Wie entstehen diese EU-Verordnungen?

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Re: Wie entstehen diese EU-Verordnungen?

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Nun, Gesetze müssen möglichst wenig Spielraum für Interpretationen lassen. Daher sind Begriffe oft viel enger definiert als in der Umgangssprache, bei der ja jeder so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und die sich auch häufig wandelt.

Zum Beispiel ist die Leihe im Gesetz immer unentgeltlich, und umgangssprachliche Ausdrücke wie Leihwagen oder Skiverleih sind in der Regel juristisch falsch, wenn man dafür Geld bezahlt. Gibt noch weitere Beispiele wie Besitz versus Eigentum.

Im Englischen hat das "should" in Gesetzen übrigens dieselbe Bedeutung wie "sollte", "shall" hingegen ist ein "must", auch wenn es in der Umgangssprache oft schwächer gemeint ist.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
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Re: Wie entstehen diese EU-Verordnungen?

tm7
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Nun gut, hier wird aber nichts enger gefasst, sondern umgedeutet

"Jemand soll..." bedeutet, dass von einer Seite ein Wunsch besteht, dass eine andere Seite etwas tut - aber es wird damit keine Verpflichtung ausgedrückt, auch keine Verpflichtung mit begründeten Ausnahmefällen.

Beim Verleihen ist es halt ein "enger-Fassen", aber auch damit wird die Bedeutung verändert. Natürlich kann man das machen, aber man erschafft halt eine andere Sprache dadurch. Interessanter wäre es, das zu nutzen, was bereits existiert und allgemein Verwendung findet, wenn man eh schon übersetzt.

Edit: aber da sich die Texte halt an Juristen richten, ist es schon ok so, wie es ist.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: Wie entstehen diese EU-Verordnungen?

OlafSt
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Ist doch derselbe Effekt wie auf den Straßenverkehrsschildern. Da steht ein VZ250 (Durchfahrt verboten) und drunter ein Zusatzschild Anlieger frei. Das Wörtchen frei hat aber mit Freiheit nicht sonderlich viel gemein. Das Wörtchen ist als ausgenommen zu interpretieren und, oh Wunder: Wenn man im Straßenverkehr tatsächlich mal an stelle des frei in Gedanken ein ausgenommen einsetzt, bekommen diese Schilder plötzlich viel mehr Sinn.
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