Liegengeblieben. Was machen?

[dan11hh]

Zugegeben (in meinem Fall) noch eine theoretische Frage, aber da unser Verbrenner als Erstwagen in ein paar Wochen verschwindet, eine Frage die mich umtreibt. Ich hab dazu nach einer schnelle Suche auch nur Beiträge aus 2016 gefunden. Mit unserm Zweitwagen SmartEQ (Gott sei dank geleast) haben wir schon einige Grenzerfahrungen hinter uns. Zum Beispiel mutige 100km (90% BAB) mitten im Winter und mit 0% und schwitzenden Händen (Heizung war aus!) an der öffentlichen Ladesäule ankommen.

Also wie verhalten, wenn die Batterie leer ist?

Abschleppen? Geht das? ( und dann am Besten per Repkuperation Akku laden )

ADAC rufen und die nehmen einen Huckepack und bringen einen (kostenlos?) zur nächsten Ladesäule?


Also her mit Euren Erfahrungen. Wie habt ihr die Situation gelöst?

[SüdSchwabe]

Das kommt wohl sehr auf das Fahrzeug an. Beim Kona wird von Abschleppen ausdrücklich abgeraten, wenn die Antriebsräder (vorne) mit laufen. Das Fahrzeug soll am Besten huckepack genommen werden, mindestens aber per Lift unter der Vorderachse.

Ich bin letztens leichtsinnig geworden und bin mit den letzten Elektronen und massivem Turtlemodus gerade noch so an die Ladesäule gekommen. Ich hab wohl die kalten Temperaturen und das nicht-lineare abnehmen der Restreichweite extrem unterschätzt. Von 20km Restreichweite qua si auf Null war schon sehr heftig.

Was tun? Im Extremfall hätte ich den Mobility-Service gerufen, dass sie mich an einer Ladesäule abstellen.

SüdSchwabe

[Rennsemmel]

Am sichersten ist immer das Auto Huckepack auf den LKW heben und zur nächsten (dann hoffentlich funktionierenden) Ladesäule fahren lassen. Noch besser - es nicht soweit kommen lassen - immer 5 - 10 % SoC Puffer in der Batterie lassen. Bin auch schon mal mit 0% SoC in der Stadt an die Säule gefahren - war denn defekt. Aber ich hatte Plan B, 500 m weiter konnte ich mit dem Ladeziegel bei Freunden etwas nachladen. Also Immer Plan B haben.
Franz - und gsund bleim!

[E-Pinger]

Kann mich Rennsemmel nur anschließen, 5-10% Reserve und Plan B in der Tasche war noch nie verkehrt.
2013 - 2016 war die Gefahr liegen zu bleiben deutlich größer als heute, die meisten hatten da sicherheitshalber noch eine mobile Ladebox im Kofferraum.
Bei dem dichten Ladenetz heutzutage muss schon sehr viel schief gehen, dass man mit leerer Batterie irgendwo stehen bleibt.
Wer es nicht darauf anlegt, muss sich eigentlich keine Sorgen machen.

[solardaddy]

Alte E-Mobilisten Witzelei: Gut aufgeladen fährt man auch prima Langstrecke. Also auf einen Hänger aufgeladen. Das ist die sicherste Methode.

Die zweitsicherste Methode ist so ein Abschleppgerät mit Nachläuferfunktion. Also nur die Vorderräder werden auf ein Gestell gepackt, die Hinterräder laufen mit. Das könnte problemlos nur bei Fahrzeugen mit Frontantrieb gewagt werden. Dann läuft der Wagen ja hinterher ohne dass der Elektroantrieb irgendwie beteiligt ist. Der abschleppende Fahrer sollte schon wissen, was er tut.

Abschleppen geht auch, und ich habe das viele Male mit den verschiedensten E-Fahrzeugen gemacht. Geht aber nur, wenn man genau weiß, was man tut. Zündung einschalten und Fahrmodus auf vorwärts. Beim Geschlepptwerden rekuperiert das Fahrzeug dann entsprechend. Dazu muss man sehr genau die Instrumente beobachten, um den Akku nicht zu sehr zu stressen. Also nicht zuviel Strom, und nicht überladen. Das kann man mit dem Fahrpedal meist ganz gut dosieren. Und da ja geladen wird, reichen meist einige km schleppen, und dann kann das E-Auto mit eigener Kraft weiterfahren. Faustregel: 10 km schleppen, und dann kannst Du wieder 10 km mit eigenem Antrieb weiterfahren.

Und nochwas: Nicht zuviel Angst beim Bergauf-Fahren. Oben darf der Akku ruhig recht leer sein, mußt halt hochkommen. Bergrunter geht immer, und meist ist nach Bergende noch etwas Reserve drin. Bin so mal mit rund 4% Restreichweite oben auf dem Jaufenpass angekommen. Der Brenner vorher hat schon genug Energie gekostet. Jaufenpass runter, knapp 10 km, war eine Freude. Dann noch rund 10 km auf ebener Strecke, und danach waren dann rund 8% drin. Man kann sich also schon was trauen, wenn man sich traut bzw. etwas Bescheid weiß. Ein Bekannter hat mal davon berichtet, dass er mit praktisch 0 mit seinem Smart auf dem Gotthard auf der Höhe war. Runter war eine Freude. Endlich konnte er mal richtig rekuperieren.

Mit solarmobilen Grüßen, Roland

[Ambi Valent]

Schaffe ich es mit nem Skoda Citigoe einen Kia e-Soul abzuschleppen inkl. rekuperation im Kia?

Was brauche ich dafür überhaupt? Abschleppseil, haben alle Autos noch Haken/Ösen damit sie sowohl selber schleppen als auch geschleppt werden können?

[Michael_Ohl]

Knapp habe ich ja auch schon geschafft, aber liegen geblieben bin ich bis jetzt nur bei technischem defekt des Fahrzeugs aber noch nie wegen Mangel an Treibstoff oder Strom. Wahrscheinlich habe ich mit 130.000km Elektrisch und über 2Milionen Kilometer mit Verbrennern noch nicht genug erlebt für so eine Erfahrung.

mfG
Michael

Die Nummer wird immer Huckepack mit Dieselantrieb zur nächsten Ladesäule enden. Eine gute Versicherung (z.B.ADAC) wäre zielführend, wenn man sich als gefährdet betrachtet.
Ansonsten hat man es zu einem guten Teil sicher selbst in der Hand, aber das Schicksal kann einem sicher auch mitspielen (defekte Ladesäulen etc.).

[Afaik]

Also wie verhalten, wenn die Batterie leer ist?

Verhalten am Besten bevor die Batterie leer ist. Man glaubt fast nicht wie sparsam ein Elektrofahrzeug bei mässigem Tempo werden kann.

[Nichtraucher]

Solange die 12 V noch das Bordnetz aktivieren kann, würde ich mich WENIGE km von einem anderen Auto schon abschleppen lassen.
Ich sehe kein Problem darin mich in Stellung "N" ziehen zu lassen.
Rekuperieren würde ich nicht (dazu wäre ja "D" oder "B" je nach Fahrzeug notwendig).
Ich bin selbst mal nachts knapp 3 km vor der Ladestation mit Turtle Modus liegengeblieben.

Die Hersteller "verbieten" es halt, weil die Situation im Einzelfall komplex sein kann. Versagt die 12 V Batterie plötzlich, dann ist Lenkunterstützung und Bremsunterstützung weg und das kann natürlich gefährlich sein, abgesehen davon dass ja dann auch Warnblinker und Licht nicht gehen.
Ich vermute auch, dass beim Elektroauto die 12 V Batterie beim schwächerwerden irgendwann schlagartig abgeschaltet wird.

Gefährlich ist abschleppen in Regel alleine schon dadurch, dass man es selbst vermutlich eher selten macht und damit keine Erfahrung hat.