wo Autos weder stehen noch durchfahren dürfen. Und das ist da an der Stelle schon massiv verkehrsberuhigt (und in Sichtweite eines großen neu gebauten Spielplatzes - aber das ist ein anderes Thema)
Um für Akzeptanz zu werben, ist irgendjemand auf die glorreiche Idee gekommen, in großem Umkreis DIN A4 große bunt bedruckte Zettel hinter die Scheibenwischer der ganzen Autos zu klemmen. Kurz danach begann es zu regnen, die Zettel weichten auf und beim Versuch, die Zettel zu entfernen, zerlegten die sich natürlich in klein Fetzen die einen hartnäckigen Farbschmier hinterliessen, der sich nicht von den Händen waschen lies und bei versehentlicher Berührung mit Kleidung (z.B. wenn ein Stück auf die Hose geweht wurde), einen dauerhaften Fleck hinterlies.
Das ist Sachbeschädigung, kurz gedacht und durch das damit verbundene Ärgernis der (gutgemeinten) Sache abträglich.
Also sind Zettel (wie von Volker praktiziert) auch nicht die wirkliche Lösung, vor allem muss man Teile des Fahrzeuges berühren und Anheben. Ist z.B. der Wischergummi im Winter tatsächlich festgefroren, kann dieser beim Losreissen beschädigt werden - Sachbeschädigung.
So langsam komme ich tatsächlich zum Schluss, daß so ein Aufkleber eine wirklich gute Methode sein könnte, die Botschaft zu senden, Ladeplätze freizuhalten.
Warum?
- es signalisiert, daß er gegen die Regeln verstoßen hat,
- es wird für jeden ersichtlich, daß es Folgen hat, Ladeplätze zuzuparken,
- es kostet den Falschparker kein Geld,
- er wird nicht daran gehindert, wegzufahren,
- sein Auto ist auch nicht plötzlich weg,
- der Falschparker ärgert sich (meistens) über den Aufkleber und hat Aufwand, diesen wieder abzuziehen
Oh ja - don't touch my holy cow - ich darf alles und mein Auto, Ausdruck meines Handelns darf nicht berührt werden.
Wenn ich alles in diesem Thread zusammen nehme, sollen wir weder die Polizei rufen, im Prinzip nichts unternehmen und mit dem Fahrer sprechen und bitten, das künftig zu unterlassen - findet den Fehler im Bild.
Vielmehr wäre es doch so: wenn jeder E-Autofahrer bei einem Falschparker an der Ladesäule, der deswegen nicht laden kann, einen solchen Aufkleber (entsprechend umsichtig) anbrächte, würden die Falschparker von allein die Erkenntnis gewinnen, daß es keine gute Idee ist, sich hier hinzustellen.
Wäre es so, daß in nur 50% der Fälle ein Falschparker ein Knöllchen bekäme oder umgesetzt würde, hätten wir dieses Problem kaum.
Bei mir am Job, wo die Parkplatzsituation extrem schwierig ist (nach 07:30 ist es quasi unmöglich, einen Parkplatz zu bekommen) und auch die Gehwege zugeparkt werden, man selbst an Einmündungen rangieren muss, um in die Querstraße zu gelangen - reicht ein einziger "Besuch" des Ordnungsamtes mit Zettelverteilung, um die Situation für die nächste Woche merklich zu bessern.
Machen wir uns nichts vor: dank unserer Regierung stehen die Ordnungshüter selbst (zumindest in Berlin) kurz vor dem Kollaps, darum brauchen die auch so elendig lange.
Müsste also ein Falschparker damit rechnen, immer, wenn er ein E-Auto am Laden hindert, einen "Gruß" verpasst zu bekommen, dann dürfte die Hemmschwelle, sich dorthin zu stellen, bei den meisten deutlich steigen.
Ich für mein Teil habe nach den Erfahrungen mit Anrufen bei Polizei, Ordnungsamt und Meldungen über OA-Online eher zufällig auf berlin.de das hier entdeckt:
Anzeige erstatten (bei Verkehrsordnungswidrigkeiten)
Ich streife jetzt aber nicht wie ein Hilfssheriff durch Berlin auf der Jagd, sondern melde nur das, was es mir auf meinem normalen Weg begegnet - zwei Fotos, vorbereiteter, individuell angepasster Text und ab - dauert aber pro Mail auch schon mal 10 Minuten (da ginge es mit einem Aufkleber deutlich schneller und direkter).
Im Schnitt schicke ich mittlerweile nur noch alle 10 Tage eine Mail, weil ich in der Nähe meiner Firma meistens eine Lademöglichkeit finde und anfänglich stellenweise 2x täglich eine Mail geschickt habe. Irgendwie scheint das langsam (zumindest in Charlottenburg) Wirkung zu zeigen.
Und dann nach Feierabend nochmal den Aufwand? Es passiert, daß ich am erst spätabends Zeit hätte für eine Mail, deren Anlaß ich morgens entdeckt habe oder mir am nächsten Tag einfällt, daß da noch was war. Dann macht das aber meiner Meinung nach keinen Sinn mehr und ich schicke nichts. Ich denke mal, das ist ein ganz guter Weg, damit umzugehen.
Irgendetwas müssen wir tun - und wenn wir E-Autofahrer nicht selbst tätig werden, wird sich nichts verändern.
Dazu ist die Allgemeinheit einfach zu uneinsichtig und träge, irgendetwas an ihren Gewohnheiten zu ändern und ein wenig auf Bequemlichkeit zu verzichten.
Naja, irgendwann wird der Klimawandel genau dafür sorgen - und dann ist das Gejammer groß.
Wer heute noch hochmotorisierte Verbrenner fährt, hat den Schuß nicht gehört.