Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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Provokative Frage, ich weiß.
Soll aber bewusst kein Verbrennerhersteller-Bashing sein.
Dazu ist mein Respekt vor vielen guten Menschen die dort arbeiten und sich einbringen viel zu groß.

Gedankliche Überlegung:
1.) 2025 stellt kein Verbrennerhersteller mehr freiwillig Verbrennungsfahrzeuge her. *Nur Sonder-/Nostalgiefahrzeuge

2.) Die EVs fürs autonome Carsharing werden 2025 nur auf ca. 5-7 Jahre ausgelegt. Weil so lange die Batterie hält.
Also ca. 500.000-700.000km = ca. 300km am Tag. *60-80kWh Batterie x 1500 Vollladezyklen
Die Batterie zu wechseln lohnt nicht weil Fahrgestell nach der Fahrleistung kaputt und Sensorik technologisch veraltet. Wird alles recycled/2nd-life.

3.) Lackdicke, Korrosionsfestigkeit, Kunststoff-/Gummiteile, alles dann auf nur 5-7 Jahre ausgelegt. *Preis, Kosten

4.) Beim Bau des EVs weiß der Hersteller schon: in 5-7 Jahren bekomme ich Fahrzeug/Rohstoffe zurück und fertige entsprechend sortenrein und wenig komplex.

--> wann erfolgt der Sprung, nicht mehr logistisch zwei Qualitätsstufen zu führen: 5-7 Jahre haltbar für autonome Carsharer, 15 Jahre für Verbrenner.


Beginnt bereits jetzt die geplante Obsoleszenz ? Bzw. wann ? (frühzeitig gelängte Steuerketten, AGR-Ventile nach 5 Jahren Schrott, Wackler/Wasser im porös werdenden Kabelbaum erzwingt Austausch des gesamten Kabelbaums inkl. Sensoren und Steuergeräten = wirtschaftlicher Totalschaden, Abblendlicht-Leuchtmitteltausch nach 7 Jahren erzwingt Leuchtkastendemontage mit Abbau des halben Vorderwagens = wirtschaftlicher Totalschaden, ... )

NB:
Dass die Hersteller sich Gedanken über die Zeit nach dem Verbrenner machen, sieht man in der Designabteilung, die derzeit den Fahrzeugen maßlos übertriebene Kühlergrills diktiert. *Stilistische Übertreibung ist typisch für das Ende eines Zyklus.
Dies wird in 5 Jahren - weil mit EVs egal ob autonom oder nicht nicht mehr nötig - als häßlich und teuer im Verbrauch gesehen werden. Schwer verkäuflich. "Der muss viel verbrauchen und dazu noch ineffizient sein wenn der sooo eine Riesenkühlung benötigt"


Bitte hier nur sinnvolle diskussionsfähige Kommentare.
PNs werden nicht beantwortet.
Wie oben geschrieben, gedankliche Überlegung, kein Bashing.
Diesel Weg wird kein leichter sein ...
Zoé 40 an go-e, vorher Kia Soul EV - awattar (.de) variabler Strompreis "Hourly" - WP Geisha 5kWth
PV-Tankstelle 10kWp - Jedes 300Wp Panel ermöglicht 45.000km Fahrt - CO2-arm zu 2ct/km Energiekosten
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Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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Nein das glaub ich nicht. Aber das System wird immer komplexer und der Preisdruck immer stärker.

Daher wird auf Produktionskosten nicht auf Reparatur Möglichkeiten optimiert.
Die starken Qualitätsprobleme kommen aus den immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen und den immer komplexeren Systemen.

Zum Design: auch hier denke ich, dass die Fahrzeughersteller das produzieren was sich gut verkauft. Und wen die Leute zu immer größeren Kühlergrills und SUV greifen, dann werden genau diese Fahrzeuge entwickelt. Die Nachfrage bestimmt den Markt, vor allem dann, wenn sich wie in der Autoindustrie eine Überproduktion von mehr als 15% aufgestaut hat.

Ich bin generell kein Freund von Verschwörungstheorien, das was wir hier sehen ist einfach unregulierte freie Marktwirtschaft. Eine Spirale die nach unten läuft, auch wenn Freiheitsdenkende Menschen etwas anderes behaupten.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

Helfried
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Ich denke schon, dass bewusst darauf hingearbeitet wird, dass Reparaturen nicht mehr möglich sind und sowohl der Zubehörhandel wie auch freie Werkstätten abgewürgt werden.

Einfachstes Beispiel, die Scheinwerfer: Früher, noch vor 5 Jahren, hat eine Glühbirne 3 Euro gekostet, sie hat meist ungefähr 5 Jahre gehalten. Heute kosten Scheinwerfer-Reparaturen locker das Hundertfache!

Komplexeres Beispiel: Akkus können nicht getauscht werden, da die Batterie softwaremäßig zwanghaft mit genau "ihrem" Auto verbunden ist. Jeder Schaden einer Zelle im Wert von wenigen zig Euros bedeutet unweigerlich einen Totalschaden des Wagens. Wiederum Faktor Hundert vom eigentlich notwendigen Aufwand.

Mit "Faktor Hundert" könnte es passieren, dass sich die deutsche Autowirtschaft selber killt, weil sich das bald keiner mehr leisten kann, wenn man sich die Bevölkerungsentwicklung ansieht. Die Leute würden dann auf billige Autos aus Asien umsteigen.

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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Die Antwort ist ganz einfach:

In Deutschland wird das stattfinden, wenn entweder:
1. Die deutsche Automobilindustrie so weit ist, konkurrenzfähige Elektroautos in Massenproduktion herzustellen und dabei Geld zu verdienen.
oder
2. Wenn die Politik durch Druck von außen keine andere Wahl mehr hat.
IONIQ "Bumblebee" 05.04.2017-18.11.2018
Kona "Pummel" 22.11.2018 -17.09.2019
Model 3 "Schneeweißchen" seit 26.09.2019
Zero SR/F (seit 3/21)

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

TeeKay
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Helfried hat geschrieben:Ich denke schon, dass bewusst darauf hingearbeitet wird, dass Reparaturen nicht mehr möglich sind und sowohl der Zubehörhandel wie auch freie Werkstätten abgewürgt werden.

Einfachstes Beispiel, die Scheinwerfer: Früher, noch vor 5 Jahren, hat eine Glühbirne 3 Euro gekostet, sie hat meist ungefähr 5 Jahre gehalten. Heute kosten Scheinwerfer-Reparaturen locker das Hundertfache!
Wenn die Glühbirne für 3 Euro gewechselt werden kann, wie in der Zoe, heulen wieder alle, dass sie LED oder Xenon wollen. Schau mal ins Zoe-Forum rein. Wer gleißend helles Licht will, muss damit Leben, dass Austausch des Leuchtmittels deutlich teurer oder ganz unmöglich wird. Es ist nunmal nicht so einfach, temperaturempfindliche Hochleistungs-LED auf kleinem Bauraum zu kühlen, leicht austauschbar zu machen und das ganze dann auch noch so abzudichten, dass nicht jeder zweite Tesla "Garantiefall" ruft, wenn er Kondensat an seinen Scheinwerfergehäusen entdeckt.

Die schlechtere Reparierbarkeit hat auch Gründe. Moderne Autos halten einfach sehr lange und müssen in den meisten Fällen gar nicht repariert werden. Gleichzeitig werden die Anforderungen ans Recycling ständig in die Höhe geschraubt. Bei der Demontage der fürs Nicht-Stahl-Recycling interessanten Fahrzeugteile wie Navi, Steuergeräte oder eben LED-Scheinwerfer ist die Zeiteinsparung bei geklebten Bauteilen immens. Ich habe das auch nicht geglaubt, bis wir im Studium den Selbstversuch machten. Dabei zeigte sich, dass die Zerlegung reparaturfreundlicher, geschraubter Bauteile signifikant länger dauert als die Zerlegung reparaturunfreundlicher, geklebter. Wenn also ohnehin kaum Bauteile repariert werden müssen, ist es sinnvoll, die Bauteile auf schnelle Zerlegung und nicht auf einfache Reparierbarkeit zu optimieren. Denn zerlegt werden müssen alle, repariert werden nur ein Bruchteil.

Aus dem gleichen Grund lassen sich auch Fernseher oder Waschmaschinen kaum noch reparieren. Die Hersteller wissen, dass die meisten eh nach 3-5 Jahren den neusten 95" UHD 3D tripletuner Dolby Atmos Quadcore Fernseher haben wollen und gar nicht mehr reparieren lassen würden, selbst wenn es möglich wäre.

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

Turbothomas
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Solange fehlende AHK und Normalladen mit 22 kW bei E-Porsche noch mit 12 Dislikes bewerte werden sehe ich da schwarz ... :lol:

Persönlich will ich keine neuen Fernseher weil der alte defekt ist. Irgendwann kann es das Auge eh nicht mehr auflösen. Da repariere ich lieber gut und günstig. Wohin der Schmarrn führt sieht man an der Computerindustrie und den Hackern. Irgedwann will keiner mehr Updates entwickeln für die alten Geräte. Also kann die Antwort für SmartHome und Co nur heißen: Maximale Funktionalität ohne Internet! Andernfalls werden die SmartHome-Steuerungen gehackt und nichts ist mehr sicher, gilt auch für Industrieprodukte...
Ciao
Thomas
- Standard AC43kW-Normalladung für alle!
- 22kW AC als Notfalllader, darunter nicht notfalltauglich!

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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umrath hat geschrieben:Die Antwort ist ganz einfach:

In Deutschland wird das stattfinden, wenn entweder:
1. Die deutsche Automobilindustrie so weit ist, konkurrenzfähige Elektroautos in Massenproduktion herzustellen und dabei Geld zu verdienen.
oder
2. Wenn die Politik durch Druck von außen keine andere Wahl mehr hat.
Ich glaube, wir sind uns einig, dass das kein ODER, sondern ein UND ist und zweiteres passieren sollte.
i3 seit Feb. 2016

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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Die einzige Branche die ich kenne wo nicht Produkte dazu hergestellt werden möglichst genau eine geplante Lebenserwartung zu halten und dann gefälligst kaputt zu gehen ist meines Wissens die Computerbranche mit Ausnahme der Konsumerdrucker.
Hier ist es unnötig weil AMD und Intel pro Jahr einmal die Geschwindigkeit verdoppeln und die Programmierer daraufhin noch schlechtere Software abliefern damit keiner den Geschindigkeitszuwachs merkt.
Ein Kommilitone meines Großvaters fing in den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts bei Miele an. Seine frisch erworbenen Fähigkeiten als Maschinenbau Ingenieur sollte er nutzen, um die Haltbarkeit von Waschmaschinen deutlich zu reduzieren.
Es gibt zwar auch Fahrzeuge wo so etwas aus diversen Gründen unnötig ist wie ein 600ter Daimler aber bei einem Kleinwagen ist es nicht nur Preisdruck wenn der auseinander fällt. Der muss sich auch gegen die größeren Modelle des Herstellers abheben.

mfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

OlafSt
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Michael_Ohl hat geschrieben:Die einzige Branche die ich kenne wo nicht Produkte dazu hergestellt werden möglichst genau eine geplante Lebenserwartung zu halten und dann gefälligst kaputt zu gehen ist meines Wissens die Computerbranche mit Ausnahme der Konsumerdrucker.
Ist sie noch immer. Brauchst nur mal auf die ultra-billig zusammengehusteten Mainboards zu schauen. Oder auf die Netzteile, die unter der Last von zwei Krypto-Miner-Grafikkarten nach 4 Tagen fiepend zusammenbrechen...
Hier ist es unnötig weil AMD und Intel pro Jahr einmal die Geschwindigkeit verdoppeln und die Programmierer daraufhin noch schlechtere Software abliefern damit keiner den Geschindigkeitszuwachs merkt.
Der Stunt mit der Verdoppelung jedes Jahr ist schon länger vom Tisch. Man ist inzwischen mit Taktfrequenzen und Cache-Größen an gewisse physikalische und relativistische Grenzen gestoßen, die man nicht mehr so einfach (oder gar nicht mehr) überwinden kann. Die Verdoppelung durch mehr CPU-Kerne ist reiner MaBuShi, jeder zusätzliche Kern bringt bestenfalls 80% mehr an Leistung (relativ zur bisherigen Gesamtleistung, wohlgemerkt).

Aber ich glaube, das ist OT ;)

Re: Wann werden Verbrenner bewusst schlechter hergestellt

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In Arte kam heute abend die Sendung "Kaufen für die Müllhalde"
(ca. 22Uhr bis 23:00 Uhr)

Hier geht es um geplante Obsoleszenz, auch bei Autos.

Andere bekannte Beispiele: Drucker, Glühlampen.

https://www.arte.tv/de/videos/042441-00 ... uellhalde/
Verfügbar bis 1.5.2018
Wiederholung 10.März 11:25
Ggf. selber in der arte-mediathek suchen, falls Link nicht mehr geht. *geplant ? ;)
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