Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwirft

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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

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Rudi L hat geschrieben:Wenn das Elektroauto sich durchsetzen soll muß es am Verbrenner gemessen werden.
Würde ich auch nicht unbedingt unterschreiben. In den 1950er Jahren hat man mal Kinderfüße in Schuhgeschäfte in Röntgengeräte gesteckt, um zu sehen, ob die Schuhe auch gut passen. Aus sehr nachvollziehbaren Gründen ist dies heute verboten. Obwohl das Verbot einen deutlichen Komfortverlust darstellt, und sogar mit dem gesundheitlichen Interesse der Kinder bezüglich des Tragens zu kleiner Schuhe argumentiert werden könnte, weint dieser Praxis heute keiner mehr eine Träne nach.
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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

Rudi L
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Auch ein gutes Beispiel, das wusste ich gar nicht.

Aber auch der Vergleich hinkt.

Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

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Rudi L hat geschrieben: Wenn das Elektroauto sich durchsetzen soll muß es am Verbrenner gemessen werden. Ob es einem selbst gefällt oder nicht.
Sonst wird es nicht angenommen, man sieht es derzeit an den Zulassungszahlen.

Natürlich, 100% Zustimmung. Ein absoluter E-Mobil Fan und mittelklassiger Zukunftsforscher hat einmal gesagt: "Wenn eine neue Technologie besser und billiger ist wird sich diese durchsetzen". Na, und wenn es der nicht weiß.

Aber beides ist sehr schwer zu messen und daher unterliegen diese beiden Kriterien immer wieder den Fake-News.
"Elektroautos sind Umweltschädlicher als Verbrenner" "Mit dem Strom für die Erzeugung von Benzin kann man alle Elektrofahrzeuge betreiben" "Das Elektrofahrzeug produziert Feinstaub mit der Bremse und im Reifenabtrieb, da ist der Verbrenner gar nicht schlechter" "Elektrofahrzeuge schon jetzt billiger" Fake-news von beiden Seiten, ein Kampf der Ideologien oder doch der Technologien?

Wenn man das Elektrofahrzeug mit dem Verbrennerfahrzeug vergleicht, vergleicht man Äpfel mit Birnen. Wenn ich das Aufladen in 30 Minuten mit dem Tanken von 3 Minuten vergleiche hab ich schon alles falsch gemacht.
Zum Beispiel: Wenn ich mein Fahrzeug jeden Tag nur 150km bewege, tanke ich überhaupt nicht mehr. 2 Mal im Urlaub während der Essenpause zu laden ist in Summe weniger Zeitaufwand als jede Woche extra zum Tanken zu fahren.
Es ist halt sehr schwer die richtigen Vergleiche an zu stellen, wenn die Konzepte so verschieden sind. Wenn mich darauf jemand anspricht sag ich: 95% meiner Fahrten sind unter 50km, und für 95% der Fahrten habe ich mein Fahrzeug optimiert, nicht für die 5%, da ist der Wagen nicht so optimal. Aber in Summe ? Besser? Schlechter?

Das gleiche gilt für den Preis, was ist billiger? Was muss ich alles Einrechnen? Nur das was ich selber bezahlen muss oder auch was die Gesellschaft für einen Preis zahlt damit ich Verbrenner fahren darf? Könnte es sein, das mittels Verursacherprinzip die Kosten der Allgemeinheit auf die Verbrenner Kilometer irgendwie verrechnet werden? Wie groß ist denn jetzt genau der Schaden an der Gesellschaft durch Lärm, NOx, CO2, Feinstaub...

"Wenn eine neue Technologie besser und billiger ist wird sich diese durchsetzen". So einfach, und doch so schwer.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

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phonehoppy hat geschrieben:Würde ich auch nicht unbedingt unterschreiben. In den 1950er Jahren hat man mal Kinderfüße in Schuhgeschäfte in Röntgengeräte gesteckt, um zu sehen, ob die Schuhe auch gut passen. Aus sehr nachvollziehbaren Gründen ist dies heute verboten.
Passt doch trotzdem. Also 2030 kommt Du mit keinem Verbrenner mehr nach Paris rein, was einen deutlich Nachteil darstellt. Daran misst Du das E-Auto und das darf rein. Dafür dauert laden länger als tanken, muss man halt abwägen, was einem wichtiger ist.
AbRiNgOi hat geschrieben:"Elektroautos sind Umweltschädlicher als Verbrenner" "Mit dem Strom für die Erzeugung von Benzin kann man alle Elektrofahrzeuge betreiben"
Das ist für den Nutzer aber kein direktes Kriterium. Er sieht nur die Funktion und die Kosten.
Rudi L hat geschrieben:Der Vergleich mit den AKW ist gut, gäbe es keine tauglichen Alternativen, wir wären noch nicht beim Ausstieg.
Ich wäre lieber zuerst aus der Kohle und dann aus der Kernkraft ausgestiegen.
phonehoppy hat geschrieben: Die Reichweite eines heute allgemein erschwinglichen E-Autos reicht je nach Auto für die meisten Leute aus, die nach ca. 300 km sowieso eine Pause einlegen.
NEIN. Denn die wenigsten E-Autos schaffen heute 300km + Reserve bei einer normalen Fahrweise. Sprich 130km/h auf der Autobahn, denn dort werden die Langstrecken typischerweise gefahren.
Und die Infrastruktur ist weiter mies. Es gibt zwar vereinzelte Ladesäulen, die stehen dann oft aber allein und können auch einfach mal belegt sein.
phonehoppy hat geschrieben:Ob etwas "zu teuer" ist liegt im Auge des Betrachters. In vielen Fällen hat ein Elektroauto schon heute eine geringere TCO, als ein vergleichbarer Verbrenner.
Ich hab hier schon dermaßen viele frisierte Rechnungen gesehen, die ich nach 30s draufsehen schon zerfleddern konnte. Lügen bringt uns doch nicht weiter.
phonehoppy hat geschrieben:Die Infrastruktur ist für die aktuelle Anzahl an EVs ausreichend
Nur für Teslafahrer, da ist es mustergültig. Zuverlässig, redundant, passende Abstände (die für nicht-Tesla Fahrzeuge noch wesentlich geringer sein müssten).
phonehoppy hat geschrieben:Die Ladezeiten sind nur dann lang, wenn man auf Langstrecke zwischenladen muss.
Genau darum geht es ja. Nein, natürlich ist das nicht der Alltag. Aber trotzdem nicht akzeptabel in der heutigen Form. Außer Tesla und vielleicht noch beim Ioniq, falls der komplett auf 100kW Säulen zurückgreifen kann.
phonehoppy hat geschrieben:Es kommt also immer auf den Einzelfall an, ob deine 4 "Z" relevant bzw. überhaupt zutreffend sind. Also keine Pauschalisierungen, bitte!
Nun stell Dich mal mal bitte nicht dumm. Dass die Autos heute noch totale Flopps sind, siehst Du ja an den Zulassungszahlen. Durch Probleme schönreden und ignorieren wird das nicht besser.
0cool1 hat geschrieben:Stimmt, nur eine Klasse. Aber den Unterscheid würde man noch extremer merken, wenn der C-Max auch elektrisch wäre.
Dann würde es deutlicher werden, ja. Von extrem kann aber keine Rede sein, da der Diesel auch nicht besonders laut war und auf der Autobahn sowieso der Wind dominierte.
Gerade keine Lust auf GE.
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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

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Reichweite - Ladezeiten - Preis

Diese sind halt teilweise gegenläufig. Für jeden Wunsch gibt es aktuell noch kein eAuto, aber in den nöchsten 5 Jahren wird sich das Angebot deutlich verbessern.
Die Akkutechnologie wird ebsser und man erreich mittlerweile schon akzeptable Reichweiten für die Mittelschicht.

Großes Problem ist die Ladeinfrastruktur und sich darauf auszuruhen, dass man ja bei steigendem Bedarf ausbauen kann, ist kontraproduktiv.
Ein Tripple an einem T&R Standort ist schon heute teilweise zu wenig. Es müssen ja nicht gleich massiv 350kW Lader aufgestellt werden, aber neben so einen Tripple gehören min 4x 22KW Typ2 und 3x 175 KW Säulen
Da wird es dann ein Weilchen noch so sein, dass man da alleine lädt, aber sowas schafft Vertrauen. Wer einmal genervt 1h warten musste, weil der SoC nicht mehr woanders hin reichte, wird dann auf Langstrecke doch wieder den Stinkediesel nehmen (sofern man einen hat)

man sieht ja in anderen Europ. Städten wie sehr wir hinterher hinken. HH hat nun mächtig an Tempo zugelegt, aber in Berlin wird man mit unfairen Abrechnungsmodell drangsaliert. Dann muss Berlin eben den Strom solange verschenken, bis man eine faire Eichrechtskonforme Abrechnung hin bekommt und wenn das 3 Jahre dauert, dann dauert es eben so lange. :evil: :evil:
Wenn das Geld dazu fehlt, dann muss man eben eine Citymaut einführen. Hat dann gleich noch andere Vorteile :twisted:

So ein R90 ZOE dürfte doch im Umfeld einer Großstadt zumindest als Zweiwagen für jeden ausreichen, wenn man abends bequem ansöpseln kann.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

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eDEVIL hat geschrieben:Ein Tripple an einem T&R Standort ist schon heute teilweise zu wenig. Es müssen ja nicht gleich massiv 350kW Lader aufgestellt werden, aber neben so einen Tripple gehören min 4x 22KW Typ2 und 3x 175 KW Säulen
Für den Moment wären 6 Säulen schon gut. Hatte vor ein paar Monaten mal in Ochtum Park geladen - 1 Triple für die Normalsterblichen und 3m weiter der Supercharger mit ...glaube 6 Plätzen.
Ich hätte dumm geschaut wenn da noch einer vor mir gewesen wäre. Einem Teslafahrer kann das dagegen relativ egal sein, ob da schon 3 stehen. Genau so muss das aussehen - bitte einfach bei Tesla abschauen.
Und man braucht auch keine Wunderakkus sondern muss einfach nur genug Zellen verbauen. Mit der heutigen Technik ginge schon viel, wenn es denn nur einer (außer Tesla) machen würde.
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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

Nordstromer
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Für die Fahrer eines BEV als Erst- bzw. Alleinfahrzeug muss es doch passen, oder will man das mit frisierten Rechnungen und hinkenden Vergleichen auch in Abrede stellen. Wenn sich jemand ernsthaft für ein BEV interessiert kann man auch nur echte BEV-Fahrer fragen. Das gilt auch in anderen Bereichen.
Säulen gibt es schon viele und es werden immer mehr. Distanzen über 500km werden auch problemlos gefahren. Im Alltag hat man bei Kurzstrecken keine Probleme.
Das größte Problem ist für mich immer noch der Preis bzw. das im unteren Preis-Segment keine vernünftigen BEV verfügbar sind. Meine Cousine fährt sehr gerne im Ioniq mit und ist begeistert. Sie würde sogar mit weniger Reichweite locker auskommen. Ein gepimpter iMiev würde schon locker reichen. Aber der würde neu wohl über 20k€ liegen und gebraucht gibt es keinen in ihrer Preisklasse (5000-7500€ ca.).
Das es aber als Erst. bzw. Alleinfahrzeug ohne Abstriche geht beweisen hier sehr viele. Akzeptiert das endlich mal und hört auf mit der Lügerei wir würden uns das schön rechnen oder selber lügen. Wenn es euch nicht passt geht doch zu AMS. Dort sieht man das genauso wie ihr. Dort huldigt man auch dem Diesel. Habe ich kein Problem mit nur hier passt das überhaupt nicht.
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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

Nordstromer
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eDEVIL hat geschrieben:Ein Tripple an einem T&R Standort ist schon heute teilweise zu wenig. Es müssen ja nicht gleich massiv 350kW Lader aufgestellt werden, aber neben so einen Tripple gehören min 4x 22KW Typ2 und 3x 175 KW Säulen
Da wird es dann ein Weilchen noch so sein, dass man da alleine lädt, aber sowas schafft Vertrauen. Wer einmal genervt 1h warten musste, weil der SoC nicht mehr woanders hin reichte, wird dann auf Langstrecke doch wieder den Stinkediesel nehmen (sofern man einen hat)
An den Raststätten braucht es noch mehr CCS-Lader das ist die Zukunft. Wer dort lädt sollte das mindestens mit 50kW tun können alles andere ist für die Langstrecke eher unbrauchbar meiner Meinung nach. Wenn ich auf der Autobahn 200km mit einer Ladung fahre und dann lade würde 60kW im Schnitt einer Ladezeit von 30 Minuten entsprechen. Also nach ca. 2,5 Stunden Fahrzeit eine halbe Stunde (Lade)Pause. Das wäre für mich ok. Aber dann brauchts mit zunehmender Zahl BEV eben auch CCS. Das hat man aber schon erkannt und sogar hier in Hamburg gibt es sehr viel CCS Lademöglichkeiten, obwohl die in der Stadt nicht so dringend gebraucht würden.
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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

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@ Arno: :thumb:
Gut auf den Punkt gebracht.
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
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Re: Was Elektromobilität bei mir für praktische Fragen aufwi

Rudi L
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AbRiNgOi hat geschrieben: "Wenn eine neue Technologie besser und billiger ist wird sich diese durchsetzen". So einfach, und doch so schwer.
Das ist in der Tat so.
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