LinzAG - Kostenfallen beim Ioniq - AC Laden doppelt so teuer

[thomas1215]

Ich habe nun die Abrechnung für meine erste Langstreckenfahrt nach Wien bekommen. Meine Befürchtung, dass ich den vollen 11 kW Minutentarif bezahlen muss, obwohl mein Ioniq nur 3,6 kW auf einer Phase bekommt hat sich bestätigt, hier die Abrechnung (Preise der einzelnen Positionen sind exkl. USt.):

Die 2. Position sind die 5 Stunden AC Laden, da habe ich etwa 18 kWh bekommen, um 11,80 EUR - also ca. 66ct/kWh - fast der doppelte kWh Preis im Vergleich zu den 3 DC Ladevorgängen.

Ich habe bereits eine Beschwerde an die LinzAG (die die Ladevorgänge verrechnen) geschickt, quasi einen offenen Brief, weil ich ihn auch hier veröffentliche:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mir wurde die EMC Ladekarte mit LinzAG Tarif bei Goingelectric als beste Ladekarte für Österreich empfohlen, und teilweise stimmt das,
etwa bei der Nutzung von Smatrics 50kW Schnelladern.

ABER was mir niemand gesagt hat, und was auch aus den Tarifinformationen (weder beim EMC noch bei der LinzAG Tarifseite) eindeutig hervorgeht:
Dass man beim AC Laden mit 1-Phasenlader den 3-fachen (!) Preis pro kWh zahlt - und somit auf knapp 70 cent/kWh kommt.

Meinen Hyundai Ioniq Facelift kann ich an den Smatrics Schnelladern bei 42 kW Ladeleistung um akzeptable 35ct/kWh laden.
Wenn ich aber einen 11 kW Lader (siehe Rechnung) nutze - und nur 3,6 kW geliefert bekomme - entstehen knapp 70ct/kWh Kosten,
also das DOPPELTE vom Schnellader!

Solche versteckten Wucherpreise sind ein Bärendienst an der Elektromobilität. Ich kann mittlerweile E-Autos nur mehr
stark eingeschränkt empfehlen, da ich natürlich auf alle Fallstricke hinweisen muss.

Unter anderem, bei der Ladesituation mit meinem Auto:
- auf keinen Fall AC Ladestationen nutzen (doppelter Preis pro kWh)
- auf keinen Fall HPC Ladestationen (>50 kW) nutzen (mehr als doppelter Preis pro kWh)
- bei kaltem Akku/im Winter möglichst gar nicht extern laden, da deutlich höhere Preise pro kWh

Wer das hört bleibt bei seinem Benziner!

Wenn diese unfairen Preisfallen bis Jahresende nicht abgeschafft werden werde ich zu einem deutschen Anbieter mit
fairer kWh basierter Abrechnung wechseln, etwa zu EnBW.

mfg

Betroffen sind alle Österreichischen Ladekarten mit Minutenabrechnung bei einer AC Ladung - außer sie haben einen speziellen Tarif für Autos die nur AC Laden können.

Als Lösung fällt mir tatsächlich nur ein einen deutschen Anbieter zu nutzen, der die relevanten Österreichischen Ladenetzwerke unterstützt, und der wie in Deutschland üblich nach kWh abrechnet.

Mir fällt dazu nur EnBW ein, denn die bieten Zugang zu Smatrics und zu den Stationen der Öst. Energieversorger. Bei Maingau gibt es zB kein Smatrics und die 60ct/kWh sind auch nicht wirklich attraktiv.

Wie ist eure Meinung dazu? Ist außer mir noch jemand in "Minutentarif Kostenfallen" getappt?

lg Thomas

[almrausch]

Ich verstehe das Problem nicht. Es ist ein Minutentarif. Da wird die Zeit berechnet und nicht die Leistung.

[Fu Kin Fast]

Ich würde versuchen, alle solche Anbieter zu meiden, die nicht fair nach kWh abrechnen.

[thomas1215]

Ich verstehe das Problem nicht. Es ist ein Minutentarif. Da wird die Zeit berechnet und nicht die Leistung.

Relevant ist aber einzig die Energiemenge die im Auto ankommt. Diese Energiemenge möchte ich zu einem niedrigen Pries beziehen, um die Fahrtkosten pro Kilometer niedrig zu halten.

Bei meiner Wien Fahrt habe ich durch die Nutzung eines AC Laders deutlich zu viel bezahlt, und zwar 25 EUR für externes Laden.
Hätte ich NUR DC Schnelllader genutzt dann hätte ich nur etwa 17 EUR für dieselbe Energiemenge bezahlt.

Ich hoffe das verdeutlicht das Problem: 25 EUR statt 17 EUR. Bei weniger Komfort (eigenes Ladekabel auspacken und wieder einpacken, AC Ladestation suchen inkl. extra Fahrt um den Block...).

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Die Minutentarife sorgen noch für viel mehr Probleme, da jedes Auto eine unterschiedliche Ladekurve hat, meist Temperaturabhängig, von Akku Klimatisierung abhängig usw.

Kurz: Der normale Kunde kann den Preis für die erhaltene Energiemenge NICHT transparent nachvollziehen. Und das geht einfach nicht. Ist wahrscheinlich auch nicht legal, denn überall sonst muss der Preis genau VOR dem Kauf angegeben werden (mit Grundpreisangabe, damit es auch wirklich gut vergleichbar ist).

[g4rb4g3]

@thomas1215
Klar ist es wünschenswert möglichst preiswert den Akku zu laden, aber wenn der Anbieter nach Minuten verrechnet ist es eben so.
Du wusstes ja vorher schon das du nach Minuten bezahlen musst. Spätestens nach dem anstecken und ablesen der Ladezeit im Auto hättest du schon bemerken müssen das es teuer wird.
Mir schmecken solche Minutentarife auch nicht, bis jetzt bin ich auch ohne ausgekommen.

[PowerTower]

Du hast die Lösung doch schon genannt. EnBW mobility+ nutzen und glücklich sein über die fairen und transparenten Tarife.

[thomas1215]

Du wusstes ja vorher schon das du nach Minuten bezahlen musst. Spätestens nach dem anstecken und ablesen der Ladezeit im Auto hättest du schon bemerken müssen das es teuer wird.

Ich wusste, dass ich nach Minuten bezahlen muss. Und habe mich nach viel Herumrechnerei auch halbwegs damit abgefunden, zumindest im Frühjahr/Sommer (die Ladekurve im Winter kenne ich noch nicht).

Ich wusste bis zum Erhalt der Abrechnung nicht, dass ich beim AC Laden bei einer 3x so hohen Ladeleistung eingestuft werde. Mein Auto zeigt 3,6 kW Ladeleistung - ich kenne den "bis 3,7 kW" Tarif. Muss aber den 11 kW Tarif zahlen.

Ist halt eine Abzocke. Und ich denke jeder sollte das wissen, damit möglichst wenige drauf reinfallen.

EnBW: Ich muss erst mal sehen welchen Bedarf ich habe. Sind ja auch 60 EUR Jahresgebühr beim Viellader Tarif, derzeit habe ich noch die EMC Karte um 40 EUR für dieses Jahr - da will ich nicht gleich die nächste Karte dazubuchen, so viel fahr ich auch wieder nicht.

[g4rb4g3]

@thomas1215
Du bezahlst für das Benutzen der Säule für einen bestimmten Zeitraum. Vergiss die Ladeleistung, es stehen maximal 11kW bereit, das dein Fahrzeug weniger nutzt als möglich ist nicht das Problem des Anbieters.
Der passende Tarif richtet sich nach der Ladestation, liefert die maximal 11kW ist auch der Minutentarif dafür zu bezahlen. Wäre es eine 3,7kW Ladestation wäre es weniger gewesen.
Versteh mich nicht falsch, ich mag solche Tarife auch nicht aber da gibt es nur eine Lösung: nicht nutzen!

[psm-freak]

@thomas1215
Vergiss die Ladeleistung, es stehen maximal 11kW bereit, das dein Fahrzeug weniger nutzt als möglich ist nicht das Problem des Anbieters.

Wenn er die geringst-mögliche Leistung gewählt hat und das waren 11KW - doch. Was soll er statt dessen tun? Einen "portablen" CCS-Lader für 7000€ kaufen und stehts mitführen oder andernfalls auf öffentliches Laden verzichten?

Ich bin auf die Antworten der Angeschriebenen gespannt. Vor allem wenn es dort wirklich nur 3-phasige Typ2-Dosen gab.
Auf jeden Fall erweisen die Ösis der E-Mobilität einen Bärendienst mit ihren Tarifen.
Man stelle sich vor, Zapfsäulen würden Benzin nur in 120L-Einheiten verkaufen und wer nicht mit dem LKW vorfährt hat eben Pech und zahlt 150€ für 30L.

[Mike_Do]

Ich hab das bei der salzburgAG schon öfters vorgebracht. Antwort: solange die Säulen keine geeichten Zähler haben gibt es keinen anderen Tarif...