Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Hintergrund (Stand 12/2012)
chipwoman hat geschrieben:Mir hat mal jemand erzählt, das das was mit der Verrechnung von CO2 Credits für die Flottenverbräuche zu tun hat, wieso so viele Hersteller ihre E-Fahrzeuge in D "Tageszulassen" und/oder dann ein paar Monate später nach NOR und NL schieben.
Der Erzähler hätte dann aber auch erzählen können, dass das VW halt nicht betrifft, weil die mit aktuell 122 g/km noch ein gutes Stück von derzeitigen Grenzwert 130g/km entfernt sind und somit bis 2021 keinerlei Strafzahlungen anfallen.

Apropos, wenn hier gleich wieder der nächste Erzähler mit den angeblichen Super-Credits für E-Fahrzeuge kommt: nein, seit 2016 und bis Ende 2019 gibt es keine Super-Credits für E-Fahrzeuge, d.h. 1 E-Auto zählt genau 1x und nicht 5x als "0 g/km"
drilling hat geschrieben:Wo hast du den Wert von VW her?
Aus Spiegel Online, was sich auf eine Studie von PA Consulting bezieht (für VW: Aktueller CO2-Wert: 122 g/km. CO2-Zielwert ab 2021: 97,7 g/km).

Die Zielwerte sind also nicht genau 130 bzw 95 g/km für alle Herstellerflotten, sondern - Lobbyismus sei "dank" - hängen vom verkauften durchschnittlichen Fahrzeuggewicht ab (siehe EU-Regularien, M0=1392,4 kg). Während BMW, Daimler und Land Rover sich an einer Zielvorgabe deutlich über 95 g/km freuen dürfen, liegt VW nur knapp darüber. Da diese Fahrzeuggewicht-abhängigen Zielwerte auch für den aktuellen allgemeinen Grenzwert von 130 g/km gelten, dürfte die derzeite Strafzahlungsschwelle bei VW erst bei 133,7 g/km CO2 gemäß NEFZ-Normverbrauch liegen.

Und in dieser EU-Tabelle kann man die Werte für 2016 wohl direkt ablesen, z.B. für Tesla Motors: "Average specific emissions of CO2": 0,000 während sie noch bis 169,018 g/km ("Specific emissions target") von Strafzahlungen verschont bleiben :D
Zuletzt geändert von mweisEl am Fr 1. Feb 2019, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Das Verschieben bereits in der EU zugelassener E-Autos nach Norwegen (es war besonders beliebt bis Ende 2015 als noch Supercredits gab) ist nicht mehr notwendig:

Seit Anfang 2019 zählen E-Fahrzeuge, die in Norwegen zugelassen werden, für die offizielle CO2-Flottenbilanz der Hersteller für die EU - und drücken deren Werte.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/norw ... 50384.html

M.E. stimmt in dem Artikel derzeit nicht: Besonders attraktiv aus Sicht der Industrie: Die in Norwegen beliebten Elektroautos werden nicht nur mit null Gramm angerechnet, sondern zählen in der EU-Wertung zunächst doppelt.

Supercredits leben erst wieder ab dem 01.01.2020, zunächst mit Faktor 2,5 auf, also ist da nichts mit "doppelt zähler". Desweiteren kann in Norwegen durch die überwiegend regenerative Stromerzeugung tatsächlich heute schon sehr nahe an die "null Gramm" herankommen, was im Artikel anscheinend als vermeintliche Lüge "entlarvt" werden sollte.
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Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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mweisEl hat geschrieben:
Supercredits leben erst wieder ab dem 01.01.2020, zunächst mit Faktor 2,5 auf, also ist da nichts mit "doppelt zähler".
Wir hatten dieses Thema schon, aber es scheinen immer noch falsche Zahlen herunzugeistern.
Ich möchte das gerne richtig stellen:

Ab 1.1.2020 gilt der Flottengrenzwert von 95 Gramm, der aber nicht für alle Hersteller gleich ist. Daimler, BMW und Audi werden wohl bei 100 bis 110 Gramm/km liegen weil sie schwere Fzge bauen. VW wird wahrscheinlich recht genau bei den 95 Gramm sein, und Fiat z.B. wird eher bei 93 Gramm liegen weil ihr Kleinwagenanteil höher ist.
2020 zählt jedes Fzg das weniger als 50 g CO2 pro km ausstößt doppelt und wird mit Null Gramm bewertet. Beispiel: 5 Fzge mit 122 g (VW Durchschnitt) pus ein Plug-in oder E-Auto ergeben: 122*5 plus 2 mal 0 = 610 Gramm geteilt durch 7 Fzge = 87 g/km.
Zusätzlich gilt 2020 dass nur 95% der Fzge bewertet werden. Die Hersteller können also die dreckigsten 5% aus der Rechnung herausnehmen, was die Sache deutlich abmildert. Deshalb ist 2020 derzeit nicht das Problem. Es wäre sogar schädlich, wenn man 2020 zu viele E-Autos verkauft, die man dann vielleicht 2021 nicht mehr los bringt. Ende 2020 werden viele Besteller gar kein E-Auto mehr bekommen, weil man den Absatz auf 2021 verschieben wird.

Ab 1.1.2021 werden dann alle Fahrzeuge in den Flottenverbrauch reingerechnet. Die 95%-Rate entfällt. Die Fahrzeuge unter 50 g/km zählen dann nicht mehr doppelt sondern mit dem Faktor 1,67. Obiges Beispiel auf 2021 bezogen: 610 Gramm geteilt durch 6,67 Fzge = 91,5 g/km.

Ab 1.1.2022 ändert sich dann nochmal die Berechnung der Fzge unter 50 g CO2/km, sie zählen nun mit dem Faktor 1,33. Das ergibt: 610 Gramm geteilt durch 6,33 Fzge = 96,4 Gramm/km.

Ab 2023 gilt dann für die Fzge unter 50 g/km die 1:1 Regel. Ergibt: 610 / 6 = 101,6 g/km.

Nun gibt es aber noch ein Bonbon für die Hersteller, denn sie erhalten noch einen Bonus von 7,5 g/km. Diese 7,5 g/km dürfen sie nach eigenem Belieben auf die Jahre 2020 bis 2023 aufteilen. Wenn also ein Hersteller im einen Jahr 5 Gramm und im nächsten Jahr 2,5 Gramm über dem Flottenverbrauch liegt, darf er diese Überschreitung aus seinem 7,5 Gramm-Topf nehmen.

Es wird also weder 2020 noch 2021 und auch nicht 2022 Strafzahlungen geben. Erstens muss der Flottenverbrauch am Ende des Jahres ausgerechnet werden, und zweitens kann der Hersteller noch diese 7,5 Gramm nutzen. Wenn es also knapp wird, und die Zahlen nicht extrem hoch sind, werden die Hersteller bis 2024 verhandeln und mauscheln können, und am Ende werden dann die Arbeitsplätze gegengerechnet ...
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:

Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Stimmt, der Faktor für 2020 ist 2,0. Derzeit liegt er aber bei 1,0, d.h. die Spiegel-Aussage

Besonders attraktiv aus Sicht der Industrie: Die in Norwegen beliebten Elektroautos werden nicht nur mit null Gramm angerechnet, sondern zählen in der EU-Wertung zunächst doppelt.

dürfte falsche sein. Es sei denn, dass für die Norwegen-Zulassungen die Faktor 2,0-Superkredits vorgezogen wären (unwahrscheinlich).
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Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Ich dachte, die Supercredits gäbe es schon lange und sie würden jetzt langsam abgeschafft? Again what learned... *)

`) ...nämlich, dass die Verpesterindustrie immer noch einen weiteren miesen Schachzug im Ärmel hat :roll:
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Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

HW120
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ja, das Leben ist schon "grausam" zu Ihnen 🤣

Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Deine zynische Haltung gegenüber Klima, Umwelt und Gesundheit unserer Mitmenschen kennen wir zu Genüge.
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Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

HW120
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Ihre Hasstiraden kennen wir hier zur Genüge

Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Falls es anderen auch zu bescheuert ist, über die Pool-Vereinbarung von Fiat/Chrysler und Tesla unter einem Thread-Titel wie "Fiat nimmt Tesla in seine Modelpalette auf" zu diskutieren, sei hier der nochmals der Fachthread hervorgeholt.

https://www.automobilwoche.de/article/2 ... er-co-pool

EU-Rechtliche Grundlagen: https://ec.europa.eu/clima/policies/tra ... es/cars_en

"Pools acting jointly: Manufacturers can group together and act jointly to meet the emissions target.
In forming a pool, manufacturers must respect the rules of competition law. The information they exchange should be limited to average specific emissions of CO2, their specific emissions targets, and their total number of vehicles registered.

Wiese hat geschrieben: Fiat z.B. wird eher bei 93 Gramm liegen weil ihr Kleinwagenanteil höher ist.
Fiat dürfte ab 2021 vom scharf geschalteten Grenzwert besonders betroffen sein, daher haben die am meisten zu leiden.
https://www.kfz-betrieb.vogel.de/co2-bi ... -a-734001/

Es muss jedem klar sein, dass die PKW-Hersteller auf die EU-Regularien extremen Einfluss genommen haben, und trotzdem zwingt die Regelung Hersteller dazu, entweder selber verbrauchgünstigere Fahrzeuge unters Volk zu bringen, oder eben den Ablass zu zahlen.

Tesla wäre mit dem Klammeraffen gepudert, wenn sie die als E-Auto-Förderung zu verstehende EU-Regelung nicht in Anspruch nehmen würde. Da Norwegen, obwohl nicht in der EU, seit diesem Jahr auch beim Flottengrenzwert zählt, bekommt Tesla mit seinen guten Zulassungszahlen dort ein umso größeres Gewicht.
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Re: Flottengrenzwerte eingehalten Dank Norwegens E-Autos

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Neue EU-Grenzwerte kommen, werden aber praktisch wenig ändern (heise)
https://www.heise.de/autos/artikel/Klar ... 67800.html

Das Gewicht wird als Korrekturfaktor mit eingerechnet, damit Audi sagen kann: „Seht her! Der SQ7 ist das effizienteste Auto seiner Art!“ Dass Masse, Reifenbreite und Windwiderstand, die drei großen Energie-SUVties, der Effizienz in jedem Praxisprodukt abträglich sind, wird dem Verbraucher verschleiert statt verdeutlicht. Diese Unklarheit bleibt bestehen. Wer klein, leicht und effizient baut, dem gereicht das also unterproportional zum Vorteil.
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