Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

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Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

JennyReiti
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„Elektro-Autos können zeitweise klimaschädlicher sein als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“, so Prof. Ferdinand Dudenhöffer (71). Heißt: E-Autos stoßen mehr klimaschädliches CO2 aus als zum Beispiel Diesel-Pkw.
Ausschnitt aus der heutigen Ausgabe der BZ digital.

Ich bin meistens stille Leserin. Meinen Traum vom elektrischen Fahren haben mein Mann und ich uns dieses Jahr erfüllt. Skoda Enyaq und Hyundai Kona e.
Mein Mann ist nicht so ganz begeistert wie ich. Vom Preis her spart man jetzt gerade im Moment leider nicht mehr wirklich viel zum Benziner und man muss vorausschauender Planen und Laden.

Bei der Co2 Bilanz wird zu den kommenden E-Fahrzeugen bestimmt in Zukunft noch sehr viel mehr gehen als jetzt schon.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass es (in Deutschland?) eine Lobby gibt, die konkret GEGEN E-Mobilität arbeitet.
Mein Mann ist auf diesen Artikel oben angesprochen worden und er konfrontiert mich damit, da er sich nicht befasst und keine Argumente hat.
Habe zu meinem Mann gesagt, ich gehe davon aus, dass es bei diesem Artikel NUR um den Ausstoß des Diesels aus dem Fahrzeug geht und die Transportkosten von Bohrloch bis Tankstelle gar nicht eingerechnet sind. Diejenigen, die sich nicht auskennen schimpfen über die E-Mobilität aufgrund solcher Berichte die meiner Meinung nach einfach nur irreführend sind.
Tags: Diesel
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Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

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JennyReiti hat geschrieben: Allerdings habe ich das Gefühl, dass es (in Deutschland?) eine Lobby gibt, die konkret GEGEN E-Mobilität arbeitet.
Das ist auf jeden Fall so, und zwar sehr massiv. Nicht nur in Deutschland.
Mein Mann ist auf diesen Artikel oben angesprochen worden und er konfrontiert mich damit, da er sich nicht befasst und keine Argumente hat.
Der Artikel erschien genau so on der Bild. Es wird aber lediglich Stimmung gegen das E-Auto gemacht. Zum Beispiel die zitierte Aussage vom Dudenhöffer. Der sieht die E-Mobilität insgesamt als alternativlos an:
Ich halte den batterieelektrischen Antrieb im Pkw-Bereich für konkurrenzlos. Beim Lkw, Flugzeug oder Schiff sieht das anders aus, beim Pkw aber sehe ich überhaupt keine Alternative. Es wäre also geradezu dumm, würde man nun auf andere Technologien setzen.
Die Bild aber sucht sich gezielt nur eine Aussage von Dudenhöffer heraus, die auch ökologische Nachteile des E-Autos benennt, und ignoriert die anderen vielen anderen Argumente. Es wird eine Extremsituation herangezogen, die nur wenige Tage im Jahr besteht, und emotional der Eindruck erweckt, dass ein E-Auto generell umweltschädlicher wäre.

Habe zu meinem Mann gesagt, ich gehe davon aus, dass es bei diesem Artikel NUR um den Ausstoß des Diesels aus dem Fahrzeug geht und die Transportkosten von Bohrloch bis Tankstelle gar nicht eingerechnet sind.
Da unbekannt ist, wie Dudenhöffer zu der Aussage gekommen ist, ist das reine Spekulation. Viel wichtiger ist das oben genannte Argument, sowie das, dass sich der CO2-Fußabdruck des E-Autos im Laufe seines Lebens immer weiter reduziert, weil wir immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien beziehen, während ein Verbrenner auch in 15 Jahren noch genauso viel ausstößt. Man muss das auch über den Lebenszyklus des Autos rechnen, nicht nur hier und heute.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

JennyReiti
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Danke A.Q. für deine schnelle Antwort.
Ich denke ganz klar ist - jeder NICHT gefahrene Kilometer schont die Umwelt. Ist bei uns auf dem Land aber leider nicht so einfach möglich :-(
Wenn man sich ein bisschen informiert im Thema Mobilität kommt man auch zum Ergebnis, dass die E-Mobilität noch die Beste ist. Aber auch da wird es in den nächsten Jahren noch immense Verbesserungen geben. Meinen Vater habe ich noch nicht überzeugt - er wartet auf das Wasserstoffauto und fährt solange seinen Benziner weiter :-)

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

ChrSchaefer
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Ich habe die Angabe in dem Bild-Artikel mal zurückgerechnet mit 16kWh/100km kommt man auf 1100g CO₂/kWh, also ziemlich genau das, was ein Braunkohlekraftwerk ausstösst. Das ist das bekannte und unsinnige Grenzstromargument: Der "zusätzliche" Strom fürs Laden kommt immer aus dem dreckigsten Kraftwerk. E-Herd, Fön und Fernseher laufen mit dem Strommix (der gestern aber auch zeitweise bei 720g CO₂ /kWh war).
Kia Niro 64kWh 11kW MJ 2021 seit 07/2021

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

electic going
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Könnte man diese Denkdeppen nicht mit ihren Argumenten schlagen: die spontane und wenig planbare Nutzung von Schnellladern kann nur durch die schnelle zuschaltbaren erneuerbaren (PV oder Windrad zuschalten) gedeckt werden. Damit ist spontanes Laden immer sauberer Strom. Ja, Stammtisch und nicht richtig, aber deren Denkebene.

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

Tom7
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JennyReiti hat geschrieben: Habe zu meinem Mann gesagt, ich gehe davon aus, dass es bei diesem Artikel NUR um den Ausstoß des Diesels aus dem Fahrzeug geht und die Transportkosten von Bohrloch bis Tankstelle gar nicht eingerechnet sind. Diejenigen, die sich nicht auskennen schimpfen über die E-Mobilität aufgrund solcher Berichte die meiner Meinung nach einfach nur irreführend sind.
In aller Regel wird nicht auf die Vorkette eingegangen, weder beim Strom, noch beim Sprit. Das Ding ist aber, die sind vergleichbar groß. So lange man bei einem also nicht mit und beim anderen ohne rechnet, passt der Vergleich.

2020 sahen die Zahlen beim Strom eigentlich noch sehr positiv aus. Dann kam eine neue Regierung und hat die Zeitenwende ausgerufen. 2021 war es schon nicht mehr so toll und für 2022 schwant mir böses. Die ganze Thematik steht und fällt mit sauberem Strom.

Insgesamt hat die E-Mobilität die Nase objektiv knapp vorne, aber erst mal nur ohne den CO2-Rucksack des Akkus mit einzuberechnen. Und das ist natürlich für das Mittel gerechnet. Dass es tatsächlich Zeiten gibt, wo sich das Bild umdreht, ist bei einem Mittel nicht neben der Sache.

Natürlich kann man ein gutes Stück berechtigt die Hoffnung haben, dass es im Laufe des Autolebens besser wird. Aber wer z.B. Anfang 2020 gekauft hat, der hat bald 3 verlorene Jahre hinter sich, wo er auch nicht wirklich viel vom CO2-Rucksack wird abgetragen haben wird (immer gegenüber einem sparsamen Verbrenner). Am besten schlägt sich die E-Mobilität tatsächlich in Suffs. Da Akkus zu verbauen, hat klar den größten Klimaeffekt (immer im Vergleich).

Wenn es beim Strom nicht massiv aufwärts bzw. abwärts beim CO2 geht, dann ist die erste Generation E-Autos tatsächlich "verloren", was die Klimafreundlichkeit am Ende angeht. Selbst wenn da 10% oder 15% weniger als beim Verbrenner bei rum kommen, dann ist das eher enttäuschend. Und das schreibe ich nicht als Lobbyist, sondern als eher selbst frustrierter E-Mobilist.

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

motoqtreiber
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Ich verstehe die Reaktionen hier nicht. Der Artikel ist doch eindeutig PRO Elektroauto!


Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt
So teilt uns Exxon Mobil mit, dass "der größte Energieaufwand während der eigentlichen Bohrtätigkeit anfällt, die einige Wochen beziehungsweise Monate dauert – abhängig von Gesteinsart und Tiefe der Bohrung. In Spitzen können das bis zu 80.000 kw/h am Tag sein".

Den spezifischer Energieaufwand für Erdölförderung hat der Arbeitskreis Innovative Verkehrspolitik aufgelistet: 1 GWh werden für das Fördern von Rohöl mit der Energiemenge von 277 GWh benötigt.
Der Transport des Rohöls zu den Raffinerien per Hochseetanker. Die größten dieser Schiffe transportieren etwa 300.000 Tonnen Rohöl und verbrauchen pro Tag etwa 1 Promille ihrer Ladekapazität. Konkret: Pro Fahrt von Saudi Arabien nach Amsterdam werden 3 Prozent der transportieren Energiemenge verbraucht. Das sind etwa 9000 Tonnen Rohöl pro Fahrt. Beispiel: Rohöltransport aus Aserbaidschan nach Hamburg 37 GWh für Diesel und 26 GWH für Ottokraftstoff im Jahr. [1]
Transport des Rohöls per Pipeline. Vor allem Deutschland importiert Rohöl per Pipeline. Um den Rohstoff etwa über 500 Kilometer zu transportieren, sind Pumpen mit hoher Leistung nötig. Kalkuliert man die Durchschnittslänge (über 3.700 Kilometer) der Pipelines von Russland nach Deutschland mit der Leistung der Pumpen, so ergibt sich ein jährlicher Energieaufwand für den Pipelinetransport von 583 GWh für Ottokraftstoffe und 833 GWh für Diesel. [1]
Der Energieaufwand für das Raffinieren von Rohöl: Anhand der Energiebilanzen deutscher Raffinerien lässt sich der spezifische Energieaufwand für das Herstellen von Diesel, Benzin und Erdgas ermitteln. Aus den Daten des Jahresberichts des Mineralölwirtschaftsverbands ergibt sich für 1 Liter Kraftstoff ein Energiebedarf von 1, 6 kWh.
Transport der Otto- und Dieselkraftstoffe an die Tankstelle: Ein Tanklastzug nimmt in der Regel 40.000 Liter Kraftstoff auf, der Verbrauch eines beladenen Fahrzeugs beträgt etwa 30 l/100km.
Werden alle oben genannten Faktoren einbezogen, so ergibt sich, dass für sechs Liter Diesel etwa 42 kWh benötigt werden. Damit kommt ein Elektroauto in der Regel 200 Kilometer weit.
Ciao,
motoqtreiber

Italien mit dem ID3: viewtopic.php?f=393&t=60344
mehr auf meiner Homepage http://pottenstein-burgblick.de/https/- ... 393t-60344

2015 Audi etron (75% elektrisch) -> 2018 i3Rex 94Ah (100% elektrisch) -> 18.9.2020 VW ID.3 First + 2022 500e "Luigi"

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

gekfsns
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Frage: Die 42kWh sin aber nicht reine elektrische Energie sondern teilweise auch umgerechnet vom Brennwert der verbrauchten Brennstoffe, oder ? Wenn ja, dann kann man die kWh nicht so einfach umrechnen auf EV Kilometer

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

LeakMunde
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Ja, allerdings sind diese 42 kWh einfach Quatsch. Es gibt keine vernünftige Rechnung, anhand der man sie nachvollziehen könnte. Seriöse Analysen kommen auf so stark abweichende Werte, dass das auch nicht durch Rundungstoleranzen erklärbar wäre. Die 42 kWh sind einfach Fake News. Nichts was man Beachtung schenken sollte.
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Bitteschön ;)

Re: Für sechs Liter Diesel werden etwa 42 kWh benötigt

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Dann runde man mal freundlich auf die Hälfte ab.
Wo kommt man dann hin?
Oh, noch immer auf 100 km mit dem BEV, welche andererseits dann noch im Motor verbrannt werden.
Und, es ist an sich dem Klima egal in welcher der Transformationsstufen des Rohöls das CO2 anfällt.

Man hat ja die letzten Seiten wieder gemerkt dass von der Seite der Kleinreder des Energiebedarf es, sowie man Sachlich Argumentiert und Diskutieren möchte, leider nur noch lächerlich machen gibt und nichts mehr sehr Sinnvolles kommt.( bis zu 40% Wasser in der Förderung an manchen Stellen, wobei dies noch immer "wirtschaftlich Sinnvoll" ist.
Ohne Frage gibt es Quellen, aus welchen das Öl von selber sprudelt.
Diese Quellen sind selbst bis unter einen Ölpreis von unter ca. 20 USD/ Barrel "wirtschaftlich".

Woran man erkennt welche Gewinne einzustreifen sind.

Wiewohl die Berechnungen von Duke711 interessant, nur eben leider gesamtheitlich extrem Unvollständig sind.

Warum wohl hat bereits eine einzige Filter, und Druckhaltestation bei Erdgas wohl eine Energiebedarf von ca 500 kW/ Stunde ?
Wobei Gas Niederviskos ist und Öl auch noch nachgeheizt werden muss damit es Pumpbar, und gut fliessbar bleibt.

Leider alles Dinge, welche im Nebel verbleiben.
Was leider Gründe haben wird und, immer wenn etwas nicht offen kommuniziert wird hat dies Gründe.
Leider.
@@LeakMunde

Ich wiederspreche Dir nicht einmal, nur, es gibt Garantiert Seriöse Rechnungen.
Diese nennen sich Wirtschaftlichkeitsanalyse eines Betriebes, oder auch Herstellungskostenkalkulation.

Und, es wird gute Gründe haben warum diese nicht Kommuniziert werden.

Leider, denn dann wär der Nebel durch.

Allerdings, bei halbierte Wert der 42kWh ist ein BEV noch immer nur mit den Verlusten des Kohlenstoffbasierten Treibstoffs betreibbar.

21 kWh/100 km, nur um voranzukommen.
Oder, Dritteln wir den Wert, dann nämlich 14 kWh, womit noch immer ein Teil der BEV Flotte fährt.

Aber, es soll ein Umrechnungsfehler Gallonen/Liter sein.

Leider hier nicht sachlich ergründbar, auch da die Produkte ein Stoffmix am Ende ergeben.
Einzig jedes Kg CO2 ist zu viel, woher die Ressource Öl und deren Hochwertige Kohlenstoffketten für anderes besser genutzt werden kann als für eine einfache Verbrennung, bei einem Mischwirkungsgrad von gerade einmal 40% in einem Hubkolbenmotor wenn man diesen freundlich darstellt.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.
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