Ich bin schon länger daran, mir einen Akku zu dimensionieren, Zellen habe ich schon haufenweise.
Aber ich sammle vor allem auch seit einigen Jahren Daten, damit ich eine sinnvolle Größe an Akku baue.
Für jeden Tag des Jahres habe ich für die letzten 6,5 Jahre drei Zahlen gesammelt:
- Erzeugter PV-Strom, von 4/2012 bis 6/2018 mit 8,8 kWp, seither mit 12,2 kWp
- Verbrauchter Gesamtstrom, ab 12/2014 mit ZOE, ab 12/2017 mit Wärmepumpe
- direktverbrauchter PV-Strom
Damit kann ich für jeden Tag auch den Strombezug, den Stromverkauf (Überschuss), die Autarkiequote und die Eigenverbrauchquote berechnen.
Dadurch, dass sich fast jedes Jahr etwas nachhaltig ändert, sind diese Daten naturgemäß nicht stabil, vielmehr zeichen Sie schön meinen Weg auf dem Pfad der Energiewende nach.
Außer der ZOE mit 22 kWh Batterie habe ich bisher noch keinen Speicher.
Über die Jahre haben sich nun aggregiert und gerundet folgende Werte ergeben:
_______________________2011_____2013____2016____2018 (die letzten 6 Wochen extrapoliert mit Daten aus 2017)
Erzeugung PV_____________0_______8.800___9.200___14.000
Stromverbrauch gesamt___5.500____ 5.100___8.400___13.500
Stromverbrauch aus PV______0______1.800___2.800____4.700
Stromankauf_____________5.500____3.300___5.600____8.700
Stromverkauf______________0______7.000___6.500____9.400
Autarkie %________________0%_______36%____33%______35%
Eigenverbrauch %__________0%_______ 21%____30%______33%
Nun habe ich aus meinen Tageswerten mit der Excel ein etwas vereinfachtes Speichermodell gebaut. Die Speichereigenschaften Größe, Wirkungsgrad, Entladungstiefe kann ich angeben. Das Modell geht davon aus, dass der Speicher mit dem täglich verkauften Strom im Rahmen seiner Kapazität arbeiten kann und diese Kapazität mit seinem Wirkungsgrad dem Hausstromnetz zur Verfügung steht. Was am Tagesende nicht verbraucht wird, steht am nächsten Tag zur Verfügung.
Nicht berücksichtigt sind Zwischenladungen unter dem Tag und auch das Entladeverhalten über Nacht wird nicht ganz korreckt berücksichtigt, das hat mit den aggregierten Tageswerten zu tun. Aber in erster Näherung dürfte diese Berechnug doch interessante Rückschlüsse auf ein "optimales" Speichervolumen bei den gegebenen Randbedingungen PV-Erzeugung und Stromverbrauch erlauben.
Interessanterweise kann ich in einem realistischen Szenario (Speicherkapazität <100 kWh) keine Autarkie über 63% erreichen. Auch der Eigenverbrauch verharrt da bei 61%. Erst bei sehr großen Speichergrößen mit ~5.000 kWh komme ich bei 100% Eigenverbrauch an, die Autarkie liegt dann bei 92%. Teilweise dürfte das dem Modell geschuldet sein, es rechnet halt den konkreten Tagesverlauf nicht mit, sondern nur die Tagesbilanz.
Autarkie-Verlauf Theo3.JPG
Daraus wird für mich deutlich, dass das wirtschaftliche Potential zur Erweiterung meiner gegebenen Anlage um einen Batteriespeicher bei ungefähr 450 Euro/a liegt, in 10 Jahren ließen sich also (stabile Energiepreise voraussgesetzt) ungefähr 4.500 Euro einsparen. Nicht gigantisch, aber auch nicht nix. Meine seitherigen Aktivitäten (PV, E-Auto, Wärmepumpe statt Gasheizung) haben übrigens eine Einsparung von ca. 5.800 Euro/a gebracht. Das ist schon eine ganz schöne Hausnummer.
Hat von Euch schon einmal jemand ähnliche Berechnungen angestellt?