E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

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E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

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Zurzeit gibt es in mehreren Medien Berichte, dass der angestrebte Einstieg deutscher Hersteller auf dem E-Auto-Markt in China fehlschlägt. Beispielhaft hier folgender n-tv-Bericht:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/E-Offens ... 36068.html

Ehrlich gesagt wundert mich das nicht wirklich. Mercedes, BMW und Audi stehen für gute, aber biedere Qualitätsprodukte, nicht für Innovation und Software. Allein eine neue Antriebstechnologie wird den deutschen Herstellern nicht helfen. Viele der deutschen E-Autos, von VW vielleicht angesehen, sind immer noch im innersten Verbrenner, sie repräsentieren das Vergangene, es fehlen die innovativen Konzepte wie bei Tesla, BYD, NIO usw., die Integration von Soft- und Hardware, die eigene Akkutechnologie, die ganzheitliche Denkweise bei Fahrzeug und Lade- (oder gar Akkuwechsel-) Infrastruktur. In China zählt aber genau das: Wer dort ein E-Auto kauft, will innovative Technik, wer einen Mercedes, Audi oder BMW kauft, will solide deutsche, gerne auch etwas angestaubte Technik.
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Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

Sachsenaudi
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Das chinesische Kunden chinesische Fahrzeuge bevorzugen werden, wenn sie denn verfügbar werden war für mich immer klar. Die deutschen Hersteller werden ihren Anteil am chinesischen Absatzkuchen allerdings schon abbekommen.

Bezüglich Qualität und der Software der E-Autos aller deutschen Hersteller teile ich deine Meinung in keinster Weise. Vor dem was zum Beispiel BYD oder Nio da momentan abliefern brauchen sie sich nicht zu verstecken.

Wenn ich mich da die Videos des Robin TV zum Nio ET7 erinnere. Das kann unsere Q4 40 e-tron mit SW3669 wesentlich besser.

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

Meinereiner
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Also ich denke nicht, dass es an "innovativen Konzepten" liegt, die sie nicht hätten. Das Problem ist eher, dass die Chinesen inzwischen eigene etablierte Marken haben, und daher eher auf heimische Hersteller zurückgreifen. Im Prinzip müssen die deutschen in einen existierenden Markt einsteigen, in dem bisher andere den Ton angegeben haben, Chinesen und Tesla.

E-Auto ist eben doch nicht der gleiche Markt wie Verbrenner. Aus E-Auto-Käufer Sicht ist Tesla eine Topmarke, VW-E-Autos sind technisch überaltert und zu teuerund von Audi hat man noch nie gehört. Porsche ist da eher interessant. BMW und Audi sind im Höchstfall gleichauf mit Neulingen wie MG, bauen aber tchnisch schlechtere E-Autos als z.B. Hyundai.

D.h. die deutschen müssen in einen komplett neuen Markt einsteigen, gegen etablierte Konkurrenz die die bessere Technik hat. Ich hätte das früher so nicht geglaubt, aber es ist anscheinend so.

Das ist hart gesagt das Resultat davon, dass man zulange gegen E-Autos geschwurbelt und gebremst hat, statt in den neuen Markt einzusteigen und sich einen Ruf aufzubauen. Und die ganzen Stinkerschwurbler hier im Forum, speziell jene die in der Autoindustrie arbeiten, können sich an die eigene Nase fassen: Es ist zu einem Teil auch eure Schuld.

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

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Dier Hoffnung war ja, dass der gute Ruf, den die deutschen Premium-Hersteller in China schon seit Jahren bei den Verbrennern haben, sich auch ins E-Zeitalter hinüberretten lassen würde. Die haben ja schon immer gut verkauft in China und Gewinne gemacht. Aber mein eigentlicher Punkt ist: Bei E-Autos zählen teilweise andere Werte, als bei Verbrennern, und ich denke, das ist nicht nur in China so. Die Kriterien dafür, was ein "gutes Auto" ist, ändern sich gleichzeitig mit der Antriebstechnik, aber nicht unbedingt WEGEN der Antriebstechnik. Und da denke ich, haben die deutschen Premiumhersteller auch eine Entwicklung verschlafen, nicht nur beim Antrieb. Man muss sich nur mal ansehen, wie der Innenraum, vor allem im Hinblick auf den Fahrersitz, eines BYD gestaltet ist gegenüber einem BMW. Auch wenn es momentan noch keine wirklich autonom fahrenden Autos gibt: Bei NIO und BYD wird das Autofahren immer weniger als "Beschäftigung" angesehen, das Fahren an sich tritt in den Hintergrund. BMW dagegen baut das ganze Auto um den Fahrer herum und versucht, eine beeindruckende "Kontrollzentrale" aus dem Fahrerplatz zu machen. Und ich bezweifle, dass das noch zeitgemäß ist.

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

Meinereiner
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phonehoppy hat geschrieben: Dier Hoffnung war ja, dass der gute Ruf, den die deutschen Premium-Hersteller in China schon seit Jahren bei den Verbrennern haben, sich auch ins E-Zeitalter hinüberretten lassen würde. Die haben ja schon immer gut verkauft in China und Gewinne gemacht. Aber mein eigentlicher Punkt ist: Bei E-Autos zählen teilweise andere Werte, als bei Verbrennern, und ich denke, das ist nicht nur in China so. Die Kriterien dafür, was ein "gutes Auto" ist, ändern sich gleichzeitig mit der Antriebstechnik, aber nicht unbedingt WEGEN der Antriebstechnik. Und da denke ich, haben die deutschen Premiumhersteller auch eine Entwicklung verschlafen, nicht nur beim Antrieb. Man muss sich nur mal ansehen, wie der Innenraum, vor allem im Hinblick auf den Fahrersitz, eines BYD gestaltet ist gegenüber einem BMW. Auch wenn es momentan noch keine wirklich autonom fahrenden Autos gibt: Bei NIO und BYD wird das Autofahren immer weniger als "Beschäftigung" angesehen, das Fahren an sich tritt in den Hintergrund. BMW dagegen baut das ganze Auto um den Fahrer herum und versucht, eine beeindruckende "Kontrollzentrale" aus dem Fahrerplatz zu machen. Und ich bezweifle, dass das noch zeitgemäß ist.
Ich denke aber schon, dass der Antrieb die größere Rolle spielt. Weil Hand aufs Herz: Wer viel Geld für ein teures Auto hinlegt, will auch eine Spitzenleistung beim Laden und Fahren sehen. Außer Daimler können unsere Hersteller aber nur altbackenes Mittelmaß.Und wenn der teure BMW in jeder Hinsicht schlechter als ein Hyundai ist, und gerademal mit Mühe mit einem viel billigeren Chinesen gleichziehen kann, ist das ein Problem.

Was dazukommt: Im Artikel steht aber auch, dass das Hauptwachstum beim kleinen Autos unter 40k€ ist. Und hier hat man sich hierzulande entschlossen, das Segment komplett zu ignorieren. Ob das ein Fehler war oder ob man ohnehin Chancenlos war, kann ich nicht beurteilen, aber man hat es nicht enmal versucht.

Der Elefant im Raum ist aber der Akku. Die Technologieführerschaft dabei hat man zu 100% den Chinesen überlassen, mit voller Absicht. Man hat geglaubt, man könne das zukaufen. Und das war sehr, sehr dumm, weil der Akku DIE Schlüsseltechnologie für die Verkehrswende ist.

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

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Die deutsche Autoindustrie will sich keine Konkurrenz zu den verkauften Verbrennern im Land machen. Der BEV muss unter allen Umständen Verzicht gegenüber dem Verbrenner darstellen und dazu noch teurer sein. Nur so kann man in Europa noch Verbrenner verkaufen.
Einige Versuche, diverse BEV nur in China anzubieten hat es ja durchaus gegeben. Das aber hat in Europa auch sehr bitter aufgestoßen. Es ist halt nun eine vernetzte Welt, da wird genau beobachtet was die Deutschen Hersteller in China zu welchen Preis anbieten. Auch das schädigt dem Verbrenner Heimatmarkt.
Erst musste der in Deutschland so geschätzte Familienkombi rein elektrisch aus China kommen (MG5) bevor vorsichtig Europäische Fahrzeughersteller nachziehen (e308, Astra).
Wie profitabel diese Strategie ist, also den Verbrennermarkt noch kräftig zu melken, wird sich zeigen, ich denke aber (auf unsere Kosten) wurde das schon ganz genau durchgerechnet, und so der Gewinn gesteigert. Bald wird es notwendig hier nach zu ziehen, nur nicht zu früh!
Das man aber seit 2020 kein vernünftiges BEV kaufen konnte, nur noch überteuerte SUV, das es daher Leute zurück zum Verbrenner zieht, bringt noch schnelles Geld für veraltetet Verbrenner Fahrzeuge. Nur der Kunde wird leider im Regen stehen gelassen. Und so überholt uns China in der Umstellung auf BEV, aber so etwas von.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

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Es ist ja auch bezeichnend, dass Fiat mit einem Stadtauto zu einem Preis über 30k€ so erfolgreich ist hier in D.........so ist das eben, wenn man sich aus diesen Segmenten zurückzieht und nur in der Lage ist oder meint, mit teureren Modellen vernünftige Margen zu erzielen. Die deutschen Hersteller brillieren derzeit noch mit tollen Gewinnen, aber damit kann es schnell vorbei sein.
Golf GTE 2018 - 2020 / Hyundai Kona 2020 - 2023 / Tesla M3 SR+ US seit 3.2020 / PV 10 kWp SMA WR mit BYD Batteriespeicher

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

Martyn136
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Ich denke das Hauptargument ist eher der Preis, das chinesische Hersteller eben viel preiswerter sind als die europäischen Hersteller.

Hinzu kommt noch das sich die chinesischen Hersteller bei günstigeren Preise eine bessere Materialanmutung leisten, während europäische Hersteller, vorallem VW auf billiges Hartplastik setzen und versuchen das mit Argumenten wie verbesserter Recyclingfähigkeit schönzureden.

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

Paranormal
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Meinereiner hat geschrieben:
Weil Hand aufs Herz: Wer viel Geld für ein teures Auto hinlegt, will auch eine Spitzenleistung beim Laden und Fahren sehen.
Ein BYD han lädt mit sagenhaften 120 kW.

(In China gerne langsamer, weil der Ladestandard dort nur max. 250 A zulässt, bei 400V ist das Ende bei 100 kW erreicht und der ist dort weit verbreitet. Aus diesem Grund hat der BYD 800V, damit man überhaupt mal über die 100 kW kommt und nicht, weil “neue Technologie”. )

Ein 800V Fahrzeug mit 120 kW Ladeleistung für 70.000 Euro erst noch bestellbar, da muss sich wahrlich keiner verstecken.

Re: E-Autos deutscher Hersteller floppen in China

Meinereiner
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Paranormal hat geschrieben: Ein 800V Fahrzeug mit 120 kW Ladeleistung für 70.000 Euro erst noch bestellbar, da muss sich wahrlich keiner verstecken.
Naja, irgendeinen Grund wirds wohl geben, warum die Chinesen keine BMWs kaufen, oder? Das dürfte schon mit an Preis/Leistung beim Antrieb liegen.

Bei BMW könnte es natülich das Design sein ;-)
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