Pendlerauto gesucht

[das_alibi]

Hallo zusammen,

nach vielen Wochen Recherche und zuletzt Überzeugungsarbeit meiner Frau gegenüber sind wir fast bereit für die Anschaffung eines ersten E-Autos.

Unser Fahrprofil: wir pendeln beide zur Arbeit, 110 bzw. 100 km (also 55km bzw 50km pro Weg), ca. 80% Autobahn. Bei der Arbeit gibt es keine Lademöglichkeit, geladen würde zu Hause über Nacht im Carport. Am Wochenende gibt es immer mal Ausflüge zu viert (2 Kids). Wir haben aktuell zwei Diesel, einer wird erstmal bleiben, vor allem für längere Fahrten/Urlaube. "Nice to have" wäre es, wenn wir die Strecke von ca. 200km zu meiner Oma (und zurück, idealerweise nur mit AC-Laden während des Aufenthalts) schaffen würden, die treten wir häufiger mal an. Natürlich auch hauptsächlich Autobahn, und da wäre es schön nicht mit durchgängig ~100 km/h hochzujuckeln.

Im Grunde sind noch folgende Kandidaten für mich in der engeren Auswahl:

Beide sollten mit der Pendelei erstmal kein Problem haben. Ansonsten sehe ich die beiden auch von fast allen Spezifikationen sehr ähnlich.

1) e-Corsa
+ 100 kW Schnellladen
- 7,4 kW AC

2) Zoe (großer Motor, große Batterie)
+ Reichweite (?, siehe unten)
+ 22 kW AC
- 50 kW Schnellladen

Ich habe die Möglichkeit ein paar interessante Neuwagenrabatte zu bekommen, das macht die beiden nochmal besonders attraktiv.
Was ich ausgeschlossen habe: e-Up & Co (zu viel Autobahn), Nissan Leaf (Chademo), e-208 (wäre preislich ein gutes Stück über den beiden und bietet aus meiner Sicht keine Vorteile), ID3 (Preis), IONIQ (der kann preislich leider nicht ganz mithalten, wenn aber gaanz starke Argumente dafür kommen sollten, könnte man das nochmal überlegen). Alles (preislich) da drüber möchten wir nicht (Niro und Co sind eigentlich schon raus).

Es scheint, als könne der Zoe gegenüber dem Corsa beim Autobahnverbrauch bzw. der allgemeinen Reichweite punkten (je nach Quelle ca. 50km mehr).
Ansonsten wäre es noch interessant welcher auf der Autobahn angenehmer zu fahren ist (vor allem leiser), da habe ich irgendwie keine ganz klaren Aussagen zu finden können.
Design & Co haben absolut null Gewicht bei der Kaufentscheidung, auch Assistenzsysteme sind uns nicht sehr wichtig (nutze aktuell kaum den Tempomaten).

Habe ich noch wichtige Aspekte vergessen?

Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe!

[Misterdublex]

Habt ihr 100 km einfache Strecke?

[das_alibi]

Nein, beide Wege. Sorry, war missverständlich.

[bm3]

Deine Streckenangaben sind interpretationsfähig, bitte mal angeben wie lange maximal bis zur nächsten Ladung gefahren werden soll. Wie hoch soll die bevorzugte Geschwindigkeit bei freier BAB sein,wo liegt dein oberes Preislimit beim Neuwagenkauf ?

[eve]

Solche Autos für fast nur Autobahn aber nur, wenn der Verbrauch keine Rolle spielt (Strom günstig oder für lau). Die Kollegin mit dem eCorsa hat gejammert (sie lädt Wärmepumpenstrom für ~22 ct/kWh) und führe jetzt nur noch <=110 km/h.

Wer hingegen 120+ fährt und wem der Verbrauch nicht egal ist, wird tendenziell zum Ioniq oder Model 3 SR+ greifen.

Ansonsten Kona, Mini, Fiat 500?

Die Zoe gibt es nicht mit Abstandstempomat. Würde ich - gerade bei viel BAB Nutzung - nicht machen.

[secuder]

Ich finde die ZOE ist toll für Stadt und Land, aber nicht gerade eine Autobahnauto - keine Ahnung, wie sich das im Corsa anfühlt (unabhängig vom Verbrauch).

Mach doch mit beiden eine Probefahrt! Das macht sowieso viel Spaß, unterschiedliche E-Autos zu bewegen und den Unterschied zum Diesel zu erfahren

[Misterdublex]

Da würde ich mal den e-Golf300 als BAFA förderfähigen Gebrauchtwagen in den Ring werfen. Den wirst du für um die 20.000 € inkl. BAFA bekommen.

Das ist ein sehr robustes Fahrzeug, zwar hinsichtlich Hochvolttechnik auf dem Stand 2017, aber hinsichtlich Wertigkeit wird er von Renault ZOE und Opel Corsa-e nicht erreicht. Besonders Autobahnfahrten sind mit dem e-Golf bei verbauten ACC in Kombination mit dem aktiven Spurhalteassistenten sehr, sehr komfortabel, da er so fast autonom fahren kann. Das kann die ZOE gar nicht, obwohl die Phase 2 jünger ist.

Zum verbauten Akku gibt es bereits Langzeiterfahrungen, auch bei hoher Laufleistung. Der Akku dürfte nach 4 Jahren und 90.000 km immer noch um die 90% Kapazität haben. Sein geringer Verbrauch, insbesondere im Vergleich zu den o.g. Alternativen Fabrikanten ist unschlagbar, da ist er sicher 10-20% genügsamer.

Die 200 km pro Strecke wird er von April bis Oktober auch nach 4 Jahren noch schaffen und nach 4 Stunden an AC wieder voll sein. Im Winter allerdings wäre wohl einmal für 7-10 Minuten DC laden erforderlich. Wichtig beim e-Golf ist in dem Fall einen Gebrauchtwagen mit der optionalen Wärmepumpe zu kaufen. Auch kommt es halt darauf an, wie oft die 200 km gefahren werden sollen. Wenn das 1x pro Woche ist, dann würde ich allerdings vom e-Golf300 abraten, da es im Winter dann nicht jedermanns Sache ist.


Auch einen Opel Ampera-e könnte ich empfehlen. Beispiel:

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/deta ... bec8397a65

Den würde ich einem Opel Corsa-e auf jeden Fall vorziehen.

[das_alibi]

Deine Streckenangaben sind interpretationsfähig, bitte mal angeben wie lange maximal bis zur nächsten Ladung gefahren werden soll. Wie hoch soll die bevorzugte Geschwindigkeit bei freier BAB sein,wo liegt dein oberes Preislimit beim Neuwagenkauf ?

Welche Streckenangaben meinst du? Pendeln 55km pro Weg, also 110km /Tag. Ansonsten wäre wie gesagt schön die 200km Strecke stresslos zu schaffen, ist aber kein Muss.

Auf der Bahn wären 130 km/h schon nett. Dass das wohl eher nur bei der Pendelstrecke realistisch ist, ist mir klar.

Preislimit bei etwa 25TEUR, da aber die beiden o.g. Autos für ein gutes Stück weniger zu haben wären, müsste das Angebot schon überzeugen.

Solche Autos für fast nur Autobahn aber nur, wenn der Verbrauch keine Rolle spielt (Strom günstig oder für lau). Die Kollegin mit dem eCorsa hat gejammert (sie lädt Wärmepumpenstrom für ~22 ct/kWh) und führe jetzt nur noch <=110 km/h.

Wer hingegen 120+ fährt und wem der Verbrauch nicht egal ist, wird tendenziell zum Ioniq oder Model 3 SR+ greifen.

Ansonsten Kona, Mini, Fiat 500?

Die Zoe gibt es nicht mit Abstandstempomat. Würde ich - gerade bei viel BAB Nutzung - nicht machen.

Ist der Verbrauch so katastrophal? Habe was von um die 20 kWh/100km gelesen (bei beiden). Ich weiß jetzt gerade nicht, was der Tesla da ziehen würde, aber die ca. 15TEUR Preisdifferenz wären sicher schon ein paar km. Und auch beim Ioniq. (Kurz überschlagen, sagen wir ich spare 5kWh/100km mit einem teureren Auto, bei 25.000 km/a wären das keine 400 Eur).

Da würde ich mal den e-Golf300 als BAFA förderfähigen Gebrauchtwagen in den Ring werfen. Den wirst du für um die 20.000 € inkl. BAFA bekommen.

Das ist ein sehr robustes Fahrzeug, zwar hinsichtlich Hochvolttechnik auf dem Stand 2017, aber hinsichtlich Wertigkeit wird er von Renault ZOE und Opel Corsa-e nicht erreicht. Besonders Autobahnfahrten sind mit dem e-Golf bei verbauten ACC in Kombination mit dem aktiven Spurhalteassistenten sehr, sehr komfortabel, da er so fast autonom fahren kann. Das kann die ZOE gar nicht, obwohl die Phase 2 jünger ist.

Zum verbauten Akku gibt es bereits Langzeiterfahrungen, auch bei hoher Laufleistung. Der Akku dürfte nach 4 Jahren und 90.000 km immer noch um die 90% Kapazität haben. Sein geringer Verbrauch, insbesondere im Vergleich zu den o.g. Alternativen Fabrikanten ist unschlagbar, da ist er sicher 10-20% genügsamer.

Die 200 km pro Strecke wird er von April bis Oktober auch nach 4 Jahren noch schaffen und nach 4 Stunden an AC wieder voll sein. Im Winter allerdings wäre wohl einmal für 7-10 Minuten DC laden erforderlich. Wichtig beim e-Golf ist in dem Fall einen Gebrauchtwagen mit der optionalen Wärmepumpe zu kaufen. Auch kommt es halt darauf an, wie oft die 200 km gefahren werden sollen. Wenn das 1x pro Woche ist, dann würde ich allerdings vom e-Golf300 abraten, da es im Winter dann nicht jedermanns Sache ist.


Auch einen Opel Ampera-e könnte ich empfehlen. Beispiel:

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/deta ... bec8397a65

Den würde ich einem Opel Corsa-e auf jeden Fall vorziehen.

Den Golf hatte ich auch zunächst im Visier, hatte aber gedacht, dass (gerade im Hinblick auf Akkuverschleiß) ein Neuwagen zu etwa demselben Preis, da die bessere Wahl wäre. Aber ich kann deinen Gedanken nachvollziehen.

Ich finde die ZOE ist toll für Stadt und Land, aber nicht gerade eine Autobahnauto - keine Ahnung, wie sich das im Corsa anfühlt (unabhängig vom Verbrauch).

Mach doch mit beiden eine Probefahrt! Das macht sowieso viel Spaß, unterschiedliche E-Autos zu bewegen und den Unterschied zum Diesel zu erfahren

Das wäre natürlich vernünftig und ist auch geplant. Ich stelle nur fest, dass wir es gerade im Alltag nichtmal hinbekommen mit den Nachbarn eine Probefahrt (im Tesla) zu machen, daher versuche ich mich im Vorfeld möglichst gut zu informieren.

[Misterdublex]

@das_alibi:
Im Moment sind viele e-Golf drin, teilweise mit EZ in 2021. Im evw-Forum haben sich viele BenutzerInnem über Jahre schon zu dem Auto ausgetauscht. Die Akku Degradation dürfte in deinem Anwendungsfall nur im Winter relevant werden.

Hinweis: Das beste Preis-Leistungens-Verhältnis ergibt sich beim e-Golf im s.g. ECO-Modus. In diesem fährt er bis 120 km/h und zwar sehr effizient. Wir waren so in 2020 und 2021 mit dem e-Golf mit vollem Gepäck und 4 Personen so ca. 300 km in den Sommerurlaub gefahren bei 13,5 bis 14,5 kWh/100 km. Im Vergleich dazu sind der Corsa und die ZOE tatsächlich katastrophal hinsichtlich Verbrauch. Was nützen dir 46 kWh Akku (netto) im Corsa bei 20 kWh/100 km im Vergleich zum e-Golf? Letzterer hat 31,8 kWh Akku (netto).

E-Golf somit bei 14,5 kWh/100 km: 217 km Reichweite,
Corsa-e somit bei 20 kWh/100 km: 230 km Reichweite.

Aber der Corsa-e halt bei 20.000 km/a ganze 4.000 kWh/a und somit 1.200 € (bei 0,3 €/kWh), der e-Golf bei 2.900 kWh/a und somit 870 €/a.

Wird er allerdings älter musst du aber so ab dem 5. Jahr für die 200 km wohl das Tempo drosseln.

[PowerTower]

Gerade wenn man öfters zu viert fahren will, würde ich eher zum Opel Ampera-e tendieren. Der hat einfach auf der Rückbank massiv mehr Platz als Corsa und ZOE, bei gleicher Fahrzeuggröße. Im Moment hat das Auto wegen seiner Akkuprobleme einen schlechten Ruf, man erwartet demnächst eine Rückrufaktion und dann bekommt er wohl einen nagelneuen 65 kWh Akku mit vollen 8 Jahren Garantie. Mit JAMP bekommt er zudem seine Konnektivität wieder zurück.

Wenn ich mich zwischen Corsa-e, Ampera-e und ZOE entscheiden müsste, ich bin alle drei schon gefahren, dann würde ich mich immer für den Ampera-e entscheiden. Auch weil er so herrlich unkompliziert ist.

• Klimatisieren beim Laden ist uneingeschränkt möglich.

• DC Ladevorgang kann fahrzeugseitig beendet werden.

• Ladeleistung (AC bis 7,4 kW und DC bis 55 kW) wird im Display angezeigt.

• Extrem gutes One-Pedal-Drive mit Reku Verstärkung über Lenkrad.

• Reichweitenanzeige mit Min-Standard-Max Werten und zugehörigen Tendenzgrafiken hat die Messlatte sehr hoch gesetzt und ist bis heute unerreicht.

Im Sommer habe ich bei Tempomat 108 km/h damit 400 km Reichweite erzielt, die 200 km schafft er also auch im Winter und bei höherem Tempo. Man sollte nur wenigstens ein Fahrzeug der zweiten Generation ab Mitte 2018 nehmen, als die getrennte Klima- und Heizungssteuerung eingeführt wurde.

Info noch zum Corsa: den gibt es optional auch mit 11 kW AC Lader.

Falls nur ZOE und Corsa zur Auswahl stehen, würde ich mich persönlich für die ZOE entscheiden. Der Corsa hat mich von der Qualitätsanmutung und seinem Bedienkonzept nicht vollends überzeugt. Das war aber nur mein persönlicher Eindruck und kann von anderen natürlich anders empfunden werden.