350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

Sebastian99
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Welches Fahrzeug hat denn einen 100 kWh Akku oder größer und einen Verbrauch von nur 20 kWh? Der EQS mag da vielleicht beide Kriterien erfüllen. Aber sonst? Die verschiedenen Tesla 100D werden eher mehr verbrauchen. EQV und eVito sowieso. Für mich ist für Langstrecke die Ladeleistung Prio 1 und wenn man sieht, dass schon heute die 800 V Fahrzeuge >200 kW ziehen könnnen, sehe ich 350 kW nicht als übertrieben an. Was wäre denn die Alternative gewesen? 150 kW? Damit steht man schon heute auf dem Abstellgleis für viele Fahrzeuge wenn es um Langstrecke geht. Sicherlich hätte man auch 350 kW Hardware aufstellen können und erstmal weniger Gleichrichter Einschübe reintun können (die meisten Systeme sind modular bis 350 kW ausbaubar), wodurch man dann effektiv erstmal eine entsprechend geringere maximale Ladeleistung hätte. Den Trafo samt Netzanschluss hätte man aber trotzdem schon für 350 kW Säulen dimensionieren müssen und überhaupt, die paar Gleichrichter fallen preislich gar nicht ins Gewicht, wenn man für einen Standort den Boden aufreißt und einen Mittelspannungsanschluss errichtet. Dann lieber gleich ab Tag 1 alles was geht für "kaum" mehr Geld und man hat Ruhe für ein paar Jahre.
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Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

Oldy62
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Vielleicht bin ich zu einfach gestrickt, aber ich verstehe das „Problem“ nicht.
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Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

Hannes1971
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Das Problem verstehe ich auch nicht wirklich. Der Enyaq kann 125 kW laden, da lasse ich auf der Langstrecke natürlich die 50 kW-Lader links liegen, wenn leistungsfähigere verfügbar sind. Angeblich soll er noch per OTA-Update für 170 kW ertüchtigt werden, der Enyaq II (und auch andere BEV der folgenden Generationen) werden sich jenseits vonn 200 kW liegen.

Da sind 350 kW-Lader eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Die ehemals topmodernen 50 kW-Säulen sehen ja jetzt schon alt aus...

Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

me68
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Super-E hat geschrieben:
350kW ist übrigens nur die Leistung für die kommende Generation. Da wird sicher nicht Schluss sein. Ich vermute in 20 Jahren gibt es automatisierte Ladungen im MW Bereich... (und auch das macht dem Stromnetz nichts aus)
Ich denke nicht, dass die Ladeleistungen noch deutlich steigen werden, zumal der Energieverbrauch der Fahrzeuge ja hoffentlich nicht noch weiter steigen wird. Und es geht ja immer um die Ladeleistung in der Einheit km/h.

Ich denke auch nicht, dass die mitgeführten Batteriekapazitäten noch großartig steigen werden. 50-75kWh, so meine Annahme, reichen für den Großteil aller Einsatzfälle völlig aus. Und auch das brauche in nur auf Langstrecke. Für den täglichen Bedarf reichen weit geringere Batteriekapazitäten bei durchschnittlichen Tageskilometerleistungen von <20km, < 50km, <100km, <200km. Ganz im Gegenteil: ich wüsste gar nicht wozu ich die große Batterie in 98% der Einsatzfälle herumschleppen und damit Resourcen und Kapital unnötig binden soll. Für die paar Urlaubsfahrten im Jahr oder die monatlichen Ausflüge weiterweg, nutze ich lieber die DC-Ladeinfrastruktur.

Ladeleistungen im MW-Bereich wird es für LKWs geben, die fahren ja dann auch 500kWh+ Speicher herum. Ich denke, man kann sich ganz gut an dem Damen mal Pi Wert von 2,5C beim DC-Laden orientieren. Dann hätten wir bei einem 75kWh Akku 180kW und bei einem 50kWh Akku 125kw.

Daraus ergibt sich für mich aber auch, dass ein flächendeckendes HPC-Ladenetz mit 350kW-Ladepunkten nichts bringt, da die "normalen" Akkus/Autos die Ladeleistung nicht aufnehmen können. Dann "blockiert" ein Auto mit 180kW Ladeleistung peak den 350kW-Ladepunkt doppelt so lange, wie ein "Luxusauto", welches die Ladeleistung aufnehmen kann.

Vermutlich ist intelligentes Lastmanagement an einem HPC-Ladepark das Zukunfts- oder vermutlich schon aktuelle Thema bei den Ladeinfrastruktur-Betreibern. Mitbekommen habe ich davon allerdings noch nichts. Kann da jemand hinter die Kulissen blicken oder arbeitet vielleicht bei einem Ladeinfrastruktur-Betreiber und kann dazu etwas erzählen?
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Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

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Tja, das sehe ich anders. Ich vermute es wird langfristig Kapazitäten bei PKW zwischen 50kWh und 200kWh geben (je nach Fahrzeuggröße und natürlich mit Ausreißern nach oben und unten) und Ladeleistungen von 10C.
Es würde mich wundern, wenn es in 20 Jahren keinen PKW mit höherer Ladeleistung als 350kW gibt. Hätte man vor 20 Jahren gesagt im Jahr 2021 laden Elektroautos mit 100kWh Akkus mit über 200kW an Ladeparks mit 20 Säulen, hätten die meisten einen Vogel gezeigt.
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Sebastian99
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Die Kapazität hat ja nur bedingt etwas mit der Ladeleistung zu tun. Momentan hängt sie etwas damit zusammen, weil man die Akkus nicht übermäßig stressen will. Mit fortschreitender Technik wird man gleiche Akkukapazitäten aber immer schneller, sprich mit mehr Leistung laden können. Daher hat die Kapazität in meinen Augen, wie gesagt, nur bedingt etwas mit der Ladeleistung zu tun. Denke die 350 kW werden in nicht allzuferner Zukunft von "nur" 100 kWh ausgeschöpft werden können. Natürlich erstmal nur kurzzeitig, aber die Entwicklung wird voranschreiten. Der Etron zeigt ja, dass man dort auch mit 400 V Technik mittlerweile recht lange verhältnismäßig hohe Ladeleistungen schafft.

Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

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Sebastian99 hat geschrieben: Welches Fahrzeug hat denn einen 100 kWh Akku oder größer und einen Verbrauch von nur 20 kWh? Der EQS mag da vielleicht beide Kriterien erfüllen. Aber sonst? Die verschiedenen Tesla 100D werden eher mehr verbrauchen. EQV und eVito sowieso. Für mich ist für Langstrecke die Ladeleistung Prio 1 und wenn man sieht, dass schon heute die 800 V Fahrzeuge >200 kW ziehen könnnen, sehe ich 350 kW nicht als übertrieben an. Was wäre denn die Alternative gewesen? 150 kW? Damit steht man schon heute auf dem Abstellgleis für viele Fahrzeuge wenn es um Langstrecke geht. Sicherlich hätte man auch 350 kW Hardware aufstellen können und erstmal weniger Gleichrichter Einschübe reintun können (die meisten Systeme sind modular bis 350 kW ausbaubar), wodurch man dann effektiv erstmal eine entsprechend geringere maximale Ladeleistung hätte. Den Trafo samt Netzanschluss hätte man aber trotzdem schon für 350 kW Säulen dimensionieren müssen und überhaupt, die paar Gleichrichter fallen preislich gar nicht ins Gewicht, wenn man für einen Standort den Boden aufreißt und einen Mittelspannungsanschluss errichtet. Dann lieber gleich ab Tag 1 alles was geht für "kaum" mehr Geld und man hat Ruhe für ein paar Jahre.
Wenn man unsren E Vito etc. Mit 22 kW heute bewegen kann und da ca.. 70 %Autobahn dabei ist, der env mit 17 kW rumgurkt, der. BMW mit 15, ohne dass bei diesem irgendwer auf irgendwas schaut, der Ioniq mit. 11,2 kWh täglich ca. 80 km pendelt, sollte es ein Luxusschlachtschiff, angeblich der erste nur für E Mobilität gebaute Schlitten( Amüsant...) eigentlich auch mit 15 kWh fahren können, da ja optimiert für Elektroantrieb.
Also, alles möglich.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

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catoderjuengere
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Lithiumtitanat macht locker 10 C. Seit mehr als 10 Jahren schon. Etwas in die nähere Zukunft extrapoliert sind Werte um 20 C nicht unrealistisch.
yo no naka wa
jigoku no ue no
hanami kana

Rettet Ersatzteil 199 398 500 A !

Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

Ronny89
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Finde es eher bedenklich wie der eine oder andere schon angesprochen hat dass die verbräuche scheinbar bei vielen hoch gehen und es auch keinen interessiert so wirklich...

25-30kwh auf 100km...Ist okay sagt sich manch einer... Finde ich ganz schön viel... Und man sollte vllt auch aufhören es mit Benzin zu vergleichen bzw wie manche sogar mit seinem Heizwert

Re: 350kW-HPC-Ladenetz | Notwendigkeit oder unverhältnismäßiges Elitenprogramm?

Oldy62
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25-30kwh auf 100km
Keiner zwingt mich, so ein Auto zu kaufen. Es gibt genug sparsame Alernativen.
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