Wenn man es denn schafft, für die Ladesäulen ein einheitliches Bezahlsystem einzuführen, warum dann nicht gleich fahrzeuggebunden? Bei Tesla funktioniert es ja, und auch Fastned führt das gerade ein. Einfach einstecken und laden, die Rechnung kommt dann später. Dazu braucht man natürlich wieder einen Online-Account beim Anbieter, aber wenn es wirklich ein einheitliches System gibt, wäre das sicher zu verkraften. Schließlich muss man sich ja auch für alle anderen Arten bargeldloser Zahlungsmittel irgendwie registrieren. Und die Micropayment-Anbieter würden ganz rausfallen, da man ja nur noch einmal im Monat oder so alles zusammen bezahlt.
Dass natürlich die Preise transparent und am besten auch einheitlich sein müssen, steht auf einem anderen Blatt.
Technisch ist so etwas kein Problem, denn schon jetzt werden bei jedem Ladevorgang Daten zwischen dem Fahrzeug und der Ladesäule ausgetauscht. Fahrzeuggebundene Bezahlung ist damit auch Datenschutzrechtlich nicht bedenklicher als jeder öffentliche Ladevorgang heute schon, und auch bei einer Kartenzahlung jeglicher Art werden Daten erfasst, die im Zweifelsfall einer Person zugeordnet werden können. Selbst die Barzahlung mit Geldscheinen kann durch die Seriennummern der Scheine technisch rückverfolgt werden. Wer also Angst um seine Privatsphäre hat, könnte allenfalls überall noch mit Münzen bezahlen.
GiroGo ist vielleicht momentan der günstigste Anbieter, aber das liegt wohl hauptsächlich daran, dass die Akzeptanzquote noch gering ist. Man will das irgendwie anschieben und macht darum Dumping-Preise. Eine Ladesäule steht aber mit einem Kartenleser mehrere Jahre da, und wer sagt, dass GiroGo nicht sofort teurer wird, sobald es auch attraktiver ist?