Reparieren oder verschrotten?

Elektromotor, Steuerung, Getriebe, Reifen des Renault ZOE

Reparieren oder verschrotten?

CHM
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Hallo Zusammen!

Ich hatte es ja schon lange geahnt bzw. die ersten Vorzeichen erkannt:
Meine Q210 Bj. 2013 und nur 43 tkm steht mit diagnostiziertem Motorschaden (Ölprobe Untersetzergetriebe) beim ZE-Stützpunkt. Sie fährt noch mit nur sehr seltenen Fehlermeldungen, macht allerdings zunehmend Geräusche und ruckelt zwischen 68 und 72 km/h. Kostenvoranschlag für den Motortausch beläuft sich auf knappe € 4.500,-. Die Werkstatt bietet darauf nochmal €200,- Nachlass (ob brutto oder netto weiß ich noch nicht) und die Renault Kundenbetreuung will lediglich €400,- drauflegen. Ärgerlich dabei: Ich hatte das Fahrzeug vor Ablauf der Garantie mehrfach mit den gleichen Symptomen bei einer anderen ZE-Werkstatt, die allerdings nie etwas feststellen konnten. Nachdem die Geräusche immer lauter wurden bin ich nun zu einem anderen Stützpunkt und die hatten die Diagnose sehr schnell ... Da ich aber nie detaillierte Informationen bekommen habe steh ich nun blöd da.
Wie gesagt hat das Auto erst ca. 43 tkm und hat vor etwas über einem Jahr einen neuen Akku (Mietbatterie) bekommen.
Ursprünglich hatte ich das Auto gekauft, um zusammen mit meinem Megane 3 Grandtour die Zeit bis zu einem Renault BEV oder auch PHEV in der Megane-Kombi-Klasse zu überbrücken. Nun aber ist die Zoe kaputt und der treue Megane hat auch schon 243 tkm auf der Uhr - ohne Defekte!
Also was tun? Nochmal fast € 4.000,- in die Zoe mit kleiner Batterie stecken (Update habe ich durch Schlamperei des ersten ZE-Stützpunktes nicht bekommen)? Oder fahren bis sie aufgibt und dann ab in die Presse damit?
Auf jeden Fall ist damit trotz 30 Jahre sehr guter Erfahrungen mit Renault das Vertrauen tief erschüttert und ich schiele schon Richtung Hyundai ...
Einen letzen Versuch werde ich noch unternehmen, Renault zur Übernahme von mehr Verantwortung für diesen Serienfehler zu bewegen, aber Hoffnung hab ich dabei eigentlich keine ...
Von dem User Bavaria-EV, der hier schon mal einen Austausch-Motoren-Service angekündigt hat, habe ich auch nichts mehr gehört ... Hat nicht irgendjemand hier ein Unfallfahrzeug mit Conti-Motor?
Es ist nicht so, dass ich diese Reparatur jetzt nicht stemmen könnte, aber mir scheint es finanziell keinen Sinn zum machen, denn bei Verkauf werde ich das doch bestimmt nicht mehr reinkriegen!

Gruß,
Christian
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Re: Reparieren oder verschrotten?

DerMarodeur
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Wenn Du bereits vor Garantieablauf bei einer ZE-Werkstatt vorstellig warst, würde ich darauf gegenüber Renault bekräftigend hinweisen. Möglichst mit Belegen, zur Not den Werkstattauftrag ausdrucken lassen. Eventuell würdest Du dann noch mehr Kulanz bekommen.
Bei Dir scheint leider einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände vorgefallen zu sein. Die meisten Zoes mit Contimotor sind aufgrund des bekannten Konstruktionsfehlers weit vor Ablauf der 5 Jahre kaputt gegangen.
Eventuell kann man aus einem Unfallwagen einen Austauschmotor bekommen. Trotzdem benötigst Du einen neuen Fahrumrichter, da dort die Wegfahrsperre irreversibel einprogrammiert ist. Der soll als Stand-alone angeblich schon bei 2000€ liegen. In diesem Fall wären 4.500€ schon das bessere Preis-Leistungsverhältnis, indem der ganze Motor als Block getauscht wird.

Da das Fahrzeug aber bereits von 2013 ist, ist ein wirtschaftlicher Totalschaden wahrscheinlich. Es wäre eine ideologsche Entscheidung das Fahrzeug zu reparieren.

Die Zoes von 2013 gehören zu den ersten überhaupt. Renault hat damals bereits 5 statt 2 Jahre Garantie gegeben. Es bleibt aber ein Restrisiko des Early-Adopters. Und dieses Restrisiko ist dir leider zum Verhängnis geworden. :/

Das hat per se ertmal nichts mit Renault als Marke, sondern mit der Technologie zu tun. Übrigens: Die Q-Motoren wurden von Continental gebaut. Erst mit der R90 hatte Renault eine E-Motorenfertigung Inhouse.

Re: Reparieren oder verschrotten?

Helfried
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DerMarodeur hat geschrieben: Wenn Du bereits vor Garantieablauf bei einer ZE-Werkstatt vorstellig warst, würde ich darauf gegenüber Renault bekräftigend hinweisen. Möglichst mit Belegen, zur Not den Werkstattauftrag ausdrucken lassen. Eventuell würdest Du dann noch mehr Kulanz bekommen.
So würde ich das auch sehen.
Standard-Defekte von Renault darf man nicht zu fast 100% auf den Kunden überwälzen, zu viele solche Threads gibt es hier schon.

Re: Reparieren oder verschrotten?

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Schließe mich DerMarodeur an!

Eben!
Es wurde während der Garantiezeit darauf hingewiesen und ja schon , also im Falle einer hoffentlich ausbleibenden Rechtssituation schätze ich als Halblaie recht gute Chancen, hier mehr von Renault als nur ein "Pech gehabt, bitte zahlen Sie!" heraus zu fordern.
Es zählt immer der Zeitpunkt des Bekanntwerden eines Mangels. Und da dies ein bekanntes Problem, mit unzähligen belegbaren Fällen, ist, würde ich mich da nicht damit abfinden lassen.
Mit etwas ähnlichem habe ich mich auf Arbeit (siehe mein Alias) vor ein paar Jahren herum geschlagen: Seltsam, nach Ablauf der Garantie, wussten die Techniker beim Integrator plötzlich, wo der Hunde wirklich begraben war und wollten dann die dicke Kohle machen... Denen hab ich aber eine ganz ausführliche und sehr liebevolle EMail geschrieben; von wegen erst die Zeit schinden, es dauerte ewig bis sich immer wieder etwas tat, und wenige Tage nach Ablauf der Garantie dann versuchen, bei uns den dicken Reibach machen zu wollen... HAH nicht mit mir.
Seit dem sind die bei uns technisch auch nur noch Zaungast (Serviceverträge beendet), denn da kenne ich eben bessere Techniker, denen ich blind vertrauen kann.

Aber BTT:
Ergo, ein auch sau-schlechter Service am Kunden deines Freundlichen. Kennt der die Vorgeschichte nicht?

Wie DerMarodeur schon schreibt, hast du hoffentlich alles dokumentiert und aufgehoben.
Ggf. laß' dir einen Vorwand einfallen und nachträglich die Werkstattbesuche belegen.
Wobei mir einfällt, angeblich wird das doch alles zentral bei Reno gespeichert? Mein Freundlicher kommt dem jedenfalls nach. Konnte für meine 11/2015 in 06/2018 gekaufte R240 auch die komplette Historie einsehen (war auch gut bei Ansprüchen gegen das verkaufende Autohaus, von wegen frisch Inspektion...)
Und war da nicht was mit jährlich um 10% fallender Kulanz seitens Reno? Dann haben die dich auch hier über den Tisch gezogen.

Hast du keinen Freundlichen dem ausreichend vertraust? Muss kein ZE sein. Du benötigst nur alle Nachweise. Wenn die vorherigen Besuche im System sind, kann sich da Reno schon gar nicht mehr heraus winden.
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Re: Reparieren oder verschrotten?

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Oder fahren bis sie aufgibt und dann ab in die Presse damit?
Vorher stellst mir die unter den Weihnachtsbaum :D
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Re: Reparieren oder verschrotten?

Mimo2402
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Sind ZE-Stützpunkte nicht vernetzt?
Sonst würde ich mir die Arbeitsnachweise und Protokolle vom ersten ZE-Stützpunkt holen und zusammen mit den Arbeitsaufträgen an Renault übergeben und dann nochmal nachfragen.

Re: Reparieren oder verschrotten?

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Bei Ebay wird ein ZOE Motor für 990€ angeboten mit 25000km klingt für mich besser als 4500€ auf den Tisch zu legen.

MfG
Michael
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Re: Reparieren oder verschrotten?

CHM
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Diese ebay Angebot steht schon sehr lange darin.
Ich weiß aber nicht, was ich davon halten soll. Ob es der Conti oder der Renault Motor ist. Und wenn Conti: einer der neueren ohne den Fehler?
Warum zum Geier wechseln die nicht einfach die Getriebeteile?

Re: Reparieren oder verschrotten?

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Bau doch einfach das Getriebe aus und bring es zu einer Firma die das kann. Die Verträge mit Conti untersagen es angeblich Renault an den Antrieben zu arbeiten. So etwas kenn ich auch aus meiner Branche, HP hatte mal Plotter aus Japan eingekauft und durfte die Dinger nicht reparieren. Die defekten lagerten bei uns bis sich einer einen mitnahm oder der Schrotthändler kam. Solche Verträge bricht man nicht, da hohe Vertragsstrafen drohen. Da ist Eigeninitiative sicher die einzige zielführende Vorgehensweise.

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Re: Reparieren oder verschrotten?

DerMarodeur
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Michael_Ohl hat geschrieben: Bau doch einfach das Getriebe aus und bring es zu einer Firma die das kann. Die Verträge mit Conti untersagen es angeblich Renault an den Antrieben zu arbeiten. So etwas kenn ich auch aus meiner Branche, HP hatte mal Plotter aus Japan eingekauft und durfte die Dinger nicht reparieren. Die defekten lagerten bei uns bis sich einer einen mitnahm oder der Schrotthändler kam. Solche Verträge bricht man nicht, da hohe Vertragsstrafen drohen. Da ist Eigeninitiative sicher die einzige zielführende Vorgehensweise.

mfG
Michael
Zumal es sich um ein starres Untersetzungsgetriebe handelt. Das dürfte für einen Getriebespezialisten kein Hexenwerk sein.
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