Elektoumbau Moped

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Elektoumbau Moped

gotfatalErrs
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Hallo zusammen,

ich spiele schon länger mit dem Gedanken ein kleines Motorrad auf Elektroantrieb umzubauen. In die Materie hab ich mich schon eingelesen. Technisch stellt der Umbau für mich kein Problem dar. Ich habe Elektrotechnik studiert und bin KFZ-Elektriker.

Meine Motivation:

Ich will ein Elektorfahrzeug mit dem ich eine Entfernung von ca. 15km erreichen kann. Es muss also nur eine Reichweite von 30km erreicht werden. Gleichzeitig will ich das Fahrzeug aber auch im Auto oder Wohnmobil mitnehmen können. Es muss also klein sein und zwei Räder haben. Ich will aber im Verkehr kein Hindernis sein.

Hört sich erstmal nach Anforderungen an die sich nicht vereinbaren lassen. Ich habe mir viel Gedanken dazu gemacht und habe dennoch eine mögliche Lösung gefunden. Der Umbau einer Honda Dax. Motor und Leistungselektronik will ich kaufen. Batterie und BMS soll ein Eigenbau werden.

Einige Details:

Fahrzeug: Honda Dax AB23
Baujahr: 1992
VMax: 100km/h
Zielgewicht: 70kg
Reichweite: 30km
Akku Nennkapazität: 1kWh
Nennspannung: 51,8V
Ladeschlussspannung: 58,8V
Nennleistung: 5kW
MaxLeistung: 9kW
Akku: 14s7p aus 18650


Den Rahmen und die Fahrwerksteile hab ich bereits. Bei den Antrieben gibt es leider nicht so viel Auswahl. Da hab ich bisher nur einen sinnvollen Kandidaten gefunden. Den 5kW von Golden Motor.

Für die Zulassung und Abnahme hatte ich bereits mit dem TüV gesprochen. Scheint prinzipell kein Problem zu sein. Als kleine Hilfestellung habe ich das VDTüv Merkblatt 764 gelesen. Das ist so eine Art Richtline für Elektroumbauten im Einzelgenemigungsverfahren. Ich denke ich kann alle Punkte umsetzen. Ich tu mir wie viele andere nur an einem Punkt schwer. Der EMV Prüfung.

Laut Kapitel 6.1 der 764 wird für Fahrzeuge vor Bj. 1.10.2002 keine EMV Prüfung nach ECE-R10 benötigt. Es genügt ein Nachweis der Funkenstörung nach STVZO §55a.

Ich habe die Norm gelesen. Sie hat zwei Absätze. Absatz 1 gilt nur für Fahrzeuge mit 4 Rädern ;-). Absatz 2 sagt wörtlich:

" (2) Kraftfahrzeuge nach § 30a Absatz 3 sowie zum Einbau in diese Fahrzeuge bestimmte selbstständige technische Einheiten müssen den im Anhang zu dieser Vorschrift genannten Bestimmungen über die elektromagnetische Verträglichkeit entsprechen"

Leider finde ich genau diesen Anhang nicht :-(

Der Vorteil von Golden Motor ist, dass Motor und Leistungselektronik nach EN61000 EMV geprüft sind. Wenn ich jetzt also nachweisen kann, dass diese Prüfung den gleichen oder besseren Spezifikationen folgt, dann müsste die Sache laufen, ohne dass ich ein teueres Gutachten benötige.

Gibt es hier im Forum jemanden der schon mal an diesem Punkt war und mir weiterhelfen kann?

Über Ideen oder Anregungen würde ich mich sehr freuen.

PS: Beim lesen der Beiträge hier im Forum bin ich auf zwei Mitglieder gestoßen die so etwas ähnliches gemacht haben oder vor hatten. Ich war so dreist sie einfach als Freunde zu adden. Leider durfte ich ihnen keine PN schreiben. Wie viele Beiträge muss man geschrieben haben, bis man das darf?

Gruß R
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Re: Elektoumbau Mopet

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Hi, schau mal in meine Signatur da findest du vielleicht Anregungen. 1kwh reicht bei weitem nicht für deine Fahrleistungen, Minimum 3 würde ich anstreben bei 72 oder gar 96v.

Re: Elektoumbau Moped

Jack-Lee
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Servus,
die Geschwindigkeit die du über 30km erreichen willst ist der entscheidende Faktor wieviel Kapazität du brauchst.
10kW aus nem 1kWh Akku quetschen ist ansich kein Problem zum beschleunigen. Dauerhaft wird das aber nix. Das Fahrzeug ist, zusammen mit dem Fahrer drauf, eine aerodynamische Katastrophe und dürfte in etwa den Gesamtluftwiderstand eines ausgewachsenen Kombis aufweisen. Für 100km/h brauchts da locker mal 10kW Antriebsleistung. Bei 50 aber nur noch 1,3kW.
Kannst mal hier etwas rumrechnen: KLICK MICH
cwA dürfte zwischen 0,6-0,7m² liegen (Mein Smart hat also einen niedrigen Gesamtluftwiderstand...).

Gruß,
Patrick

Re: Elektoumbau Moped

gotfatalErrs
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Hi,

danke schonmal für eure Antworten. Ich hätte schon früher geschrieben, aber irgendwie sind meine Wochenenden immer so arbeitsintensiv :-).

Ich hab gerade nochmal meine Rechnung überprüft und hab tatsächlich einen Fehler gefunden. Dadruch wird mein Akku Energieinhalt tatsächlich deutlich größer. Das bringt aber auch den Vorteil, dass meine Peakleistung deutlich größer wird ;-). Also besten Dank schon mal für euren Hinweis.

Hier mal meine Berechnungsgrundlage:

Benötigte Leistung um 100km/h zu fahren:

Durch Luftwiderstand:
cw = 0,67
Luftdichte = 1.3kg/m³
Querschnittsfläche A = 0,75m²
v = 27m/s

Mit der Formel P = 1/2*cw*Luftdichte*A*v³ = 7kW

Durch Rollwiderstand:
cr = 0,02
Fahrzeuggewicht = 75kg
v = 27m/s

Mit Formel cr*v*m*Erdbeschleunigung = 400W

In Summer bräuchte ich also ca. 7400W um 100km/h zu fahren.

Ich will ca. 20km fahren können. Mit Sicherheitsfaktor 1.5 komme ich so auf die 30km. 30km bei 100km/h sind ca. 20 min Fahrdauer. Ist ein grober Überschlag, aber durch den Sicherheitsfaktor von 1.5 durchaus ok.

20min entsprechen 0,33h. 7,4kW * 0,33h = 2,4kWh

Soweit zur Berechnung der Energie.

Mit der Nominalspannung würde ich erst hochgehen, wenn ich einen Vorteil davon habe. Aktuell sehe ich den nicht. Dadruch dass ich unter 60V bleibe habe ich daber den Vorteil, dass ich unter der Schutzkleinspannung bleibe, wodurch der Akku sicherer und einfacher bleiben kann. Würde ich jetzt eine richtig gute e-Maschine finden, die mit höheren Spannungen besser läuft, würde ich auch höher gehen.

@Klappstuhl: Deine Schwalbe ist je echt interessant. Hab auf der FB Seite keine Daten gefunden? Hast du dazu noch Infos?

Re: Elektoumbau Moped

schelle63
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Hi "R", hallo zusammen,
wenn ich richtig gegoogelt habe dann hat die Dax 10"-Räder, was einen enormen Vorteil für Dich (R) darstellt, Du kannst nämlich Radnabenmotoren in dieser Größe kaufen, gebraucht und mit passendem Controller, Leistung irgendwo bei 1,5...3...5kW. Gibt es in der Bucht reihenweise. Das spart enorm Platz, und den wirst Du auch brauchen, die Dax hat ganz schön wenig Stauraum für Regler, DC-DC-Wandler, Batterien, ...)
Zum Thema TÜV kann ich sagen, wenn Du an den richtigen Ingenieur gerätst dann nimmt er dieses Merkblatt vielleicht zur Kenntnis, legt es dann beiseite und macht seinen Job, nämlich nachschauen ob der Umbau ordentlich gemacht ist, dann seinen (vorhandenen!) Ermessensspielraum ausnutzt und Dir sagt dass es ok. ist, bzw. Dir eine Liste von (machbaren) Aufgaben gibt die Du bis zum nächsten Termin noch erledigen musst. Wenn er mit EMV-Prüfung daher kommt (kann er, muss aber bei dem BJ nicht), dann such Dir besser gleich einen anderen TÜV. So ist es bei meinem inzwischen zugelassenen ersten Projekt gelaufen, ich war und bin begeistert.
Ich bin erst seit heute hier in diesem Forum, bastle auch sehr gerne. Werde mein "laufendes" Projekt auch hier reinstellen, sowie weitere geplante; dazu gehören 2 weitere Minis, ein Mofa und ein Leichtmotorrad.
Schönen Abend an Alle!
MfG
Markus
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