Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

dsp123
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Wenn auch dieser Thread schon sehr alt ist - möchte ich dieses Thema doch nochmal ankurbeln. Mal sehen ob sich mir andere Outlander-Fahrer auch anschließen.

Ich fahre seit Oktober 2020 einen PHEV, bin PV-Besitzer (Einspeiseanlagen) und ausgebildeter Eletrotechniker / Elektronik-Ing.

Da mich die Netzstabilität gerade im Zeitalter der technisch sehr fragwürdigen Energiewende sehr interessiert und ich mich für eine autarke Stromversorgung (evtl. Black-Out) interessiere kam mir folgender Gedanke:

* den Outlander über die 230V - Steckdose zur Notstromversorgung meines Eigenheimes verwenden
* über die PV-Module die Outlander-Batterie direkt mit Gleichstrom bei Sonneneinstrahlung tagsüber laden

Dies hört sich erstmal recht einfach an aber der zweite Punkt ist schwer zu realisieren. Denn eine Wallbox welche einerseits mit PV-Gleichstrom gespeist wird und andererseits über Chademo den Outlander lädt gibt es (noch) nicht oder?

Eine Eigenbau-Lösung ist hier wahrscheinlich schwierig, da man über den CAN-Bus des Chademo-Steckers der Outlander-Ladeelektronik mitteilen müsste, alles was von der PV-Anlage kommt (praktisch zwischen 300 - 500 Watt) für das Laden der Fahrbatterie zu verwenden.

Alternativ wäre auch noch ein Eingriff in die Outlander-Elektroinstallation möglich, indem man die Fahrbatterie-Anschlüsse freilegt und hier den PV-Gleichstromanschluß direkt heranführt. Die Höhe der Ladespannung könnte man über eine für den Outlander benötigten Spannungsbereich über eine Reihenschaltung genau der dafür benötigten PV-Module unkompliziert bereitstellen. Dies wäre aber ein sehr riskanter Eingriff, welcher sicher die Herstellergaranie gefährdet. Das man sich dann um den Ladezustand der Fahrbatterie selber kümmern muß (Überladung!!!), wäre sicher das kleinere Übel. Oder man sieht hier externe Gleichstrom-Schutzeinrichtungen vor.

Alternativ zu dieser Gleichstromladung könnte man auch für die PV-Anlage einen weiteren Inselbetrieb-Wechselrichter anschaffen und mit dem AC-Aldekabel darav die Batterien laden. Aber warum sollte man aus PV-Gleichstrom erst Wechselstrom machen, um diesen dann durch die Bord-Ladekomponenten wieder in Gleichstrom umwandeln? Ganz zu schweigen von der Steuerung der Ladeautomatik und des Inselbetrieb-Wechselrichters, dass auch dann geladen wird wenn die PV weniger als 2000 Watt produziert.

Hat jemand hierzu schon Erfahrungen gesammelt oder andere Experimente gestartet? Wäre an einer konstruktiven Fachsimpelei sehr interessiert.
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Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

muinasepp
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Interessieren würd mich das Thema auch, nur technisch beitragen kann ich leider nicht viel. Alleine schon das Thema Pufferbatterie, um möglichst hohe Eigenverbrauchsraten bei eigener regenerativer Stromerzeugung zu erreichen. Auch wenn der Outlander-Akku nicht groß ist, halte ich ein PHEV dafür geeigneter als ein BEV, weil man da ja immer noch die Möglichkeit hat, mit dem Verbrenner zu fahren falls der Akku leer ist. Beim Thema Notstrom bin ich mir dagegen gar nicht so sicher, ob ich überhaupt der Einzige oder einer der Wenigen sein möchte, der im Falle eines längeren BlackOuts dauerhaft Strom hat. Da müsste man wohl gleichzeitig im Bereich Selbstverteidigung investieren.
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Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

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Über die Steckdose ist sehr optimistisch, da gibt es max. 1500 W das wird zu nichts reichen.
Technisch gehts es nur über Chademo.
Sie mal hier: https://www.theverge.com/2019/3/6/18252 ... -in-hybrid
Andy Australia hatte mal einen Beitrag wo einer selbst etwas gebastelt hat, dass er mit Solar Zellen, Pufferbatterie und Outi quasi autark ist.
Mitsubishi Outlander PHEV S-Edition

Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

Gorch
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dsp123 hat geschrieben: Alternativ zu dieser Gleichstromladung könnte man auch für die PV-Anlage einen weiteren Inselbetrieb-Wechselrichter anschaffen und mit dem AC-Aldekabel darav die Batterien laden. Aber warum sollte man aus PV-Gleichstrom erst Wechselstrom machen, um diesen dann durch die Bord-Ladekomponenten wieder in Gleichstrom umwandeln? Ganz zu schweigen von der Steuerung der Ladeautomatik und des Inselbetrieb-Wechselrichters, dass auch dann geladen wird wenn die PV weniger als 2000 Watt produziert.
Warum sollte man das nicht so machen, wenn es einfach und unkompliziert realisierbar ist? Das bisschen Verlustleistung fällt doch nicht ins Gewicht, wenn die Sonne scheint. Zudem hat man alle Kontroll- und Schutzmechanismen automatisch berücktsichtigt und die Garantie geht nicht flöten.

Interessant fände ich, wenn man eine dieser neuen Steckdosen Solaranlagen mit dem mitgelieferten Ladekabel des Outlanders verquicken könnte und der Akku würde sich füllen. Also, Solaranlage und Ladekabel gemeinsam in eine (blinde) Doppelsteckdose ohne Netzanschluss gesteckt und fertig ist die Laube. Netzspannung wird von der Solaranlage geliefert. Für das mitgelieferte Ladekabel des Outi macht es keinen Unterschied so lange Netzspannung anliegt. Ladekontrolle erfolgt über den "Ladestein". So würde man sicherstellen, das jedes Photon direkt im Out landen und bei Beschattung nicht ersatzweise vom Energielieferanten ergänzt würde.

Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

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Auf den ersten Blick scheint alles recht einfach. Die Probleme liegen meist im Detail.
Die Steckdosen-Solaranlagen brauchen ein vorhandenes Stromnetz. Ohne fangen diese gar nicht erst an einzuspeisen.
Für die gewünschte Funktion benötigt man einen Inselwechselrichter, der ein eigenes Stromnetz erzeugt. (eigene Spannungs- und Frequenzregelung)

Der Outlander braucht einen Mindeststrom von 6A. Wenn der Wechselrichter diese nicht dauerhaft bereitstellen kann, dann bricht die Ladung ab.
Um geringere PV-Leistung z.B. durch Wolken zu überbrücken, benötigt der Inselwechselrichter ein Pufferakku.
So geht es weiter, wenn man vorhandene Technik nutzen will.

Die Chademo-Lösung gibt es gar nicht von der Stange und müsste man erst einmal entwickeln.
Die möglichen Einsparungen durch bessere Effizienz wird die Mehrkosten nie aufwiegen.

Viele hier im Forum nutzen eine Standard-Solaranlage, den Standard-Lader im Auto und eine intelligente Wallbox.
Selbst hier, dauert es eine Weile, die Mehrkosten der intelligenten Wallbox wieder einzufahren.
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Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

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Danke für die Info, aber wenn die Ladung abbricht, weil weniger als 6A geliefert werden, macht das ja nichts, denn die Ladung startet ja wieder wenn mehr als 6A da sind - "Wolken sind weitergezogen...".
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Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

Gorch
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E-lmo hat geschrieben: Um geringere PV-Leistung z.B. durch Wolken zu überbrücken, benötigt der Inselwechselrichter ein Pufferakku.
Tatsächlich hatte ich ergänzend noch einen Akku im Sinn, da der Outi nicht immer passend zum Sonnenschein zum Laden zur Verfügung stehen wird. Der Akku würde pauschal Energie aufnehmen und könnte daher auch das notwendige Netz bereit stellen, so das der Ziegel die Ladung starten würde. Dies könnte dann auch Nachts geschehen.

Über einen Umschalter wäre es natürlich möglich eventuell übermäßige Energie des Akku ins Hausnetz einzuspeisen. Somit würde sichergestellt, das Solarenergie nicht ins Versorgungsnetz entfleuchen und primär den Outi versorgen würde.

Typischerweise lädt der Outi bis zu 10 kWh nach. Idealerweise sollte der Akku des Outi bei Fahrtantritt nicht mehr als 70% Ladezustand aufweisen, um unterwegs effektiv rekuperieren zu können. Es würden also 6-7 kWh geladen. Bei entsprechender Ladeleistung müssten ca. 2-3 Stunden Ladezeit eingeplant werden. Der Puffer-Akku müsste vermutlich etwa 10kWh Kapazität haben. Bei den (Steckerdosen-) Solarmodulen kenne ich mich noch nicht so aus, welche Leistung hier zu veranschlagen wäre.

Unabhängig vom Ausbau einer solchen Anlage. Welche Gestehungskosten müsste man pro kWh veranschlagen? Der Ökotarif vom Energieversorger liegt in etwa bei 30ct/kWh, ohne das ich Arbeit damit habe. Also Wartung = EUR 0,00.

Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

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E-lmo hat geschrieben:
Die Chademo-Lösung gibt es gar nicht von der Stange und müsste man erst einmal entwickeln.
Die möglichen Einsparungen durch bessere Effizienz wird die Mehrkosten nie aufwiegen.
.
Gibt es.
Wirf so 3.000 € einer Marketingorientierten Firma, mit der Bezeichnung Wallbox in den Rachen und du darfst ein paar kW anschliessen.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

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@env20040
DC-Wallbox mit Solar von der Stange?
Gibt es dazu einen Link?

@Gorch
Ich hatte ja schon geschrieben: auf den ersten Blick scheint vieles einfach umsetzbar. Die Probleme zeigen sich erst im Detail.
So sehe ich das auch bei Deinen nebenbei erwähnten Umschalter...
Ernte erst einmal die tief hängenden Früchte und nähere Dich dem Thema behutsam an.
Fange bitte ersteinmal mit einem 300W oder 600W Balkonmodul an und schließe Fahrzeug und PV z.B. in der Garage an die vorhandene Installation und beobachte dabei Deinen Stromzähler.
Wenn Du ein gutes Angebot findest, dann kommt man 600Wp mit Unterkonstruktion für 600€ und erhält dafür ca. 500kWh pro Jahr.
Der Akku für ein Inselsystem käme dann noch obendrauf. Der Wechselrichter käme auch etwas teurer, der muss ja auf die Ladeleistung vom Fahrzeug dimensioniert werden.

Trotz höherer Kosten, wirst Du weniger Strom nutzen können.
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Outlander PHEV EU-Modell als Notstromaggregat nutzbar?

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Firma Wallbox.
Konaktiere Sie nur nicht.
Die wird man nur schwer wieder los.
ChADEMO Duplex Wallbox, Leistung ca 2, 5 kW.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.
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