Ladekarte der Maingau Energie

[Tobi42]

Ich habe diese Woche wie alle anderen hier auch die Mail von Maingau bekommen, mit den neuen Standard-Preisen.

Sonderlich überrascht war ich nicht, da mir schon klar war, dass ein Preismodell mit 35 ct/kWh an AC, DC und sogar an IONITY nicht auf Dauer zu halten sein wird.

Der Gedanke von Maingau mit "Einfach Strom laden" war toll: Eine Ladekarte, die (fast) überall funktioniert und das Ganze für einen fairen Preis.

Wenn der Preis (noch) nicht kostendeckend war, so hat man dies wohl als Marketingkosten verbucht, um auf diesem Weg Hausstrom und Gaskunden zu gewinnen und um insgesamt bekannt zu werden. Vielleicht war auch irgendwo die Hoffnung vorhanden, bei den Ladesäulenbetreibern irgendwann günstige Konditionen zu erhalten, wenn man genug Umsatz macht.

Die allgemeine Wut auf Maingau kann ich nur teilweise nachvollziehen. Mit 38/48 Cent liegt der Tarif nun quasi gleichauf mit dem EnBW Gelegenheitsladertarif.
Kein Grund, die Maingaukarte wegzuwerfen, zu verbrennen, den Vertrag zu kündigen (warum auch, wenn ohne Verpflichtungen bei Nicht-Benutzung).

Wer nur selten auswärts lädt, für den halten sich die Mehrkosten in Grenzen. Wer oft auswärts lädt, der zahlt eben die Grundgebühr bei EnBW und lädt dann für 29/39 ct/kWh.
Vielleicht sind die Säulen, die man oft nutzt, auch "bevorzugter Partner" bei GET CHARGE.
Die Abzocke von IONITY sollte man meiner Meinung nach generell nicht unterstützen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

Nicht gut finde ich allerdings die Lösung mit den (teils extrem hohen) individuellen Preisen, die einzelne Kunden bekommen, wo man nur spekulieren kann, warum dies so ist.

Da hätte ich persönlich eine Lösung wie bei GET CHARGE bevorzugt. Preisgruppe 1 mit (halbwegs) günstigen Preisen (AC unter 40 ct, DC unter 50 ct), dazu meinetwegen eine Preisgruppe 2 mit etwas höheren Preisen (z. B. 20 ct. mehr als die Preisgruppe 1).
Alle Säulen, deren Betreiber so dreist abzocken, dass Maingau auch mit Preisgruppe 2 nicht ohne Verlust hinkommt, würde ich einfach aus dem Angebot streichen.
Letztlich sollte eigentlich gar kein Ladevorgang mehr irgendwo eine Querfinanzierung brauchen.

Dann kann ich als Kunde nachvollziehen, wo ich günstig laden kann und welcher Betreiber seinen Strom sehr teuer verkaufen kann.

Die Maingau-Kunden, die jetzt Wucherpreise aufs Auge gedrückt bekamen, werden die Maingau-Karte wahrscheinlich nie mehr nutzen. Das kann eigentlich auch nicht prinzipiell im Sinne von Maingau sein.

So gut der Gendanke war, ein Angebot mit einem günstigen Preis und extrem hoher Verfügbarkeit zu machen, so muss man jetzt leider zugeben, dass der Versuch als gescheitert angesehen werden muss.

Mein Ärger geht eigentlich mehr Richtung Ladesäulenbetreiber, die eben oft dermaßen überteuerte Preise verlangen, dass keine Mischkalkulation einer Ladekarte mehr funktionieren kann, wenn die Säulen dieser Betreiber dabei sind.

[ecopowerprofi]

Mit 38/48 Cent liegt der Tarif nun quasi gleichauf mit dem EnBW Gelegenheitsladertarif.

Wenn man zu Hause schon 30 ct/kWh bezahlen muss. Die Ladestation hat man auch bezahlt und müsste man auf den kWh Preis anteilig drauf schlagen incl. eine Rücklage für Reparaturen.

Das die DC-Säulen erheblich teurer sind liegt in der Natur der Sache. Ich gehe davon aus, dass an der DC-Säule der Preis irgendwann bei 60 bis 80 ct/kWh liegen wird. Geringe Nutzung und hohe Investitionen und Unterhalt.

38 ct/kWh für AC-Strom halte ich nicht für überteuert. 48 ct/kWh für DC-Strom für zu billig.

[Harrona]

Ich behalte meine ESL Karte auch.

Keine Grundgebühr, funktioniert im Notfall immer und da ich sie kaum benutze sind die Preise auch ab 1.9.ok.

Allerdings kann ich diejenigen sehr gut verstehen, die aufgrund regelmäßiger Nutzung nun fette Aufschläge bekommen haben und logischerweise nun frustriert sind.

Die Kommunikation scheint nicht die Stärke von Maingau zu sein.

Für die Zukunft sehe ich das insgesamt sehr entspannt.

Einige Anbieter werden verschwinden, neue werden auftauchen und die Preise werden auch einpendeln.

Was mir missfällt, dass Deutschland generell so hohe Strompreise hat, im Vergleich zum europäischen Ausland.

Bleibt wohl nur konsequent auf den günstigsten Hausstrom Anbieter umzustellen und den günstigsten Fahrstromanbieter zu nutzen und alle anderen meiden!

[thomas1215]

Hab mal zum ersten Mal eben mit meiner Shell App näher beschäftigt:

Da kostet es bei Alego Rastplatz Mücke 58ct
Bei Ionity 77 Cent und an einem Eon Tripple Charger 0,47 ct pro kWh zzgl 41ct pro Minute (das wären dann 21€ um meinen Ioniq 28 kWh von 20% auf 80% zu bringen - an einem veralteten 50 kw Lader.

Wenn das die Preise der nächsten Jahre werden nehme ich auf Langstrecke lieber die Bahn - ist ohnehin am umweltfreundlichsten.

Tesla wäre natürlich auch eine Alternative

EnBW Viellader Tarif: 0,39/kWh (19% ust, dzt billiger). Alles was darüber liegt sehe ich jetzt als nicht so relevant an.
Ionity: Das sind exklusive Säulen für Kunden von Audi, VW etc., die mit der entsprechenden Ladekarte sicher auch attraktive Preise bekommen. Ja, man wird immer ein paar Euro monatliche Grundgebühr rechnen müssen, wenn man keine Apothekerpreise für die kWh zahlen will.

Bahn: Stromverbrauch im Durchschnitt: 12 kWh je 100 Personenkilometer. Ab 2 Leuten im Auto wird man meist weniger Energie als die Bahn brauchen.
Und das betrifft nur die umweltfreundlich elektrifizierten Strecken, in Deutschland soll die Bahn ja auch noch gern mit Diesel Loks rumfahren...

[Tobi42]

Das die DC-Säulen erheblich teurer sind liegt in der Natur der Sache. Ich gehe davon aus, dass an der DC-Säule der Preis irgendwann bei 60 bis 80 ct/kWh liegen wird. Geringe Nutzung und hohe Investitionen und Unterhalt.

Und bei der geringen Nutzung wird es auch bleiben, wenn es sich bei 80 Cent einpendelt. 60 mögen gerade noch Schmerzgrenze für viele sein.
Ob man sich mit extrem hohen Preisen wirklich einen Gefallen tut vermag ich nicht zu sagen.

Mein Ansatz wäre eher mit "moderatem" Aufschlag (auch bei 49 ct ist die Marge schon um die 100 %) und möglichst viel Umsatz zu versuchen, in die Gewinnzone zu kommen.

[thomas1215]

Das die DC-Säulen erheblich teurer sind liegt in der Natur der Sache. Ich gehe davon aus, dass an der DC-Säule der Preis irgendwann bei 60 bis 80 ct/kWh liegen wird. Geringe Nutzung und hohe Investitionen und Unterhalt.

38 ct/kWh für AC-Strom halte ich nicht für überteuert. 48 ct/kWh für DC-Strom für zu billig.

Man würde meinen, dass DC Strom teurer sein müsste. Da die Preise aber großteils "politisch" sind kann es auch umgekehrt sein:

In Österreich zahle ich mit meinem Ioniq FL mit der LinzAG Karte an AC etwa 70cent/kWh und an DC (nur im optimalen Ladefenster!) etwa 35cent/kWh, also die Hälfte. Das kommt einfach von der (unternehmenspolitischen) Entscheidung Minutentarife zu verrechnen, und bei 1-Phasenladern den selben Minutentarif wie bei 3-Phasenladern zu verrechnen (also den 3-fachen kWh Preis).

Daher bekommen manche Maingau Kunden nun auch höhere AC als DC Preise vorgesetzt.

Das Problem liegt in der Politik/Regulierung, und kann auch nur da gelöst werden. Jede Spekulation über eine Schuld beim Kunden (der gefälligst ein besseres "Ladeverhalten" haben sollte) geht völlig am Problem vorbei.

Übrigens: Der Preis für Wasserstoff (für Autos) wurde auch politisch festgesetzt, auf so 9,50 je kg, so dass es gerade noch passt im Vergleich zu Benzin/Dieselkosten. Der echte Preis wäre deutlich höher.

[SRAM]

Übrigens: Der Preis für Wasserstoff (für Autos) wurde auch politisch festgesetzt, auf so 9,50 je kg, so dass es gerade noch passt im Vergleich zu Benzin/Dieselkosten. Der echte Preis wäre deutlich höher.

Nö: deutlich niedriger.Aber das ist schon in Ordnung so: so unterbleiben bei weiterem Ausbau die shitstorms wie bei ionity und maingau ...


Gruß SRAM

[bm3]

@MartinG
Zweite Durchsage, bitte ab jetzt beim Thema dieses Threads bleiben. Danke

[kub0815]

Also ich würde mal davon ausgehen das die auf Dauer so bleiben - sofern Du nicht mehr mit Maingau lädtst.

Wieso sollte das für immer so sein?

[enabler]

Das kommt einfach von der (unternehmenspolitischen) Entscheidung Minutentarife zu verrechnen, und bei 1-Phasenladern den selben Minutentarif wie bei 3-Phasenladern zu verrechnen (also den 3-fachen kWh Preis)

Das ist einfach beantwortet: in Österreich gibt es im Gegensatz zu Deutschland noch keine eichrechtliche Grundlage zum Verrechnen nach kWh. Zeit ist hingegen rechtlich unbedenklich.