Stromverknappung und nun ?

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Re: Stromverknappung und nun ?

Martyn136
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env20040 hat geschrieben: Es gab mal ne 60, dann 48, dann 40 Stunden Woche und, alle haben es überlebt.
Man muss aber auch folgendes bedenken:

Früher wurde in vielen Branchen nur 9 statt 12 Monate gearbeitet, und die anderen 3 Monate, in der Landwirtschaft und im Bau im Winter, in der Forstwirtschaft im Sommer wurde "gestempelt".

Ausserdem war die Arbeit nicht so durchgetaktet und teilweise wurde sich während der Arbeitszeit auf den Dorfplätzen und in den Wirtshäusern getroffen.

Zudem wurde auch ordentlich gesoffen und geraucht.
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Re: Stromverknappung und nun ?

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Für eine valide Beurteilng ist es nicht ausreichend nur eine veränderte Variable zu betrachten. Sinngemäß zu behaupten, früher waren alle leistungs/leidensfähiger (60 statt 40h), reiht sich nahtlos an andere Vorurteile wie:

- die Jugend von Heute ist zu nichts zu gebrauchen
- Menschen der Steinzeit waren weniger weit entwickelt als Menschen von Heute
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 202000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Stromverknappung und nun ?

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Gestern war ein erhellender Tag im öffentlichen rechtlichen TV. Lanz & Maybrit, Nuhr.

Nur auf die letzten 20 Jahre zu schauen ist zu kurz gedacht. Das wir uns seid Willy beim Russ bedingungslos „anbiedern“, wie nun bei der billigen Werkbank China jetzt. Wir sind in D nunmal immer abhängig von Gütern und haben nur unser Brain um zu bestehen. Die US boys sind auch nicht „umsonst“ auf unserer Seite, aber immerhin noch „demokratisch“ regiert.

Es war am Ende Industriepolitik, die zu 80 % aufs billige Gas gesetzt hat. Nach Waldsterben und Thernobyl und Irakkrieg eine willkommende flexibele Alternative für die sich Politik einsetzte. Der Ansatz der Grünen ist vollkommen richtig. Das ist Nachhaltigkeit als oberste Prio. Ein Langzeitprojekt das gegen ganz viele Habitusse anstinkt. Dummerweise schmeckt der reine Wein den wenigsten. Natur oder unsere Lebensgrundlage ist für uns nunmal einmalig. (Tip: 3sat scobel „Kulturtechnik im Umbruch“). Kultur kommt übrigens von PFLEGEN.

Es wird immer gesagt, daß RTL2volk sei dumm und wir müssten Ihm alles erklären. Es sind auch Köpfe wie NUHR dumm, weil Sie richtige Schritte ins lächerliche ziehen. Er liess sich wieder über den Abmahnverein aus. Stickoxid sei nur ein Hype. „Diesel“ zu verdammen sei ein Fehler. Komm Dieter trink noch ein Schluck, daß kannste besser. Vorher sinnierte er viel lustiger über das länger Alt werden. Es ist ungerecht, daß es sich nur nach hinten erweitert und nicht im „jetzt“. Jetzt sind wir fit, später ein Wrack.

Bei Lanz war der grüne Waschlappen ein Symbol für Fremdbestimmung. Niemand nimmt freiwillig den kratzigen Putzlappen, wenn er nicht gerade als Radreisender durch die Pampa fährt. Ziehe auch die >40‘C Dusche vor und das mit Weichspüler im Trockner nach „heile Natur“ gutriechende flauschige Frotteetuch. Es gab auch wieder Stimmen pro AKW. Das die jetztigen Verzögerungen nur darauf hinzielen Herrn Weil & co die Wahl zu retten. Atom und Niedersachsen sind Best Friends forever. Tut mir leid, aber der Spatz „Atom“ ist besser als eine verhungernde Taube die vom Dach stürzt.

PS: ein prima Bauvorschlag „24h Autarkie“ wurde gerade beim Kanal Andreas Schmitz präsentiert. https://youtu.be/yOcoux9IbzM
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 RunawayRot AWD LR AHK P1+2 WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=5500

Re: Stromverknappung und nun ?

Meinereiner
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Twiker76 hat geschrieben: Gibt es eigentlich eine gute App oder Internetseite wo man in echtzeit sieht ob grad viel oder wenig Strom wenn möglich regional in zB. 5 min Aktualisierungsschritten angezeigt werden kann?
Wenn möglich auch mit Vorhersage auf die nächsten Stunden?
App kenne ich keine, aber hier kann man sich das ansehen:
https://www.smard.de
Unter Marktdaten visualisieren kann man sich Dinge ansehen wie Erzeugung, prognostizierte Erzeugung, Preise und so weiter.
Leider nicht regional.

Ich finde es sehr interessant. Man sieht z.B. schön, wie die vielgescholtenen Batteriespeicher der PV-Geschichte zur Grundlastfähigkeit helfen können, und dass das bei Wind nicht so einfach ist. Aber dass sich Wind und Solar sehr oft ergänzen.

Betreiber ist die Bundesnetzagentur.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Vielen Dank
Twike 676 seit 2001, EVT4000e seit 2005, Mia electric 12kWh seit 2013, Twizy life 2018 bis Mai 2019, Tesla Model S 85 zusammen mit Familie seit 2018, Mia electric 8kWh seit 2019

Re: Stromverknappung und nun ?

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Sowas gehört wie die CoronaApp / Regenradar / Katwarn zu den ganz niedrigen hängenden Früchten mit grosser Wirkung.

Wenn ich heute kann verschieben…. auf die Sonne von morgen, dann kann die Kohle im Boden bleiben.

Jetzt fehlt nur noch die Api / Schnittstelle genormt für alle Verbraucher …also Gefriertruhe/Wallbox/Spülmaschine/WP.
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Re: Stromverknappung und nun ?

Odanez
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@Blue shadow da gibt es hier auf dem Forum leider einige Stimmen, die das als Katastrophe für die Menschheit sehen. Ich hingegen sehe es als die Möglichkeit einen gewaltigen Schritt in der Entwicklung der Menschheit nach vorne. Widerstand von denen, die sich nicht anpassen können oder wollen wird es immer geben.
50€ Neukundenrabatt im Tibber Store: https://invite.tibber.com/ys75xqey
2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Stromverknappung und nun ?

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Was mich tierisch aufregt ist nicht, dass man eine gewisse Menge Restgas noch länger für die Regelung der Stromnetze benötigt. Wenn mal zu wenig Erneuerbare im Netz sind und Kurzzeitspeicher aufgebraucht sind bzw. auf der anderen Seite bei Überschuss Windräder und Co abregelt, weil man sämtliche zuschaltbare Speicher voll und regelbare Lasten (Heizstäbe, etc.) schon am Laufen hat, dann ist das eben erstmal nötig. Aber nein, bei uns bollern gleichzeitig Kohle, Gas und Atomstrom sowieso, während anderswo in großem Stil Erneuerbare abgeregelt werden.

Wenn morgens Gaskraftwerke zuschalten müssen, weil die PV Überschüsse erstmal in den privaten Heimspeicher gehen, und mittags dann abgeregelt wird ist das ein vermeidbares fail. (Das einzige günstige Steuerungsmittel um die Leute "freiwillig" zu einer sinnvolleren Regelung zu bewegen (die 70% Abregelung) fällt ja jetzt auch)

Es gibt noch besondere Stilblüten: Biogas wird abgefackelt, da der lokale Speicher voll ist, weil die KWK-Anlage wegen Netzüberlast abgeregelt werden muss und die trotzdem benötigte Wärme dann mit dem "Zuheizer" aus Erdgas erzeugt wird...

Oder die mittelgroßen PV anlagen hier in Bayern, die den halben Sommer beim ersten Sonnenstrahl abgeregelt werden müssen, weil die lokalen Stromnetze einfach nicht ertüchtigt werden...

Oder weniger PV Anlagen können an einen Netzabschnitt angeschlossen werden, da man ohne die 70% Abregelung eine höhere Peakleistung einplanen muss

In Summe sprechen wir hier von gigantischen Energiemengen. Alle springen auf die Neuinstallation der Erzeugung und jammern seit langem wir brauchen Netzausbau, Smartgrid und mehr (sinnvoll geregelte) Speicher. Wir reden von gigantischen Potenzial bei BEVs. Und was passiert? Im schlimmsten Fall wird sofort genölt, dass man sich doch jegliche Eingriffe von außen verbittet: "Also 22kW Ladeleistung um 18Uhr ist doch ein muss, da ich nach dem Abendessen noch mal 200km zum Sport oder ins Kino fahren muss!"

Es wäre einiges möglich für jedes der Probleme große und kleine Lösungen zu finden. (Bei der Biogasanlage fallen mir gleich einige Lösungen ein und bei den abgeregelten PV Anlagen könnte man sich auch fragen, ob man statt der Speichergiesskanne nicht an solchen überlasteten Netzpunkten Speicher fördert). Und ich persönlich könnte ohne weiteres zumindest für eine definierte Zeit garantierte 10kW Regelabnahmeleistung bereitstellen, wenn ich meine 4000l Heizungspufferspeicher mit Heizstäben ausrüste (einen hab ich sogar eh drin). Auch eine moderate temporäre Abregelung der Wallboxen - wie in der Förderung eigentlich vorgesehen, aber nirgends umgesetzt - halte ich für höchst sinnvoll. Aber wie viel Gegenwind gab das alleine hier im Forum...

Mein BEV lade ich im Sommer an PV und im Dezember/Januar teils Februar bei Windüberschuss im Netz - freiwillig. Ob der allerdings in Bayern ankommt, oder nicht eher in Norddeutschland abgeregelt wird, während bei uns ein Gaskraftwerk hochfährt weiß ich natürlich nicht.

Das lässt sich alles nicht lösen, wenn man nur versucht mehr PV-Strom mehr Windräder mehr Kohlekraft bzw. länger Atomstrom als Gasersatz bereitzustellen, wenn Gas für KWK und als Regelenergie benutzt wird.
Zuletzt geändert von Super-E am Fr 23. Sep 2022, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
08/2019 Outlander PHEV PLUS: für Restmobilität, sowie Zweitwagen für Kurzstrecken, Anhängerfahrten, oder wenn Allrad vorteilhaft ist

Re: Stromverknappung und nun ?

Meinereiner
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Odanez hat geschrieben: @Blue shadow da gibt es hier auf dem Forum leider einige Stimmen, die das als Katastrophe für die Menschheit sehen. Ich hingegen sehe es als die Möglichkeit einen gewaltigen Schritt in der Entwicklung der Menschheit nach vorne. Widerstand von denen, die sich nicht anpassen können oder wollen wird es immer geben.
Habe ich auch mal so gesehen: Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wann ich waschen soll?!?

Dann kam die PV-Anlage. Und schon ist die Motivation riesig, den Strom dann zu verbrauchen, wann die PV läuft. Jeder im Haushalt macht mit. Warum? Weil es sich auszahlt. Der PV-Strom ist sozusagen in gewisser Weise gratis*1), und Ihr wisst ja, wie die Leute sind ;-)

Wichtig ist, keine Zwangsdebatte zu führen. Es gibt genug Leute, die können oder wollen Verbräuche nicht schieben. Es gibt Verbräuche die kann man nicht schieben.
Gebt den Leuten einen Anreiz (...Geld...), wenn es sich lohnt, finden sich genug die freiwillig mitmachen. Kein Zwang nötig. Die ganzen API-Geschichten gibt es alles schon, erfunden werden muss nichts mehr. Viele würden nur leicht schiebbare Dinge wie Wärmepumpe oder E-Auto steuern, aber allein das würde schon viel bringen.

Es gibt auch Tarife:
https://www.awattar.at/
Nur ist die Tarifstruktur in Deutschland so, dass es sich derzeit kaum lohnt. Was aber kein Naturgesetz ist.

*1) In dem Sinne, dass man für die Nutzung nicht bezahlen muss, sondern nur geringfügig weniger Einspeisevergütung bekommt.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Meinereiner hat geschrieben: Wichtig ist, keine Zwangsdebatte zu führen.
Das ist für mich der entscheidende Punkt.

Nur merkt man leider immer wieder, dass Gegner solcher Strukturen auch Anreizsysteme als Zwang interpretieren. "Wenn die kWh abends 80 ct kostet, werde ich ja quasi gezwungen."

Dabei ist es nur natürlich, dass jeder den Preis zahlt, der zu dem Zeitpunkt gerade anfällt. Es verlangt ja auch niemand, dass die Preise für Erdbeeren das ganze Jahr über gleich bleiben müssten. Wenn es viele davon gibt (also im Mai) sind sie billig, Erdbeeren im November sind teuer herzustellen und kosten deswegen natürlich auch mehr.
Blue shadow hat geschrieben: Sowas gehört wie die CoronaApp / Regenradar / Katwarn zu den ganz niedrigen hängenden Früchten mit grosser Wirkung.
So sehe ich das auch.
Die App selbst ist dabei ja gar keine große Herausforderung; die Wissenschaft müsste aber erst einmal Modelle entwickeln, mit denen man den lokalen Preis und CO2-Ausstoß jeweils als Grenzwert berechnet. Das ist ein komplexes Thema.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
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