Wir spekulieren, diskutieren und ... zum Thema Model 3

[mitleser]

Es ist mittlerweile fast unmoeglich zu erkennen ob eine aktuelle News kompletter Unsinn ist, so wie die Parkplatzgeschichte mit den angeblich nicht verkauften und auf Verdacht produzierten Model 3..

Woher soll man wissen das es kompletter Unsinn ist? Ich kann mich auch nicht erinnern das das als Fakten News gebracht worden wäre. Das sind ebenso negative Spekulationen, wie es gleichzeitig positive Spekulationen gibt.

Ein erster Anhaltspunkt ist die Rückschau. (Toumal hat es oben ja bereits skizziert.) Welche clickbait-Schlagzeilen standen im Raum? Wie und von wem wurden sie kommuniziert und welche Ansagen haben sich bewahrheitet? Wer das im Blick hat, hat schonmal einen guten Anhaltspunkt zur Unterscheidung.
Und komm(t) jetzt nicht mit Zahlen! In einem Milliardenkonzern sind Zahlen Statistik und müssen interpretiert werden (können).

[Toumal]

Das mit den Parkplaetzen wurde und wird weiterhin als Fakt verkauft. Auf Twitter, SA, ZH, uvam.
Sorry aber die Ausrede, man habe ja nur laut gedacht fliegt aus dem Fenster wenn schreibt: "This is bad news for Tesla". Und selbst wenn man die Konditionalform verwendet ist irgendwo der Punkt gekommen wo es nicht mehr als blosse Spekulation gilt.

Ich kann ja auch nicht dauernd Sachen schreiben wie "Ist Herr X ein Vollidiot?" oder "Bevorzugt Politiker Y Geschlechtsverkehr mit Pinguinen?" - das Fragezeichen bringt mich da nicht aus der Bredouille.

Genauso ist es nicht ok wenn ein gewisser E.M. vollmundig Sachen fuer den Tag X verspricht, mit "Fabriken in denen der Luftwiderstand zum Hindernis wird", und dann die ganze Chose ein halbes Jahr nach hinten rutscht - Und er draufkommt dass es einen Grund hat warum bei Ford nicht nur Roboter arbeiten. Das ist nicht nur ein Irrtum sondern das Versprechen an sich war schon Unsinn.

[150kW]

Das mit den Parkplaetzen wurde und wird weiterhin als Fakt verkauft. Auf Twitter, SA...

Und wen interessiert ob auf Twitter irgendjemand Behauptungen als Fakt verkauft? Das ist Twitter, nicht die NY-Times. Wenn Horst Lüning Unsinn über CCS als Fakt verkauft, würde ich auch nicht behaupten "die Medien" fahren eine Kampagne gegen CCS.

[sensai]

jeder Autohersteller hat riesen Parkplätze voll mit Fertigfahrzeugen.
Aus verschiedenen Gründen:
Meist aus logistischen. Shuttles für eine Destination werden zusammengestellt. Zugtransporte in gewissen Länder
geblockt. Zubringer zu den Häfen so getimt, dass der Transport dort kurz vor dem Eintreffen des Schiffes ankommt.

Gelegentlich auch für gewissen Nacharbeiten bis das n.I.o. Bauteil vom Lieferanten wieder verfügbar ist....
Die Software für den Bug geschrieben und getestet ist und dann auf diese Fahrzeuge aufgespielt werden kann....

[Simon1982]

jeder Autohersteller hat riesen Parkplätze voll mit Fertigfahrzeugen.

Nicht so bei VW, die brauchen keine extra Parkplätze am Werk. Dort hat man eine viel bessere Lösung gefunden :

https://www.morgenpost.de/flughafen-BER ... hafen.html

[Super-E]

Nicht nur die Wahrheit ist differenzierter als schwarz weiß, auch die Leute, die hier posten. Eine Sache die mir immer wieder auffällt ist, dass sowohl Leute die sachliche Kritik von sich geben, als auch Leute, die leidenschaftlich verteidigen mit Dingen in Verbindung gebracht werden, die sie selber nie gesagt haben. Ich habe das sicher auch schon gemacht. Denn Fakt ist, dass vieles das EM versprochen hat eingehalten wurde (manches sogar in Spec und in time) und genauso vieles voll daneben ging.

Wenn jetzt jemand sagt: Ich fürchte, dass Punkt X daneben geht, dann macht es wenig Sinn zu sagen. Das wurde ja bei Punkt Y damals auch schon behauptet. Genauso ist es im Umkehrschluss falsch zu behaupten, dass alles daneben geht nur weil mal etwas daneben lag.

Ein weiterer Irrtum ist zu Glauben, dass Leute, die hier eher die kritische Haltung einnehmen TESLA hassen würden. Man muss nur nichts Positives sagen, wenn das die anderen schon ausführlich tun und man beschränkt sich daher auf die negativen Aspekte. Das führt beim lesen vermutlich zu einem sehr verschobenen Bild bei manchen Foristen.

Ich möchte daran appellieren, dass man versucht den Punkt des Diskussionspartners zu erkennen. Selbst wenn der auch mal falsch liegt, oder vielleicht sogar einige Punkte der Argumentationskette schwach sind, kann der Kern immer noch richtig sein. Und ein "Du hast Dich damals schon geirrt" hilft da auch nicht weiter.

Wenn man andere Sichtweisen nicht wahrnimmt und sich mit denen auseinandernimmt hat man keine Chance irgendwelchen Wandel wahrzunehmen. Das heißt ja nicht, dass man jegliche Meinung gleich übernimmt. Mann kann auch total von einem Foristen genervt sein und komplett anderer Meinung sein und trotzdem eines von 10 Argumenten gut finden.

Ein erster Anhaltspunkt ist die Rückschau. (Toumal hat es oben ja bereits skizziert.) Welche clickbait-Schlagzeilen standen im Raum? Wie und von wem wurden sie kommuniziert und welche Ansagen haben sich bewahrheitet? Wer das im Blick hat, hat schonmal einen guten Anhaltspunkt zur Unterscheidung.

Dann sind wir uns also einig, dass wir sämtliche Aussagen von Elon Musk und Tesla als unglaubwürdig einstufen können. Insbesondere Aussagen zu angeblich ja total sicher geplanten Gigafactories in Asien und Europa, Aussagen zu Produktionszahlen, Aussagen zu Profitabilität und Cashflows. All diese Aussagen haben sich in der Rückschau zu oft als gänzlich falsch und offensichtlich erlogen herausgestellt. An den CEO des Unternehmens müssen wir natürlich deutlich härtere Maßstäbe anlegen als an Twitter-User, da Musk nicht nur alles erdenkliche Insiderwissen hat, sondern bei seinen Forward looking Statements immer auch den harten Regeln der SEC unterworfen ist.

Aber während anonymen Twitter-Usern, die höchstwahrscheinlich nicht CEO des Unternehmens sind, kein Aktienpaket im Wert von 15 Mrd US-Dollar besitzen und auch keine Milliarde US-Dollar Kredit auf Basis er Aktien als Kreditsicherheit aufnahmen, stets die Lüge und das gnadenlose Verfolgen von Eigeninteressen vorgehalten wird, ist es ausgerechnet bei demjenigen mit den größtmöglichen Eigeninteressen immer nur ein lässliches Versehen oder eine leider nicht ganz stimmige Zeitplanung. Aber ganz sicher wird auch Tesla irgendwann mal Fabriken in China und Europa oder 20.000 Fahrzeuge pro Woche bauen. Hat er sich halt nur bei der Zeitplanung geirrt.

Vielleicht überprüft ihr mal euren Kompass, um künftig genauer feststellen zu können, wer in diesem Spiel
a) Eigeninteressen hat
b) in welchem Umfang (US-Dollar) Eigeninteressen bestehen und
c) wessen Aussagen eher geeignet sind, den Aktienkurs im Sinne der Eigeninteressen zu beeinflussen

Anfangen können wir bei der jährlich hervorgekramten Meldung, Tesla würde die Planungen für neue Fabriken in Asien und Europa vorantreiben.

@Super-E: Bravo!

[Super-E]

Ich glaube nicht, dass es derzeit schon ein Nachfrageproblem bei TESLA gibt - ggf aber sorgen beim Ordereingang. Dass würde aber keine Halde produzieren. Das Szenario, dass die LR/Premiumkunden ausgehen könnten, bevor das SR Basis profitabel ist halte ich aber für ein realistisches Risiko - (Risiko heisst Risiko und nicht dass es so kommen MUSS)). Das das Basismodell die Firma derzeit in den Ruin führen würde stammt ja von EM selbst.

Basemodell hin oder her. TESLA hat kaum Möglichkeiten Nachfrageschwankungen durch Maßnahmen zu begegnen, die andere Hersteller anwenden. Und hier gilt: Angebot und Nachfrage Regeln den Preis. Um sich den Listenpreis nicht zu versauen haben klassische Hersteller einige Tricks auf Lager.

Zunächst mal ist das Verhältnis von Verkaufspreis zu Einzelkosten ohne die ganzen Umlagen bei Verbrennern gigantisch - wenn man den Listenpreis zahlt (bei gehobenen Modellen locker doppelt oder dreifach). Das ist auch Absicht, damit man die Leute abschöpfen kann, die bereit sind den Preis zu zahlen. Bei Flottenkunden gibt es aber gigantische Rabatte. Dadurch, dass die die Fahrzeuge dann nach kurzer Zeit auf dem Gebrauchtmarkt verkaufen gibt es bei Jahreswagen schon einen riesigen "Wertverlust". Den hat man aber nur als Privatkäufer zum Listenpreis. Und wenn irgend eine Fertigungslinie nicht ausgelastet ist oder ein Modell nicht so gut geht, dann gibt es weitere Aktionen - ein Bekannter hat einen A5 in Vollausstattung im Firmenleasing und zahlt ohne Anzahlung eine Rate von 198€/Monat (das kann niemals kostendeckend sein). Auf amerikanischen Foren liest man, dass man den i3 wohl auch recht billig leasen kann. So etwas führt dann dazu, dass die Firmenmarge in Summe dann "nur" noch bei 10% ist...

Bei EVs gibt es diese Rabatte ansonsten eher weniger - auch kaum für Großkunden, da man nicht so viel Spielraum hat und dann recht bald draufzahlt. Das ist auch ein Grund wieso Sixt und Co noch so ablehnend gegenüber EVs sind (und die Autohersteller beim Verkauf der EVs). Deshalb ist der Wertverlust auch nicht so krass, obwohl man eigentlich denken könnte, dass er bei EVs höher ist.

Ich vermute, dass dieses Yello i3 Leasing daraus hervorkam, dass BMW unbedingt seine 100k voll bekommen wollte und deshalb so eine versteckte Rabattaktion durchgeführt haben. So etwas erhöht dann natürlich beim i3 mittelfristig den Wertverlust...

Zurück zu TESLA: Weil immer Äpfel mit Birnen verglichen werden halte ich das M3 nicht für so "hochprofitabel". Es ist nur dann profitabel, wenn alles zum Listenpreis verkauft wird (was TESLA ja auch bisher umsetzt). Das macht einen aber sehr anfällig auf eine stockende Nachfrage zu reagieren.

Wäre ich TESLA würde ich auch so lange wie möglich mit dem Base warten und es dann nicht anteilig der Nachfrage produzieren, sondern nur entsprechend der überschüssigen Fertigungskapazität. Ich würde die Stores darauf trimmen den Kunden zu sagen, dass jede Konfiguration > Base (also auch jedes Paket zusätzlich) einen schneller zu seinem M3 bringen wird und man ansonsten lange warten darf.

Das geht alles gut, so lange es keine Konkurrenz gibt...

[Twizyflu]

Ja sehe ich auch so wie du Super-E.
Ich gehe davon aus, dass man in Europa beginnt, sobald die Nachfrage das entsprechend zulässt bzw. die Fertigungskapazitäten und wir werden wohl auch erst Performance AWD, Long Range AWD und RWD mit Premium sehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Basismodell nackt so schnell kommt (eher bei uns Ende 2019) und wenn die kleinere Batterie kommt, dann wohl nur mit Premium Paket drin.
Wobei die Frage ist, ob die Marge nicht ohnehin in der Batterie liegt und nicht im Innenraum/Premium-Paket.

Ich hätte gerne Standard Range + Premium Paket (ohne AP, ohne AWD, ohne größere Felgen) aber mit Farbe.
Alles andere ist mir zu teuer (die 9000 USD für 25 kWh mehr auch!).

[Super-E]

Ich hätte gerne Standard Range + Premium Paket (ohne AP, ohne AWD, ohne größere Felgen) aber mit Farbe.

Es ist ja gut, wenn es den nicht zu früh gibt. Stell Dir vor den gäbe es vor Deinem Kona, dann hast Du ja nichts mehr zum hinfiebern...

Bei jemand, der einen Ioniq fährt und einen recht niedrigen Platz in der Sanglschen Kona Warteliste hat, sollte da ja eigentlich tiefste Entspannung herrschen - sofern er nicht Twizyflu heißt