Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Naja, schauen wir mal auf die aktuelle Presse.

Auto Motor Sport.

Selbst da wird er - natürlich wie immer - gut bewertet.

Aber auch hier wird gleich zu Beginn deutlich negative Kritik an der Lieferfähigkeit geäußert.

Zu recht, denn das ist wirklich unterirdisch schlecht.

Hier:

https://www.auto-motor-und-sport.de/ele ... tags-test/
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Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

AndreasJ
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Blueskin hat geschrieben: Die zweite Gruppe hingegen hätte ja statt Bestellung locker sagen können "Nein, danke, dann sehe ich mich lieber anderweitig um." (So wie bei jeder anderen Ware, wo der Verkäufer von vorneherein sagt, dass er nicht weiß, wann sie geliefert wird). Und diese Gruppe sollte eigentlich auch nicht jammern, wenn 12+x letztendlich eben 36 Monate bedeutet. Selbst schuld, wenn sie sich auf so einen Blödsinn eingelassen haben.
Naja, es ist mangels der Alternativen so. Und um ehrlich zu sein, wenn mein Leasing vor dem tatsächlichen Liefertermin ausläuft. Naja dann überbrücke ist dies ein letztes Mal mit einem schönen hochmotorisierten Verbrenner im Leasing. Gibt ja immer wieder interessante Angebote. Mein Bekannter hat einen C43 AMG für 349,00 mtl. Ein letztes Mal die alte Welt, aber dann richtig.

Nein, jetzt mal zurück zum Thema. Ich bin nicht bereit für eine gleichwertige Reichweite ca 16k mehr zu zahlen (Model 3). Schließlich ist dies meine Prio 1 beim Vergleich, die Reichweite. Und da ist das Produkt von Kia konkurrenzlos im Preis. Hyundai noch mit dem Kona. Neee lass mal, zu klein für mich.

Und es liegt zu 100 % nicht an dem Mangel an Akkus. Schließlich will die Mutter nächstes Jahr die Produktion und X-Fache steigern für den Kona, bei demselben Akku und wohlmöglich bei demselben Zulieferer.

Also daher nochmals meine Theorie. 50 % aller bestellten Fahrzeuge werden im 1. Q spätestens im 1. Halbjahr 2020 ausgeliefert.

Die Koreaner können auch rechnen. Denn wenn nur 10.000 sichere Bestellungen weltweit nun doch storniert werden dann bedeutet dies einen Umsatzverlust von 400.000.000 EUR. Dies sind 1 % des Umsatzes weltweit. Alternativlos im eigenen Sortiment ist der Niro, also gehen die Kunden zur Konkurrenz.

Und da sind die Koreaner eben auch nur Kaufleute, auch bei Kia. Außerdem fällt der Optima PHEV weg. Also weitere Kapazitäten frei. Der XCeed kanabalisiert den normalen Ceed. Und mehr passiert dort nicht im nächsten Jahr. Zumindest ist mir keine andere Ankündigung seitens KIA bekannt.
BMW i3 60 mit Rex 2015 - 2017
Toyota Auris Hybrid 2017 - 2018
Mitsubishi Outlander PHEV seit 2019
KIA E-Niro 64 Spirit seit 2020

Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Dein Wort in Gottes Ohren.

Einen Funken Hoffnung gibt es tatsächlich noch, wenn auch nur mit ganz ganz viel gutem Willen, aufgrund der massiven Täuschungen und Enttäuschungen.
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Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Die Koreaner können auch rechnen. Denn wenn nur 10.000 sichere Bestellungen weltweit nun doch storniert werden dann bedeutet dies einen Umsatzverlust von 400.000.000 EUR. Dies sind 1 % des Umsatzes weltweit. Alternativlos im eigenen Sortiment ist der Niro, also gehen die Kunden zur Konkurrenz.

[/quote]

Bravo, Du hast in so vielen Dingen recht. Aber das kriegst Du in diesen Thread nicht rein. Hier geht es um eine mindestens deutschlandweite Verschwörung aus dubiosen Motiven, angezettelt durch KIA Deutschland. Vieles entbehrt zwar jeglicher Logik, geht aber im allgemeinen Frust unter.
Mittlerweile ist die Verschwörung wahrscheinlich sogar weltweit, s. Norwegen, wo die Lieferlücke noch viel größer zu sein scheint, als bei uns.
So dämlich die Kommunikation seitens Kia ist, so sicher ist auch, dass den 12+×(nach Rechtsprechung werden daraus keine 12 + unendlich) noch niemand widersprochen hat. Bin selbst Januar 19 Besteller. Rein rechtlich hätte ich nach dem Kassieren der Lieferfrist durch Kia Deutschland etwa im März/April sofort aus dem Vertrag gekonnt.
Wollte ich nicht, mein Ding.
MEIN Händler ist selbst der Gelackmeierte und hat mich stets fair behandelt. Ein Stückchenweit gilt das auch für Kia Deutschland, die ihrerseits am Fliegenfänger der Koreaner hängen. In anderen Ländern, s. Norwegen, ist die Infopolitik der dortigen Importeure nämlich auch nicht besser.
Hängt also nicht von Einzelpersonen ab.
Mein Händler geht tatsächlich von Lieferungen ab Jan. 20 aus. Etwa 6 - 8 Wochen vorher kommen fahrzeugbezogene Lieferzusagen. Also sind wir alle in 6 - 8 Wochen schlauer.
Durch einen glücklichen Zufall konnte ich innerhalb von 2 Tagen auf den e-soul spirit 64 kw umsteigen. Fahre ihn seit einer Woche, JEDE Minute Wartezeit hat sich gelohnt !
Mein Niro Vertrag, rot, Spirit, 64 KW, steht noch. Kann bis zur Bereitstellung kostenfrei stornieren - oder abnehmen.
Bin mir aber sicher, dass ich bei Abnahme sofort einen Interessenten finde. Schaut Euch bei Mobile mal die Preise für sofort lieferbare gebrauchte Niro an, ist doch Wahnsinn !
Seit 09/19 Adoptivkind E-Soul, jetzt wohnhaft in Dänemark, ab 07.07.20 mit E-Niro Spirit, zum Weglaufen rot, Leder und 3 P

Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

Niroianer
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Hier ausführliche Infos zum ID.3

https://www.adac.de/der-adac/motorwelt/ ... uer.vw_id3

Ich bleibe weiterhin beim e-Niro. Dem e-Niro fehlt 3-Phasenlader und sollte 100kW zumindest im mittlere Bereich laden können.
Kofferraum ist größer ca.70l als beim ID (e-Niros Kofferraum schon 60 Liter kleiner als bei meinem aktuellen). ID mit größtem Akku kann nur als 4 Sitzer zugelassen werden.

Grüße,
Niroianer

Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Hier wurde ja in den letzten Posts immer wieder darauf hingewiesen, dass die Koreaner rechnen können.

Natürlich können sie rechnen.

Genauso wie alle anderen auch.

Und deshalb habe ich immer wieder auf die Geschichte mit den CO2 Grenzwerten hingewiesen.

Die Ziele für 2025 und 2030 werden auf Basis der aktuellen Flottenwerte gerechnet.

Jedes ausgelieferte Elektroauto lässt die aktuellen Flottenwerte sinken und gleichzeitig wird dadurch auch das Ziel schwieriger, bzw. niedriger.

Wer also mal nachrechnet, der kommt ganz schnell darauf, dass man möglichst wenige BEV und PHEV verkaufen sollte, um später ein möglichst "schlechtes" Ziel zu haben.

Jeder verkaufte Verbrenner ist somit besser (von der rechnerischen Seite) in Bezug auf Gewinne und Strafvermeidung.

Und das schlimmste:

Noch jahrelang.

Hier die (aktuellen) Quellen zu meinen Behauptungen:

https://pushevs.com/2019/09/10/eu-emiss ... evolution/

Es handelt sich NICHT um eine Verschwörung, sondern um wirtschaftliches, umweltschädliches handeln aus Profitgier und um Ausschöpfen der Möglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.
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Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

Knastopa
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@ Blueskin: Ich bekenne mich auch schuldig, blöd zu sein und KIA Deutschland das Signal zu geben, dass Sie mich verarschen können! Reicht das? Dann kannst Du ja jetzt weiterziehen und uns hier weiter in unserer Idiotenblase alleine lassen!

Ganz ehrlich, in Anbetracht der Tatsache, dass der E-Niro das bisher einzige Auto ist, dass meinen Anforderungen in finanzieller, baulicher und leistungsmäßiger Sicht erfüllt gibt's einfach keine groß Auswahl am Markt! Und von der Annahme, dass KIA sich durch das Abspringen von Bestellungen eines anderen belehren lässt und ganz schnell noch ein Paar tausend Autos nach D abzweigt, habe ich von vornherein nicht viel gehalten. Du vielleicht? Dann solltest Du vielleicht Deine Schranktassen noch einmal ganz genau durchzählen!!!!

Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Zitat Stefanelectric:
"Jedes ausgelieferte Elektroauto lässt die aktuellen Flottenwerte sinken und gleichzeitig wird dadurch auch das Ziel schwieriger, bzw. niedriger.

Wer also mal nachrechnet, der kommt ganz schnell darauf, dass man möglichst wenige BEV und PHEV verkaufen sollte, um später ein möglichst "schlechtes" Ziel zu haben.

Jeder verkaufte Verbrenner ist somit besser (von der rechnerischen Seite) in Bezug auf Gewinne und Strafvermeidung."

Nein, unter keinen Umständen. Das belegt auch Deine "Quelle" nicht.
Das Netz wimmelt von Sachdarstellungen, die die Problematik für die Autohersteller vollkommen anders darstellen. Hier eine Auswahl:

https://media.daimler.com/marsMediaSite ... d=42508702

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/co2-gr ... -a-783428/

https://www.vcd.org/themen/auto-umwelt/co2-grenzwert/

https://www.sonnenseite.com/de/mobilita ... tegie.html


Ab 2021 werden für alle Hersteller (Eurozone) Strafzahlungen fällig, die happig sind - 95 Euro pro verkauftem Fahrzeug und Gramm über dem herstellerspezifischen Grenzwert -, der sich im Wesentlichen nach dem Fahrzeuggewicht (Flottengewicht) richtet. So dürfen z.B. Daimler und BMW mit durchschnittlich schwereren Fahrzeugen mehr Co2 immitieren als Hersteller mit vornehmlich Kleinwagen. Was wie eine Bevorzugung aussieht, dient dem Zweck, auch die Hersteller kleinerer Fahrzeuge zur Co2 Reduzierung zu zwingen.
ALLE Hersteller können die Europawerte mit Benzinern bzw. Diesel, nicht mehr erreichen. Schon 2021 müssten dazu die durchschnittlichen Verbräuche der Verbrenner unter 4 Litern liegen. 2025 bei deutlich unter drei Litern.
Einen Ausweg bieten ausschließlich Co2 freie oder reduzierte Fahrzeuge, wobei nur der Verbrauch zählt, nicht die Gesamtbilanz, über die so häufig heutzutage berichtet wird, um den Stromer schlecht zu reden.
Prognostisch trifft es die VW Gruppe am Schlimmsten. 2021 würden beim jetzigen Flottenverbrauch 1,5 Milliarden Strafzahlungen fällig. Eine Summe, bei der ganz schnell Gewinnmargen schrumpfen. Daimler und BMW wären mit 200 - 300 Mio dran, Kia auch mit etwa 300 Mio. Wohlgemerkt beim jetzigen Stand. Da die Grenzwerte ab 2020 auf 95 Gram Co2 Ausstoß sinken, müssen alle Hersteller Gas geben. Wie gesagt, Reduktion lässt sich nur über Co2 freie Fahrzeuge wirklich realisieren, also Hybride, Stromer, Brennstoffzellen in hoher Stückzahl.
ALLE Hersteller haben das erkannt. (S. Link zu Daimler Benz, siehe VW mit dem Streben zur vollständigen Umstellung auf E-Autos).

Dass eine solche Umstellung (angeschoben auch durch die Neuregelung in der EU ab 2018) nicht über Nacht geht, liegt doch für Autohersteller mit einer Modellplanung und Realisierung von 5 - 7 Jahren auf der Hand. Wie um Himmels Willen soll denn der Autohersteller quasi über Nacht seine Modellreihen, Produktionsgegebenheiten und Markterfordernisse umstellen ? Und um welchen Preis ? Nagelneue Fertigungsstraßen einmotten, mal schnell für Stromer neue bauen und Modellreihen, die sich gerade in der Einführung befinden verschrotten ?
Beschäftigte einfach mal freisetzen, weil sie bei der weniger arbeitsintensiven E-Auto Fertigung über sind ? Was sagen Zulieferer (Getriebe !!), die sich auf magere Zeiten einstellen müssen ?

Also, das Ganze ist ein betriebs- und volkswirtschaftlich höchst komplexer Prozess, der Jahre in Anspruch nehmen wird und muss. Die Erklärungen in 1680 Beiträgen hier, zumindest einige, machen mir persönlich den Eindruck als würde aus einer Warte von Frustration und Enttäuschung nach einer einfachen Erklärung gesucht, um einen Sündenbock zu haben. Schade, dass diese Leute mit dem Alleinvertretungsanspruch für Alles und jederzeit im Besitz der wahren Erkenntnis niemals in die Verlegenheit kommen werden, ihr prophetisches Können in verantwortlicher Position in einem Autokonzern einmal unter Beweis zu stellen. Aber es ist wie im Fußball: Zuhause auf dem weichen Sofa haben wir eine Million Bundestrainer, die alles viel besser können.

--------------------------------------------------------------
In diesem globalen Szenario steht Hyundai/KIA mit seiner Modellpolitik wahrlich nicht schlecht da, wobei der Flottenverbrauch in Europa deutlich anders aussieht als z.B. in USA und China.
Dass KIA von der Dynamik in der Nachfrage und der stark beschleunigten Entwicklung überrascht worden ist, sehe ich als nachvollziehbar an. Dass die Grenzwerte ab 2020 und die Strafzahlungen ab 2021 eine Rolle bei der Marketingstrategie spielen, ist ebenfalls logisch. Aber bitteschön: DAS sind politische Vorgaben, für die die Konzerne nichts können. Vollkommen unlogisch ist, dass die Konzerne besser dastehen, wenn sie mehr Verbrenner verkaufen. Richtig kann sein, dass sie verlegen darum sind, ihre Altbestände noch abzuverkaufen. Und Altbstände sind auch schon die Verbrenner, die gerade neu an den Markt kommen. Auch die sollten noch ihren Gewinn (also nach Abzug der Entwicklungskosten) einspielen.
Ein Drahtseilakt für die Konzerne, aber sicherlich keine verbrecherische Strategie. Bewusst wird einem das vielleicht dann, wenn man sich in die Rolle eine Beschäftigten von Daimler oder VW versetzt, der von seinem Betrieb erwartet und erwarten darf, dass er Gewinne macht, um Löhne zahlen zu können.

---------------------------------------------------------------
Fazit: Die Fachwelt ist sich eigentlich einig, dass es ab 2020/21 für die Konzerne ernst wird. Sie müssen Co2 freie Fahrzeuge in Mengen an den Start bringen, oder zumindest soviele, dass sie einerseits Strafzahlungen vermeiden, andererseits aber die bereits produzierten und / oder auf Halde stehenden Verbrenner noch losschlagen können. Natürlich wird der eine oder andere Händler oder Hersteller händeringend versuchen, seine Verbrenner an den Markt zu bringen. Und ggf. sogar bei den Stromern auf die Bremse treten. Übel nehmen kann ICH ihnen das nicht, sie haben die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Prognostisch kann man, je nach Entwicklung wahrscheinlich davon ausgehen, dass bei einem Überhang an Verbrennern auf Halde deren Preise purzeln werden, insbesondere je näher 2025 bzw. 2030 rückt. Sollten nicht genügend Stromer zu vermarkten sein und die Flottengrenzwerte gerissen werden, wird man auch hier an der Preisschraube drehen, nach unten versteht sich.
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Wie schon erwähnt, halte ich die Kommunikationspolitik KIA`s in dieser Sache, insbesonder bezgl. des Niro für unterirdisch. So geht man nicht mit Kunden um, zu denen ich auch die Händler zähle.
Trifft aber nicht nur für Deutschland zu, wie hier lang Zeit dargestellt wurde. Könnte auch so sein, dass Kontingente zurückgehalten werden, um in 2020 den Flottenbrauch durch größere Stückzahlen beim Verkauf (es zählen die tatsächlich zugelassenen Fahrzeuge) in den Griff zu kriegen. Wenn dem so ist, ist es auch schwer das "ehrlich" zu kommunizieren. Was soll KIA sagen: "Ey Leute, hier stehen 10000 fertige Niro, aber aus politischen Gründen müssen wir sie bis 2020 zurückhalten, damit dann das Ergebnis stimmt ?"
Es fällt aber schon auf, dass die EU Bestimmungen in 2018 erlassen wurden und damit in die Einführungsphase des Niro in Europa. Vielleicht hat hier ein Konzern nur schnell und folgerichtig (aus seiner Sicht) reagiert, um Schaden abzuwenden.
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Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Mal ganz nebenbei etwas o.t.

Wie findet ihr als wartende, potenzielle Kia Kunden, die überwiegend seit Januar warten den ID3?

Man könnte ja hier abspringen und sich die Frustration sparen, anstatt ewig auf unverbindliche Liefertermine zu warten.Oder?

Wenn der brauchbar wäre, würde es diesen Thread ja eigentlich nicht mehr geben?
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Re: Wir wollen verbindliche Liefertermine und kein Fake-Marketing, was tun?

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Nobse hat geschrieben: Zitat Stefanelectric:
"Jedes ausgelieferte Elektroauto lässt die aktuellen Flottenwerte sinken und gleichzeitig wird dadurch auch das Ziel schwieriger, bzw. niedriger.

Wer also mal nachrechnet, der kommt ganz schnell darauf, dass man möglichst wenige BEV und PHEV verkaufen sollte, um später ein möglichst "schlechtes" Ziel zu haben.

Jeder verkaufte Verbrenner ist somit besser (von der rechnerischen Seite) in Bezug auf Gewinne und Strafvermeidung."

Nein, unter keinen Umständen. Das belegt auch Deine "Quelle" nicht.
Das Netz wimmelt von Sachdarstellungen, die die Problematik für die Autohersteller vollkommen anders darstellen. Hier eine Auswahl:

https://media.daimler.com/marsMediaSite ... d=42508702

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/co2-gr ... -a-783428/

https://www.vcd.org/themen/auto-umwelt/co2-grenzwert/

https://www.sonnenseite.com/de/mobilita ... tegie.html


Ab 2021 werden für alle Hersteller (Eurozone) Strafzahlungen fällig, die happig sind - 95 Euro pro verkauftem Fahrzeug und Gramm über dem herstellerspezifischen Grenzwert -, der sich im Wesentlichen nach dem Fahrzeuggewicht (Flottengewicht) richtet. So dürfen z.B. Daimler und BMW mit durchschnittlich schwereren Fahrzeugen mehr Co2 immitieren als Hersteller mit vornehmlich Kleinwagen. Was wie eine Bevorzugung aussieht, dient dem Zweck, auch die Hersteller kleinerer Fahrzeuge zur Co2 Reduzierung zu zwingen.
ALLE Hersteller können die Europawerte mit Benzinern bzw. Diesel, nicht mehr erreichen. Schon 2021 müssten dazu die durchschnittlichen Verbräuche der Verbrenner unter 4 Litern liegen. 2025 bei deutlich unter drei Litern.
Einen Ausweg bieten ausschließlich Co2 freie oder reduzierte Fahrzeuge, wobei nur der Verbrauch zählt, nicht die Gesamtbilanz, über die so häufig heutzutage berichtet wird, um den Stromer schlecht zu reden.
Prognostisch trifft es die VW Gruppe am Schlimmsten. 2021 würden beim jetzigen Flottenverbrauch 1,5 Milliarden Strafzahlungen fällig. Eine Summe, bei der ganz schnell Gewinnmargen schrumpfen. Daimler und BMW wären mit 200 - 300 Mio dran, Kia auch mit etwa 300 Mio. Wohlgemerkt beim jetzigen Stand. Da die Grenzwerte ab 2020 auf 95 Gram Co2 Ausstoß sinken, müssen alle Hersteller Gas geben. Wie gesagt, Reduktion lässt sich nur über Co2 freie Fahrzeuge wirklich realisieren, also Hybride, Stromer, Brennstoffzellen in hoher Stückzahl.
ALLE Hersteller haben das erkannt. (S. Link zu Daimler Benz, siehe VW mit dem Streben zur vollständigen Umstellung auf E-Autos).

Dass eine solche Umstellung (angeschoben auch durch die Neuregelung in der EU ab 2018) nicht über Nacht geht, liegt doch für Autohersteller mit einer Modellplanung und Realisierung von 5 - 7 Jahren auf der Hand. Wie um Himmels Willen soll denn der Autohersteller quasi über Nacht seine Modellreihen, Produktionsgegebenheiten und Markterfordernisse umstellen ? Und um welchen Preis ? Nagelneue Fertigungsstraßen einmotten, mal schnell für Stromer neue bauen und Modellreihen, die sich gerade in der Einführung befinden verschrotten ?
Beschäftigte einfach mal freisetzen, weil sie bei der weniger arbeitsintensiven E-Auto Fertigung über sind ? Was sagen Zulieferer (Getriebe !!), die sich auf magere Zeiten einstellen müssen ?

Also, das Ganze ist ein betriebs- und volkswirtschaftlich höchst komplexer Prozess, der Jahre in Anspruch nehmen wird und muss. Die Erklärungen in 1680 Beiträgen hier, zumindest einige, machen mir persönlich den Eindruck als würde aus einer Warte von Frustration und Enttäuschung nach einer einfachen Erklärung gesucht, um einen Sündenbock zu haben. Schade, dass diese Leute mit dem Alleinvertretungsanspruch für Alles und jederzeit im Besitz der wahren Erkenntnis niemals in die Verlegenheit kommen werden, ihr prophetisches Können in verantwortlicher Position in einem Autokonzern einmal unter Beweis zu stellen. Aber es ist wie im Fußball: Zuhause auf dem weichen Sofa haben wir eine Million Bundestrainer, die alles viel besser können.

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In diesem globalen Szenario steht Hyundai/KIA mit seiner Modellpolitik wahrlich nicht schlecht da, wobei der Flottenverbrauch in Europa deutlich anders aussieht als z.B. in USA und China.
Dass KIA von der Dynamik in der Nachfrage und der stark beschleunigten Entwicklung überrascht worden ist, sehe ich als nachvollziehbar an. Dass die Grenzwerte ab 2020 und die Strafzahlungen ab 2021 eine Rolle bei der Marketingstrategie spielen, ist ebenfalls logisch. Aber bitteschön: DAS sind politische Vorgaben, für die die Konzerne nichts können. Vollkommen unlogisch ist, dass die Konzerne besser dastehen, wenn sie mehr Verbrenner verkaufen. Richtig kann sein, dass sie verlegen darum sind, ihre Altbestände noch abzuverkaufen. Und Altbstände sind auch schon die Verbrenner, die gerade neu an den Markt kommen. Auch die sollten noch ihren Gewinn (also nach Abzug der Entwicklungskosten) einspielen.
Ein Drahtseilakt für die Konzerne, aber sicherlich keine verbrecherische Strategie. Bewusst wird einem das vielleicht dann, wenn man sich in die Rolle eine Beschäftigten von Daimler oder VW versetzt, der von seinem Betrieb erwartet und erwarten darf, dass er Gewinne macht, um Löhne zahlen zu können.

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Fazit: Die Fachwelt ist sich eigentlich einig, dass es ab 2020/21 für die Konzerne ernst wird. Sie müssen Co2 freie Fahrzeuge in Mengen an den Start bringen, oder zumindest soviele, dass sie einerseits Strafzahlungen vermeiden, andererseits aber die bereits produzierten und / oder auf Halde stehenden Verbrenner noch losschlagen können. Natürlich wird der eine oder andere Händler oder Hersteller händeringend versuchen, seine Verbrenner an den Markt zu bringen. Und ggf. sogar bei den Stromern auf die Bremse treten. Übel nehmen kann ICH ihnen das nicht, sie haben die Wahl zwischen Pest und.....
Danke für Deine sehr ausführliche Antwort.

Eine Frage hätte ich dann doch:

Wie erklärst du dir und uns die neuste Entwicklung von Kia?

Das neue Modell Telluride?

https://www.autobild.de/artikel/kia-tel ... 46965.html
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