Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

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Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

Planetenauswanderer
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Hi,

ein Artikel im Spiegel, dass jetzt die Autohersteller konkret nachdenken über Solarzellen in Autos, speziell in E-Autos, bin ich auf eine Idee gekommen - die eine so neu wie das andere ;-)
Es gab doch mal diese Winz-Paneelchen, die man ins Auto hinter die Windschutzscheibe gelegt hat zum (nach-) laden der Autobatterie, mit Anschluss an den Zigarettenanzünder. Die haben allerdings damals nicht viel gebracht.
Inzwischen gibt es da ja ganz eindrucksvolle Konstruktionen, die schon 1-2 qm Fläche haben dürften. Die würden sich von daher gut eignen, sie beim Parken hinter die Windschutzscheibe zu legen, wodurch es gleichzeitig im Innenraum nicht so heiß wird ;-)
Ich kenn mich jetzt allerdings mit Elektroautos nochz nicht so wirklich aus, ich will mir im Mai oder Juni einen Plug-in-Hybriden anschaffen - in diesem Punkt ist der ja gleich, eine Batterie hat der auch und einen E-Motor.
Habt Ihr dazu vieleicht schon Erfahrungswerte? Funktioniert das überhaupt? Wieviel bringt so was ungefähr? So ein Plug-in-Hybrid hat ja nur eine kleine Batterie, die wäre am normalen Netz in vieleicht 4h von 0 auf 100%. Wenn solche Paneele auch nur eine kleine Ladeleistung bringen würden, die die elektrische Reichweite etwas streckt, wär das schon was.
Danke vielmals!
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Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

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Leider haben die Plugin-Hybride aber keine 12-Volt-Fahrbatterie. Insofern kannst Du zwar die 12-V-Bleibatterie für's Autoradio etc. nachladen, aber keine Reichweite zum elektrischen Fahren. Es gibt Mildhybride mit 48-V-Motorunterstützungs-Elektromotörchen (quasi größerer Anlasser). Bei denen könnte man es vielleicht hinbekommen.

Aber such doch mal hier ein bisserl im Forum, das wurde schon irgendwo mal ausgerechnet wieviel 1 qm Solarpanel theoretisch an zusätzlicher Reichweite bringen würden - Conclusio: vergiß es - keine Relation zum monetären Aufwand...

Grüazi, MaXx

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

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Ich verwende bei einigen meiner (Diesel-) Fahrzeuge, die auch manchmal mehrere Wochen nur herumstehen, solche "Winz-Paneelchen" zur Unterstützung der 12V-Batterie (bei den alten Sharans/Galaxys wird die Batterie nämlich durch den Ruhestrom diverser Steuergeräte gerne leergesaugt).
Die Panels sind China-Produkte mit abenteuerlichen technischen Daten ("30 Watt Leistung"), die in der Praxis maximal zur Hälfte erreicht werden - bei optimaler Sonneneinstrahlung ergibt sich ein Ladestrom von ~ 1 Ampere.... :roll:
Aber wenn man weiß worauf man sich einlässt und der gewünschte Effekt trotzdem erreicht wird (nämlich die 12V-Batterie vor Entladung zu schützen), dann sind die rund 40,- € für so ein Panel gut angelegt.
Für mehr als diesen Zweck sind sie aber nicht zu gebrauchen, wenn Du die Fahrbatterie eines Elektroautos nachladen möchtest, dann warte auf die Technik des Sion.... :)
Seit 11/2015 Leaf Tekna 24kWh (EZ 03/2015), 229.000 gefahrene km
seit 07/2020 Leaf Tekna 40kWh (EZ 10/2019), 39t gef. km
seit 04/2023 Leaf Tekna 62kWh (EZ 08/2021), 9t gef. km
verkauft: 2016er Leaf Acenta 30kWh, 42t gef. km

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

Planetenauswanderer
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Hi,

danke erst mal für die schnellen Antworten!
Klingt generell nach einer Technologie, die noch ein paar Jährchen brauchen wird, um ausgereift zu sein - aber generell wird mit Solar ja ziemlich viel gemacht, da tut sich einiges - außerdem bin ich immer etwas skeptisch, wenn mir Leute von einer Technologie abraten, weil sie noch nicht ausgereift sei - es haben ja ziemlich viele Leute in meinem Umfeld versucht, mich vom Kauf eines E-Autos oder Plug-in-Hybriden generell abzubringen, aus ebendiesem Grund ;-)

Dass diese Mini-Paneele, die man ins Auto legt, nicht viel bringen, mag ich gern glauben. Aber ich denke auch eher eine Nummer größer. Entweder so ein großes Paneel, das man aufklappen und quasi wie eine Sonnenschutzfolie innen vor die Scheibe legt (eins, das ich gefunden hab, hat schon so 2qm, ich weiß nicht auswendig; Das kostet vieleicht € 180, das ist bei einer Auto-Anschaffung ein kleinerer Nebenposten, ich frag aber natürlich dann beim Autohaus nach, ob das zur Batterie passt, der Zusammenhang ist mir schon klar) oder aufs Garagendach, da hab ich grad gestern nachgelesen, das hat ca. 35,4qm (flach). Darüber hab ich schon länger nachgedacht - nachdem ein Plug-in-Hybrid eine recht kleine Batterie hat, müsste das ungefähr aufgehen - am normalen Stromnetz wäre der ja ungefähr in 5h von 0 auf 100%.
Gruß,

planetenauswanderer

P.S.: Die Frage nach der Amortisationszeit - also, wieviel es bringt - ist jetzt vieleicht nicht so unheimlich kritisch - ein Auto ist ja generell so eine Sache, bei der man nicht unbedingt so rechnen kann - das wird auch bei E-Autos nicht anders sein, vermute ich mal.

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

LeakMunde
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Zunächst sind Solarzellen natürlich keine wirklich neue Technologie mehr. Der Anblick auf Dächern gehört zum Alltag und Wettbewerbe für Fahrzeuge mit Solarzellen gibt es seit 35 Jahren.
Was den Ertrag angeht, gelten für Solarzellen auf Autos die gleichen Naturgesetze wie auf Dächern. Zur Abschätzung des Ertrags gibt es diverse Online-Rechner, z.B. von der EU. Da bekommt man auch ein besseres Gefühl dafür, wie sich Standort und Ausrichtung auf die Leistung auswirken. Mal ein paar über den Daumen gepeilte Werte: Wenn man ca. 2,5m² des Autodachs mit Solarzellen mit einer Leistung von 500 Watt Peak belegt, erzeugen die im Jahr rund 400 kWh. Bei einem Verbrauch von 15kWh/100km kann man damit also ca. 2600km im Jahr fahren. Falls man tagsüber im Schatten parkt, klappt das aber selbstverständlich nicht ;)

Mit einem E-Auto von der Stange steht man jedoch vor einem großen Problem: Dem BMS, also dem System, dass die große Batterie schützt. Dem gefällt nicht, wenn die Batterie noch zusätzlich geladen oder entladen wird. Als Privatmensch hat man darauf keinen Zugriff und wenn man dort herumpfuscht wird es schnell gefährlich.
Falls man jedoch sein Auto selber auf Elektroantrieb umgerüstet und entsprechend Zugriff aufs BMS und die gesamte Steuerung hat, lassen sich Anwendungen wie Solarzellen oder das Auto als Heimspeicher zu nutzen, vergleichsweise einfach umsetzen.
Zuletzt geändert von LeakMunde am Fr 15. Jan 2021, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Bitteschön ;)

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

Planetenauswanderer
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Ahja.
Danke für die Antwort!
Das stellt dann natürlich ein nicht unwesentliches Hindernis dar. D.h. wenn es nicht vom Hersteller schon so eingebaut oder zumindest angelegt ist, kann ich da fast nichts machen.
So ein großes Solarpaneel vor die Windschutzscheibe kann ich trotzdem machen, aber nur, um was anderes zu laden - wie bspw. Handys, wenn ich blöd genug wäre, die beim Parken im Auto liegenzulassen ;-) Da muss ich dann noch mal nachdenken, ob es da einen sinnvollen Anwendungsfall gibt. Es gibt so große Powerbanks mit Solar - aber die sind dann schon so teuer, dass sie schon selbst zu den Dingen zählen, die man beim Parken eher nicht, zumindest nicht sichtbar im Auto lassen sollte ;-)

Dann verleg ich mich wohl eher mal auf die Überlegung, mein Garagendach vollzupflastern, aber unabhängig vom Auto, und den Strom dann ins Hausnetz einzuspeisen oder so was.

Gruß,

planetenauswanderer

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

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Und bei neueren Fahrzeugen muß man auch beachten, daß das Nachladen der 12-V-Batterie über den Zigaretten-Anzünder nicht funktioniert, da der so wie alle anderen Verbraucher einige Zeit nach dem Ausschalten der Zündung ebenfalls abgeschaltet wird.

Grüazi, MaXx

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

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Es gibt aber Mobile Sun Trecker die an einem Anhänger mit ausrichtbaren und ausklappbaren Solarmodulen in eine Batterie Strom Punkern und dann ein Elektrofahrzeug laden können. Ist halt sehr groß, so ein Anhänger mit Sun Trecker.
Wenn man es kleiner haben will gibt es das im Kasten:
https://www.photovoltaik4all.de/stromspeicher-mobil

Da könntest du bis zu 250W Leistung in eine eigene 12V Batterie speichern, bis zu 0,8kWh. Die Maximale Leistungsabgabe an AC ist 1,5kW, oder 6A. Damit kann man dann Sein EV eine halbe Stunde nachladen und dann wieder das EV abschalten bis wieder genug Energie vorhanden ist. Wenn die Ladebox fern steuerbar ist könnte das direkt immer dann aktiviert werden, wenn die externe 12V Batterie wieder voll ist und wider 0,8kWh zur Verfügung stehen.

Mit dem Teil würdest du also die 0,8kWh bestenfalls alle 4 Stunden voll haben und daher in einem Sommer maximal 3 mal. Daher wären das gerade mal 2,5kWh pro Tag oder 10-20 km, je nach Fahrzeug und Geschwindigkeit.

Das wäre dann skalierbar bis hin zum Sun Trecker: http://www.gstechnik.com/de/product/mob ... espeicher/
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

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Das wird es geben. Beim Sono Sion werden Solarpaneele in die Karosserie eingearbeitet. Die sorgen dann laut Hersteller für bis zu 38 km an Reichweite am Tag.
Einer Verbrenner verbraucht , ein Stromer braucht.

Re: Solarzellen ins Auto zum (nach-)laden?

derlangemarsch
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Aber ob es den Sono Sion jemals geben wird ist mehr als ungewiss, oder?
Aber die Technologie wird von Sono auf jedem Fall entwickelt und hoffentlich auch mal in ein brauchbares Auto eingebaut. Gerne in ein kleineres als den Sion.
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