MAINGAU Energie 2 hat geschrieben: ↑
Liebe EinfachStromLader,
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Unser Ziel ist es Euch nach wie vor einen möglichst transparenten und einheitlichen Preis anbieten zu können. Abgesehen von Säulen des Betreibers IONITY, können wir dem Großteil unserer Kunden einen einheitlichen AC- und DC-Preis an allen Ladesäulen in unserem Netzwerk anbieten. Um dies sicherzustellen, haben wir in den letzten Monaten das Ladeverhalten jedes einzelnen Kunden betrachtet und somit individuelle und auf das Ladeverhalten des jeweiligen Kunden abgestimmte Preise ermittelt. Berücksichtigt wurde dabei nicht nur wie viel, sondern auch wo und wie lange geladen wurde. Diesen Kunden wurden dann entsprechend verschiedene Preise zugeordnet.
Danke dafür, dass Ihr etwas Licht in die Sache bringt.
Für mich sind dennoch die Kriterien, nach denen einzelne Kunden besondere Preise (die ja durchweg höher als der Normalpreis sind) zugewiesen bekommen haben, immer noch nicht transparent. Wie muss ich mich verhalten, um nicht im Preis hochgestuft zu werden? Wie kann ich durch entsprechendes Verhalten erreichen, dass mein Preis wieder gesenkt wird? Über welche Zeiträume wird das Ladeverhalten betrachtet? Spielen einzelne Ladeanbieter, die ich nutze, eine Rolle, und wenn ja, welche sind dies? In welchen Zeitabständen werden die Preise angepasst, und wie erfahre ich vorher, ob ich in der Gefahr stehe, dass ich in Zukunft mehr zahlen muss?
Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber mir kommt es so vor, dass Ihr keine langfristige Strategie habt, wie ihr dauerhaft ein gerechtes und transparentes Preismodell schaffen wollt. Auch die Tatsache, dass anscheinend Vielfahrer, die also Euren Dienst viel nutzen, mehr zahlen sollen, als Leute, die das nur gelegentlich tun, wirkt auf mich ungerecht. Gerade Gelegenheitsnutzer könnten ja für die paar Mal, die sie unterwegs laden müssen, einen höheren Preis verschmerzen, freuen sich aber darüber, dass keine monatliche Grundgebühr verlangt wird. Dagegen wäre es für
Vielnutzer doch fair, wenn Verträge mit monatlichem Grundpreis angeboten würden und dafür der Preis pro kWh niedriger gehalten werden könnte.
Dass Ihr - wie auch wohl fast alle anderen Fahrstrom-Anbieter - mit dem Angebot kein Geld verdient, dürfte ohnehin allen hier klar sein. Aber dennoch seid Ihr ja auch kein Wohltätigkeitsverein, der besondere Anreize geben muss, dass sein eigener Dienst so wenig wie möglich genutzt wird, denn darauf läuft die Preisgestaltung ja hinaus. Daher wirkt auf mich das ganze tatsächlich etwas paradox. Wollt Ihr denn nun, dass Euer Angebot genutzt wird, oder wollt ihr es nicht? Wenn ja, warum zahlen Intensivnutzer dann soviel mehr, als Gelegenheitsnutzer?
Machen wir uns nichts vor: Der Verkauf von Fahrstrom wird auf absehbare Zeit ein Zuschussgeschäft bleiben. Die Auslastung der Infrastruktur ist einfach zu gering, als dass sich das lohnen würde, und gleichzeitig ist die Infrastruktur in ihrer Dichte aber notwendig und muss sogar ausgebaut werden. Auch bei Preisen jenseits 1 Euro pro kWh wäre das noch so.
Es ist ja auch schön, dass für die Errichtung von Ladesäulen Fördergelder bereit gestellt wurden, für deren Betrieb jedoch nicht. Momentan kann ich mir daher nur ein wirtschaftlich tragbares Preismodell vorstellen: Die Ladeinfrastruktur wird von den Fahrzeugherstellern als Teil des Fahrzeugangebots mitentwickelt und betrieben, und die Kunden zahlen das mit dem Auto mit. So ist es bei Tesla, und Ionity hat ja den ähnlichen Ansatz, aber leider werden da auch die Kunden der eigenen Marken zum Teil arg zur Kasse gebeten.
Es tut mir leid, aber für einen reinen Stromanbieter sehe ich da zurzeit keinen wirtschaftlich nachhaltig tragbaren Ansatz...