Schnelladen bei niedrigen Temperaturen

[jayRoc]

Moin,

bei meiner letzten Köln-Hamburg Reise und auch heute beim Schnelladen auf einer Raststätte hatte ich das Problem das am 50kW DC Lader
die Ladung extrem Langsam von statten ging. Von Köln losgefahren und nach 20-30km an einen Schnellader und heute auch ca. 20km fahrt mit 120km/h bevor ich an den Lader bin. Rechnerisch waren es dann ganze 27kW/h - 6,5kWh in 16,30min.
Vom SoC war ich beidemale über 40% unterwegs, daher sollte er da ja eigentlich locker seine 47kW/h machen.

Liegt das an der Akkutemperatur oder an den Ladern? (Köln Ionity 350kW, heute ABB 50kW)
Wie sind eure Erfahrungswerte in der kalten Jahreszeit bei Langstrecke?

Beste Grüße, Basti

[Fridgeir]

wenn der Akku noch nicht warm ist, regelt das BMS die Ladeleistung aus Gründen des Schutzes herunter, der zweite DC-Ladevorgang dürfte dann wieder normal ausfallen

[Helfried]

Rechnerisch waren es dann ganze 27kW/h

Rechnerisch waren es wohl 27 kW,
kW/h waren es höchstens menschlich.

[nono]

In diesem Fall hilft es, den Akku ca. 5km vor dem Laden warm fahren.
Rechte Spur, Lücke suchen und immer wieder Beschleunigen und Rekuperieren.

[TMEV]

Mit der Akku-Heizung kann man bei niedrigen Temperaturen den Akku vor der Abfahrt schon auf 10°C erwärmen. Aber auch dann ist der Akku bei wirklich niedrigen Aussen-Temperaturen nach 170km (mit 120km/h gefahren) noch nicht so warm, dass mit 50kW geladen werden kann. Nach nur 20km hat sich die Akku-Temperatur quasi nicht verändert.

[Bastialisch]

Ab wieviel Grad ist denn die maximale Ladung möglich?

Hab es heute bei Feierabend getestet:
- Vorklimatisiert, lt. Geheimmenü hatte der Akku 10 Grad
- Außentemperatur 4 Grad
- Nach 45km Landstraße hatte der Akku 12 Grad

Also gerade mal 2 Grad mehr als bei Abfahrt, und ich hab´s schon bissle mit Beschleunigen/Rekuperieren provoziert...

[dnnsdigital]

Mit der Akku-Heizung kann man bei niedrigen Temperaturen den Akku vor der Abfahrt schon auf 10°C erwärmen. Aber auch dann ist der Akku bei wirklich niedrigen Aussen-Temperaturen nach 170km (mit 120km/h gefahren) noch nicht so warm, dass mit 50kW geladen werden kann. Nach nur 20km hat sich die Akku-Temperatur quasi nicht verändert.

Auch bei knapp 10 Grad Außentemperatur starte ich die Ladung - beinahe unabhängig davon ob wie viel Rest drin ist - meist bei knapp unter 30 kw und lande dann nach 10-15 min meist doch bei der Max Performance von so 45-48 kw (bis 87 %), dann wieder 30 kw bis 93% und dann geht es langsam abwärts mit der Ladeleistung. Das ist auch so wenn es um die 0 Grad hat. Ich kann leider den Akku auch nicht vorheizen mangels Stellplatz, aber das oben beschriebene Verhalten habe ich sehr oft beobachtet. Ich hatte auch auf Langstrecke oft genau das Gleiche, obwohl ich vor dem Ladestopp ziemlich auf die Tube gedrückt hab war der Akku nicht so warm dass er mit Full Power geladen hat. Aber der i3 hat nun mal keine Tesla-Batterie (Vorheizen auf 50 Grad vor Ladestopp am Supercharger auf Kosten der Lebensdauer der Batterie) und verfolgt ein völlig anderes Konzept: Seit ich verstehe wie das Laden in Abhängigkeit von der Außentemperatur funktioniert bin ich fein damit:

Wenn es warm draußen ist, also Frühjahr bis Herbst (bis ca 15 Grad) lädt unser 94 Ah echt fix (25 min von 10-93 %) und im Winter dauert es halt a bissl länger, würde sagen für den gleichen Ladehub geht es eher Richtung 40 min. Der ramp-up des Akkus dauert einfach deutlich länger als bei warmen Temperaturen. Im Sommer hatte ich übrigens noch nie die Sitaution dass er wegen Überhitzung oder so was runtergeregelt hat. My 2 cents.

[Fridgeir]

Ab wieviel Grad ist denn die maximale Ladung möglich?

Hab es heute bei Feierabend getestet:
- Vorklimatisiert, lt. Geheimmenü hatte der Akku 10 Grad
- Außentemperatur 4 Grad
- Nach 45km Landstraße hatte der Akku 12 Grad

Also gerade mal 2 Grad mehr als bei Abfahrt, und ich hab´s schon bissle mit Beschleunigen/Rekuperieren provoziert...

Das reicht nicht, muss schon AB und mind. 130 km/h sein, und dann auch locker 50km ehe der Akku bei diesen Außentemperaturen in Schwung kommt

Ich würde da jetzt aber nicht so sehr den Akku stressen durch Beschleunigen/Rekuperieren, während des Ladens erwärmt er sich auch und wie gesagt, nach dem 2. Schnellladen ist er bei 25 Grad locker

[E-Mobil-Foo]

Ein Allerwelts-Fahrzeug sollte von der BMS so gestrickt sein, daß Oma Gerline ohne technischen Sachverstand und Fiebermeßwerkzeug sein Kindchen zur Entfaltung bringt; auch BMW wird Laden ohne Kälteschnupfen konstruiert haben, weil es deren Penunsen kostet. Einzig die eigene Trödelzeit am Lader wäre ein Optimierungsgrund auf Langstrecke, auf Kurzstrecke hilft ohnehin Always-Be-Charged an AC.

[jodi2]

Ist das vielleicht nur ein Problem beim 94er und vermutlich noch beim 60er Akku? Ich lade mit dem 120er jede Woche etwa 2x CCS 50kW und hab seit September dabei bei Ladezeit/kW keinerlei Unterschied feststellen können. Hab zwar nie mit der Stoppuhr dabeigestanden, aber wenn es wirklich mal deutlich länger dauern sollte, würde ich das schon merken. Über 40kW waren es immer, bei jedem Ladevorgang, samt Startphase und etwas Nachlassen gegen Ende (lade meist bis 94-96%, selten mal nur 85, bei vorher meist recht leerem Akku mit 8-30%). Wer nur kurz CCS lädt, da ist das Ergebnis mit einfach nur kWh durch Zeit am Lader gerechnet mit Start+Endphase vielleicht noch zusätzlich etwas verfälscht?
Ich komme entweder mit 8 oder 45km Anfahrt am Lader an, gemütlich mit sparsamem Verbrauch und max. 110 auf der AB. Davor stand das Auto immer mind. 7-14h im Freien. Allzukalt war es hier erst selten, aber ein paar mal war es auch schon knapp unter Null, Akku dürfte beim Losfahren zum Lader also auch nicht viel mehr gehabt haben, trotzdem wie gesagt noch nie deutlich ein langsameres CCS Laden beobachtet.