PV-Überschussladung how to?

Solarenergie - Photovoltaik
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Re: PV-Überschussladung how to?

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walip hat geschrieben: Wenn z.B. mein Hausspeicher 100% voll ist, dann wäre auch PV Produktion Null, auch wenn eigentlich 8kW vom Dach kommen müsste.
1. Du hast also 8kW PV-Überschuss, diese werden aber gar nicht genutzt nur weil der Hausspeicher voll ist und der Laderegler deshalb dicht macht?

2. Bei Deinem System handelt sich es im Prinzip also einfach nur um eine von den PV-Generatoren (und im Winter zusätzlich vom „Landanschluss“) gepufferten Batterie?

3. Du hast also Deine Wallbox gar nicht zwecks PV-Optimierung abschaltbar gemacht sondern einzig und allein weil bei zu hoher Gesamtbezugsleistung der Wechselrichter des Hausspeichers überlastet würde?
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Re: PV-Überschussladung how to?

walip
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Zu 1: Richtig. Im Inselsystem kann nur soviel erzeugt werden, wie abgenommen wird, wenn der Hausspeicher voll ist. Deshalb sollen auch 2 EAutos her und eine Heizungsanlage, die den Rest in die Fussbodenheizung als Wärmeenergie speichern kann.

zu2: falsch. Eine Inselanlage ist zu keiner Zeit mit dem öffentlichen Netz verbunden. Sonst wäre es ja keine echte Inselanlage. Bei mir ist das so gelöst, das in diesem Fall, die komplette Inselanlage den Verbraucher Haus abwirft und sozusagen ohne Last ist, also nichts verbraucht wird und im Ruhezustand mit der vorhandenen PV seinen Speicher wieder vollmacht. Während dieser Zeit im Winter und auch nur dann, versorgt der öffentliche Stromanschluss das Haus. Selbst wenn im Winter der Hausakku wieder einigermaßen voll ist, wird das umgeschaltet, also das öffentliche Netz gekappt und die Inselanlage übernimmt wieder der Hausstromversorgung. Ich habe ja auch im Winter Ertrag, nur deutlich weniger als von März bis Oktober.

zu3: richtig. Angenommen Haus hat Grundlast von 1000W, was schon sehr hoch ist. E Auto lädt und Frau schaltet Waschmaschine an. Die 1kW vom Haus und das Auto werden problemlos geladen mit meiner Wechselrichterleistung. Wenn also die Waschmaschine anfängt zu laufen, dann würde das noch so reichen, damit alles funktioniert in meinem Fall. Wenn aber die Waschmaschine anfängt zu heizen und auch nur dann, würde die Leistung des Wechselrichters nicht mehr ausreichen. In diesem Fall, wirft sie das EAuto ab, die Waschmaschine kann 5 Minuten heizen und wenn sie dann normal weiterwäscht, wird das EAuto wieder zugeschaltet. Der Sinn des ganzen ist bei einer Inselanlage, die maximal mögliche Wechselrichterleistung bis an die Grenze (in meinem derzeit Fall 5kW) auszunutzen. Natürlich hast du Recht, das zuerst der PV Ertrag genutzt wird, das macht die Anlage ja auch eigenständig, hat aber für die Zeit, in der Wolken durchziehen und regelbare Wallboxen drosseln oder abschalten würde, den Hausspeicher zur Verfügung und liefert immer das, was an Leistung auch abgefragt wird. Das ein Teil des Stromes diesen Fall aus dem Hausspeicher stammt....na dafür habe ich ihn doch angeschafft, damit er Lastspitzen oder auch die ganze Versorgung übernehmen kann und der Hausakku wurde ja auch ausschließlich mit PV geladen.
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Re: PV-Überschussladung how to?

snaptec
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Schlussendlich verschenkst du (etwas) Energie.
Beispiel:
PV macht 5kW
Speicher hat 50%
E-Auto lädt.

Kommt eine Wolke auf, PV geht auf 2kW für 10 Minuten muss dein Victron nun 2kW aus der Bat (2kW für 10 Min = 0,33kWh) ziehen.
Wenn das EAuto voll ist oder mehr Leistung zur Verfügung steht muss der Victron die 0,33kWh wieder nachladen.

Hättest du eine regelbare Wallbox würde diese in dem Fall auf 1,6kW runterregeln (deine fixen 3,6 - 2kW die "fehlen"), der Speicher SoC bleibt stabil.
Wenn die Wolke weg ist wird wieder schneller geladen.

Betrachtet man nun Auto SoC und Speicher SoC gesamtheitlich bist du schlussendlich mit Variante 2 besser.
Bis der Victron nämlich wieder 50% im Speicher hat, hat er einmal die Verluste des Entladens und Ladens der 0,33kWh mit auszugleichen.


Sicherlich peanuts, könnte sich aber summieren und gerade in der dunklen Jahreszeit zählt jede Wh die man durch Wirkungsgrad gewinnen kann.

(Nein ich habe keien Insel, aber ja ich mag Victron, machen gute Produkte!)


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Re: PV-Überschussladung how to?

walip
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Nachtrag zu 2:
Die von dir genannte Möglichkeit eines unterbrechungsfreien Umschalten zwischen Netzbetrieb und Inselbetrieb, so das also auch Computer weiterlaufen können, bietet der Multiplus. Diese Art ist auch in fast allen Ländern möglich, auch wenn ein Schiff sich im Hafen in Deutschland an den Landanschluss stöpselt, nur leider ist das für Hausbesitzer in Deutschland so nicht zulässig. Die neueren Multiplus und Multigrid bieten aber diese Möglichkeit, das das auch gesetzeskonform mit integriertem NA-Schutz in Deutschland möglich ist.
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Re: PV-Überschussladung how to?

walip
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@snaptec
Vollkommen richtig. Die Verluste sind aber dermaßen gering, für diese wirklich sehr kurze Zeit, das ich sie vernachlässige. PV und Speicher sind DC/DC gekoppelt und ich kann in meinen Hausspeicher bis zu 140A dauerhalt drücken.

Eine Inselanlage ist in aller Regel immer überbelegt um auch bei Wolken bzw. in der Übergangszeit genügend Leistung zu liefern. Die Nichtnutzung des möglichen PV Ertrages, das ist bei mir im Inselfall der wirklich entscheidende Verlust. Also anders gesagt, soviel wie nur irgendwie möglich in das EAuto zu drücken bringt mir deutlich mehr in finanzieller Hinsicht gesehen. Wandlerverluste sind in meinem Fall nahezu unwichtig.
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Re: PV-Überschussladung how to?

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snaptec hat geschrieben: Schlussendlich verschenkst du (etwas) Energie.
Genau das ist der Punkt auf den ich hinaus will. Ist z.B. der Speicher voll und gibt es keinen Hausverbrauch bleiben die genannten 8kW erst mal für eine gewisse Zeit völlig ungenutzt auf auf dem Dach liegen. In dem Fall würde es Sinn machen diesen ungenutzen Überschuss (möglichst automatisch) z.B. ins Auto oder einen anderen geeigneten Verbraucher zu packen.

Dabei gibt es aber ein weiteres Problem: Den Wechselrichter. Denn er ist im Moment ein Flaschenhals da bei 4.5kW bereits Last abgeworfen wird (hier die Ladeeinrichtung) obwohl eigentlich 8kW vom Dach geliefert werden können. Es wird also an mehreren Stellen vorhandene PV-Energie nicht optimal genutzt.
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Re: PV-Überschussladung how to?

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walip hat geschrieben: Also anders gesagt, soviel wie nur irgendwie möglich in das EAuto zu drücken bringt mir deutlich mehr in finanzieller Hinsicht gesehen.
Genau das versuche ich ja die ganze Zeit rüberzubringen ;)

Entweder in ein E-Auto oder eben einen anderen geeigenten Verbraucher. Dazu sollte aber der Wechselrichter ausreichend dimensioniert und die Wallbox fein genug regelbar sein. Sie darf nicht zu wenig laden da sonst Energie vom Dach verschenkt wird und auch nicht zu viel laden da sonst der Akku entladen wird. Der gesamte Vorgang sollte natürlich vollautomatisch anhand des PV-Überschusses gesteuert werden.

Es reicht also nicht aus nur einfach weitere E-Fahrzeige zu kaufen. Sie müssen auch "intelligent" laden können. Und zwar genau zu dem Zeitpunkt wenn es PV-Überschuss gibt und möglicht genau in der Höhe des PV-Überschusses. Nicht deutlich darüber und auch nicht deutlich darunter.

Und genau dafür braucht man eine regelbare Wallbox. Damit kann fein genug die Ladeleistung angepasst werden so das der PV-Überschuss möglichst optimal genutzt wird und weder etwas auf dem Dach liegen bleibt noch der Speicher unnötig entladen wird. Bei einer Inselanlage weicht ist die technische Realisierung natürlich etwas von den üblichen Szenarien ab. Da sind wir uns völlg einig. Vermutlich gibt es da im Moment auch gar nichts von der Stange.
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Re: PV-Überschussladung how to?

walip
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"Entweder in ein E-Auto oder eben einen anderen geeigenten Verbraucher. Dazu sollte aber der Wechselrichter ausreichend dimensioniert und ... sein."

Genau. Dem Rest stimme ich aber nicht zu. In einer Inselanlage ist der Gesamtstrom bereits so geregelt von der Inselanlage um den PV Ertrag so effizient wie möglich an die Verbraucher (Haus, EAuto .. egal was) weiterzugeben. Eine dumme WB bekäme sozusagen den bestmöglichen Mix Wattgenau und Sekundengenau, auch mit weniger als 1000W PV Ertrag würde es ins Auto gehen und nicht die Ladung unterbrechen.
In der heutigen Zeit werden doch auf EFH nur noch 4-8kWp verbaut. Den Hochsommer einmal ausgenommen .... Wie lange müsste ein neuer Eup an einer geregelten WB nuckeln, bis er wieder voll ist. Geschweige von einem ID3 in der Übergangszeit. Da müsste ich ja Rentner sein, um 1 Woche zu warten, bis das Auto wieder voll ist. Eine Regelung ist eine gute Sache, aber sie verlängert die Ladezeit eines EAutos unverhältnissmäßig lange. Ein normal arbeitender Mensch hat aber gar nicht soviel Zeit. Warum soll also das Auto nicht aus dem Heimspeicher mitgeladen werden für die volle Ladeleistung und damit einer erträglichen Ladezeit? Tagsüber sind wir doch fast alle sowieso arbeiten. Dann kann die PV den Speicher wieder voll machen. Wieso soll also nur der Autoakku genutzt werden und der Heimspeicher nicht? Das sind beides Akkus und sie wurden gekauft zum benutzen. Warum sollte ich also an einem September- oder Maitag mein Auto mit einer geregelten WB durchschnittlich nur halb so stark laden, wenn es auch mit der größtmöglichen Ladung möglich wäre? Da könnte ich ja gleich den Ziegel nehmen, der ist um ein vielfaches preiswerter. Wer hat soviel Zeit zu verschwenden? Ich verstehe eure Argumentation nicht. Im Oktober zum Beispiel würde ein ID3 vielleicht ungefähr 1 Woche oder mehr mit einer geregelten WB nuckeln müssen bis er von fast leer auf voll ist. Das ist doch totaler Blödsinn und überhaupt nicht praxistauglich für den normal Arbeitenden. Höchstens vielleicht für einen Landwirt mit einer riesigen Hallenfläche.
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Re: PV-Überschussladung how to?

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Wenn Leistung (zeitweise) ungenutzt auf dem Dach liegen bleibt ist das aber eben nicht die allerbeste Möglichkeit. Diesen ungenutzten Teil könnte man z.B. prima zusätzlich noch in ein E-Auto packen. Das macht natürlich nur Sinn wenn das Auto auch tagsüber während des PV-Überschusses laden kann. Sonst nicht.

Das E-Auto soll einfach nur den PV-Überschuss (zusätzlich) einfangen der sonst überhaupt nicht genutzt würde. Bei openWB gibt es dafür z.B. die Funktion "Min+PV". Dort wird immer mit Mindeststrom (z.B. 6A) geladen und der Rest abhängig vom PV-Überschuss dazugepackt. Die Ladung wird also auch bei Bewölkung nicht unterbochen. Bei weniger als 6A vom Dach wird dabei dann einfach der Hausspeicher entleert.
Zuletzt geändert von ElektroMobil am Fr 9. Okt 2020, 11:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: PV-Überschussladung how to?

umali
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ElektroMobil hat geschrieben: Wenn Leistung (zeitweise) ungenutzt auf dem Dach liegen bleibt ist das aber eben nicht die allerbeste Möglichkeit. Diesen ungenutzten Teil könnte man z.B. prima zusätzlich noch in ein E-Auto packen. ...
oder dem Netz schenken (Habe heute meinen sozialen Tag ;)).
Manche verkaufen ihn auch für wenig Geld. Allemal besser als ihn ungenutzt zu belassen, nur weil's MEIN STROM ist.

Netze sind wichtig. Man stelle sich vor, jeder hätte sein eigens Schienennetz im Garten ohne Anschlusspunkt nach draussen :lol:.

ps
Die 10k Anschlusskosten sind bedauerlich. Dass sich das so manifestieren kann....
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