16.02.2016 21:00 Uhr Frontal 21 - Die Abgaslüge

Tja ich wohne da wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen (kein Scherz)

[tubi]

Wir werden den Wunsch der Menschen, sich unabhängig fortbewegen zu wollen, nicht abschaffen können. Wir schaffen ja noch nicht einmal ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen

Den einzigen wirklichen Fortschritt in Deiner Richtung sehe ich in den selbstfahrenden Autos. Die nicht mehr Privateigentum sind, sondern nur noch bei Bedarf angefordert werden. Das sehe ich in 5-10 Jahren. Die ersten Selbstfahrer gibt es ja schon seit einiger Zeit und CarSharing breitet sich immer mehr aus.

Das ist ein kleiner Lichtblick, aber wir sehen ja an den Antworten, wie weit die Meißten davon davon weg sind...diese Gesellschaft hat sich über Generationen daran gewöhnt wie es jetzt ist...mit Lärm, Giftgas, verstopften Straßen usw. aber auch dem "so tollen Fahrspaß" für Jedermann

[Alex1]

@Chef: Wieso grausam? 95% aller Unfälle würden so verhütet....

Und wahrscheinlich dann 95% mehr "Überwachung" ...

Musst halt Prioritäten setzen: überwacht leben oder unüberwacht sterben...

[chef]

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Das ist ein kleiner Lichtblick, aber wir sehen ja an den Antworten, wie weit die Meißten davon davon weg sind...diese Gesellschaft hat sich über Generationen daran gewöhnt wie es jetzt ist...mit Lärm, Giftgas, verstopften Straßen usw. aber auch dem "so tollen Fahrspaß" für Jedermann

Falls Du mich meinst - mir ging es um das autonome Fahren, dass ich persönlich grausam finde ...

Gegen Lärm und Gestank "arbeiten" wir ja hier alle mit unseren E-Autos ...

[volker]

@tubi was du meinst, diskutieren die Experten unter "modal split" - der Anteil jedes Verkehrsmittels an den Personenkilometern. Da haben manche Städte große Fortschritte erzielt beim Zurückdrängen des Autoverkehrs: Durch attraktive, preiswerte, eng getaktete öffentliche Verkehrsmittel, durch ein Radwegenetz, das den Namen auch verdient, und durch restriktive Maßnahmen wie Verknappung/Verteuerung des Parkraumangebots, weniger Fahrspuren, Pförtnerampeln, Verlegung von Durchfahrtsstraßen usw.
Andere (wie etwa Stuttgart) haben beim modal Split null Fortschritt erzielt, was bei gestiegenem Verkehrsaufkommen insgesamt heißt: Deutlich mehr Autos und Dauerstau.

Der gemeinsame Feind von Autoverkehrsgegnern und E-Fahrern ist das Verbrenner-Auto. Unabhängig davon ob man Autofahren nun gut findet oder nicht - wenn schon Straßenverkehr dann soll er bitte elektrisch sein in der Innenstadt. Das löst einige Probleme, aber nicht alle wie etwa Stau und Parken.

Letztere werden durch autonome Autos entschärft und das wird kommen in den amerikanischen Ballungszentren an der Westküste. Google und Apple erschließen hier einen Milliardenmarkt. Was wir Deutschen davon halten, ist im Wesentlichen egal.

[chef]

@Chef: Wieso grausam? 95% aller Unfälle würden so verhütet....

Und wahrscheinlich dann 95% mehr "Überwachung" ...

Musst halt Prioritäten setzen: überwacht leben oder unüberwacht sterben...

Hehe ...

Das stell ich mir grad vor Ich bestelle e-Auto, 2h später ist das Auto da und Akku ist leer von der Anfahrt

Man muss sich das ja nicht unbedingt so vorstellen, wie es heute ist: ein Carsharing-Bestand in einer Größenordnung von 0,1% aller (überwiegend herumstehender) Autos - da dauert es auch viel lange, bis die Karre zu einem gefunden hat.

Man stelle sich aber mal 2 Mio. elektrisch-automatischer Carsharing-PKW vor, die könnten locker 20 Mio. herkömmlicher PKW - beginnend in den Ballungsgebieten - ersetzen. Der so gewonnenen Platz in den Städten kann z.T. für Fahrradinfrastruktur genutzt werden - die man auch schön unüberwacht nutzen kann.

Wie soll das gehen? Wie sollen 2 Mio Carsharing Autos 20 Mio Pendler aus den Speckgürteln alle Morgens zur RushHour in die Städte befördern? 10 (Mit)Fahrer pro Auto in der Zeit von 6-9 Uhr? Und das gleiche abends Retour? Das funktioniert nicht!

Diese Vorstellung ist nur etwas für Leute in den Städten. Leute aus den Speckgürteln werden auch in 10 Jahren noch ein eigenes Auto brauchen.

[Tho]

Ich kann mir das auch nicht vorstellen.
Zu mir fährt das autonome Auto aus der nächsten größeen Stadt gute 45min.
Oder es kurvt irgendwie vor Ort rum, dann fehlt es aber 3h wenn es mich zur Arbeit fährt (1,5h einfacher Weg)
Es wird auch nicht unbedingt morgens wieder jemand damit zurückfahren wollen, dann macht das Ding wieder leerfahrten.

Die autonomen Autos die im Berufsverkehr benötigt werden, stehen außerhalb selbigen auch wieder größtenteils nutzlos in der Gegend rum.

Genau das meine ich Tho. Sinnvoll ist hier nur ein brauchbare P+R System mit Anbindung an den ÖPNV im Ballungsraum. Das bedeutet auch massenhaft Steckdosen im P+R Bereich. Nur so ließe sich in meinen Augen eine "Großstadt" von Pendlern "befreien".
Carsharing ist nur etwas für Stadtmenschen die außerhalb den ÖPNV ab und an eine Fortbewegung brauchen.