Gebrauchtkauf - Akkuzustand prüfen - Leaf Spy

[df8oe]

Moin an alle,
Ich bin drauf und dran mir einen Leaf 1. Generation als Gebrauchtfahrzeug zuzulegen. Mein Nutzungsprofil würde passen - die meisten die in der Preisklasse liegen die für mich in Frage kommen haben im Verkaufsinserat ca. 130km angezeigte Reichweite (wie realistisch ist das bei Landstraßenfahrten bei denen auf sinnlose Raserei verzichtet wird?) - wenn ich im Sommer real 100...130KM erreiche wäre alles gut. Da die Akkuanzeige mit den 12 Balken ja nicht zwingend zuverlässig ist würde ich gerne Tipps haben wie ich den tatsächlichen Akkuzustand ermitteln kann. Mittels Leaf Spy sieht man ja diverse Parameter, unter anderem die Spannungsdifferenz der Zellen. Ich habe hier im Forum gelesen dass es mit der Software "Consult III" möglich sein soll, den BMS-Speicher zu resetten ("Clear Long Term Capacity Data function"). Mich würde interessieren ob man das mit dem Spy irgendwie erkennen kann. z.B. weil alle Ladevorgänge gelöscht sind o.ä. Und falls das nicht geht wie man außer dass man einen vollgeladenen Akku einmal komplett leerfährt und schaut wie weit man kommt die Akkugesundheit beim Verkäufer prüfen kann. Leaf Spy während der Fahrt dranlassen und der Beifahrer schaut wie sich die Differenzspannung erhöht wenn dem Akku Leistung abverlangt wird? Bei "volle Pulle" wird die Differenz bei einem Akku naturgemäß größer - bloß wie hoch darf sie werden? Sorry für die vielen Fragen in einem Post - bin halt ein "Newbie" der aber Elektromobilist werden will

[Haralt]

Ich denke man wird wohl enttäuscht von einem Nissan Leaf 24 kWh, man muss laden jede Nacht. Zeigt er Rechweite 130 km am Batterieanzeige an kann es sein sie schmelzen schnell weg beim fahren.

Um den Akku zu testen kannst du eine Probefahrt machen, von sagen wir mal 20 km. Dabei notieren % Ladung am Anfang Probefahrt und am Ende. Dann versuche gleichmässig zu fahren bei 90 km/h und keine Heizung an. Dann berechnen wie viele % die 20 km "kosten" und hochrechnen was 100 % entsprechen.

[df8oe]

Jede Nacht laden ist kein Problem und das ist mir auch absolut bewusst. Passt wie gesagt 100% zu unserem Nutzungsprofil. Dass der Verbrauch eines Fz zu 75% vom Fahrer und nur zu 25% vom Fz selbst abhängt ist mir auch klar und ich fahre seit Jahren danach. Unser altes Fz war ein Alfa 2.4JTD mit 180PS - und ich bin im Sommer mit 5.4 und im Winter mit 6 Litern/100km ausgekommen. Nur durch eine Änderung des Fahrstils kann man das auch locker verdoppeln. Das gilt natürlich auch für E-Mobilität. Ich denke aber das Problem hat sich anderweitig erledigt - weil wir einen Leaf vom Nissan-Händler mit "12 Balken" (SOH 94%) kaufen, der zwar deutlich teurer ist als die älteren - dafür aber mit Garantie auf den Akku und den Rest und jede Menge Restlaufzeit Steuerbefreiung...

[tweetsofniklas]

Falls es trotzdem noch für einen potentiellen 1. Generation Leaf Käufer hilfreich ist: Ich würde die realistische Reichweite im Sommer auf max. 110-120 km und im Winter (ohne Heizung) auf ca. 90-100km schätzen. Also diese Strecken gehen wirklich maximal und da muss man schon alles ausschöpfen, also max. Geschwindigkeit reduzieren auf 105 km/h oder langsamer auf der Autobahn, keine Heizung im Winter, voll runterfahren obwohl er schon nur noch "---" anzeigt, etc. Also wenn das deine tägliche Strecke ist, würde ich ihn weniger empfehlen. Aber ansonsten ist es ein grundsolides Fahrzeug. Ich fahr damit (fast) nur Kurzstrecken und lade ca. alle 2-3 Tage. Ab und zu fahr ich aber auch längere Strecken, macht auch Spaß, ist dann aber schon sehr entschleunigt.

[c2j2]

Ich denke man wird wohl enttäuscht von einem Nissan Leaf 24 kWh, man muss laden jede Nacht. Zeigt er Rechweite 130 km am Batterieanzeige an kann es sein sie schmelzen schnell weg beim fahren.

Um den Akku zu testen kannst du eine Probefahrt machen, von sagen wir mal 20 km. Dabei notieren % Ladung am Anfang Probefahrt und am Ende. Dann versuche gleichmässig zu fahren bei 90 km/h und keine Heizung an. Dann berechnen wie viele % die 20 km "kosten" und hochrechnen was 100 % entsprechen.

Zumindest beim ZE1 ist der "Verbrauch" nicht linear zum SoC - der "km/SoC%"-Wert ist bei höheren SoC höher. Da es ein relativ deutlicher Unterschied, ob 100%->80% oder 40%->20%, schätze aus dem Bauch heraus gute 20-25%. Zumindest im Bereich von > 90%.

[Ölsparer]

Also wir treten unseren 24kWh Euro-Leaf nicht, haben gute, leise Sommerreifen drauf (im Sommer natürlich) und fahren dann, meist ohne Klima, die meisten Strecken mit ca. 11,5 kWh/100 km. Drunter geht manchmal auch, vor allem bei langen Landstraßenfahrten. Aber da ist man schon an der absolut unteren Grenze. Unser Akku hat lauf LeafSpy noch ca. 17,5 kWh Kapazität, macht ergo eine maximale Reichweite von 150 km. Da wir aber meist nur auf 80% aufladen und spätestens nach der ersten Warnung wieder anstecken, haben wir das noch nie ausgereizt und würde ich auch nicht zur Schonung des Akkus. Wir haben aber mit dem Leaf schon längere Fahrten gemacht und das geht absolut problemlos. Immer wieder 10-15 min schnellladen und weiter.
Unser Nutzerprofil ist aber auch nur auf die Umgebung ausgelegt und klar geht der Blick manchmal auf die Restreichweite, aber nie in Angst.
Problem ist halt - irgendwann hat der Akku halt nur noch 16 kWh, dann 15, usw.
Daher: Immer schön kühl halten den Akku...(wobei er, wenn er einmal Wärme hat, diese auch nur schwer wieder los wird...)

[Romulus]

Ich würde dem, mittlerweile mindestens 5 Jahre alten, 24 kWh Leaf nicht für die nächsten Jahre eine zuverlässige (Sommer, Autobahn) Reichweite von 100+ km anvertrauen. Wenn es dir wichtig ist diese Distanz auf der Autobahn (106 km/h Tacho) ohne Zwischenstopp zurücklegen zu können, ist der 30 kWh Leaf vermutlich die bessere Wahl.

[Taxi-Stromer]

Oder Du bekommst einen alten, gut erhaltenen 24er zu einem Spottpreis, und lässt bei Muxsan um € 8.790,- einen 40er-Akku einbauen....

[alb_ino]

...und verkaufst den alten Akku oder Du nutzt ihn selber an der heimischen PV-Anlage (wie wir)

[Renn Maus]

Hi,

ich bin zwar neu hier und habe auch gerade heute erst meinen ersten Elektrowagen gekauft, da ich aber vor dem selben Problem stand wie Du habe ich mir folgenden Plan für die Akkuprüfung erstellt:


Auslesen folgender Batterieinformationen mit Leaf Spy
1. Delta der Zellenspannungen nach dem Laden
<--- Wenn dabei einzelne Zellen eine massiv niedrigere Spannung haben, dann ist das ein ziemlich sicheres Indiz für eine defekte Zelle

2. Delta der Zellenspannung nach Probefahrt
<--- Nachdem Du auf einer ausgiebigen Probefahrt den Akku belastet hast kannst Du den Akku nochmal auslesen. Sollten einzelne Zellen erheblich stärker in ihrer SPannung abgefallen sein, als andere, spricht das für eine schwache Zelle

- SOH
<--- Dieser Wert beeinflusst direkt auch die Anzeige rechts neben der Akkustandsanzeige und das auslesen des %-Wertes hilft dir einzuschätzen, wann der nächste Balken verschwindet (bei 88% soll der erste Strich fallen, die anderen Sprünge kenne ich nicht)

- QC-Ladungen
<---- Wieviele ChaDeMo Ladungen wurden im Fahrzeugleben gemacht

- L1/L2 Ladungen
<--- Wieviele Typ1/Typ2 Ladungen wurden gemacht.


Batteriecheck neben Leaf Spy
- SOH Anzeige im Armaturenbrett

- Korrelation von gefahrenen Kilometern und Reichweitenverlust bei konstanter Fahrt ohne Heizung

- Dokumente/Nachweise aus Jahresservice


Meine Interpretation ist:
Wenn bei konstanter Fahrt die Restreichweitenanzeige sich parallel zur Fahrtstrecke veringert, die SOH-Anzeige den Anforderungen entspricht, die entsprechenden Wartungsnachweise (wichtig für Erhalt der Akku-Garantie) vorhanden sind und der Akku keine defekten, oder offensichtlich stark geschwächten/gehalterten Zellen hat, dann ist die Basis für eine gute Wahl (im Hinblick auf den Akku) getroffen.

Grüße,
Alex