Joe-Hotzi hat geschrieben: ↑Auch Deine Behauptung, das Schweröl für den Tanker hätte in der Wirkungsgradkette keine Relevanz, da es ein Reststoff /Abfall aus der Raffinerie sei, kann ich so nicht nachvollziehen. Energetisch ist es ein Verlust und praktisch könnte ich genau so gut ein "Schweröl-BHKW" damit betreiben. Letztlich ist man ja gerade dabei, den Einsatz als Treibstoff zu verbieten - entsprechende Abgasreinigungen einzufordern.
Das hat deshalb keine Relevanz weil es sich um nicht siedende Anteile also Abfall, sogenanntes Rückstandsöl (Schweröl) handelt.
Einfache Erklärung zum Kreilslauf:
1 = Öl
2 = Abfall
Input
1
2
Output
1
2
Der Abfall wird also dem Kreislauf (input) als Energie wieder zurückgeführt
Würde ich den Abfall streichen, müsste die Bilanz wie folgt auschauen
Input
1
Output
1
denn ->
Input
1
2
Output
1
Wäre nicht zulässig, dann handelt es sich um keinen geschlossenen Kreislauf und somit wäre das mathematisches Gleichgewicht, also Bilanz falsch aufgestellt.
Wenn ich bei einer Gleichung 2*2 = 4 die zwei kürzen will, muss man dies auf beiden Seiten vornehmen :
2 * 2 = 4 //// durch 2 dividiert
2 = 2
Anderes Beispiel:
Input
Rohöl 3986 kt
3119 GWh [ Eigenverbrauch (Rohöl) 241 kt + Strom durch Dritte] - Prozesswärme
Output
Flüssigas 313 kt
Propylen 52 kt
Benzin + Diverate 1391 kt
Flugbenzin 62 kt
Diesel 1627 kt
Heizöl Leicht 440 kt
Heizöl schwer 94 kt
Eigenverbrauch (Rohöl) 241 kt - Prozesswärme
123 GWh
Würde man hier beim Output nun den Eigenverbrauch streichen, müsste ich das beim Input genauso machen. Und das triff beim Öltanker eben so zu. Ein teil wird in der Raffinerie als Prozesswärme verbrannt, ein anderer Teil eben falls als Abfall, nicht siedende Anteile (Schweröl) beim Öltanker.
@spark-ed
Also eine Studie zeigt auf wie und aus welchen Quellen die Daten erhoben worden sind und dazu noch einen Rechenweg. Das Shellpaper enthält leider nur eine Grafik mit einen übernommen Wert.
Triff auch hier zu
https://www.mwv.de/wp-content/uploads/2 ... x_2011.pdf
Außerdem wurde bezüglich den Shellpaper ein entscheidener Fehler begangen. Die Well to Tank Studie die ich selbst noch nicht sichten konnte, Quellnachweis bzw. einen strukturierten Rechenweg inkl. Quellen der erhobenen Daten. Bezieht sich aber auf die verursachten CO2 Emissionen. Und hier muss man aufpassen, denn über die Emissionen kann man überhaupt nicht auf den Energieaufwand also kWh für die Herstellung einem Liter Diesel schließen. Das geht nur wenn man es über die Energiebilanz macht, was geht rein und was geht wieder raus.
Einfaches Bespiel:
Das Cointaninerschiff und sein CO2 Verbrauch:
Aus der Redoxgleichung
C19H32 + O2 -> CO2 + H2O
C19H32 + 28 O2 -> 19 CO2 + 16 H2O /2
9,5 CO2 + 8 H2O
0,5 mol C19H32 132,5g
9,5 mol CO2 418g
30g CO2 / 3,15 --> 9,52g C19H32
41,86 kJ/g * 9,52g --> 398,5 kJ
Würde nach
400 kJ/t * 4750 Teu * 10 t * 3738 sm * 0,00017 t/kwh * 1/3600 S = 3.353 t Brennstoff herauskommen - > tatsächlich 1.017 t
Der Fehler liegt in der Annahme der Redxogleichung. Es liegt keine stöchiometrische Verbrennung wei bei einen Auto mit einen Katalysator vor. Deshalb ist über die C02 Emission keine Rückrechnung möglich.
-> zweites Beispiel
Ölbohrung.
Bei der Ölbohrung wird nicht erwünschtes Methan einfach abgebrannt, das führt zu erheblichen CO2 Emissionen. Nur kann ich das nicht als Verlust betrachten bzw. darauf auf den Wirkungsgrad der Energiebilanz schließen. Denn es wird ja kein Rohöl verbrannt. Und wären die Ölfirmen etwas klima bewußter eingestellt, könnte man das Methan auch emissionfrei abscheiden als zu verbrennen.
Auf die Energiebilanz und somit auf den Wirkungsgrad hat dies eben falls keinen Einfluss.
-> drittes Beispiel Raffinerie
In der Raffinerie wird genauso das Öl um Eigenbedarf verbannt was zu erheblichen C02 Emissionen führt. Nur kann man aber Aufgrund dieser CO2 Emissionen nicht auf den Wirkungsgrad der Raffinerie schließen da die dabei erzeugte Prozesswärme dem Kreislauf als Input wieder zugeführt wird.
Input
Rohöl 3986 kt
3119 GWh [ Eigenverbrauch (Rohöl) 241 kt + Strom durch Dritte] - Prozesswärme
Output
Flüssigas 313 kt
Propylen 52 kt
Benzin + Diverate 1391 kt
Flugbenzin 62 kt
Diesel 1627 kt
Heizöl Leicht 440 kt
Heizöl schwer 94 kt
Eigenverbrauch (Rohöl) 241 kt - Prozesswärme
123 GWh
Den Wirkungsgrad der Raffinerie bzw. Dieselkette und somit der benötigten Energie für die Herstellung einem Liter Diesel kann man also nur über eine Energiebilanz ermitteln, nicht aber über die verursachten Emissionen, das ist physikalisch vollkommen falsch.
Somit kann die Well to Tank Studie nicht als Wirkungsgrad gedeutet werden, z.B. 0,82 und daraus einfach die benötigte Energie ableiten, das ist physikalsicher Nonsens.
Man kann anhand dieser Studie höchsten den Kehrwert von 1/0,82 als CO2 Emissionsfaktor für die Verbrennung eines Liters Diesel aufschlagen, das wäre legitim, aber nicht den Wirkungsgrad, zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte.