Wertverlust und Sicherheit Akku-Ersatz in mehreren Jahren?

[Releit]

Akkus zu bauen ist nicht unkritisch, daher mach ich es nur aus Hobby. Ich will keine Verantwortung wenn mal ein Akku samt Haus abbrennt. Man sieht ja, das selbst Firmen wie Hyundai damit Probleme haben. Wenn, dann biete ich nur Bausätze für versierte Bastler an die sich der Eigenverantwortung bewußt sind. Hier ein Projekt für eine Vectrix: http://funenergy.at/

[otten.l]

Du unterliegst einigen eklatanten Fehleinschätzungen und dein Beitrag ist ein schönes Beispiel dafür, dass gutes technisches Verständnis alleine zur Entwicklung und Vermarktung eines Produktes und den Aufbau eines Unternehmens drumherum nicht ausreicht. Die betriebswirtschaftliche Sicht auf die Dinge ist mindestens genauso wichtig.

Das die Autohersteller bereits für unter 100 Euro pro KWh ihre Zellen kaufen ist ja schon öfter berichtet worden. Die Chinesischen Zellen der Zero werden sicher auch nicht viel darüber liegen.

Von Berichterstattung würde ich da nicht sprechen, sondern eher von Spekulationen. Es ist unklar, ob die Zellen tatsächlich heute schon zu diesen Preisen gehandelt werden oder ob man für Liefervolumina in den nächsten Jahren (z.B. in 2024) derartige Preise ausgehandelt hat. Ich gehe – wenn überhaupt – von letzterem aus.

Die Autohersteller kaufen Zellen für zweistellige Milliardenbeträge, Zero hat im letzten Jahr Zellen im Wert eines mittleren einstelligen Millionenbetrages gekauft. Da liegt also ein Faktor 1000 bis 10000 dazwischen. Zeros Zellkäufe sind für die Hersteller nicht der Rede wert und das wird sich auch in den Preisen wiederspiegeln.

Das Zero jetzt bald 10 Jahre Verluste schreibt kann ich mir nicht vorstellen.

Du meinst also, dass man mit rund 2000 bis 3000 verkauften (Elektro)Motorrädern ohne durchoptimierte Zulieferkette im Jahr profitabel arbeiten kann, während die nächstgrößeren Hersteller mit dem mindestens 100-fachen Absatz von Verbrennern Mühe haben Geld zu verdienen?

Seit Gründung vor knapp 15 Jahren hat Zero über 250 Millionen USD von seinen Investoren erhalten. Erst Anfang 2019 wurden wieder 25 Millionen nachgeschossen. Zero schreibt also bis heute hohe Verluste und ist weit davon entfernt nachhaltig profitabel zu sein.

Der Premium-Motorradmarkt ist im Vergleich zum Automarkt ungleich schwieriger zu bedienen, da in den Industrieländern weitestgehend gesättigt bzw. sogar rückläufig. Ohne große Stückzahlen kann da keiner dauerhaft überleben, die große Musik spielt aber ohnehin in der 100-300 ccm Klasse in Asien.

Ich bau selbst Akkus und da liegen die kWh Preise für Markenzellen bei ca. 250 Euro pro kWh, teilweise deutlich darunter.
Der 14 kWh Akku der Zero wird also in der Herstellung ca. 2000 Euro kosten, der Rest wie z.B Fahrwerk, Bremsen... ist jetzt auch nicht Highend

Schön, dass du Akkus bauen kannst – einen auskömmlichen Verkaufspreis zu kalkulieren solltest du aber nochmal üben Du liegst mit deiner Kostenschätzung jedenfalls um die Größenordnung 2 bis 3 daneben.

Die Kosten für einen verkaufsfertigen Akku bestimmen nicht nur die Zellkosten. Was ist denn mit den Kosten für Entwicklung, Konstruktion, Anfertigung von Prototypen, Entwicklung und Fertigung einer geeigneten Montagelinie, Montage, BMS, Testläufen, Zertifizierung, Gewährleistung, Marketing, allgemeiner Verwaltung und sonstigen Dingen die mir so auf die schnelle nicht eingefallen sind?

Das ist eine vergleichbare Milchmännchenrechnungen wie sie oft bei Apple gemacht wird. Apple verdient ohne Zweifel gutes Geld mit seinen Produkten, aber auch ein 1500 USD teures iPhone besteht nicht nur aus Teilen im Wert von weniger als 500 USD. Wenn man ganz banal einfach mal die Umsatzrendite nimmt und rückwärts rechnet, so kostet das fertige iPhone mit allen Nebenkosten eher in Richtung 1000 USD.

[Stivikivi]

Hat sich in der Sache nochmal was getan

Zwecks Haltbarkeit scheint ja nicht viel neues gekommen zu sein und Wertverlust zwischen Theorie und Praxis kommt auch nicht hin. 20% auf dem Papier vlt die Leute sind teilweise gewillt mehr zu zahlen.