Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

Chamäleon Lader und Ladeboxen - Themen, die das Laden des Renault ZOE betreffen
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Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Experiment Alltag am Montag - Vom Döner, Tuscheln und Multiplizieren:
Die Mittagspause naht, mein Magen knurrt und im ZOE sind “nur” noch 40km Reichweite. Eine prima Gelegenheit, die nahe gelegene Dönerbude aufzusuchen. Wie immer ist ein Platz an der Säule frei. Wie immer schauen die Besucher im Eiscafé gegenüber wie eine Kuh wenn es blitzt, während ich den ZOE an die Ladesäule anschließe. Wie immer wird getuschelt und den Tischnachbar gefragt, wie das wohl alles funktioniert. Wie immer frage ich mich, warum die Menschen es nicht einfach selbst ausprobieren!

Man fällt auf und das ist gut so. Das regt vielleicht zum Nachdenken an oder schafft zumindest das Bewusstsein, dass es jetzt neben Gas, Diesel und Benzin was “Neues” gibt. Damit kann man mitten in der Stadt auf dem Bürgersteig tanken. Die Tankfüllung kostet (fast) nix und Lärm oder Gestank gibt es auch keinen. Vor allem tankt das Auto (fast) von alleine und man kann während dessen weg gehen und die Zeit sinnvoll nutzen – nicht nur für einen Döner.
Wenn auch nur die Hälfte davon in den Köpfen bleibt, bei denen die mir tagtäglich draußen begegnen, mich ansprechen, beobachten oder hier im Blog lesen, habe ich “mal wieder gewonnen” und fleissig ein wenig multipliziert. Das ist mein persönliches Engagement. Das, was ich für die gute Sache tun kann. Schließlich kann nicht jeder Elon Musk sein – ist aber auch gar nicht nötig!
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Zuletzt geändert von buzzingDANZEI am Mi 21. Aug 2013, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Ich muss schon sagen - das macht echt Spass hier mitzulesen!
Nicht nur wegen der Infos, sondern weil auch gut geschrieben.

Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Rogriss hat geschrieben:Ich muss schon sagen - das macht echt Spass hier mitzulesen!
Nicht nur wegen der Infos, sondern weil auch gut geschrieben.
Vielen Dank für das Kompliment, das freut und motiviert mich! :)
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Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Gern geschehen!
In zwei Wochen fahre ich dann mal wieder in Wuppertal vorbei und werde winken ;)

Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

sonnenschein
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Ich finde Dein Experiment auch super interessant.
Bin aber gleichzeitig überzeugt das öffentliches Laden, so wie Du es zu Zeit versuchst, nur in Großstädten bzw. größeren Städten funktioniert.

Bei mir auf dem Land sind einfach die öffentlichen Lademöglichkeiten noch zu wenig.
Intens R90 Z.E.40 seit 12/17, Q210 03/2014-12/2017

Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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sonnenschein hat geschrieben:Ich finde Dein Experiment auch super interessant.
Bin aber gleichzeitig überzeugt das öffentliches Laden, so wie Du es zu Zeit versuchst, nur in Großstädten bzw. größeren Städten funktioniert.

Bei mir auf dem Land sind einfach die öffentlichen Lademöglichkeiten noch zu wenig.
Absolut korrekt! Es ist stark abhängig von der Gegend in der man lebt und wo man typischerweise hinfährt. Dennoch: Wuppertal ist KEINE Modellregion (Schaufenster Elektromobilität) wie z.B. Dortmund, wo die Strassen engmaschig gepflastert sind mit Ladesäulen. Und wenn ich mir die Ladestationsverzeichnisse so ansehe, gäbe es eine MENGE anderer Gegenden ähnlich wie Wuppertal, wo ich ebenso erfolgreich sein könnte.
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Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Elektroauto Alltag Tagebuch-Eintrag Nr. 12:
Feierabend! Auf geht’s von Wermelskirchen nach Wuppertal um meine Frau Zuhause abzuholen. Wir müssen in der Innenstadt ein paar Besorgungen erledigen. Um noch ein wenig die Abendsonne genießen zu können, spute ich mich ein klein wenig und deaktiviere den ECO-Modus. Die Wärmepumpe schaltet sofort auf volle Leistung und versucht hektisch den ZOE auf angenehme 20 Grad zu bringen. Schattenparkplätze sind bei uns in der Firma leider selten!

Ganz kurz habe ich wieder diese Vision einer schöneren Welt. Ein riesiger Carport spannt sich über den Mitarbeiterparkplatz, den unser umweltbewusster CEO des Milliardenschweren Konzerns hat bauen lassen. Auf seinem Dach ist eine enorme Photovoltaikanlage, welche ihren Ertrag in 10 Redox-Flow-Zellen einspeist. Die großen Container mit dem Flüssig-Speicher stehen am Rande des Parkplatzes unter den großen alten Tannen. Unter dem Carport befinden sich ausreichend Ladesäulen, die jeweils immer vier Elektroautos in einem Block versorgen können. Die Autos werden tagsüber mit 3kW geladen, da sie ohnehin mindestens acht Stunden rumstehen. Der Strom erzeugende Schattenspender sorgt im Hochsommer für ein angenehmes Klima in den Fahrzeugen und verhindert im Winter deren Zuschneien. Die Vision verschwindet so schnell wie sie gekommen ist und jäh holt mich die Realität ein. Tatsächlich ist unser Konzern sehr konservativ. Der Fachkräftmangel ist noch lange nicht groß genug und die Elektroautos noch viel zu wenig verbreitet, als das man dem Großteil der Belegschaft, die bis zu 100km täglich zur Arbeit pendeln, solch einen Service bieten würde. Da nutzt es auch nichts, dass Bäckereien vormachen wie es gehen kann!

Ich wische die Gedanken weg und konzentriere mich auf die Autobahnfahrt. Ohne den ECO-Modus bleiben die quälenden LKW-Überholmanöver heute mal aus und ich komme gut voran. Als meine Frau einsteigt, sind noch 30km Restreichweite auf dem Tacho ablesbar. Da es in der Innenstadt keine kostenlosen Parkflächen gibt, fahre ich daher in ein Parkhaus der WSW. Die Wuppertaler Stadtwerke sind engagiert, nicht so sehr wie so mancher Energieversorger anderenorts, aber doch deutlich mehr als viele andere in Deutschland. Da bezahle ich gerne die 1,20Euro für eine Stunde parken – inklusive Vollladung für den ZOE.

Wir erledigen unsere Einkäufe und belohnen uns anschließend noch mit einem leckeren Heißgetränk und belegtem Brot von unserem Lieblings-Barista im Milia’s. Als wir nach insgesamt etwas über einer Stunde zum Auto kommen, ist die Ladung beendet und es läuft nur noch das Balancing. Der Tacho prophezeit wieder 144km Reichweite, was für die Arbeitswege der restlichen Woche reicht. Als ich das Kabel abklemme und aufrolle, wird mir mal wieder bewusst, wie einfach und schnell das Laden eigentlich ist. Kofferraum auf, Kabel raus, anstecken – Kabel abziehen, aufrollen, Kofferraum zu! Gerade mal 90 Sekunden hat mich heute das Laden meines Elektroauto gekostet – deutlich weniger verschwendete Lebenszeit als bei jedem der heute seinen Stinker an der Zapfsäule befüllen musste!
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Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Elektroauto Tagebucheintrag Nr. 13: Viel Yoghurt, dank kostenloser Mobilität, und zum Nachtisch gibts die Moralkeule! ;)
Der sonnige Tag heute hat Lust auf mein Lieblings-”Eis” gemacht – Frozen Yoghurt! Ich glaube ich bin wirklich abhängig davon, da ich es ständig essen möchte und jedes andere Eis dagegen extrem unattraktiv ist. Speziell dieser Laden – Yomaro – hat es wirklich drauf, was auch die oftmals bis zu 20m lange Schlange beweist. In der Woche haben die Jungs bis abends um 22:00 Uhr geöffnet. Genau das Richtige, um nach der Arbeit schnell noch dort vorbei zu schauen und sich ein leckeres “Abendessen” mit frischen Früchten bei einem Spaziergang am Rhein zu gönnen.

Ich hoffe das Zeug ist wirklich “gesund”, sonst werde ich irgendwann daran zugrunde gehen. Hauptsächlich schuld wäre dann aber der ZOE und die Stadtwerke Düsseldorf! Die Fahrt im Elektroauto ist vollkommen anders. Entspannend, trotz des starken Verkehrs zur Rush-Hour. Gott sei Dank fahren wir antizyklisch, sonst ständen wir mehr im Stau, als dass wir fahren würden. Während aber ein manuell zu schaltendes Auto im Stop&Go-Verkehr extrem nervt, ist die Ruhe und der hohe Komfort des Elektroautos sehr entspannend. Das wird mir heute wieder einmal deutlich bewusst! Das hohe Drehmoment aus dem Stand, um noch schnell über die Ampel zu kommen, die direkte Reaktion auf die kleinste Pedaländerung und die absolute Laufruhe, die einen beliebig langsam fahren können lässt – einfach genial für den Stadtverkehr!

Wir parken mit 53km Restreichweite im Parkhaus am Carlsplatz, direkt an der Düsseldorfer Altstadt und gegenüber von Yomaro. Das beste aber ist: Das Parken und Laden ist hier für Elektroautos kostenlos! Genau das ist das Gefährliche. Wir können jeden Tag hierhin fahren und das Eis, den Rhein und den Flair der Stadt genießen. Außer ein bisschen Zeit kostet das quasi nichts – keine Nerven und auch keinen Cent! Abgesehen von den Kosten für den Frozen Yoghurt natürlich! ;-)

Beim Schlendern durch die Fußgängerzone treffen wir auf eine beeindruckende Skulptur. Ihr Titel laut “Auseinandersetzung”, und sie zeigt eine schlanke und eine wuchtige Figur, die sich gegenüber stehen. Die Proportionen sind überzeichnet, dabei aber sehr ausdrucksstark. Das erinnert mich an den Kampf, der gerade stattfindet. Ein Kampf der alten und neuen Mobilität, Öl gegen Strom, Gewohnheit gegen Modernisierung. Die Menschen mögen keine Veränderung und wollen an Etabliertem festhalten. Dabei wissen wir doch, “Stillstand ist der Tod”, und wo gilt das mehr als für unseren Lebensraum?! Ein kleines bisschen Kompromissbereitschaft, die gewohnten Muster neu zu justieren, und der Druck auf Politik, Wirtschaft und Umfeld wird so immens, dass wir im Anschluss vielleicht doch wieder alle Möglichkeiten haben könnten, ohne uns wesentlich einschränken zu müssen. Die Firma Tesla macht es vor, kämpft gegen Windmühlen und gibt den Kritikern eine Ohrfeige nach der anderen. Sie begeistern die Menschen und finden mit ihrem Weg immer mehr Anhänger, wie sonst ist ein Aktienkurs zu erklären, der weit über dem Wert der herkömmlichen finanzwirtschaftlichen Metriken liegt? Das ist ein Ausdruck der Hoffnung, weil jeder tief in sich weiss, dass wir so nicht ewig weiter machen können. Da ist Tesla zur richtigen Zeit am richtigen Ort und geht den richtigen Weg. Das ist weit mehr als ein Tritt vor das Schienenbein der automobilen Riesen, und sie werden nicht nur kurz zucken, sondern sich komplett verlagern müssen!
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Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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  • Efan
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BuzzingDanZei hat geschrieben:... Als ich das Kabel abklemme und aufrolle, wird mir mal wieder bewusst, wie einfach und schnell das Laden eigentlich ist. Kofferraum auf, Kabel raus, anstecken – Kabel abziehen, aufrollen, Kofferraum zu! Gerade mal 90 Sekunden hat mich heute das Laden meines Elektroauto gekostet – deutlich weniger verschwendete Lebenszeit als bei jedem der heute seinen Stinker an der Zapfsäule befüllen musste!
Auch ich muß dir sagen: Du hast eine schöne "Schreibe", es macht Spaß, deine Texte zu lesen.

Aber es wird in Zukunft NOCH einfacher gehen:

http://www.pluglesspower.com/get-started/
Seine Exzellenz Efan, Botschafter vom Leaf ;-) 12.09.2013 - 2016
Toyota Yaris Hybrid 2016-2020
https://duckduckgo.com/ ist DIE Alternative zu google

Re: Experiment Alltag: 30 Tage öffentliches Laden

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Efan hat geschrieben: Auch ich muß dir sagen: Du hast eine schöne "Schreibe", es macht Spaß, deine Texte zu lesen.

Aber es wird in Zukunft NOCH einfacher gehen:

http://www.pluglesspower.com/get-started/
Danke dir!!!
Ich denke auch, dass das die Zukunft sein wird. Aber vermutlich erst in im nächsten Jahrzehnt!
Zumindest herstellerübergreifend!
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