Elektro-Bashing: Warum?

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Re: Elektro-Bashing: Warum?

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iOnier hat geschrieben:Nehmen wir einen sparsamen Verbrauch von 4 l/100 km bei 100 km/h an und dass der Energiebedarf pro Strecke im Quadrat mit der Geschwindigkeit steigt => landen wir für 200 km/h bei 16 l/100 km.
Das ist so auch nicht richtig. Nur der Verbrauch, um den Windwiderstand zu bezwingen, steigt im Quadrat mit der Geschwindigkeit. Der Rollwiderstand steigt gar nicht, und der Verbrauch pro Zeiteinheit (beim Verbrenner aber zu vernachlässigen) sinkt sogar linear mit der Geschwindigkeit.

Je nach Fahrzeug sind bei 100 km/h höchstens drei Viertel (müsste meist weniger sein) der Leistung für den Windwiderstand verantwortlich. In Deinem Beispiel wären das dann 3 l/100 km. Daraus werden dann bei 200 km/h 9 l/100 km, plus der 1 l/100 km für den Rollwiderstand, also 10 l/100 km. Aber auch das stimmt nicht ganz. Verbrennermotoren sind bei Teillast (also z.B. bei konstanten 100 km/h) extrem ineffizient, während sie bei knapp unter Volllast (also vielleicht 200 km/h konstant) nur noch sehr ineffizient sind. Das müsste man noch berechnen, aber dieser Effekt würde den Verbrauch auf vermutlich 9 l/100 km senken.

Realistisch sind meiner Meinung nach bei einem Kombi-Diesel etwa 5 l pro 100 km bei 100 km/h, und 11 l pro 100 km bei 200 km/h. Mit einem 60-Liter-Tank kommt man dann in der Realität, wo man nicht durchgängig so schnell fahren kann, und auch den Tank nicht komplett leer fährt, bei 600 km Reichweite.
Zuletzt geändert von Langsam aber stetig am Sa 24. Nov 2018, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektro-Bashing: Warum?

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OK, mag sein. Aber nicht mit dem 42 l Tank und nicht 7 l/100 km. Never ever.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Elektro-Bashing: Warum?

Mei
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Mein 3L hat real 3,5 gebraucht.
Mit 35 Liter Tank waren das 1000km.
Getankt hab ich alle 2 Wochen für 20 oder 30€.
Damit bin ich locker 25tkm im Jahr gefahren.

Re: Elektro-Bashing: Warum?

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iOnier hat geschrieben:OK, mag sein. Aber nicht mit dem 42 l Tank und nicht 7 l/100 km. Never ever.
Da stimme ich Dir zu.

Re: Elektro-Bashing: Warum?

orinoco
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Da ich kürzlich selbst in einer solchen Situation war, wo ich jemanden getroffen habe, der allein auf die Tatsache hin, dass ich mir demnächst ein Elektroauto kaufe, mich in eine Endlos-Diskussion verwickelt hat, warum er unbedingt seinen Diesel weiterfahren will. Der hat eine enorme Kreativität an den Tag gelegt was die Ausreden betriftt. Argumente kann man schlecht sagen, denn bei der Stichhaltigkeit hat es mMn gemangelt.
Mein Erklärungsversuch dieses Phänomens: es gibt den sogen. "Backfire"-Effekt. Für viele gehört das Auto mit dem Verbrennungsmotor zu ihrem intellektuelle und emotionalen Weltbild dazu. Wenn da eine neue Idee kommt, wird dies als Bedrohung wahrgenommen. Negative Emotionen, sprich Angst, ist die Folge und übernehmen das Denken, auch im Präfrontalen Cortex. Das äußerst sich dann in negativem Verhalten, wie eben einer enormen Vielzahl an Ausreden um das eigene Weltbild vor der neuen Idee zu schützen. Dazu muss man auch wissen, dass Weltbilder nicht isoliert entstehen, sondern immer im Kontext der sozialen Gruppe. Wenn man nun etwas anderes als die Gruppe macht, dann besteht die Gefahr, dass die anderen sagen "Wir mögen dich nicht mehr!", eben auch weil der Träger der neuen Idee als Bedrohung der Gruppenintegrität wahrgenommen wird. Von der eigenen Gruppe ausgeschlossen zu werden, bedeutete früher aber den sicheren Tod. Daher kommt diese Angst, die eben auch sehr tief sitzt.
Als Elektroautofahrer sind wir noch eine demographische Minderheit. Die demographische Mehrheit fährt immer noch Verbrenner und fuhr immer schon Verbrenner. Auf einmal mit der "dreckigen" Vergangenheit konfrontiert zu werden, wo man immer so stolz auf sein "Heilixblechle" war, würde das Eingeständnis einer Lebenslüge bedeuten.
Ich kenn übrigens noch aus einem ganz anderen Zusammenhang, dieses Phänomen, denn ich bin langjähriger Veganer und die Reaktionen vieler Fleischesser sind der, die ich wie oben geschildert erlebte sehr ähnlich.
Kann hier jeder der mitliest, ja mal an sich selbst testen wie wohl oder unwohl ihm bei dem Gedanken ist keinerlei tierische Produkte mehr zu konsumieren. Da wird der ein oder andere nachvollziehen können wie es den militanten Petrolheads gefühlsmäßig geht und dem ein oder anderen werden auch zig Gründe einfallen, die seinen Fleischkonsum rechtfertigen.

Wie heißt es so schön:
Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Wer etwas will, der findet Wege.
(ich mein, das hab ich sogar vom Forum hier aufgeschnappt)

Re: Elektro-Bashing: Warum?

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phonehoppy hat geschrieben:Sehr oft treffe ich Leute, sowohl im Netz als auch real, die absolut allergisch auf das Thema Elektromobilität reagieren.
Sagt man, dass man ein Elektroauto fährt, oder bringt man Argumente für Elektromobilität vor, fühlen sich anscheinend auffällig viele Menschen irgendwie auf den Schlips getreten und reagieren absolut ablehnend, bzw. bringen längst widerlegte oder frei erfundene Argumente hervor, warum Elektroautos umweltschädlicher seien als Verbrenner, dass das Stromnetz zusammenbräche, wenn es mehr E-Autos gäbe, dass E-Autos sowieso nicht funktionieren und die Batterien alle 3 Monate getauscht werden müssten, und dann die Reichweite, und vieles mehr.
DIe Verbenner Lobby hat ja die ganze Arbeit geleistet. Es wurde den Leuten im Hirn eingebrannt: E-Autos= Schlecht
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Skoda Enyaq 80x <-- der macht sowas von Spaß - WOW!

Re: Elektro-Bashing: Warum?

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iOnier hat geschrieben:OK, mag sein. Aber nicht mit dem 42 l Tank und nicht 7 l/100 km. Never ever.
Hat auch keiner behauptet, Du regst Dich Über etwas selbst gereimtes auf.
Langsam aber stetig hat geschrieben:Realistisch sind meiner Meinung nach bei einem Kombi-Diesel etwa 5 l pro 100 km bei 100 km/h, und 11 l pro 100 km bei 200 km/h.
Passt. Und da ist nicht nach 200km Schluß.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Elektro-Bashing: Warum?

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orinoco hat geschrieben:... Endlos-Diskussion ... warum er unbedingt seinen Diesel weiterfahren will.
Ich habe dabei auch schon (bislang aber nur 1x) unerwartet deutliche verbale Aggressivität erlebt.
Kann hier jeder der mitliest, ja mal an sich selbst testen wie wohl oder unwohl ihm bei dem Gedanken ist keinerlei tierische Produkte mehr zu konsumieren.
Hab'ich schon :-)
Mir sind die Risiken der Mangelernährung bezüglich einiger essentieller Nahrungsbestandteile zu hoch respektive scheue ich den Aufwand, dies durch Nahrungsergänzungsmittel exakt ausgewogen dosiert zu ergänzen.

Wir ernähren uns fleischarm, die meisten Mahlzeiten sind ohne Fleisch und bei den übrigen ist Fleisch immer nur eine Beilage oder Zutat, fast nie der Hauptbestandteil des Essens (vom seltenen Grillen mal abgesehen). Auch achten wir auf die Herkunft.

Langer Rede kurzer Sinn: ich habe kaum Berührungsängste mit "neuen" oder andersartigen Gedanken und Ideen, empfinde die eher als interessante Bereicherung und versuche ganz allgemein, mental flexibel zu bleiben. Wäre schön, wenn ich es vermeiden könnte, mal so ein verknöcherter alter Mann zu werden ...
Gruß
Werner
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Re: Elektro-Bashing: Warum?

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Karlsson hat geschrieben:Hat auch keiner behauptet, Du regst Dich Über etwas selbst gereimtes auf.
Möglich, aber dann hättest Du Dich halt deutlicher ausdrucken sollen und nicht so oberflächlich:
Karlsson hat geschrieben:womit selbst mit Bleifuß 600km drin gewesen wären.
"Bleifuß" interpretierte ich dann halt mal eng als "durchgehend Volllast".
Gruß
Werner
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Re: Elektro-Bashing: Warum?

INRAOS
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Da bei uns in D ja sehr viele Leute in der heutigen Verbrenner-KFZ-Industrie und in den entsprechenden Zulieferbetrieben beschäftigt sind haben sicherlich viele Menschen Angst, wie sich die Veränderung hin zur eMobilität auf die/ihre Arbeitsplätze auswirken wird.

Weiterhin ist natürlich auch die generelle Angst/Abneigung gegen etwas Neues ein großes Thema.

Das ganze kombiniert mit den Erfahrungen mit geringer Reichweite, Ladekartenchaos etc ... da wundert mich eine generelle Abneigung nicht.


Allerdings bin ich der Überzeugung, dass sich die e-Mobilität durchsetzen wird - und es für Deutschland ein Riesen-Problem gibt wenn unsere Fahrzeugindustrie nicht endlich die Kurve dahin kriegt (bei VW sehe ich die passende Strategie).

Bashing ist zur Zeit halt in - und im Internet so einfach
BMW i3 BEV 94 Ah vom Dez 2016 bis Dez 2019. Über 40.000 km gefahren
Passat GTE seit 28.08.2018. Bisher 20.000,km
Model 3 seit 28.12.2019 - ohne Mängel übernommen.
EGolf bestellt Anfang Oktober 19 - abgeholt am 19.06.2020
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