Neuling braucht Unterstützung /Ratschlag

[PikayHoSo]

Hallo zusammen,

Anfang des Jahres konnte ich mir nicht vorstellen ein E-Auto zu kaufen - nach Installation PV Anlage und Probefahrt mit unterschiedlichen Autos sollte es dann ganz schnell einer sein und da noch ein paar Tageszulassungen verfügbar waren habe ich dann gestern bei einem IONIQ FL zugeschlagen.

Allerdings suboptimal vorbereitet - erst heute Nacht ist mit bewusst geworden, dass der IONIQ zuhause ja quasi nur einphasig lädt und sofern man keinen großen Aufwand treibt, somit auch nur mit 3,6kW - so mein aktuelles Verständnis. Ist das korrekt?

Mein Plan war eigentlich eine CEE Steckdose (ist mit3x16A abgesichert) in der heimischen Garage umzuwidmen und eine 11kW Wallbox anzuschließen - am besten gleich mit PV Überschussregelung, aber da IONIQ eben nur einphasig lädt werden dann auch nur 3,6kW rausspringen.

Allerdings - Auto wird hauptsächlich von der Frau bewegt - 3 Tage die Woche Arbeit halbtags 40km Roundtrip plus Kinder Taxi - sprich so etwas um die 8.000km Jahresleistung.

Ist das nur meine Kopfbarriere die da auf einmal wieder ein Problem sieht?
Weil 60km sollten beim IONIQ ja auch nur 6-8kWh sein und somit in guten 2 Stunden wieder alles gut?

Damit wäre Wallbox um PV Überschuss ja auch fast überzogen, da ich ja sowieso nie mehr als 3,6kW abzweigen kann und da dann ja fast manuell hinbekomme je nach Zeit/Wetter.

Was wäre dann eure Empfehlung? Einfach nur ein Ladekabel mit CEE Anschluss?

Wäre sehr dankbar für entsprechende Anregungen - herzlichen Dank schon mal dafür - ich hoffe, ich lerne schnell!

Bis dann,

Patrik

[sloth]

Du kannst Dir meiner Meinung nach auch ein CEE-Ladegerät sparen. Eine geeignete Schuko-Steckdose (mit geigneter Zuleitung) bzw. CEE-Adapter für den Ladeziegel reicht bei der Fahrleistung völlig aus. Ich fahre ca. 12.000 km im Jahr und lade seit 3 Jahren zuhause nur an CEE16 mit Schukoadapter mit dem Hyundai-Ladeziegel und 2,4 kW.

[zaungast]

Mein Tipp: Probiere es zuerst einfach. Wenn das Auto unter Tags da ist und die PV halbwegs Strom liefert, einfach mit dem Ladeziegel anstecken. Die 5x 2,5 Zuleitung, 16A Sicherung und CEE Steckdose mit Schuko Adapter sind sicher eine gute Idee. Das ist dann für das nächste Auto, das vielleicht 3phasig lädt, zukunftssicher.

[wobie]

Ich lade seit 3 Jahren auch zu Hause nur mit dem Ladeziegel über Schuko Steckdose. Im Fahrzeug und am Ladeziegel habe ich meist die Ladeleistung reduziert.
So sind es um die 1,5 kW die in das Fahrzeug fließen und mit ca. 15% Verlust in der Batterie landen. Unterstützt wird das bei Sonnenschein von zwei Solarmodulen auf dem Carport.
Ich fahre ca. 16000 km im Jahr. Im Winter lade ich auch mal mit höherer Ladeleistung wenn ich den Akku schnell wieder voll geladen nutzen möchte.

[Köln Bonner]

Ich lade seit 3 Jahren den VFL nur mit Schuko. Von 0 auf 100 Prozent zu laden, dauert dann 13-14 Stunden. Nur in sehr ungünstigen Konstellationen, die bei mir noch nie vorgekommen sind, reicht das nicht aus. Eigentlich nur, wenn man an einem Tag mit fast leerem Akku spät nach Hause kommt, weil man eine lange Strecke gefahren ist, und dann am nächsten Tag früh gleich wieder eine lange Strecke fahren muss. Und wenn es dann irgendwann einmal doch vorkommen sollte, hat man eben 5 oder 10 Minuten zusätzliche Ladezeit an CCS.

Der FL ist mit 3,7 kW schneller voll als der VFL mit 2,3 kW, so dass das erst recht kein Problem sein sollte.

Mit der PV-Anlage kommt es eben darauf an, wie hoch Deine Überschussleistung ist. Vermutlich an vielen Tages- und Jahreszeiten gar nicht so hoch, wenn das Auto parkt (wenn es eine durchschnittliche Dachanlage ist).

Daher reicht eine 11-kW-Wallbox auch bei Dir ziemlich sicher aus.

[PikayHoSo]

Eine zusätzliche Frage: Unter "Ladeziegel" versteht man das mitgelieferte Notladekabel zum Anschluss an eine 220V Schukosteckdose?
Meine PV macht aktuell so 60-70KWh am Tag, bis zu 8,x pro Stunde - deswegen hatte ich an ein Steuerung zum Überschussladen gedacht.

Aber wenn ich Eure Erfahrungen so sehe, dann denke ich, dass ich mit einem CEE Ladekabel starte - ist ja vielleicht für mal länger unterwegs als mobile Lösung auch nicht so verkehrt.

Aber erstmal Danke - klingt beruhigend und ich werde dann den Kaufvertrag doch nicht stornieren

[Köln Bonner]

Noch zwei Punkte:

Wie andere schon angemerkt haben, würde ich mir an Deiner Stelle zunächst einen Adapter von CEE rot 16 A auf Schuko kaufen und den Ladeziegel so betreiben. Das kostet nur ein paar Euro und reicht bei Eurer Fahrleistung zunächst aus. Kann dann in der Garage auch so steckenbleiben, dann hat man fast den Komfort einer Wallbox beim Einstecken. Danach kannst Du immer noch in Ruhe eine Wallbox planen und auch bezüglich Überschussladen die für Dich am besten passendste Lösung finden.

Mit den 6-8 kWh für 60 km liegst Du beim Ioniq im Sommer nicht falsch, aber im Winter ist das bei Kurzstreckenbetrieb mit Heizung nicht drin. Würde im Worst Case mit bis zu 15 kWh bei sehr niedrigen Temperaturen rechnen (hängt ein bisschen von der Temperatur in der Garage ab).

[Köln Bonner]

Eine zusätzliche Frage: Unter "Ladeziegel" versteht man das mitgelieferte Notladekabel zum Anschluss an eine 220V Schukosteckdose?

Ja.

Meine PV macht aktuell so 60-70KWh am Tag, bis zu 8,x pro Stunde - deswegen hatte ich an ein Steuerung zum Überschussladen gedacht.

Dann wäre es eigentlich optimal, eine Wallbox zu haben, die einphasig 32 A (7 kW) laden kann und eine PV-Überschussregelung hat. Oder zumindest 20 A, wenn die 32 A wegen Schieflast nicht genehmigt werden.

Aber wenn ich Eure Erfahrungen so sehe, dann denke ich, dass ich mit einem CEE Ladekabel starte - ist ja vielleicht für mal länger unterwegs als mobile Lösung auch nicht so verkehrt.

Kann ich persönlich nicht empfehlen, es sei denn, dass es die permanente Lösung sein soll (z.B. mit go-E, die Überschussladen kann mit der richtigen Anbindung). Ich dachte, dass es gelegentlich vorkommen würde, dass man auswärts an CEE lädt, aber das war bisher noch nie der Fall (außer einmal zum Test in einem Hotel, wo es auch Schuko und Typ 2 gegeben hätte). Daher war meine go-e eine komplette Fehlinvestition.

[gekfsns]

Schuko laden ohne PV Steuerung fand ich ziemlich schnell uncool nachdem ich öfters angesteckt hatte und kaum war ich wieder im Haus die PV Leistung wegen einer fetten Wolke dramatisch eingebrochen ist. Von 8kW auf 1.5kW geht da für mich unerwartet schnell. Auf den € ausgerechnet macht's nicht viel aus, aber mich hat's trotzdem gestört vom Netz zu laden.
Hab mir eine OpenWB Wallbox fertig gekauft, weil ich keine Lust/Zeit zum selbst Basteln mit Raspberry hatte und damit funktioniert die Regelung hervorragend. Könnte der Anzeige stundenlang zuschauen wie die Ladeleistung entsprechend Sonnenverbrauch und Hausverbrauch nachgeregelt wird, mir ist's der Spaß Wert gewesen. Mein ID3 könnte 3-phasig laden, aber Lade auch den genauso wie den Ioniq nur mit 1-Phase und 16A. Später wenn die 11kW Einschränkung wegen Förderung wegfällt, werde ich 32A freischalten lassen. Das wäre für meine PV (10kWp) und meine beiden Autos optimal. Die 1 auf 3 Phasenumschaltung ist nicht optimal bei mir da bei jeder Wolke der Strom für 3 Phasen zu gering wird, die OpenWB dann umschalten würde auf 1 Phase und irgendwann wieder zurück auf 3 wenn die Wolke wieder weg ist. Der Sprung ist bei 11kW Beschränkung zu groß, könnte entweder 1 der 3 Phasen abklemmen oder auf 32A ändern. Dann würden beide Autos stufenlos den kompletten PV Bereich ausnutzen können.
Also mit dem 1 Phasenlader beim Ioniq hast meiner Meinung keine großen Nachteile und ich ich würde mir eine regelbare Wallbox installieren lassen, außer es zählt mehr der € als der Spaß an der Technik. Bei mir sind 1 Stunde strahlender Sonnenschein bei 1 Phase 16A etwa zusätzliche 20km.

[MajorAn69]

Hallo PikayHoSo,

herzlich willkommen hier im Forum und vor allem Glückwunsch zum Ioniq.

Klar - das Laden an Schuko reicht für die Fahrleistung. Um aber so viel wie möglich PV-Strom zu nutzen benötigt man Reserven. Mir geht es ähnlich wie gekfsns. Deshalb möchte ich dir mal mein Projekt vorstellen, denn die Auslegung der PV-Anlage scheint ähnlich zu sein.

Ich fahre deutlich mehr (ca. 28Tkm/Jahr), dafür belade ich den VFL mit kleinerem Akku.
Ich arbeite in Schichten und mir war es wichtig, dass ich im Spätdienst vormittags das Auto für 100km mit Überschuss laden kann (zumindest in den guten Monaten klappt das bei gutem Wetter).

Meine PV hat fast 10kWp. Zum Glück hatte ich mich schon zeitig für den GO-e-Charger als Wallbox entschieden, die ja per WLAN über eine Schnittstelle fernsteuerfähig ist.

Als Ladelösung fürs Überschussladen habe ich mich für eine openWB-Standalone entschieden. Das ist eine kleine Blackbox die man irgendwo hinstellen kann und ins WLAN integriert. Diese kommuniziert mit dem Wechselrichter und steuert die Wallbox entsprechend der PV-Leistung.

Das alles ist für unter 1000€ realisierbar, vorausgesetzt die Garage ist entsprechend verkabelt.

Das Ganze funktioniert einwandfrei und problemlos. Als Beispiel hänge ich mal ein Tageschart dran:

Kann der FL wirklich nur 3,6kW an AC?

Sonnige Grüße - MajorAn