Stromverknappung und nun ?

[Blue shadow]

Der letzte Satz war aber unsere Strategie. Im Grunde ja auch richtig, um fossiles Gas nach und nach zu ersetzten mit eGas. Pipline/Speicher Infrastruktur ohne Protest. Im Sommer ernten, was PV und Wind so liefern und im Winter die Kessel glühen.

Die Rechnung geht aber ohne Putin erstmal nicht auf. Auch deshalb sind Macron & Scholz noch so zögerlich. Da hat Boris ganz andere Sachen locker gemacht.

Akut kein beherrschbarer Mangel. Sonne noch da. Kälte fern. Nur die Sorge, was noch kommt treibt die Preise. Ganz normal, also?
Bin vorrausschauender Fahrer und kein Hans Kuck in die Luft.

[A.Q.]

Der Blick in den Winter ist ein anderer, da geht es um Heizung in den Wohnungen, wenn das alles mit billigen Heizstrahlern aus dem Baumarkt ersetzt wird, dann sehe ich um die Stromversorgung auch schwarz.

Das wird aber kaum passieren. Warum, habe ich hier schon einmal dargelegt.

Die weit überwiegende Zahl der Millionen Heizstrahler und Elektroheizungen, die dieses Jahr in Panik gekauft wurden, liegt wahrscheinlich im April immer noch völlig ungenutzt in Kellern, Garagen und Dachböden herum.

[E-lmo]

@Blue shadow Gaskraftwerke sollten die bestehenden Gasspeicher nutzen, Spitzenleistung vorhalten und die in Zukunft immer kleiner werdenden Stromlücken auffüllen. Also eher die Morgen- und Abendspitze im Sommer und windschwache Tage im Winter.
Deine Metapher "im Winter die Kessel glühen." suggeriert einen Dauerbetrieb und passt eher nicht zu dem Szenario.

[Blue shadow]

Mag sein, nur Kraft Wärme Kopplung hat halt auch seinen Charme und das gerade im Winter. Hohe Zyklenanzahl „An/aus“ ist auch nicht immer wünschenswert.

Es ist halt die Spirale angelaufen. Hohe Importpreise für Energie „LNG“ und Rohstoffen mit einer schwächelnden Wirtschaft und Währung, Ernteausfällen lassen einem schon warm ums Herz werden.

[E-lmo]

KWK hat bei bestehenden Wärmenetzen nochmal andere Abhängigkeiten. Ich habe direkte Erfahrungen von einem KWK-Standort. Die GUD-Anlage wird je nach aktuellem Strompreis zwischen Mindestlast und 100% hoch und runtergefahren und der darüber hinausgehende Wärmebedarf wird über Gasboiler abgesichert.

Punkt 3: Die Europäische Stromkrise ist durch Probleme der AKW in Frankreich entstanden, verstärkt durch Wassermangel was zu Förderproblemen der Kohle in Deutschland geführt hat und auch zu weniger Stromproduktion an den Wasserkraftwerken.

Eines vergisst du: Wir hätten gar keine Stromkrise, wenn genug Gas zum verstromen da wäre. Die Kohlemengen hätten normal vollkommen ausgereicht, auch mit dem Niedrigwasser. Aber wenn natürlich auf einmal die Kohle das Gas zu einem Teil ersetzen soll, dann ergeben sich neue Flaschenhälse und einer davon ist die Transportproblematik. Und wenn die mal nicht mehr da ist, dass man auf dem Weltmarkt so schnell gar nicht was eingekauft bekommt. Die fehlenden Terrawattstunden an Gas reißt an allen anderen Ecken auch Löcher.

[AbRiNgOi]

Von wie viel TW Gasstrom sprichst du denn? Alle Gaskraftwerke zusammen haben 32GW in Deutschland und 4,3 GW in Österreich und 12GW in Frankreich...

Deutschland liefert gerade 1% seines Stromes nach Frankreich, dass meiste holen sich die aus Spanien, Belgien und England.

[E-lmo]

Die 1% sind schon gut abgerundet!

Im Juli waren es eher 2,8 und im August 1,7% Export nach Frankreich.
Zur besseren Einordnung muss noch erwähnt werden, dass Deutschland aus Frankreich in den Vorjahresmonaten noch ca. 3,5 bis 4% importiert hatte.
In der Bilanz "fehlen" also eher 6 statt 1 Prozent.
Quelle:https://www.energy-charts.info/charts/e ... 0000100000

Von wie viel TW Gasstrom sprichst du denn? Alle Gaskraftwerke zusammen haben 32GW in Deutschland und 4,3 GW in Österreich und 12GW in Frankreich...

Installierte Leistung oder was soll das sein? Und ja, die wird man nicht nutzen können, weil nicht genug Brennstoff da ist. Ist ein klarer Faktor.

[AbRiNgOi]

Natürlich installierte Leistung, weil ja die TWh übers Jahr gerechnet nicht das Problem dar stellt, sondern die Verfügbarkeit in Kombination mit Bedarfsveränderung, Sonne und Wind. Wenn man nur die 24 Stunden mal den 365 Tagen mal der Leistung rechnet, (hier 24x365x32 = 280,32TWh mögliche maximale Energie bei 24/7 Betrieb im Jahr) ist das zu kurz gesprungen, weil das wären bei einem Jahresbedarf von 650TWh in Deutschland ein ganzes drittel wobei aber unterm Jahr die Ertragsrate von EE Stundenweise 100% erreichen kann und daher 0 Ergas notwendig ist. Ich sehe daher in der Angabe TWh wenig Sinn.

Das die Gaskraftwerke auch heute mit 10% der installierten Leistung laufen ist der Netzstabilität geschuldet und wird so schnell nicht weniger sein können. Aber Grundlast und damit TWh hat das Gas niemals gebracht, und wird im Winter auch nicht notwendig sein.