Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

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5-80 Prozent in 30 Minuten (plus minus war das Versprechen). Ich denke das ist neben 120 kWp das was man erwarten kann. Was ja noch erschwerend hinzukommt ist, das mit dem was ich schrieb ja geworben wird und der Verbrennerfahrer der sein E-Auto wie einen Verbrenner fahren will, will sich nicht mit der Technik befassen will, wie was im Detail funktioniert. Wir wissen das Kälte nicht gut ist, aber er weiß das er im Sommer wie Winter nach 5 Min. seinen Tank voll hat und genau das will er.

Daher ist es auch für mich ernüchternd. Ich habe ja 46 in der Peak beim IONIQ FL kritisiert, dass das nicht zeitgemäß ist. Immerhin hat der IONIQ vFL bei kleinerem Akku schneller (in der Peak) geladen und den musste ich im Winter 6x die Woche randvoll laden. Bewusst ist mir da nix negatives wg. Reichweitenverlust in 2,5 Jahren und 88tkm aufgefallen.

Da ich eher 99% zu Hause lade ist/war es mir egal, ich sage nur mal, was ich im Grunde erwarte/erwartet habe.
Cupra Born 58/150 Bild vs. Hyundai IONIQ FL Bild

Quasar Grey, Dinamica Grey, WP, HUD AR, PG, Tech M, Pilot M+, SR: Hurricane B/S, WR: Typhoon B/S
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

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Die Ladestrategie war für eine hohe Ladeleistung einfach falsch.
Für hohe Ladeleistungen hättest Du direkt nach dem Fahren mit warmem Akku laden müssen.
Meine Erfahrungen mit einem ausgekühlten 80er MEB-Akku sind auch eher 60kW.
Die Ladeleistung wird auch durch Selbsterwärmung nicht besser. Wenn der Akku warm genug ist, ist der Ladestand eher wieder zu hoch.

Besser ist es dann nur so viel zu laden, dass man den nächsten HPC erreicht und den Akku dann durch Fahren zu erwärmen.
Nach 100km Autobahn hatte ich letztens sogar beeindruckende 150kW. - Mit ME3.0-Update
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

Singing-Bard
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@RyHoRuK

Ok, andere Hersteller erreichen ihre sehr hohen maximalen Ladeleistungen dadurch, dass sie den kalten Akku erst eine Zeitlang auf Temperatur bringen.

Warum sollte dein Wagen dann bei kalten Akku und tiefer Entladung fast maximale Ladegeschwindigkeit bringen?

Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

RyHoRuK
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Wie gesagt ich habe ja nicht erwartet, dass er bei 7% mit hoher Ladeleistung anfängt, hätte aber erwartet, dass er zumindest bei 7-80% irgendwann einmal einen Wert um die 100kW sieht. Mir ist schon bewußt, dass dies auch keine Dauerleistung, sondern nur ein Peak ist. Ich dachte der würde so bei 20% Ladung erfolgen, darum ja der Versuch bei 7% anzufangen. Meinen Leak hatte ich dann bei 33% mit knapp über 70kW.

Da ich schon eine HPC-Erfahrung hatte mit 1h Überlandfahrt bei 25% mit Laden angefangen habe und maximal 62kW gesehen habe. Naja

Ich bin vom Born absolut begeistert und HPC ist wirklich nicht üblich bei mir, ein bisschen mehr hatte ich aber schon erwartet.
Cupra Born (58kW) in Aurora Blue - Bestelldatum: 03.02.2022 - Lieferung 20.10.2022
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

MiJo
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Sorry - langer Post! Ist aber auch ein schwieriges Thema :kap:

Ein Akku braucht seine mindestens 20-25 Grad um wirklich schnell geladen werden zu können.
Dazu kommt bei sehr vielen Auslegungen der Ladekurve, dass Höchstleistungen nur dann geschafft werden, wenn der SoC niedrig ist.
Audi etron, BMW i3 sind hier Beispiele, dass bei entspr. Temperatur diese Spitzenleistung auch bei höherem SoC-Ladestart anliegt.

Um den Akku zu erwärmen gibt es mehrere Möglichkeiten.
Dabei gilt immer: Je größer der Akku desto länger dauert es.
- Akku-Vorkonditionierung
- Warmfahren durch Belastung des Akku (etweder längere Strecke mit höherer Geschwindigkeit oder Jo-Jo-Fahren)
- Erwärmung durch DC-Laden

Die MEB-Plattform beherrscht (noch) keine Vorkonditionierung.
Weder die Zieleingabe eines HPC noch einen Button im Display gibt es derzeit.
Wenn es ihn mal gibt, kannst du aber davon ausgehen, dass eine Vorkonditionierung eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird und ggf. auch einen Rest-SoC umfassen wird, da die Energie aus der Fahrbatterie entnommen werden muss.
Ob das dann 30 Min. dauert oder 45 Min. und wie viel kWh dafür gebraucht werden ist ungewiss.

Das Warmfahren dauert ebenfalls eine gewisse Zeit.
Das hängt natürlich auch von Jahreszeit/Stellplatz des Autos ab. Ich starte auch im Winter aus der Garage kommend mit i.d.R mehr als 14 Grad Akkutemp.
Bei normaler Belastung wirst du im Stadt-/Landmodus eine ganze Weile brauchen, um die Wohlfühltemperatur zu erreichen.
Selbst auf der Autobahn bist du mit 130 km/h eine ordentliche Strecke unterwegs.
Da reichen nicht mal eben 10km aus.
Und: Es müssen alle Zellen die Temperatur haben. Nur ein paar reichen nicht!

Zu deinem Hinweis, dass das DC-Laden den Akku erwärmt:
Ja, das tut es auch. Aber mit einem kalten Akku an den Schnellader bedeutet auch geringere Ladeleistung (wie du gesehen hast).
Das bedeutet dann auch geringere Erwärmung durch das Laden.
D.h. von 7-20% kriegst du ggf. nicht genug Wärme in den Akku.

Dazu kommt dann die Auslegung der Ladekurve.
Das BMS der Batterie "merkt" wenn der Akku warm genug ist und gäbe mehr Ladeleistung frei.
Dann bist du aber schon bei (ich schreibe jetzt einfach mal einen Wert) 40%.
Jetzt steigt aber das BMS nicht einfach in die optimale Ladekurve ein (wie z.B. bei Fastned abrufbar).
Soll heißen bei 40% SoC sollten z.B. 90kW Ladeleistung anliegen.
Jetzt springt die Ladeleistung nicht plötzlich von 45kW auf 90kW hoch! Diese Werte gibt das BMS nicht frei.
Es verbleibt vielmehr in seiner Art Schutzmodus und lässt theoretisch bis zum Schluss nur begrenzte Ladeleistung zu.

Es gibt nur ganz wenige Autos, die in solchen geschilderten Situationen (bei 40% Erreichen der Soll-Temperatur) die ursprüngliche Ladekurve freigeben.
Das hat meines Erachtens auch mit Akkugesundheit und Garantie zu tun.

Wenn man wirklich Interesse an Akku-Temp, wie beeinflusst meine Fahrweise die Temp., wann erreiche ich den Schwellenwert von XX Grad Celsius etc. hat, kommt man an einem OBD-Dongle und einer App nicht vorbei.
Dann sieht man erstmal, wie sich Temperatur, Fahrweise, Ladeleistung beeinflussen.

Leider werden solche Informationen Käufern nicht vermittelt.
Der Hinweis, dass das Tanken Sommer wie Winter 5 Minuten dauert aber das Laden unterschiedlich ist, spricht Bände.
Die Aussagen der Hersteller beziehen sich immer auf Ladungen unter optimalen Konditionen.
Diese sind in der Realität aber leider nur selten 1zu1 reproduzierbar.
Das führt zu Frust (siehe Coldgate bei Hyundai&KIA, Rapidgate Nissan Leaf).
Für den Normaluser, der immer mehr in die Elektromobilität einsteigt, muss das aber vernünftig aufbereitet und erklärt werden.

Ich habe bisher nur durch ein paar Tests an den 58 und 77kW-Akkus der MEB-Fahrzeuge Daten gesammelt.
Bekomme aber demnächst meinen id.5 und werde den mit OBD-Dongle bestücken, damit ich Erfahrungswerte sammeln kann, was diese Problematik betrifft.
BMW i3s Rex ab 5/2019
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

RyHoRuK
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Vielen Dank @MiJo für diese super Erklärung. Das hilft mir doch sehr viel weiter das Konstrukt Batterie und Ladeleistung zu verstehen. 👍🏼
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

yxrondo
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Im Sommer gibt es deine erwarteten Ladegeräte. Im Herbst und Winter erwarte nicht zuviel. Besser vorher Informieren vor dem Kauf, dann gibt es keine Enttäuschung.
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

MiJo
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RyHoRuK hat geschrieben: Vielen Dank @MiJo für diese super Erklärung. Das hilft mir doch sehr viel weiter das Konstrukt Batterie und Ladeleistung zu verstehen. 👍🏼
Gern geschehen.
Solche Erklärungen müsste man eigentlich beim Kundengespräch vom Händler/Agenten erwarten.
Bei Fragen kannst du mir auch gern noch eine PN schicken.
Kann ab Mittwoch (Auslieferung ID.5) durchaus auch mal einen Test z.B. Erwärmung des 77kWh-Akku bei Landstraße, Autobahn etc. machen, falls es dich interessiert.

Den Cupra hab ich auch zwei Mal probegefahren und fand ihn sehr gut.
Leider sind die Lenkradtasten für meine Hände extrem schlecht angebracht und nutzbar.
Komme mit dem VW Design viel viel beser zurecht.

Ansonsten denke ich hat man mit dem MEB-Baukasten ein gutes, solides Auto ohne die maximalen Innovationen (800V-System etc.)
Halt ein typischer "Golf" von früher!
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

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Da es sich heute mal ergab, bin ich nach einer 35km Fahrt mit etwas Stadt, Landstraße und dem Rest Autobahn -soweit möglich mit 160- und 30% Ladestand an den Schnellader gefahren.
Es ergab sich das gleiche Bild eines kalten Akkus: Start mit 65-67kW. Es wäre spannend, wieviel Strecke notwendig wäre, um eine höhere Ladeleistung zu erhalten.

Während einer typischen Fahrt auf Langstrecke mit 100% Start-SOC war der Akku beim ersten Ladestopp nach ca. 250km warm genug für 150kW.
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Re: Ernüchternde Erfahrung mit der Ladeleistung

Berlini3
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heute geladen nach nur einer kurzen Anfahrt (ca 15 km zur Ladesäule , Auto stand vorher in der Tiefgarage )
AD379B0E-D594-4A23-8252-0F9AE81D8494.jpeg
die Ladeleistung lag anfangs bei ca 64 kW , erfreulich ist die Ladeleistung bei 90% (immernoch 36kW)

mit der Ladeleistung kann ich leben
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