Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

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Re: AW: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

molab
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Klar, aber Infrastruktur wird halt längerfristig geplant/gebaut und da wird eben alles über 22kW nach dem neuen Standard eher Richtung DC gehen. Und 22kW reichen zwar einem Zoe, aber keinem Tesla unterwegs zum Nachladen... Daher kommt die Chamäleon Geschichte meiner bescheidenen Meinung nach eben nicht allgemein, jedenfalls nicht auf 22 - 43kW optimiert.
BildSmart ED3 Cabrio, Rekupaddel, SHZ, TFL, etc.; Lader: RTP Bettermann + HausBus
Eigenstromladung: PV: SMA/Solarwatt 3,2kWp; KWK: EcoPower 1.0; Puffer: SMA SI 6.0, Pb 30(15)kWh nur für KWK
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Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

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  • Desti
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dkt hat geschrieben:Guten Morgen, ich bin hier neu im Forum und habe mir die folgende Frage gestellt:

Warum verwenden nicht alle Hersteller die Elektronik der Motorsteuerung zum Laden. Denn, wenn man von der Rekuperation einmal absieht, die ebenfalls über die Motorensteuerung erfolgt, dann steht doch das E-Auto grundsätzlich beim Ladevorgang. Also die Motorensteuerung steht grundsätzlich zur Verfügung.

Gibt es dafür technische Probleme für alle Anderen oder ist es eine Patentangelegenheit?

Wenn der Chameleon Lader nach Ablauf der Garantie kaputt geht, wird es richtig teuer, weil da quasi die gesamte Motorsteuerung mit enthalten ist.
Ein dediziertes Ladegerät austauschen wird deutlich günstiger. Und wenn ein Chademo Lader kaputt geht, dann ist das das Problem des Ladestationbetreibers und braucht den Autobesitzer nicht zu kümmern.

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

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Der Chamäleon-Lader hat noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Er ermöglicht es relativ günstig eine Schnelllade-Infrastruktur aufzubauen. Denn anstatt teuerer und aufwendiger Hochleistungs-Gleichrichter-Technik, benötigt eine Ladesäule "nur" einen intelligenten Schalter und einen Anschluss an das Stromnetz wie es unter jeder Straße liegt. Das senkt zum einen die Kosten für die Ladesäulen, die integrierte Technik im Zoe spart aber auch Material und damit Kosten im Fahrzeug.

Das Henne-Ei-Problem (Ladeinfrastruktur - E-Autos) wird so verteilt. Beide sind ein bisschen Henne und ein bisschen Ei.
Renault ZOE Juni 2013 bis April 2016: 65.000 Kilometer
Fahre: Seit April 2016: Tesla Model S 70D Obsidian Black

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

dkt
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Wenn wir einmal davon ausgehen, dass die E-Autos in der Summe als Netzspeicher unentbehrlich werden, siehe Siemens Projekt „Vehicle to Grid“, dann ist als zwangsläufige Ladeverbindung die Induktion notwendig. Denn durch die induktive Lademöglichkeit ist das Auto immer auf jedem Platz, zwangsläufig am Netz. Solange jedoch der Wenigfahrer in seiner Garage, das Auto noch mit dem Kabel anschließen muss, dann tut er es sinnvollerweise nur dann, wenn es nötig ist. D.h. der Wagen ist dann, womöglich, tagelang nicht am Netz.

Aber gerade diese Autos sind es, die als Netzspeicher großen Wert haben und damit möglicherweise in der Standzeit bares Geld, für den Halter erwirtschaften.

Und nun zum Punkt: Induktive Ladevorgänge sind alle AC. D.h. mit der Nutzung der Motorelektronik und der induktiven Lademöglichkeit ist die Netzspeicherung bestens technisch bedient. Bei DC wäre das schwieriger und aufwendiger, damit auch teurer.

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

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Desti hat geschrieben:
Wenn der Chameleon Lader nach Ablauf der Garantie kaputt geht, wird es richtig teuer, weil da quasi die gesamte Motorsteuerung mit enthalten ist.
Ein dediziertes Ladegerät austauschen wird deutlich günstiger. Und wenn ein Chademo Lader kaputt geht, dann ist das das Problem des Ladestationbetreibers und braucht den Autobesitzer nicht zu kümmern.
Also eigentlich ergibt 1 x Elektronik Ladegerät + 1 x Elektronik Motorsteuerung dann zusammen mit Chameleon 1,5 x Elektronik Lade-/Motorsteuerung.
Jetzt mal unabhängig davon was Renault daraus macht. Aber die Preispolitik bei Ersatzteilen ist ja sowieso ein schwieriges Thema. Manche Leute fahren ja alleine aus der Angst vor den ruinös hohen Ersatzteilpreisen nur noch Neuwagen mit Garantie. :mrgreen:

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

evBob
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Renault hat wirklich einen vernünftigen weg eingeschlagen... Und wenn die Motorsteuerung (Umrichter) einmal kaputt geht werden die kosten nicht schlimmer als bei einem Vebrennerservice ausfallen. Bin wirklich froh das keine Kupplung, Turbolader, Dichtungsringe, Lambdasonde usw mehr in meinem Zoe verbaut sind die haben wirklich kosten Verursacht!!

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

dkt
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bm3 hat geschrieben:
Desti hat geschrieben: Jetzt mal unabhängig davon was Renault daraus macht. Aber die Preispolitik bei Ersatzteilen ist ja sowieso ein schwieriges Thema. Manche Leute fahren ja alleine aus der Angst vor den ruinös hohen Ersatzteilpreisen nur noch Neuwagen mit Garantie.
Stichwort: Reparaturkosten E-Autos

Hallo Klaus,

mich würde interessieren, welches Risiko besteht, als Wahrscheinlichkeit, dass diese Elektronik kaputt geht. Ist es höher oder niedriger als beim Verbrenner und seiner ganzen Technik?

Grüße

dkt

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

Guy
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Früher, als man noch dazu neigte die Komponenten mehrfach überzudimensionieren, ging ein Bauteil entweder gleich am Anfang oder überhaupt nicht kaputt. Verschleiß durch Bewegung / Reibung, abgesehen vom Motor, gibt es ja nicht.

So ganz genau kann dir das vermutlich niemand sagen, da eventuelle Schwachpunkte beim ZOE noch kaum bekanntgeworden sind. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Defekts deutlich niedriger als bei einem Verbrenner ist, auch wenn mir EVplus sicher widersprechen wird ;)

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

meta96
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Finde das Grundkonzept des ZOE-Laders grundsätzlich sehr sehr gut. Es ist auch einfacher und billiger damit Schnellladestationen einzurichten. Problematisch wird es aber im Gesamtsystem bzw. bei Schellladestationen auf Autobahnen. Beim Drehstromlader muss die Tanke/Zuleitung auf alle gleichzeitig ladenden Fahrzeuge dimensionieren. Beim Gleichstromsystem (Combo) kann ich relativ einfach einen Puffer (Akku, etc.) dazwischen schalten um Spitzen auszuleichen. Auch besteht die Möglichkeit diese Ladeakkus unabhängig von der Stromnachfrage, sondern über das Stromangebot d.h. zu billigen Zeiten zu füllen, freut dann sicher den Betreiber ;)

Re: Chamäléon Ladesystem von Zoe – für alle E-Autos?

Guy
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Ich glaube ebenfalls, dass die Technik des ZOE nur eine Zwischenlösung ist, Schnellladung definiert sich ja über die Zeit, bei wachsenden Batteriekapazitäten muss die Ladeleistung also entsprechend steigen. Da ist dann bei 43 kW - nur noch schwer aufzutreiben - aber spätestens bei 86 kW Feierabend. Damit ließe sich jedoch ein Model S zum Beispiel nicht mehr wirklich schnell laden. Für dauerhafte Leistungen in diesem Bereich ist eine Motorsteuerung auch nicht wirklich ausgelegt.

Für mich ist die Richtung deshalb relativ klar, kleine Leistungen (< 10kW) über Wechsel- bzw. Drehstrom, alles darüber mit Gleichstrom. Die deutschen Konzerne werden schon dafür sorgen, dass dies von der Allgemeinheit auch so akzeptiert wird, leider.
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