CCS=SuperPlus135 hat geschrieben:Aber bei einer subventionierten Ladesäule sollen wir gottfroh sein, das wir Fahrer den aaaah sooooo tollen Strom bekommen.
Ist dir bewußt mit wieviel Geld so eine Ladesäule subventioniert wird? Im aktuellen Call der Förderung sind es maximal 12.000 EUR bei Kosten von in der Regel weit über 50.000 EUR.
So wird das nie was mit dem E-Mobilität. Industriestrom kostet im Einkauf deutlich unter 10 cents. dazu die Ökoumlage, etc. Für Preise zwischen 30 und 50 cents ist das ein gutes Geschäft.
Hast du die Beiträge vorher überhaupt gelesen, dass es bei den Schnellladern eigentlich kaum auf den Preis pro kWh ankommt, sondern dass hier auch der Leistungspreise eine ganz erhebliche, wenn nicht sogar größere Rolle spielt?
Ich möchte nicht schon wieder auf das Thema Stromexport eingehen den wir JEDEN TAG haben. Dort wird täglich Strom ins Ausland verschenkt, mit dem man min. 5 Mio. E-Autos kostenlos laden könnte.
Das hat aber absolut nichts mit den Schnellladern zu tun. Das wäre höchstens dann interessant, wenn der Stromanbieter in genau dem Moment, wo der Strom zuviel ist, diesen an Fahrzeugnutzer abgeben kann. Aber dazu müssten die in genau diesem Moment am Schnelllader stehen...
Eine Tankstelle die NUR Sprit verkauft, ist nicht lange am Markt. Eine Ladesäule die Strom für 80 bis 100 cents verkauft, ist nicht lange am Markt.
Woher willst du das wissen? Nur, weil dieser Preis nicht deinem persönlichen Wunsch entspricht? Vll. gibt es hinreichend genügend Menschen, die diesen Preis vollkommen in Ordnung finden. Wenn dem so ist, dürfen dem Anbieter die vielleicht 10% unzufriedenen herzlich egal sein.
Destination Lader ziehen Kunden an. Das selbe KANN und MUSS an Rasthöfen funktionieren. Quer gegenüber den Ladesäulen stehen ja auch Tankstellen, die mit einem Snack und Kaffee MEHR GEWINN machen, als mit dem Verkauf von 70 Liter Diesel.
Hast du mal verglichen, was die für Produkte zu welchen Preisen verkaufen? Am Autobahnrasthof kostet ein Eis oder ein belegtes Brötchen schnell mal 5 EUR, was es im Supermarkt für 2 EUR gibt. Der Kaffee kostet schnell mal 4 EUR, woanders 1,50 EUR. Diese Preise sind teilweise erforderlich um die erhöhte Logistik zu decken und auch die Zusatzkosten der Nachtarbeit einer 24/7-Raststätte. Andererseits sind die Preise hier aber auch so hoch, weil es der Markt hergibt. Die Anbieter wissen, dass (hinreichend genug) Leute bereit sind, an einem Rasthof mehr zu bezahlen. Eben weil sie JETZT und HIER etwas essen wollen und nicht erst 10km weg von der Autobahn in einen Supermarkt fahren wollen. Hier zeigt auch Niemand mit dem Finger auf den Betreiber und spricht von Wucher - obwohl das belegte Brötchen das Doppelte als beim Bäcker kostet und vermutlich mehr als das 5-fache als wenn man es sich zu Hause selbst belegt und mitnimmt. Warum sind hier deutlich höhere Preise in Ordnung, bei der Bereitstellung von Ladestrom aber nicht?
Wer die Preise an einem Schnelllader an dem Rasthof nicht bezahlen will, dem steht es ja auch frei von der Autobahn herunter zu fahren, 10km bis zur nächsten Stadt und dort preisgünstig oder vll. sogar kostenfrei - aber eben langsamer und weiter weg - mit AC zu laden.
Ich habe übrigens die leise Vermutung, dass genau diejenigen, die sich über zu teuren Strompreise beschweren auch genau die sind, die im Shop eben nicht das belegte Brötchen für 5 EUR kaufen, sondern lieber an dem selbst mitgebrachten knabbern.