Bis 80% Laden sind in Wirklichkeit nur 65% !!!

[Marek75]

Hi ich habe mal die Zellenspannung beim 300er eGolf 3000km nach Ladeende (AC) geloggt. Es sind ca. 4,10-4,11V
Bei DC Ladung minimal höher, ca. 4,12V
Ist das bei anderen Herstellern auch so?
Bei meinen Werkzeug und Modellbau Lithium Akkus habe ich durch Kapazitätsmessungen folgendes herausgefunden:
Die durch zusätzliche Ladung von 4,1V zu 4,2V gewonnene Kapazität beträgt ca. 18%-20% der Gesamt-kapazität des Akkus.

Die Lithium Zelle dürfen bis 4,2V geladen werden, altern dann aber schneller, das ist hinlänglich bekannt….daher der hohe Sicherheitspuffer von den Herstellern.
Wenn wir unsern eGolf also bis 80% laden sind es in Wirklichkeit nur 65%

Es ist wirklich schade, daß es keine Möglichkeit gibt die Zellen bis 4,2V zu laden, denn 20% mehr Reichweite würde gerade beim EGolf viel ausmachen….

[bm3]

Ich würde die "18-20%" je nach den eingesetzten Zellen mal realtivieren wollen auf 5-20% . Wenn man den Ladevorgang der Zellen nicht direkt bei Erreichen dieser Zellspannungen abbricht sondern wie auch normalerweise vorgesehen, lange die Ladeschlussspannung auf den ~ 4.1 Volt noch hält, laden die Zellen dabei auch lange noch weiter, allerdings mit sich ständig verringerndem Strom dabei. Zum Schluss sind es dann nur noch maximal ein paar Prozente gegenüber lange gehaltener 4,2V Ladeschlussspannung.

[Marek75]

Du beschreibst hier das für Lithium gültigen CCCV Ladeverfahren welches bei 4,1V für einen fallenden Ladestrom bei Erreichen der eingestellten Ladespannung sorgt. Dabei ist es aber völlig unerheblich ob man bis 4,0 4,1 oder 4,2V läd!
Ich habe hier mit dem Junsi 4010 und ALC 8500 (Ladegeräte der 200€ Klasse) bei beiden den gemessenen Kapazitätsanstieg von 18-20% gemessen. (4,1V zu 4,2V)
Daher sehe ich hier nichts was man relativieren könnte…

[bm3]

Da sind wir eben dann gegenteiliger Ansicht, ich habe übrigens auch schon recht viele Erfahrungen mit dem Laden solcher Zellen sammeln dürfen, nicht nur aus dem Modellbau sondern auch mit welchen aus dem Automotive-Bereich,beispielsweise von AESC.

[Cerebro]

Mal ne Frage, müssen die Modellbau Zellen auch 160000km (Garantie) schaffen? Und das auch bei teilweise unter -20°C? Ich glaube das erklärt die Idee dahinter.

[Marek75]

Die „Idee dahinter“ dürfte so ziemlich jedem klar sein, den Akku bestmöglich zu schonen.
Meine ältesten Lithium Akkus sind ca. 20 Jahre alt und haben nur noch 50% Kapazität. Da aber der Innenwiederstand extrem hoch geworden ist sind Hochstromanwendungen tabu.
Da viele vom Benziner umsteigen und dort das Volltanken ja Standard war, lässt man per Software nur 80% Ladestand zu. Das ist klar.

Aber darunter „leiden“ alle eFahrer, welche sich mit der Thematik auskennen. Ich muß ab und zu 200km am Stück fahren, würde hierfür gerne mit einem 100% vollgeladenem Akku starten, welchen ich kurz vor der Fahrt laden würde… Wäre alles technisch möglich, ist aber per Software ausgeschlossen…

[E-lmo]

Wenn Du deine Akkus bis 4,3V Zellspannung lädst, dann gewinnst Du sicher nochmal 10% Kapazität....

[bm3]

Ist dann so dass die einfach hochgehen wenn sie bereits "voll" waren und noch weiter geladen wird.
Aber einmal Grenz-Erfahrungen zu sammeln hat auch etwas für sich.

[VWEV]

Aber darunter „leiden“ alle eFahrer, welche sich mit der Thematik auskennen.

Was heißt das? Nach 7 Jahren, wenn der Akku durch das vollladen doch gelitten hast, gehst Du zu VW und sagst „ich kenne mich aus, daher verzichte ich auf die Garantie“?

VW gibt die Spezifikationen vor und dafür übernehmen sie die Garantie und Produkthaftung für den Umfang.

[bm3]

Kein Autohersteller lässt zur Zeit nach Oben noch 20% Reserve,10% sind da schon recht viel. Es gibt auch Hersteller die so gut wie keine Reserve nach Oben lassen, wenn schon deutliche Reserven dann eher nach Unten.