Hier hast du einige richtige Gedanken. Zum Wertverlust des Autos am Anfang: Klar hat jedes Auto am Anfang mehr Wertverlust. Bei deinem geplanten Fahrprofiel wiegt allerdings der Wertverlust durch die vielen gefahrenen km mehr. Und wenn du ein älteres Fahrzeug nimmst hast du natürlich geringeren Wertverlust aber dafür größere Wartungskosten.umrath hat geschrieben: ...Wobei ich bei meinem aktuellen Fahrprofil ohnehin davon ausgehe, das Auto nicht ewig zu fahren sondern nach spätestens 4 Jahren, vermutlich auch schon ein Jahr früher auszutauschen.
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Dann könnte ich ggfs. für 8-10k€ vielleicht einen 40 oder 50kWh Akku nachrüsten und damit die Lebensdauer und Nutzbarkeit erhöhen. Klar, alles nur Spekulation.
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Im schlimmsten Falle kommt im nächsten Jahr ein IONIQ 2 auf den Markt mit einem 40-60kWh-Akku und ich ärgere mich. Dann bleibt mir allerdings immer noch die Option, den IONIQ mit überschaubarem Verlust (mehr als geschätzte 8-10k€ sollten wohl in dem einen Jahr nicht zu erwarten sein) zu verkaufen und auf die neue Version umzusteigen. Das müsste budgetmäßig sogar machbar sein.
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Ich sehe aber auch die andere Seite:
Wenn ich noch ein Jahr warte, fahre ich in der Zeit mein aktuelles Auto (VW Up!) weiter. Der verbraucht auf der Strecke rund 6l Super. D.h. bei 240km und einem Tankvolumen von 42 Litern komme ich auf eine Reichweite von 7 Tagen....
Mal eine vereinfachte Modellrechnung für ein Jahr:
- du fährst an 200 Tagen die Strecke: 200*240 = 48000. Privat nochmal 2000km -> 50000 km Jahresfahstrecke.
- du tankst 6l Benzin auf 100 km -> 3000l Benzin, Preis 1,35€ -> 4050€ Benzinkosten.
- du tankst Strom, mit Ladeverlusten 15 kWh/100km -> 7500 kWh. Davon tankst du 50% bei deinem AG gratis, die anderen 50% zu 0,3€/kWh -> 1125€ Stromkosten pro Jahr.
- du sparst 2925€ Treibstoffkosten pro Jahr.
Die Rechnung verbessert sich zu deinen Gunsten wenn
- Bei deinem AG besonders viel lädst und daheim weniger (z.B. im Sommer)
- Der Benzinpreis weiter steigt
Die Sicherheit eines Neuwagens mit Karroserie aus hochfestem Stahl und modernen Assistenzsystemen solltest du nicht unterschätzen. Ein VW-UP ist auf einer Autobahn nicht zuhause.
Das Aufladen fordert sicherlich Disziplin. Dafür musst du im Regelfall nicht extra einen Tankstopp (beim Benziner alle 2-3 Tage!) einlegen sondern einfach bei der Arbeit und zuhause den Stecker reinstecken. Wenn du doch mal im Notfall an eine Schnelladestation musst kostet es dich 20-30 min (2 Benzin-Tankstopps), also wirst du unterm Strich weniger Zeit an Tankstellen verbringen als mit dem Benziner.
Wie ich schon in einem anderen Post geschrieben habe verkauft du den Wagen dann nach 1-2 Jahren mit großem Wertverlust, hast aber 3000€-6000€ Treibstoffkosten in der Zeit gespart. Dann kaufst du dir einen Stromer mit ~60kWh Batterie, mit dem du nur noch bei deinem AG laden musst und hast dann gar keine Treibstoffkosten mehr.
Achtung: Die 5 Jahre Garantie vom Hersteller bekommst du nur, wenn du alle 15000km zur Insprektion fährst, also 3-4 Mal pro Jahr. Wie weit ist dein freundlicher Händler von dir weg?
Wenn deine Nachbarn regelmäßig ein E-Auto an der Ladesäule sehen werden sie die Säule weniger zuparken. Allerding werden sie sich überlegen, ob ein E-Auto auch was für sie wäre und eventuell irgendwann auch ein E-Auto dort laden wollen
Für alle Berechnungen musst du bei deinem AG auch wirklich volladen können, sprich etwa 25kWh in 8 Stunden laden können, also brauchst du mehr als eine Schukosteckdose.
In allen Fällen wird dich diese enorme Pendelstrecke finanziell und zeitlich stark belasten. Ich hoffe der Job und der Verdienst rechtfertigen das.