Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

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Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

Schibulski
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Hier nochmal ein Beispiel für eine Reichweiten-Vorhersage, die ich für zu gering halte. Diesmal alle Angaben laut App:

- Ladezustand 100%
- E-Reichweite 112km
- Durchschnittsverbrauch (letzte Fahrt) 17,7 kWh/100km
- Durchschnittsverbrauch (alle Fahrten) 18,2 kWh/100km
- Abfahrtzeit vorprogrammiert für morgen früh
- Auto hängt an Schukosteckdose

Rechnet er den vorraussichtlichen Strombedarf für die Vorkonditionierung (bei uns meist 1,5kWh) einfach ab, oder wieso ist die prognostizierte Reichweite nur 112km?
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Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

Semi
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Calme down

Ideale Reichweiten mit [E-Autoname hier einsetzten] erreicht man durch...

-> guten Reifendruck
-> Heizung, Lüftung und co gar nicht erst anschalten (Zum Lüften Fenster links/rechts leicht aufmachen, zum Heizen -> anständige Kleidung anziehen (ein Pullover reicht meistens schon). Wenn Heizen dann nur Sitzheizung, die braucht wenig Strom.
-> Nicht auf der Autobahn Fahren
-> Wenn möglich immer max 60km/h schnell fahren, nicht über 80km/h
-> Vorausschauend fahren, möglichst viel Gleiten, Reku wird überschätzt
-> In der Stadt im Stopp&Go möglichst "gemächlich" anfahren. Blitzstarts im S&G auf Dauer sind wahre Reichweitenkiller in der Stadt.
-> Bei unbekannten Strecken immer Planen und mit dem Navi die kürzeste Strecke fahren.
-> Bei Steigungen kein Gas geben, sondern möglichst Geschwindigkeit halten.

Mein Freund ist der Rückspiegel.

Es ist normal das mit den warmen Temperaturen auch die Reichweite wieder zunimmt.

Gruss
Semi
Das Elektroauto hat kein Problem, es wird in Deutschland Industriepolitisch bewusst zu einem Problem gemacht. (Sagt einer der seit bald 10 Jahren elektrisch fährt)

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

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sorry Semi, aber das würde für mich bedeuten: Mehlsuppe ohne Salz - jeden Tag.

Ich plane meinen i3 im Prinzip wie mein jetziges, "normales" Auto zu benutzen. Da ich jetzt schon bewusst fahre, wird schon alles gut werden. Aber hier und da eine kleiner Ampelsprint - das muss schon sein! ;)

PS: ich fahre meinen Skoda Superb Combi 4x4 mit ca 5,5 l/100km seit 100.000 km und ich bin bestimmt nicht immer der Letzte!
i3 60Ah REX 06/2014 - 06/2017 = 120.000 km
i3 94Ah REX 06/2017 -
Audi A2 Bj 2000 = 310.000 km

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

goldhamster
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borealis hat geschrieben:ich fahre meinen Skoda Superb Combi 4x4 mit ca 5,5 l/100km seit 100.000 km
Benzin oder Diesel?

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

achimha
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In den meisten Fällen sollte die Reichweite locker halten und dann kann man es "krachen" lassen. Ich benutze die Taktiken nur wenn es knapp wird.

Dabei habe ich noch bemerkt, dass der Höhenunterschied eine gewaltige Rolle spielt. Auf meiner Standard-Langstrecke (50km hin, 50km zurück) habe ich hinzu einen Höhenunterschied von 250m. Beim ersten Mal bin ich vorkonditioniert und mit 100% SOC auf der Bundesstraße Tempo 125-130 hingefahren (comfort, ca. 10°C). Ich kam mit 43% SOC an und war total enttäuscht. Ich habe etwas nachgeladen aber dann auf der Rückfahrt bemerkt, dass ich wesentlich weniger Energie benötigt habe, trotz hohem Tempo (hatte ja nachgeladen). Mittlerweile schaffe ich die Strecke mit ca. 20km Restreichweite nach der Ankunft ohne Nachladen. Etwas weniger schnell aber vor allem, da ich für die Rückfahrt viel weniger brauche.

Erstaunlich bei nur 250m Höhenunterschied.

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

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goldhamster hat geschrieben:
borealis hat geschrieben:ich fahre meinen Skoda Superb Combi 4x4 mit ca 5,5 l/100km seit 100.000 km
Benzin oder Diesel?
2.0TDI 125 kW
i3 60Ah REX 06/2014 - 06/2017 = 120.000 km
i3 94Ah REX 06/2017 -
Audi A2 Bj 2000 = 310.000 km

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

Schibulski
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Liebe Leute,

kommt doch mal bitte zurück zum Thema dieses Threads. Auch Ratschläge (Semi) brauche ich nicht, habe in den letzten 30 Jahren schon alles ausprobiert. Ich fahre relativ sparsam und vorausschauend (von der App bestätigt), mache das Auto aber nicht zur Wanderdüne.

Ein Beitrag zu diesem Thema: Ich habe die Reichweitenberechnung meines i3 beim Agenten reklamiert. Wenn die App "richtig" rechnet, stimmt vielleicht etwas mit dem Akku nicht. Ich denke, man wird das erklären können :)

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

energieingenieur
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Schibulski du schreibst von einem Durchschnitt aller Fahrten von 18,2kWh/100km.
Die Batterienettokapazität des i3 beträgt 18,8kWh. Also zeigt der i3 dir mit den 112km sogar mehr Reichweite an, als er rechnerisch eigentlich schaffen dürfte: 18,8kWh / 18,2kWh/100km = 103km Das bedeutet für mich, dass die Batterie absolut in Ordnung ist.

Der Verbrauch von 18,8kWh/100km erscheint mir für Stadtverkehr plausibel, aber für Überland deutlich zu hoch. Ich fahre keinen i3, sondern ZOE, aber bei Überlandfahrten liege ich nach 10 Monaten Übungszeit inzwischen bei 12-15 kWh/100km. Damit erreiche ich dann auf der Autobahn bei 96km/h auch 130km Reichweite. Wenn man etwas Windschatten fährt oder die Geschwindigkeit reduziert gerne auch 160km. Ich denke, der i3 sollte diese Verbrauchswerte auch erreichen, evtl. sogar noch etwas besser. Die Genauigkeit der Reichweitenanzeige ist nur so gut, wie deine Fahrweise auch konstant ist. Das System kann nicht vorausahnen, ob du viel heizen/kühlen wirst und wie effizient (u.a. Geschwindigkeit) du fahren wirst.

Ich bin am Montag 80km Autobahn mit 96km/h gefahren und hatte noch 50km Restreichweite. Es lagen noch 70km vor mir. Laut Reichweitenanzeige fehlten also ganze 20km. Ich habe trotzdem nicht nachgeladen, weil ich wußte, dass ich ca. 25km durch Hannover mit Geschwindigkeiten von 40-60km/h fahre. Rein rechnerisch braucht das nur ein Viertel der Energie, die vorher im Schnitt verbraucht wurde. Da es auch noch mitten in der Nacht war, ging das sehr gleichmäßig. Ich bin letztlich mit 11km Restreichweite zu Hause angekommen. So etwas kann das menschliche Gehirn mit einiger Erfahrung entscheiden. Der Reichweitenalgoithmus der Fahrzeuge aber sicher nicht. Dazu sind die zu dumm.

Eine App-Analyse muss nicht stimmen. Als ich den e-up! Probe gefahren habe, bekam ich die Bewertung der Fahrweise nach nur 30min auf 100%. Das war viel zu leicht und da ist noch extremst Luft nach oben. Möglicherweise ist die Fahrweisenanalyse im BMW auch nicht besonders schwer zu knacken.

Ich denke, dein Auto ist technisch in Ordnung und die Reichweitenberechnung im Rahmen der algorithmischen Möglichkeiten ebenso. Ich vermute, dass du dich noch etwas an das Fahrzeug und dessen Verhalten gewöhnen musst. Ggf. findest du damit noch Wege, effizienter zu fahren, als bisher. Ich habe für diesen Prozess einige Monate gebraucht. Das lernt man nicht mal eben schnell in 4 Wochen.

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

Schibulski
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Ja, da nennst Du einen guten Punkt, der mir auch schon aufgefallen ist: Der von der App angegebene Durchschnittsverbrauch liegt mit 18.2 schon recht nah an der Batteriekapazität. Ich bin halt davon ausgegangen, dass die App in den Verbrauch zusätzlich noch andere Dinge einrechnet, wie z.B. Ladeverluste.

Tatsächlich kommen wir eigentlich immer um die 115km weit, bevor der Rex anfängt zu bellen. Plus 7km Restreichweite macht das 123km mit 18,8kWh. Daraus habe ich geschlossen, dass der "Verbrauch aus dem Akku" bei 15,3 liegen müsste, und dass die Reichweiten-Prognose (heute nur 106km) anders rechnet.

Im Prinzip stimmt die Reichweitenprognose also einigermaßen mit unserer real erzielten e-Reichweite überein. Vermutlich ist mir nur letzteres einfach zu wenig :?

Anyway, wir werden es beobachten.

Re: Zuverlässigkeit der Reichweitenberechnung

energieingenieur
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Also wenn die App die Ladeverluste (sinnvoll) berücksichtigen würde, müsste im Auto vor dem Laderegler ein Stromzähler verbaut sein. Ist das beim i3 so?

An die Adresse der ZOE/i3-Vergleicher: Nun bitte keine Diskussion, was besser oder schlechter ist. Ich möchte nur eine Vergleichsrechnung der Datenblätter mit den realistischen Erfahrungen machen!
Wenn ich die NEFZ-Messwerte vergleiche hat der i3 (170km) etwa 20% weniger Reichweite, als der ZOE (210km)
Unter sehr guten Bedingungen erreiche ich mit dem ZOE 160km. 20% abgezogen wären für den i3: 128km. Das passt ganz gut zu deinen erreichten 123km.
Im Normalbetrieb ohne viel Nachdenken beim Fahren, schaffe ich um die 130km. 20% runter wären 104km für den i3. Auch das passt zu deinen Erzählungen.
Ich denke, dass die 100-130km im normalen Fahrbetrieb für den i3 schon realistisch sind. Wenn man einen guten Tag und beste Bedingungen hat, sind evtl. auch die von BMW beworbenen 150km praxisnahe Reichweite machbar. Wäre an so einem Tag wie heute zu prüfen, wo es warm ist ;-)
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