Neuer Q90 -Ladeverhalten- böse Überraschung

[Twizyflu]

Hm ich glaube persönlichwerdende Kommentare nutzen uns garnix.

Gemeint hab ich nicht die Zellstruktur bzw -Chemie sondern weil es oben so klang als läge es daran, dass die Zellen von LG seien.
Der Soul bekommt seine von SK Innovation.

[Pol-Pott]

192 Zellen wird in renommierten Quellen
http://pushevs.com/2015/11/06/lecture-a ... ts-future/
genannt, eben keine dumpfe Parallelschaltung aller Zellen.

[Jack76]

Ist das sicher, dass das die gleichen Zellen sind?

Nupp:
Ioniq & Soul EV: Lithium Polymer
Zoe, Bolt: Li-Ionen

Und, die jeweilige Ladekurve wird einzig durch das BMS bestimmt (egal ob man jetzt an AC oder DC lädt, das letzte Wort hat das BMS!), das sagt, was geht und wie es geht und hier wird jeder Hersteller nun mal seine ganz eigene Strategie fahren. Natürlich ist das auch abhängig davon, wie z.B. der Akku temperiert wird, wie der Aufbau des Stacks ist usw.... Und wenn Hersteller A beschliesst, die max. Ladeleistung drosseln wir ab XX% dann ist das so und nun mal Teil der Ladelogik. Auch der gute Tesla lässt die max. Leistung nur für einen kurzen Zeitraum bei niedrigem SoC zu dann geht es bereits abwärts. Allgemein gültige Schlüsse von einem auf den anderen Hersteller oder Modell übertragen zu wollen, sind da ziemlich sinnlos. Im Endeffekt ist jede Ladelogik immer auch ein Kompromiss zwischen verschiedenen Anforderungen. Die Herausforderung für den Hersteller ist es nun die für sein angedachtes Klientel passendste Strategie zu implementieren. Siehe Karlsson zum Bolt: nicht laden ist das schnellere laden. Wenn das passt, dann ist auch der 1-phasen-Lader sowie starke Drosselung ab 65% bei DC-ladung egal, denn er wird idR nur vor und nach der Fahrt geladen und nicht bzw. kaum "on-Tour". Oder Flu's Ioniq, zwar weniger Akku, aber effizient bei Autobahn und sehr schnell wieder geladen, sehr gut wenn man viel Strecke auf der BAB macht und eh zwischen laden "muss". Wenn man noch mehr Strecke auf der BAB macht dürfte wohl nur noch der Tesla als eierlegende-Wollmilchsau übrig bleiben.

Zum Aufbau des Akkus: dieser hat sich zwischen dem kleinen und dem großen Akku nicht verändert. Die Zellen-Zahl, Verschaltung und der Aufbau des gesamten Packs ist exakt identisch geblieben. Die neuen Zellen sind etwas größer, dicker und die Zellchemie ist etwas verändert worden. Diese Art der Integration ist nun mal am einfachsten und schnellsten zu integrieren. Das BMS trainiert man auf die höhere Kapazität und eine entsprechend angepasste Ladestrategie und das war es mehr oder weniger auch schon fast. Verändert man die Anzahl oder Verschaltung der Zellen darf man gleich noch die ganze Peripherie (Sensoren, Module etc.) überarbeiten, macht mehr Arbeit und ist somit auch entsprechend teurer. Von einer Nachrüstbarkeit älterer Fahrzeuge wird dann vermutlich auch sofort Abstand genommen, da der Umbau-Aufwand vermutlich wirtschaftlich für die meisten Halter einfach nicht sinnvoll ist (Restwert Zoe nach 2-3 Jahren???).
Hier nochmal was zu den alten Zellen der Zoe:

screenshot.png (15.16 KiB) 1476 mal betrachtet

Und hier noch ein kleines Werbevideo von Renault selbst, über die Anpassung der Zellen des neuen Akkus mit der größeren kapazität: https://twitter.com/i/videos/8286648224 ... e=facebook

[Twizyflu]

Danke Jack.
Das sind sehr gut recherchierte und brauchbare Informationen.

Es ist ja auch absolut lobenswert, dass LG und Renault das Auto so belassen haben und gezeigt haben, dass ein evolutionärer Prozess auf Zellebene, viel gescheiter ist, als man knallt einfach ne teure Batterie unterhalb rein (damit meine ich nicht Tesla, bei denen ist das schon in Ordnung so).

Die 41 kWh Batterie ist super. Aber ich fürchte trotz allem, dass entweder Renault seine Hausaufgaben (BMS) nicht richtig gemacht hat (noch) -> ODER dass der Preis für annähernd gleiches Gewicht mit quasi Verdoppelung der Energiedichte pro Zelle, dazu eben führte, dass man um die Lebensdauer zu gewährleisten, Abstriche bei der Ladung hinnehmen musste.
Darum wurde der Q90 ein Kompromis, und beim R90 fällt es eh nicht so auf.

[Karlsson]

Lieber die höhere Energiedichte. Und wenn man 50% mehr davon nimmt, geht auch 50% mehr Ladeleistung - dann beim Ampera E. 60kWh netto - sehr schön, da gehts km den Bereich Erstwagen.

[Pol-Pott]

Die "alten" Fahrensleute haben schon die richtige Einstellung - paßt schoo.
Kleines Tüpfelchen, der "erzähl-dort-mal was"-Renault-Mann zeige auf dem Seminar letztendlich in genau der Vortragsfolge am Trade-Off"-Polygon, was Priorität hat. Zunächst die Erhöhung von Energiedichte, dann erst Reduzierung der Ladezeit.

Damit und mit Jack's Ansage zur Batterie-Management-Unit sind mir persönlich die Ursachen klarer - womit ich in Abwägung Reichweite zu Ladezeit, dann auch bereit wäre, das Ladeverhalten zu tolerieren.

Gelernt hab ich mit dem R90 (ZE.40), will man schnell und effektiv laden (hier an 11kW-Wallbox) sollte man den Akku möglichst leer fahren, dann kommt Freude auf (23% = 63km bis 100% = 300km bei Plus-Graden von 13:00 bis 16:35) - alle anderen Ladestrategien sind eher Zeitverschwendung - einen Vergleich mit 22kW-Ladesäule hab ich nicht - da zu weit entfernt.

[Elektrofahrer]

Habe heute mit 20% angefangen zu laden, an einer 22 Kw Säule. Komischerweise war der Akku in 2 Stunden voll. Gestern habe ich noch die doppelte Zeit benötigt. Heute habe ich leider nicht mit GanZE ausgelesen. Das Auto bringt mich immer wieder zum wundern.

[beckslash]

Vielleicht gibt es ja eine Anpassung nach einer gewissen Anzahl von Lade-/Entladevorgängen, eine Art Lernkurve. Hat darüber schon mal jemand geschrieben?

[Karlsson]

Wars deutlich wärmer?
Da kommen von Renault bestimmt auch noch mal Updates mit optimierten Kurven.

[doubleg]

Ich glaube man muss warten bis mehr Fahrzeuge am Markt sind und diese auch mehr gefahren wurden. Es ist nicht undenkbar, dass der Akku am Anfang vom BMS anders behandelt wird als nach einer gewissen Zeit.
Es gab hier das Argument, dass Renault den Mietakku schonen will, ist ja deren Eigentum. Dann sollten sich die Kaufakkus anders verhalten, oder nicht?
Aber ich halte das sowieso für nicht nachvollziehbar. Schnellladungen sind eigentlich nicht so ein großes Problem für einen Akku, und 43kW ist für einen 41kWh-Akku nicht mal eine echte Schnellladung. Schlecht für den Akku ist ein hoher Ladestand bei hohen Temperaturen, das ist ja Konsens mittlerweile, oder nicht?
Wir werden es nicht rausfinden warum Renault Autos verkauft die laut offizieller Angaben von 0% auf 80% in 65 Minuten laden sollen (siehe Seite 5: https://www.renault.at/content/dam/Rena ... PL_ZOE.pdf), in der Praxis geht das dann aber nicht. Das wird in der Preisliste nicht mal relativiert, steht so dort als wäre es immer so. Ich würde sagen eine solche Preisliste gibt einem das Recht im Fall des Falles Minderung oder Wandlung zu begehren, da ein wesentliches Merkmal der Kaufsache nicht den Angaben entspricht.
Viel eher denke ich es gibt irgendein Problem zwischen Renault und LG Chem. Es ist aus meiner Sicht jedenfalls alles sehr seltsam. Und ich glaube, dass das gelöst werden wird. Gerade jetzt wo Renault so viel Werbung für den Zoe macht, da kann man sich das doch gar nicht leisten, dass dann überall herumgemeckert wird.