Einordnung Batteriegesundheit (SoH) i3s, 3 Jahre alt, 8.400 km

[Wookbert]

Ich habe einen i3s 120 Ah, EZ 09.2020 (aktuell also 3 Jahre alt), mit nur 8.400 km auf der Uhr gekauft. „Angenehme“ 97% SoH via ODB und mi3 App ausgelesen, jetzt würde mich Pingelheimer mal interessieren, wie dieser und die anderen Werte im Detail bezogen auf das Alter und die Laufleistung des Fahrzeugs einzuordnen sind.

97% klingt erstmal top, allerdings habe ich auch schon ein Video gesehen, in dem ein 94 Ah mit 180.000 km immer noch auf 99% SoH kam (was wohl daran liegt dass der 94 Ah mehr Luft nach oben/unten zwischen Netto- und Bruttokapazität hat.

Hier also die in der mi3 App angezeigten Werte im EV-Reiter meines o.g. Fahrzeugs:

• SoH: 97.00 %
• SoCs: 68.00 %
• Capacity: 122.30 Ah
• Cell Voltage: 3.909 V
• Cell Calc Temps: 12.12 °C
• Cell Temps: 11.18 °C
• Cell Res. factor: 0.90
• Cell all SoC: 71.71%
• Cell all OCV: 3.607V
• Cell aging factor: 0.9025

Man weiß halt leider nicht, wie der Vorbesitzer das Fahrzeug geladen hat, ob es ein Steckdosenparker war, der das Fzg. immer komplett voll vor der Tür stehen hatte, oder womöglich nur DC an öffentlichen Säulen geladen hat.

Mein Plan ist das Fahrzeug gemütlich mit AC und via evcc immer nur auf 60-80% SoC zu 100% mit PV vom Dach zu laden (reines Stadt- und Umlandauto, keine Fernstrecke).

Nebenbei: Kann man im Fahrzeug oder der myBMW App neben der AC-Ladegeschwindigkeit auch ein Ladelimit einstellen, z.B. wenn man außer Haus lädt und evcc nicht dafür sorgt, dass bei 80% SoC die Ladung stoppt?

[dr_big]

Nebenbei: Kann man im Fahrzeug oder der myBMW App neben der AC-Ladegeschwindigkeit auch ein Ladelimit einstellen, z.B. wenn man außer Haus lädt und evcc nicht dafür sorgt, dass bei 80% SoC die Ladung stoppt?

Nein, wurde hier auch schon oft diskutiert.

[Wookbert]

Hatte ich so auch in Erinnerung. Dann muss ich also evcc so schnell wie möglich an den Start bringen.

Wie in dem oben verlinkten Video bei 27:38 erklärt, lädt der i3 (zumindest in der 94Ah-, vermutlich aber auch der 120Ah-Version) wenn er 100% anzeigt, aber schon von Haus aus hinter den Kulissen nur bis 90% Bruttokapazität.

[env20040]

Was Dir im verborgenen bleibt ob nun 97% Bruttokapazität noch vorhanden sind oder, wie angeblich bei anderen Herstellern, beim "Service" immer mal was davon freigegeben wird um Nettokapazitäten zu schönen und somit nun bereits technisch 13% fehlen.
Was so Werte wie 99% bei höheren Fahrleistungen ergeben kann.
Ein Chemischer Energiespeicher gewinnt mit den ersten Zyklen meist etwas Kapazität hinzu um sich dann so um die - 4% der technischen Kapazität Einzupendeln, welche er dann sehr lange hält.
Was welcher Hersteller gerade für Woodoo betreibt, bis hin dazu selbst am Beginn nicht die volle Nettokapazität freizugeben (ein deutscher Hersteller liess dahingehend ein Softwarupdate raus) bleibt meist im Verborgenen.
Genauses erfährt man nur durch Messungen.
Und, wenn man die Batterie einmal wirklich leerfährt, so nah an 0 wie möglich, hier helfen Klima, Heizung und anderes am Stand, und dann in einem Zug durchlädt.
Hier hilft wiederum gegen Ende eine geringe Ladeleistung, so ab 92 bis 100%.
Viele Fahrzeuge holen da die etwas nachhinkenden Zellen nach und, beim 2.mal macht man die Batterie gar nicht mehr ganz leer, haben viele Fahrzeuge "Kapazität gewonnen", sprich mehr Reichweite.
Teils auf Anzeigen +70 km, +>30 km in der Praxis.
Der BMW kann sich diesem auch nicht ganz entziehen....

Zumindest unserer 90 Ah nicht.

[Wookbert]

Und, wenn man die Batterie einmal wirklich leerfährt, so nah an 0 wie möglich, hier helfen Klima, Heizung und anderes am Stand, und dann in einem Zug durchlädt.
Hier hilft wiederum gegen Ende eine geringe Ladeleistung, so ab 92 bis 100%.

Komplett entladen und wieder komplett Vollladen ... das kenne ich bspw. vom iPhone um den Akku „neu zu kalibrieren“, wenn der sich mal ungewöhnlich mit der Kapazitätsanzeige verhält, weitaus kürzer hält, als zu erwarten wäre. Beschreibst Du hier also die gleiche Vorgehensweise, nur auf das Fahrzeug bezogen?

Was meinst Du „mit geringe Ladeleistung, ab 92 bis 100%“? Bis 92% SoC mit 11 kW AC, danach mit 6 kW oder 3 kW AC laden? Mein Plan ist eh den i3s in der Garageneinfahrt immer nur mit 6 kW oder weniger (auf im Alltag 80% SoC) zu laden, weil bei meinen Rentner-Eltern, die das Auto fahren dürfen (ich bin zugegeben neidisch), keine Eile beim Laden besteht und die keinerlei Langstrecke machen.

[env20040]

Ja, das "gleiche".
Mit 3 oder 2kw bzw. Mindestwert, 6 Ampere.
Hierbei kann das BMS die nachholenden Zellen nachziehen, was jedoch am besten geht wenn der Strom gering ist da dann mehr Zeit bleibt bis die Abschaltspannimung der Regelung erreicht ist.
Manchmal dauert es 30 Minuten, manchmal auch 3 Stunden.
Wir machen diesen Vorgang 1 x im Monat, sonst wird im Regelfall nich mehr als 80% geladen.

Nennt sich Sinngemäss Ausgleichsladung.

[bm3]

Deine Daten entsprechen dem was auch zu Erwarten war und bei vergleichbaren i3 angezeigt wird.
Ich habe das hier schon oft geschrieben, das kann ja jeder für sich selbst entscheiden, aber komplette Entlade-/ Ladezyklen jetzt nur deshalb zu veranstalten wirkt sich deutlich schlechter auf die zu erwartende Akku-Lebensdauer aus als die gleiche Ladungsmenge verteilt auf Teilzyklen zu entnehmen. Ich jedenfalls, will den i3 noch möglichst lange fahren und mache sowas nicht nur aus Spaß daran wenn ich das nicht muss. Jedes BMS zeigt auch nur eine Abschätzung der noch vorhandenen Restkapazität aufgrund der ihm einprogrammierten Bewertungsalgorithmen an. Nur um die mir angezeigten BMS-Zahlen zu beschönigen werde ich da bestimmt nicht aktiv. Erfahrungsmäßig liegen die i3-Akkus allgemein bisher überdurchschnittlich gut was ihre Lebensdauer betrifft. Vom 120Ah Akku sind immer noch wenig Daten zur Nachhaltigkeit bekannt, aber vom 94Ah Akku hört man viel Positives. Das sollte doch reichen ? Wenn du deinem Akku gut tun willst dann fahre überwiegend nur SOC-Teilhübe damit im mittleren SOC-Bereich, auch wenn das BMS dabei vielleicht nicht ganz so gut in der Lage ist die noch vorhandene Restkapazität genauestens abzuschätzen. Mir persönlich ist das " Schnuppe".

[env20040]

Mir geht es um das erreichen eines möglichst gleichen Ladezustandes.
Was nun einmal bedingt dass alle Zellen von möglichst leer, bis möglichst voll "gefahren" werden.

Mir sind irgendwelche % Werte eines BMS wurscht.
Ich strebe das an, was jeder Hersteller als Lebensdauerverlängernd definiert.

Einen Betrieb von Zellen in möglichst gleichem Zustand.
Und dafür ist nun mal das BMS da, ob nun passiv oder aktiv arbeitend.

Es ist ein Batterie Management System.
Welches ein paar Werte ausspuckt wenn es versucht die Zellen bevor der Lader stoppt, gleich zu bekommen. .

Die Berechnungswerte sind nur ein Abfallprodukt dessen.

[bm3]

Nein, das Balancing egalisiert den Ladezustand nicht besser nur weil von sehr wenig SOC an geladen wird. Das BMS balanciert immer nur bei höherem Ladestand, außerdem ist typischerweise bei den guten Zellen des i3 nach dieser geringen Laufleistung noch kaum etwas zu balancieren. Das Balancieren wird erst wichtiger wenn der Akku nach langer Nutzungsdauer mit entsprechend hoher Kilometerleistung dann irgendwann deutlich nachlässt.

[Wookbert]

Nennt sich Sinngemäss Ausgleichsladung.

Ich habe jetzt schon an zwei Stellen gelesen (hier und hier), dass Batterien auf Lithium-Basis keine Voll- und Ausgleichladungen benötigen/unterstützen.

Mit schmeckt das Konzept auch nicht, den Akku vorsätzlich (stehend in der Einfahrt) leerzunuckeln, um einmal wieder von 0 auf 100 zu laden, damit alles im Lot ist. Ich denke, wenn es sich ergibt, dass man mit der letzten Energiereserven daheim ankommt, dann kann man die Gelegenheit nutzen, und mal auf 100% SoC gehen. (Da wäre interessant zu wissen, ob der lokale evcc-Server darüber evtl. „Buch führt“, wie oft das Fahrzeug mit 0% SoC ankommt, und man evtl. vorgeben kann, wie häufig evcc dann tatsächlich auf 100% SoC laden soll).